„Influenza“ – Versionsunterschied

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== Therapie ==
== Therapie ==
Um eine Infektion mit Influenzaviren zu behandeln, stehen eine Reihe spezifischer, antiviraler Medikamente zur Verfügung. Diese können bei rechtzeitiger Einnahme die Erkrankung abkürzen und lebensgefährliche Komplikationen bei gefährdeten Patientengruppen verhindern. Alle antiviralen Medikamente sind [[verschreibungspflichtig]], unter anderem da sie bei nicht gefährdeten Patienten nicht angewandt werden sollten, um eine [[Resistenz]]entwicklung von Virusstämmen zu vermeiden. Auch sind der Zeitpunkt der Einnahme und bestimmte wichtige [[Kontraindikation]]en zu beachten.
Um eine Infektion mit Influenzaviren zu behandeln, steht eine Reihe spezifischer, antiviraler Medikamente zur Verfügung. Diese können in begrenztem Umfang die Erkrankung abkürzen und lebensgefährliche Komplikationen bei gefährdeten Patientengruppen verhindern. Alle antiviralen Medikamente sind [[verschreibungspflichtig]], unter anderem, da sie bei nicht gefährdeten Patienten nicht angewandt werden sollten, um eine [[Resistenz]]entwicklung von Virusstämmen zu vermeiden. Auch wurden nennenswerte Nebenwirkungen beobachtet und ist der Zeitpunkt der Einnahme und bestimmte wichtige [[Kontraindikation]]en zu beachten.


Neben der spezifischen Therapie einer Influenza werden auch symptomatisch die Beschwerden der Patienten behandelt. Diese symptomatische Therapie soll die Entstehung oder das Fortschreiten von Komplikationen verhindern und die meist unangenehmen Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Behinderung der Atemwege oder Labilität des Herz-Kreislaufsystems lindern. Sie haben auf die Vermehrung, Elimination oder Übertragung des Virus keinen Einfluss.
Neben der spezifischen Therapie einer Influenza werden auch symptomatisch die Beschwerden der Patienten behandelt. Diese symptomatische Therapie soll die Entstehung oder das Fortschreiten von Komplikationen verhindern und die meist unangenehmen Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Behinderung der Atemwege oder Labilität des Herz-Kreislaufsystems lindern. Sie haben auf die Vermehrung, Elimination oder Übertragung des Virus keinen Einfluss.
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Zur Influenza-Therapie beim Menschen sind Medikamente aus zwei Substanzklassen zugelassen: den Hemmern eines viralen Membranproteins ([[M2 (Influenza)|M2]]), das als Protonenpumpe dem Schutz des viralen [[Hämagglutinin (Influenzavirus A)|Hämagglutinins]] vor niedrigen zellulären [[pH-Wert]]en dient, und den erst vor wenigen Jahren entwickelten [[Neuraminidase-Hemmer]]n, die die Aktivität des viralen Oberflächenenzyms [[Neuraminidase]] hemmen und damit die Loslösung des Virus bei der Freisetzung aus der Zelle blockieren. Die Viren können somit keine weiteren Zellen infizieren.
Zur Influenza-Therapie beim Menschen sind Medikamente aus zwei Substanzklassen zugelassen: den Hemmern eines viralen Membranproteins ([[M2 (Influenza)|M2]]), das als Protonenpumpe dem Schutz des viralen [[Hämagglutinin (Influenzavirus A)|Hämagglutinins]] vor niedrigen zellulären [[pH-Wert]]en dient, und den erst vor wenigen Jahren entwickelten [[Neuraminidase-Hemmer]]n, die die Aktivität des viralen Oberflächenenzyms [[Neuraminidase]] hemmen und damit die Loslösung des Virus bei der Freisetzung aus der Zelle blockieren. Die Viren können somit keine weiteren Zellen infizieren.


Da beide antiviralen Substanzklassen nur in die Vermehrung der Viren eingreifen, können bereits im Körper befindliche Viren durch sie nicht inaktiviert oder an der Infektion weiterer Zellen gehindert werden. Dies hat zur Folge, dass der Erfolg einer antiviralen Therapie in erster Linie von der rechtzeitigen Einnahme abhängt. Liegt der Zeitpunkt des Auftretens der ersten Krankheitsanzeichen (Symptome) mutmaßlich länger als 48 Stunden zurück, ist die Beeinflussung des Krankheitsverlaufes durch diese Wirkstoffe nur noch minimal; daher wird die Einnahme dann nicht mehr empfohlen.
Da beide antiviralen Substanzklassen nur in die Vermehrung der Viren eingreifen, können bereits im Körper befindliche Viren durch sie nicht inaktiviert oder an der Infektion weiterer Zellen gehindert werden. Dies hat zur Folge, dass der Erfolg einer antiviralen Therapie auch von der rechtzeitigen Einnahme abhängt. Liegt der Zeitpunkt des Auftretens der ersten Krankheitsanzeichen (Symptome) mutmaßlich länger als 48 Stunden zurück, ist die Beeinflussung des Krankheitsverlaufes durch diese Wirkstoffe nur noch minimal; daher wird die Einnahme dann nicht mehr empfohlen.


Bereits im Jahr 2009 waren resistente Virenstämme in Umlauf.<ref>WHO: ''Influenza A virus resistance to oseltamivir and other antiviral medicines.'' Veröffentlicht am 4. Juni 2009.</ref> Saisonale Influenza-A/H1N1 ist zu 96 % gegen [[Oseltamivir]], 0 % gegen [[Zanamivir]] und 2 % gegen [[Amantadin]] resistent. Die pandemische Influenza-A/H1N1 hatte bisher nur in lokalen Einzelfällen die für die Resistenz gegen Oseltamivir verantwortliche Mutation H275Y.<ref>[http://www.who.int/csr/don/2009_09_18/en/ WHO: ''Pandemic (H1N1) 2009 - update 66''].</ref>
Außerdem waren bereits im Jahr 2009 resistente Virenstämme in Umlauf.<ref>WHO: ''Influenza A virus resistance to oseltamivir and other antiviral medicines.'' Veröffentlicht am 4. Juni 2009.</ref> Saisonale Influenza-A/H1N1 ist zu 96 % gegen [[Oseltamivir]], 0 % gegen [[Zanamivir]] und 2 % gegen [[Amantadin]] resistent. Die pandemische Influenza-A/H1N1 hatte bisher nur in lokalen Einzelfällen die für die Resistenz gegen Oseltamivir verantwortliche Mutation H275Y.<ref>[http://www.who.int/csr/don/2009_09_18/en/ WHO: ''Pandemic (H1N1) 2009 - update 66''].</ref>
Die Influenza-A/H3N2 hat eine fast 100-prozentige Resistenz gegen Amantadin, während Oseltamivir und Zanamivir noch wirksam sind.
Die Influenza-A/H3N2 hat eine fast 100-prozentige Resistenz gegen Amantadin, während Oseltamivir und Zanamivir noch wirksam sind.
Influenza-B ist bisher gegen keinen der Stoffe resistent.
Influenza-B ist bisher gegen keinen der Stoffe resistent.
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=== Neuraminidase-Hemmer ===
=== Neuraminidase-Hemmer ===
Der Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir (Handelsname Tamiflu®) wird als Suspension oder Kapsel oral angewendet und ist zur Therapie und Prophylaxe ab dem ersten Lebensjahr zugelassen. Außerhalb einer besonderen Pandemie-Situation kann die Prophylaxe bei gefährdeten Personen mit Oseltamivir durchgeführt werden, wenn kein Impfschutz bei gleichzeitiger Möglichkeit einer Ansteckung vorliegt. Dies gilt auch für gefährdete Personen, die eine Impfung gegen Influenza (z.&nbsp;B. aufgrund einer [[Allergie]] gegen Hühnereiweiß) nicht vertragen. Das Zanamivir (Handelsname Relenza®) als weiterer Neuraminidase-Hemmer steht nur als Pulver zur Inhalation zur Verfügung. Es kann ab dem fünften Lebensjahr zur rechtzeitigen Therapie verwendet werden.
Bisher verfügbare Vertreter dieser Substanzklasse haben ein ungünstiges Verhältnis von (geringer) Wirksamkeit und (bedeutsamen) Nebenwirkungen.<ref name="Cochrane">Tom Jefferson, Mark A Jones, Peter Doshi et al.: ''Neuraminidase inhibitors for preventing and treating influenza in healthy adults and children.'' In: ''[[British Medical Journal]].'' 2014, Online-Vorabveröffentlichung vom 10. April 2014, {{DOI|10.1002/14651858.CD008965.pub4}}.</ref> Derzeit sind in der EU drei Neuraminidase-Hemmer zugelassen, aber nicht überall auf dem Markt: Oseltamivir, Zanamivir und Peramivir. Oseltamivir (Handelsname Tamiflu®) wird als Suspension oder Kapsel oral angewendet und ist in Deutschland zur Therapie und Prophylaxe ab dem ersten Lebensjahr zugelassen. Außerhalb einer besonderen Pandemie-Situation kann die Prophylaxe bei gefährdeten Personen mit Oseltamivir durchgeführt werden, wenn kein Impfschutz bei gleichzeitiger Möglichkeit einer Ansteckung vorliegt. Dies gilt auch für gefährdete Personen, die eine Impfung gegen Influenza (z.&nbsp;B. aufgrund einer [[Allergie]] gegen Hühnereiweiß) nicht vertragen. Die WHO hat Oseltamivir 2017 wegen der geringen Wirksamkeit und bedeutsamen Nebenwirkungen von „wesentlich“ (engl.: essential) auf nur noch „ergänzend“ (engl.: complementary) herabgestuft.<ref>[https://www.bmj.com/content/357/bmj.j2841 Zosia Kmietowicz: WHO downgrades oseltamivir on drugs list after reviewing evidence], online 12. Juni 2017, Abruf 1. Juli 2019</ref>Zanamivir (Handelsname Relenza®) steht nur als Pulver zur Inhalation zur Verfügung. Es kann ab dem fünften Lebensjahr zur rechtzeitigen Therapie verwendet werden. Von Peramivir, das als Infusion anzuwenden ist, steht in Deutschland kein Präparat zur Verfügung.

=== Endonuklease-Hemmer ===
=== Endonuklease-Hemmer ===
Das Influenza-Virus besitzt einen Polymerase-Komplex. Dieser besteht aus drei Proteinen: PB1, PB2 und PA<ref>{{Literatur |Autor=A Stevaert, L Naesens |Titel=The Influenza Virus Polymerase Complex: An Update on Its Structure, Functions, and Significance for Antiviral Drug Design. |Sammelwerk=Medicinal Research Reviews |Band=36 |Nummer=6 |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |Seiten=1127-1173 |DOI=10.1002/med.21401 |PMC=5108440 |PMID=27569399}}</ref>. PB1 und PB2 sind das "polymerase basic protein 1 und 2". PA ist das "polymerase acidic protein". Alle sind essentiell für die Virusvermehrung.
Das Influenza-Virus besitzt einen Polymerase-Komplex. Dieser besteht aus drei Proteinen: PB1, PB2 und PA<ref>{{Literatur |Autor=A Stevaert, L Naesens |Titel=The Influenza Virus Polymerase Complex: An Update on Its Structure, Functions, and Significance for Antiviral Drug Design. |Sammelwerk=Medicinal Research Reviews |Band=36 |Nummer=6 |Ort= |Datum=2016 |ISBN= |Seiten=1127-1173 |DOI=10.1002/med.21401 |PMC=5108440 |PMID=27569399}}</ref>. PB1 und PB2 sind das "polymerase basic protein 1 und 2". PA ist das "polymerase acidic protein". Alle sind essentiell für die Virusvermehrung.

Version vom 23. Juli 2019, 16:55 Uhr

Klassifikation nach ICD-10
J09 Grippe durch nachgewiesene Vogelgrippe-Viren
J10 Grippe durch sonstige nachgewiesene Influenzaviren
J10.0 Grippe mit Pneumonie, sonstige Influenzaviren nachgewiesen
J10.1 Grippe mit sonstigen Manifestationen an den Atemwegen, sonstige Influenzaviren nachgewiesen
J10.8 Grippe mit sonstigen Manifestationen, sonstige Influenzaviren nachgewiesen
J11 Grippe, Viren nicht nachgewiesen
ICD-10 online (WHO-Version 2019)
Influenza-Virus

Die Influenza, auch („echte“) Grippe oder Virusgrippe genannt, ist eine überwiegend durch Viren aus der Gruppe der Orthomyxoviridae und den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen. Alltagssprachlich wird die Bezeichnung Grippe häufig auch für grippale Infekte, Erkältung oder Verkühlung verwendet, bei denen es sich aber um verschiedene andere, in der Regel deutlich harmloser verlaufende ( insofern „banale“) Virusinfektionen handelt.

Vorkommen

Die Influenzaviren und die durch sie ausgelösten Erkrankungen existieren weltweit, allerdings kommen im Gegensatz zu den anderen Virustypen (insbesondere A) die Influenza-C-Viren nur sehr selten als Erreger der Virusgrippe vor. Es handelt sich um eine auch „sporadisch“, also außerhalb von Epidemien und Pandemien, sehr häufige Infektion: Jährlich sind nach Schätzungen der World Health Organization (WHO) 10 bis 20 % der Weltbevölkerung betroffen. Bereits mit sechs Jahren haben nahezu alle Kinder beispielsweise in den Niederlanden Infektionen mit mindestens einem der Virus-Subtypen durchgemacht.[1] In Deutschland wurden zu Ende der Saison 2017/2018, in der seit 2001 die höchsten Fallzahlen gemeldet wurden, insgesamt etwa 334.000 Fälle von ambulant Erkrankten mit Virus-Nachweis gemeldet.[2]

Arbeitsgemeinschaft Influenza

Die in Deutschland beheimatete Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI),[3] wurde 1992 von Impfstoff-Anbietern und dem ebenfalls von Impfstoffanbietern unterhaltenen Deutschen Grünen Kreuz (DGK) gegründet. Seit Inkrafttreten des Infektionsschutzgesetzdes (IfSG) Anfang 2001 hat das Robert-Koch-Institut (RKI) die epidemiologische Leitung.[4] Die AGI stellt derzeit ein Netzwerk aus etwa 700 ärztlichen Praxen von Haus- und Kinderärzten („Sentinell-Praxen“), Impfstoff-Anbietern, Mitgliedern des Nationales Referenzzentrums und dem RKI dar. Die Sentinell-Praxen teilen dem RKI das ganze Jahr über unentgeltlich wöchentlich die Zahl von Patienten mit akuten Atemwegserkrankungen jeder Art in ihrer Praxis mit. Auf dieser Grundlage ermittelt das RKI die Krankheitslast durch akute Atemwegsinfektionen in der Bevölkerung – darunter speziell durch Influenza. Die AGI veröffentlicht u. a. Wochen- und Saisonberichte, in denen die jeweils erfassten Daten des Verlaufes der Erkrankung in Deutschland festgehalten sind und bewertet werden.[5] Die AGI wird auch nach der Umstrukturierung von 2001 wesentlich finanziell unterstützt durch in Deutschland bedeutsame Anbieter von Grippeimpfstoffen, auch wenn dies beim Werben des RKI um Teilnahme am Sentinell-System weder auf der Website noch in den beiden dort angebotenen Informationsbroschüren erwähnt wird.[6]
Selbst von bundesdeutschen Behörden wird die AGI gelegentlich als „Arbeitsgruppe Influenza“ bezeichnet.[7] Tatsächlich aber wurde die „Arbeitsgruppe Influenza“ 1995 in der Schweiz gegründet.

Übertragung

Das Virus dringt über die Schleimhaut der Atemwege, des Mundes und der Augen in den Körper ein. Es erreicht diese Eintrittsorte

  • durch Tröpfcheninfektion, also über den Kontakt der Schleimhaut mit Exspirationströpfchen, die beim Niesen, Husten, Sprechen oder Atmen von infizierten Personen entstehen. Die größeren infektiösen Tröpfchen sinken innerhalb von etwa zwei Metern nach unten und verkleben besonders fest an rauen Oberflächen. Wenn die Exspirationströpfchen jedoch bereits in der Luft trocknen, können die darin enthaltenen sehr kleinen Viren von ca. 0,1 µm Durchmesser als Aerosol[8] (auch Tröpfchenkerne oder airborne genannt) über weite Strecken in der Luft schweben und stundenlang infektiös bleiben.[9] Trockene Raumluft in geheizten Räumen begünstigt diese Aerosolbildung und kann ein Grund für das Auftreten von Grippewellen im Winter sein.[10]
Infizierte Personen können durch Tragen von Atemmasken den Tröpfchenausstoß stark vermindern, da die frischen Tröpfchen direkt vor deren Mund gut im Filtermaterial kleben bleiben. Gegen eine Infektion über das Aerosol kann man sich durch eine Gegenluftströmung schützen. Einfache Atemmasken über Mund und Nase halten die als Aerosol übertragenen Viren teilweise zurück, aber nicht zuverlässig, weil die Filtermaterialien Viren nicht vollständig zurückhalten können, die Masken nicht dicht genug anliegen und die Augen überhaupt nicht abdecken. Lüften kann das Infektionsrisiko durch Verdünnen der Aerosolkonzentration im Raum verringern, wenn dabei das Aerosol nicht in andere Wohnräume des Gebäudes gelangt.
  • über Kontaktinfektion oder Schmierinfektion mit Viren, die in Exspirationströpfchen oder durch verschmiertes Nasensekret oder Berührung von Infizierten auf Gegenstände gelangen und dort innerhalb von zwei Tagen besonders leicht von glatten Oberflächen über die Hände auf die eigenen Schleimhäute übertragen werden.
  • durch Kotpartikel erkrankter Wirte und Vektoren
  • durch Viren auf Hautschuppen, Haaren, Gefieder und Staub
  • durch Kontakt mit Speichel erkrankter Personen

Das Virus ist unempfindlich gegen Austrocknung und bleibt bei niedriger Temperatur und niedriger Luftfeuchtigkeit länger infektiös.

Temperatur Luftfeuchtigkeit Umgebung Zeit Quelle
(°C) (%rF) aktiv kontakt-infektiös
<0 im Eis unbegrenzt [11]
0 >30 d [11]
? glatte Oberflächen wie Edelstahl oder Plastik 24–48 h <24 h [12]
? Textilien, Papier, Papiertaschentücher 8–12 h <15 min [12]
? Geldscheine 1–17 d [13]
20   auf Oberflächen an Luft 2–8 h   [11]
21 als Aerosol in Luft t½ in min   [9]
20 >60
40 56
70 28
22   im Wasser >4 d   [11]
34   auf Händen   <5 min [12]
56     <3 h   [11]
60     <30 min   [11]
>70     wenige Sekunden   [11]
t½ = Halbwertszeit

Die Inkubationszeit, beträgt je nach Untersuchung, Methode oder Virus-Subtyp 1,2 bis 4 Tage.[14]

Krankheitsverlauf/Symptome

Als Faustregel kann gelten, dass es nach etwa einem Drittel der Influenza-Infektionen zu einem fieberhaften, einem weiteren Drittel zu einem leichteren und dem letzten Drittel zu einem Verlauf ohne merkliche Krankheitszeichen kommt. Bei Weitem nicht alle Influenza-Infizierten erkranken also, noch weniger erkranken mit typischer Symptomatik.[15] Wenn überhaupt, dann treten erste Symptome nach einer Inkubationszeit von wenigen Stunden bis Tagen auf, jedoch können die Viren bereits zwei Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome auf andere übertragen werden. Sofern die Krankheitsanzeichen eher unspezifisch sind, kann die Influenza mit anderen akuten Atemwegserkrankungen verwechselt werden. Eine Tabelle zur Differenzierung zwischen Influenza und Erkältung findet sich unter Erkältung. Die wichtigsten spezifischen, also pathognomonischen, Symptome der Influenza sind:

Möglich, aber weniger kennzeichnend für eine Influenza sind:

In der Regel dauern die Symptome 7 bis 14 Tage an. Es können jedoch ein allgemeines Schwächegefühl und Appetitlosigkeit noch einige Wochen darüber hinaus auftreten.

Komplikationen

Das Gefährliche an der Influenza sind oftmals nicht die Viren selbst, sondern die bakterielle Sekundärinfektion, die auf eine Grippeerkrankung folgt. Da der Organismus aufgrund der Bekämpfung der Influenza-Viren bereits geschwächt ist, können Bakterien leichter in den Körper eindringen, sich vermehren und dort zu weiteren Krankheiten führen.

Als Komplikationen kommen Gehirnentzündungen (Enzephalitiden) und Entzündungen der Skelettmuskulatur (Myositis) sowie Herzmuskelentzündungen (Myokarditiden) in Betracht, ferner kommen Superinfektionen der Atemwege durch Bakterien vor. Diese Komplikationen können zwar in jedem Lebensalter auftreten, doch treten sie in erster Linie bei Menschen mit schwerwiegenden Grunderkrankungen wie chronischen Herz-Lungen-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Immundefekten und anderen in Erscheinung. Da unter diesen Bedingungen eine vorbeugende Impfung oft nicht angezeigt ist, bedeutet ein deshalb nicht vorhandener Impfschutz einen weiteren Risikofaktor.

Die Influenza kann bei vorerkrankten, immungeschwächten oder ohne jeden Impfschutz versehenen Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen zu einer primären grippebedingten Lungenentzündung (Influenzapneumonie) oder auch innerhalb weniger Stunden (perakut) zum Tod führen. Auch Myokardinfarkte treten infolge einer durch Pneumokokken verursachten Lungenentzündung gehäuft auf.[16]

Influenza und Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist die Immunabwehr herabgesetzt, was überschießende Immunreaktionen gegen das Fremdprotein des Embryos verhindert.[17] Deswegen ist für Schwangere das Risiko, während einer Influenza-Epidemie mit dem Virus angesteckt zu werden, größer als bei nicht-schwangeren Frauen. Zudem gibt es Anhaltspunkte dafür, dass die Influenza-Infektion bei Schwangeren schwerer verlaufen kann.

Diagnostik

Die Diagnostik erfolgt meistens aus einem Nasenabstrich aus der hinteren Nasenhöhle oder aus dem klassischen tiefen Rachenabstrich. Andere Untersuchungsflüssigkeiten sind Trachealsekret, die Bronchoalveoläre Lavage (BAL), Nasenspülflüssigkeit, Rachenspülflüssigkeit oder das Blut.

Therapie

Um eine Infektion mit Influenzaviren zu behandeln, steht eine Reihe spezifischer, antiviraler Medikamente zur Verfügung. Diese können in begrenztem Umfang die Erkrankung abkürzen und lebensgefährliche Komplikationen bei gefährdeten Patientengruppen verhindern. Alle antiviralen Medikamente sind verschreibungspflichtig, unter anderem, da sie bei nicht gefährdeten Patienten nicht angewandt werden sollten, um eine Resistenzentwicklung von Virusstämmen zu vermeiden. Auch wurden nennenswerte Nebenwirkungen beobachtet und ist der Zeitpunkt der Einnahme und bestimmte wichtige Kontraindikationen zu beachten.

Neben der spezifischen Therapie einer Influenza werden auch symptomatisch die Beschwerden der Patienten behandelt. Diese symptomatische Therapie soll die Entstehung oder das Fortschreiten von Komplikationen verhindern und die meist unangenehmen Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Behinderung der Atemwege oder Labilität des Herz-Kreislaufsystems lindern. Sie haben auf die Vermehrung, Elimination oder Übertragung des Virus keinen Einfluss.

Antivirale Therapie

Zur Influenza-Therapie beim Menschen sind Medikamente aus zwei Substanzklassen zugelassen: den Hemmern eines viralen Membranproteins (M2), das als Protonenpumpe dem Schutz des viralen Hämagglutinins vor niedrigen zellulären pH-Werten dient, und den erst vor wenigen Jahren entwickelten Neuraminidase-Hemmern, die die Aktivität des viralen Oberflächenenzyms Neuraminidase hemmen und damit die Loslösung des Virus bei der Freisetzung aus der Zelle blockieren. Die Viren können somit keine weiteren Zellen infizieren.

Da beide antiviralen Substanzklassen nur in die Vermehrung der Viren eingreifen, können bereits im Körper befindliche Viren durch sie nicht inaktiviert oder an der Infektion weiterer Zellen gehindert werden. Dies hat zur Folge, dass der Erfolg einer antiviralen Therapie auch von der rechtzeitigen Einnahme abhängt. Liegt der Zeitpunkt des Auftretens der ersten Krankheitsanzeichen (Symptome) mutmaßlich länger als 48 Stunden zurück, ist die Beeinflussung des Krankheitsverlaufes durch diese Wirkstoffe nur noch minimal; daher wird die Einnahme dann nicht mehr empfohlen.

Außerdem waren bereits im Jahr 2009 resistente Virenstämme in Umlauf.[18] Saisonale Influenza-A/H1N1 ist zu 96 % gegen Oseltamivir, 0 % gegen Zanamivir und 2 % gegen Amantadin resistent. Die pandemische Influenza-A/H1N1 hatte bisher nur in lokalen Einzelfällen die für die Resistenz gegen Oseltamivir verantwortliche Mutation H275Y.[19] Die Influenza-A/H3N2 hat eine fast 100-prozentige Resistenz gegen Amantadin, während Oseltamivir und Zanamivir noch wirksam sind. Influenza-B ist bisher gegen keinen der Stoffe resistent.

M2-Membranproteinhemmer

Die zwei M2-Membranproteinhemmer (kurz M2-Hemmer) sind das Amantadin (In Deutschland nur Generika mit Zulassung: z. B. AL, Hexal, Neuraxpharm, Original: PK-Merz (ohne Zulassung)) und das nur auf der Basis einer Zivilschutzausnahmeverordnung zum Arzneimittelgesetz von 2003 bedingt zugelassene Rimantadin (Handelsname Flumandine). Die als Filmtablette einzunehmenden M2-Hemmer sind meist schlechter verträglich als die Neuraminidase-Hemmer, weshalb sie auch nicht mehr das Medikament der ersten Wahl darstellen. Influenzaviren entwickeln gegen Amantadin sehr schnell Resistenzen, die als neue infektiöse und resistente Viren weitergegeben werden können.[20] Die M2-Hemmer haben besonders im Zusammenhang mit der Prophylaxe und Behandlung während einer möglichen Influenza-Pandemie eine gewisse Bedeutung.

Neuraminidase-Hemmer

Bisher verfügbare Vertreter dieser Substanzklasse haben ein ungünstiges Verhältnis von (geringer) Wirksamkeit und (bedeutsamen) Nebenwirkungen.[21] Derzeit sind in der EU drei Neuraminidase-Hemmer zugelassen, aber nicht überall auf dem Markt: Oseltamivir, Zanamivir und Peramivir. Oseltamivir (Handelsname Tamiflu®) wird als Suspension oder Kapsel oral angewendet und ist in Deutschland zur Therapie und Prophylaxe ab dem ersten Lebensjahr zugelassen. Außerhalb einer besonderen Pandemie-Situation kann die Prophylaxe bei gefährdeten Personen mit Oseltamivir durchgeführt werden, wenn kein Impfschutz bei gleichzeitiger Möglichkeit einer Ansteckung vorliegt. Dies gilt auch für gefährdete Personen, die eine Impfung gegen Influenza (z. B. aufgrund einer Allergie gegen Hühnereiweiß) nicht vertragen. Die WHO hat Oseltamivir 2017 wegen der geringen Wirksamkeit und bedeutsamen Nebenwirkungen von „wesentlich“ (engl.: essential) auf nur noch „ergänzend“ (engl.: complementary) herabgestuft.[22]Zanamivir (Handelsname Relenza®) steht nur als Pulver zur Inhalation zur Verfügung. Es kann ab dem fünften Lebensjahr zur rechtzeitigen Therapie verwendet werden. Von Peramivir, das als Infusion anzuwenden ist, steht in Deutschland kein Präparat zur Verfügung.

Endonuklease-Hemmer

Das Influenza-Virus besitzt einen Polymerase-Komplex. Dieser besteht aus drei Proteinen: PB1, PB2 und PA[23]. PB1 und PB2 sind das "polymerase basic protein 1 und 2". PA ist das "polymerase acidic protein". Alle sind essentiell für die Virusvermehrung. PB2 verbindet sich mit der Spitze der Pre-Messenger-RNA des Wirtes, um die Vermehrung der Virus-RNA zu ermöglichen. Der PB1-Inhibitor Favipiravir (Avigan®)[24] wurde 2014 in Japan zur Behandlung der Influenza zugelassen. Pimodivir ist ein PB2-Inhibitor für Influenza-A-Viren.[25] 2018 wurde ein selektiver PA-Inhibitor, Baloxavir-Marboxil, in einer internationalen Studie an Erwachsenen und Jugendlichen mit unkomplizierter Influenza erfolgreich getestet.[26]

Symptomatische Therapie

Einer durch die Influenza begünstigten zusätzlichen Infektion mit Bakterien in Form einer eitrigen Halsentzündung, akuten Bronchitis, Lungenentzündung oder Meningitis kann durch eine möglichst spezifische Antibiotika-Therapie begegnet werden. Bei manchen Influenzainfektionen mit längerem Erkrankungsverlauf steht bei bereits überwundener Virusinfektion meist nur noch der bakterielle Infekt im Vordergrund.
Der Krankheitsverlauf kann durch zusätzliche Maßnahmen wie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (erheblicher Wasserverlust durch Fieber), ausreichend befeuchtete Luft, milde Inhalationen (keine ätherischen Öle bei Kindern!) und die Gabe von Medikamenten, die zur Abschwellung der Nasenschleimhaut führen, günstig beeinflusst werden.

Als rein symptomatische Maßnahmen werden fiebersenkende Mittel (besonders bei Kreislauflabilität oder Herzerkrankung) verabreicht. Dabei ist zu beachten, dass die Anwendung von Acetylsalicylsäure (ASS) vor allem bei Kindern unter zwölf Jahren kontraindiziert ist, da bei einer Virusinfektion das gefährliche und zu 25 % tödlich verlaufende Reye-Syndrom auftreten kann.

Da zahlreiche influenza-bedingte Schädigungen der Lunge und nachfolgende Todesfälle auf eine Überreaktion des Immunsystems (Zytokinsturm) zurückgeführt werden, arbeiten Forscher zurzeit daran, Substanzen zu entwickeln, die im Falle einer Influenza-Erkrankung die Immunreaktion regulieren.[27]

Vorbeugung

Hygiene

Schon durch einfache hygienische Maßnahmen lässt sich ohne pharmazeutische Präparate die Häufigkeit von Influenza-Infektionen während einer Grippewelle deutlich absenken[28][29] So sollten mit ungewaschenen Händen nicht die Nase oder der Mund berührt oder die Augen gerieben werden. Zusätzlich sollte Händeschütteln allgemein und speziell mit Infizierten auch sonstiger körperlicher Kontakt vermieden werden und durch häufiges Waschen der Hände mit üblichen Reinigungsseifen und das Desinfizieren kontaminierter Oberflächen das Risiko der Virusübertragung vermindert werden. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes senkt ebenfalls das Risiko, Erreger zu verteilen oder selbst aufzunehmen, ist aber in Europa anders als etwa in Asien in der Öffentlichkeit nicht gebräuchlich. Bei Aufnahme in ein Krankenhaus können Influenza-Patienten zur Expositionsprophylaxe isoliert werden, durch denselben Virustyp Infizierte auch in einer Kohortenisolierung.

Impfung

Eine Grippeimpfung gilt als wirksamste vorbeugende medizinische Maßnahme gegen die Influenza, auch wenn die bisher verfügbaren Impfstoffe nicht optimal sind,[30] weil ihre Wirksamkeit von Saison zu Saison stark schwankt. In der Regel ist eine jährliche Auffrischung der Immunisierung erforderlich, weil Influenza-A-Viren sehr wandlungsfähig sind. Deshalb finden vor der jeweilis zu erwartenden Grippesaison Impfaktionen statt, auf der Nordhalbkugel also vorzugsweise in den Monaten Oktober und November. Für Kleinkinder und für Erwachsene über 65 Jahren kann außerdem eine Impfung gegen Pneumokokken sinnvoll sein. Diese Bakterien sind häufig verantwortlich für eine Lungenentzündung, die als Sekundärinfektion einer Virusinfektion folgen kann.

Vitamin D

Metaanalysen haben ergeben, dass es bisher weder erwiesen ist, dass Infektionen mit dem Influenza-Virus oder gar klinisch manifeste Influenza-Erkrankungen durch Vitamin D-Mangel begünstigt werden, noch dass die Substitution von Vitamin D oder dessen aktiven Metaboliten das Risiko von beiden senkt.[31][32] Dennoch werden Vitamin-D-haltige Nahrungsergänzungsmittel als möglicher Schutz vor Grippe beworben.

Neuraminidase-Hemmer

Zur Postexpositionsprophylaxe und zur Therapie nach Auftreten von Symptomen können Präparate wie Oseltamivir und Zanamivir angewendet werden. Ihre Wirksamkeit ist allerdings gering, durchschnittlich verringern sie die Dauer einer Influenzaerkrankung nur um weniger als einen Tag.[33][34]

Historisches

Der im Deutschen seit der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts geläufige Name „Influenza“ (it. für „Einfluss“) leitet sich vermutlich zunächst von der bis ins Mittelalter vorherrschenden medizinisch-astrologischen Vorstellung ab, alle Krankheiten seien durch bestimmte Planetenstellungen beeinflusst (coeli influencia: Einfluss der Gestirne[35]), vielleicht auch von dem Einfluss des Zustroms kalter Luftströmungen.[36]

Erst seit dem 15. Jahrhundert wird der Name nur noch im Zusammenhang mit der „echten Grippe“ verwendet. Berichtigend sprach man ab der Mitte des 18. Jahrhunderts dann vom Einfluss der Kälte (influenza di freddo), da man die Krankheit in der Regel in den kalten Jahreszeiten auftreten sah.

Bezeichnungen für diese im westlichsten Teil Eurasiens seit dem Mittelalter nachweisbare Krankheit differierten sehr stark: male mattone (die wütende Krankheit, Italien 1580), Lungensucht, Hirnwehe, Hauptkrankheit (= Kopfkrankheit), hirntobendes Fieber (1580), neue Brustkrankheit (1602), Schlafkrankheit (1712), (epidemisches) Flussfieber (1730, 1762, 1782), epidemischer Katarrh, epidemisches Fieber, Schnuppenfieber (1782), Spanischer Ziep (1580), Spanischer Pips, Russische oder Nordische Epidemie oder Katarrh (1782[37]), Die Russische, Die Nordische, maladie russe, catarrhe russe, la russe, die Sibirische oder Chinesische Krankheit (in Russland), Krankheit à la mode (wegen der großen Verbreitung), Galanterie-Krankheit, Modefieber (1712), Catarrhal-Seuche (1730), Modekrankheit (1730, 1732, 1782), Blitzkatarrh (1782), le Tac (1413, vermutlich), le Horion (1413, vermutlich), Bremer Pip, Nürnberger Pipf (1580), Eiderstedtsche Krankheit (1733), Coqueluche (1414), Ladendo (1427), Coquelucha (1510), Laune (1782 bei kurzem und wenig aggressivem Verlauf), Hühnerwehe, Hühnerziep, Schafshusten, Schafskrankheit (1580), Hundskrankheit (1782), male della zucha (Italien 1580, Kürbiskrankheit wegen der heftigen Kopfschmerzen), contagiöses oder epidemisches Catarrh-Fieber (1730), synoque catarrhale (1730), le grand rhume (1730).[38]

Bevor die Übertragung durch Viren nachgewiesen war, wurde das 1892 von Richard Friedrich Pfeiffer entdeckte Bakterium Haemophilus influenzae für den Verursacher der Grippe bzw. der „Influenza“ gehalten.[39]

Die Geschichte der Virologie ist unter anderem eng mit den Namen Adolf Mayer, Dmitri Iwanowski, Martinus Beijerinck sowie Wendell Meredith Stanley verknüpft. Deren Arbeiten und die Isolation sowie Züchtung des die Influenza beim Menschen verursachenden Virus durch Christopher Andrewes, Wilson Smith und Patrick Laidlaw vom National Institute for Medical Research[40] im Jahr 1933 waren nötig, um gegen die Influenza effektiv vorgehen zu können (zumal gegen die bakteriellen Folgeinfektionen auch noch keine Antibiotika verfügbar waren).

Die Londoner Times benutzte 1833 in einem Bericht über eine Grippeepidemie in Königsberg und anderen Teilen Preußens ein ans Deutsche angelehntes Wort:

„… a disease called the griep, or influenza“[41]

Es tauchte in der Zeitung später nie wieder auf. Die ältere englische medizinische Fachliteratur kennt das Wort „Grippe“. Es ist zu vermuten, dass es von dem russischen Verb grip (greifen, ergreifen) oder dem Nomen chripu (Heiserkeit)[36] abgeleitet ist. „Influenza“ war bereits in frühen Ausgaben der Times geläufig. In einem Parlamentsbericht von 1785 hieß es:

„Es ist erstaunlich, dass Lord Mulgrave unmittelbar nach seinem Eintreffen im House [of Lords] eine Influenza auslöst, die sich in Form eines Konzerts des Niesens und Naseputzens manifestiert.“[42]

Die österreichische Tageszeitung beschrieb 1889 eine ganz Europa durchziehende Grippeepidemie so (die Existenz von Viren war damals noch nicht bekannt):

„Im Wiener Allgemeinen Krankenhause gibt es keine Klinik und Abteilung, wo das Wartepersonal von Influenzafällen frei wäre. […] In Petersburg und Moskau wurden über 300.000 Menschen davon befallen. Die Influenza greift überaus rapid um sich, wie dies von keiner anderen Krankheit, selbst Cholera oder gelbes Fieber, gesagt werden kann. […] Die Krankheit ist nach Prof. Nothnagel in Wien unzweifelhaft eine Bakterienkrankheit; sie verbreitet sich nicht durch ein Contagium, sondern mittels Miasmen durch die Luft.“

Epidemien/Pandemien

Von einer Influenza-Epidemie, Grippe-Epidemie oder Grippewelle[43] spricht man, wenn 10–20 % der Bevölkerung infiziert sind und die Ausbrüche lokal begrenzt bleiben, während eine Influenzapandemie sich über den ganzen Globus verbreitet. Auslöser der Epidemien und Pandemien sind Viren der Gruppen Influenzavirus A und – seltener – Influenzavirus B, da diese in der Lage sind, ihre antigenen Oberflächenmoleküle Hämagglutinin: HA und Neuraminidase: NA ständig zu verändern. Das führt dazu, dass sie bei einer erneuten Infektion vom Immunsystem nicht mehr oder nur schlecht erkannt werden.

Beschreibungen von Grippeepidemien liegen seit dem 16. Jahrhundert vor. Gehäuft beschrieben werden sie zur Zeit der Urbanisierung im 19. und 20. Jahrhundert.[36]

Weltweite Ausbrüche gab es 1889 (Subtyp A/H2N2), 1918 (Spanische Grippe, Subtyp A/H1N1), 1957 (Asiatische Grippe, erneut Subtyp A/H2N2), 1968 (Hongkong-Grippe, Subtyp A/H3N2) und 1977 (Russische Grippe, erneut Subtyp A/H1N1).[44] Unter anderem auf diese Historie berufen sich Gesundheitsbehörden, die sagen, vereinzelte Übergänge der Vogelgrippe H5N1-Viren (Subtyp A/H5N1) auf den Menschen sowie die Influenza-Pandemie 2009/10 gäben Anlass zu Besorgnis.

An den Folgen der „Spanischen Grippe“ starben in Deutschland geschätzt mehr als 400.000 Menschen, infolge der „Asiatischen Grippe“ starben 1957/58 rund 29.000 Menschen, und infolge der „Schweinegrippe“ im Winter 2009/10 starben 350 Menschen.[45]

In der EU (und assoziierten Staaten) sammelt das Programm European Influenza Surveillance Scheme Landesdaten zu Influenzaerkrankungen und wertet diese wöchentlich aus. Erste Versuche, anhand des digitalen Surfverhaltens auf Grippeverläufe zu schließen, verliefen erfolgreich. So gelang es 2012, die Höhepunkte einiger regionaler Grippewellen in den USA akkurat vorauszusagen.[46]

Epidemiologische Überwachung

Erkrankungen

Die Epidemiologische Überwachung, auch unter dem englischen Fachbegriff Surveillance bekannt, erfasst zeitnah das Krankheitsgeschehen durch Meldesysteme. In vielen Ländern sind freiwillige Ärztenetzwerke eingerichtet, welche fortlaufend bestimmte Erkrankungen an eine zentrale Stelle melden. Daten werden auch über diagnostische Laboratorien gesammelt.

In Deutschland werden vom Robert-Koch-Institut Erkrankungen infolge Influenza unter Einbeziehung ehrenamtlich mitarbeitender Ärzte, deutschen Landesuntersuchungsämtern, Gesundheitsämtern, Universitäten und Landeslaboren ermittelt und ausgewertet.[47] Für die Zeit zwischen 2001 und 2009 wurden für die Wintermonate jeweils zwischen 629 und 1677 Influenzaerkrankungen nachgewiesen.[48] Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Zahl der tatsächlich daran Erkrankten auch in diesen Jahren deutlich höher lag, da nur ein Teil der Ärzte an diesem Meldesystem teilnimmt und virologische Nachweise nur an Patienten mit deutlichen Symptomen durchgeführt wurden.[47] In der Saison 2014/15 wurden beispielsweise 70.247 Erkrankungen nachgewiesen.[49] Im gesamten Jahr 2015 gab es 77.712 gemeldete Fälle, 2016 waren es 63.572. Für das Jahr 2017 meldete das Robert-Koch-Institut 96.000 Infektionen, 2018 273.565 Fälle.[50][51]

In der Schweiz sammelt das Bundesamt für Gesundheit entsprechende Informationen im Sentinella-Meldesystem und publiziert sie wöchentlich in seinem Bulletin. Im Winterhalbjahr wird die Anzahl grippebedingter Konsultationen, bezogen auf alle Konsultationen der meldenden Ärzte berichtet. Der nationale epidemische Schwellenwert, berechnet aufgrund der Meldungen der 10 letzten Jahre liegt für die Saison 2014/15 bei 70 Grippeverdachtsfällen pro 100 000 Einwohner.[52]

Das European Influenza Surveillance Network (EISN) wird durch das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) koordiniert.[53] Das Netzwerk macht die Ergebnisse der epidemiologischen und virologischen Überwachung der Influenza den Entscheidungsträgern für die öffentliche Gesundheit in den EU-Mitgliedstaaten zugänglich. Eine wöchentliche Analyse der Influenza-Aktivität wird in den Flu News Europe publiziert.

Todesfälle

Todesursachen werden in zahlreichen Ländern von den statistischen Institutionen entsprechend der internationalen Statistik-Klassifikation für Krankheiten erfasst, welche derzeit in der Fassung ICD-10 vorliegt. Die Klassifikation unterscheidet bei der Grippe zwischen Fällen mit Virusnachweis (Code J10), im Allgemeinen durch virologische Untersuchungen im Labor ermittelt, und Fällen ohne Virusnachweis (Code J11), aufgrund einer ärztlichen Diagnose.

In der Todesursachenstatistik wird das vom Arzt eingetragene Grundleiden, aber nicht die „unmittelbare Todesursache“ oder die „mit zum Tode führende Krankheit“ gezählt. Deshalb können durch Influenza mitverursachte Todesfälle nicht aufgrund der Todesursachenstatistik gezählt werden. Bei der Ermittlung der influenzabedingten Sterblichkeit wird ein Ansatz der Berechnung der Übersterblichkeit in den Wochen oder Monaten mit Influenzazirkulation verwendet. Durch die Differenz der tatsächlichen zur erwarteten Sterblichkeit werden dann die influenzabedingten Todesfälle berechnet.[54] Wenn eine Grippewelle auftritt, dann geht die Zahl der tatsächlich auftretenden Todesfälle über das zu Erwartende hinaus. Auf diese Weise wurden in Deutschland zum Beispiel für die Wintersaison 1995/96 etwa 30.000 zusätzliche Todesfälle und für die Wintersaison 2012/2013 die Zahl von 29.000 Fällen ermittelt.[55] Seit der Jahrtausendwende gab es aber auch acht Winter ohne belegbare Übersterblichkeit.[45] Das Bundesamt für Statistik berechnete für die Schweiz in den ersten drei Monaten des Jahres 2015 eine Übersterblichkeit von 2200 Todesfällen oder 17 Prozent, die es auf die gleichzeitig in der Schweiz ablaufende Grippewelle zurückführte.[56][57]

Diese Berechnungen stellen Schätzungen dar. Sie differenzieren nicht zwischen Todesfällen infolge von Grippe, von grippeähnlichen Viruserkrankungen oder wegen sekundärer Lungenentzündungen. Auch Infektionen mit dem Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) können mit Influenzawellen überlappen. Eine Studie aus den USA legt nahe, dass es in diesem Fall deutlich mehr Todesfälle durch Influenza gibt; die Übersterblichkeit durch Influenza sei dreimal so hoch wie die durch RSV.[58] Betroffen sind in der Regel chronisch kranke, ältere Menschen, welche durch die zusätzliche Belastung einer Grippeerkrankung gefährdet sind.[56]

Die in der Todesursachenstatistik direkt gezählten Influenzatodesfälle sind dagegen unerheblich. Das Statistische Bundesamt in Deutschland ermittelte für die Zeit zwischen 1998 und 2007 jährlich zwischen 3 und 34 Fälle mit Virusnachweis (J10) und zwischen 63 und 330 jährlich ohne (J11).[59] Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik Österreich starben zwischen 1998 und 2007 zwischen 6 und 145 Menschen an der Grippe (J10-J11).[60] In der Schweiz wurden zwischen 1998 und 2006 zwischen 8 und 129 Menschen direkte Grippetodesfälle gezählt (J10-J11).[61]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Influenza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Influenza – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Grippe – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. R. Bodewes et al.: Prevalence of Antibodies against Seasonal Influenza A and B Viruses in Children in Netherlands. 5. Januar 2011, PMC 3067385 (freier Volltext)
  2. Silke Buda u. a.: Influenza-Wochenbericht – Kalenderwoche 14 (31.03. bis 06.04.2018) (PDF). Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland Saison 2017/18 (PDF) Arbeitsgemeinschaft Influenza, S. 33, ISBN 978-3-89606-293-2, doi:10.17886/rkipubl-2018-003, abgerufen am 13. Juni 2019
  3. Darstellung der AGI auf der Website des RKI, Abruf 6. Juni 2019
  4. Arbeitsgemeinschaft Influenza: Infektionsprophylaxe gegen Influenza verstärken, in: Deutsche Apotheker Zeitung, Heft 37/2001, 9. September 2001, Abruf 20. Juli 2019
  5. Saisonberichte. Saisonberichte ab Saison 1996/1997; abgerufen am 6. Juni 2019.
  6. Sentinelpraxis.aspx Sentinelpraxis werden | Allgemeine Informationen, ohne Datum, Abruf 20. Juli 2019
  7. ihttps://www.bbk.bund.de/DE/TopThema/TT_2019/TT_Grippezeit_Richtiges_Verhalten.html Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe: Die Grippewelle hat begonnen], online 2019, Abruf 23. Juli 2019
  8. R. Tellier: Review of aerosol transmission of influenza A virus. In: Emerg Infect Dis. November 2006, Band 12, Nr. 11, S. 1657–1662. PMID 17283614.
  9. a b F. L, Schaffer, M. E. Soergel, D. C. Straube: Survival of airborne influenza virus: effects of propagating host, relative humidity, and composition of spray fluids. In: Arch Virol. 51, 1976, S. 263–273.
  10. Jeffrey Shaman, Melvin Kohn: Absolute humidity modulates influenza survival, transmission, and seasonality. (PDF; 368 kB). In: PNAS. 3. März 2009, Band 106, Nr. 9, S. 3243–3248, doi:10.1073/pnas.0806852106.
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  30. Wie hoch ist die Wirksamkeit der Influenzaimpfung?, Abruf 2. Juni 2019
  31. Alexandra Yamshchikov, Nirali Desai, Henry Blumberg, Thomas Ziegler, Vin Tangpricha: Vitamin D for Treatment and Prevention of Infectious Diseases: A Systematic Review of Randomized Controlled Trials. In: Endocrine Practice. Band 15, Nr. 5, 2009, S. 438–449, doi:10.4158/EP09101.ORR (Volltext).
  32. B. M. Gruber-Bzura: Vitamin D and Influenza-Prevention or Therapy? In: International Journal of Molecular Sciences. Band 19, Nummer 8, August 2018, S. , doi:10.3390/ijms19082419, PMID 30115864, PMC 6121423 (freier Volltext) (Review).
  33. Tom Jefferson: Oseltamivir for influenza in adults and children: systematic review of clinical study reports and summary of regulatory comments, online 9. April 2014, Abruf 1. Juli 2019
  34. Tamiflu: Wirksamkeit von Grippemittel fragwürdig, online 19. Januar 2018, Abruf 1. Juli 2019
  35. Gundolf Keil, Friedrich Lenhardt, Christoph Weißer: Vom Einfluß der Gestirne auf die Gesundheit und den Charakter des Menschen. Faksimile-Ausgabe des Manuskripts C54 der Zentralbibliothek Zürich (Nürnberger Kodex Schürstab). 2 Bände, Faksimile-Verlag, Luzern 1981/ 1983, ISBN 3-85672-013-8.
  36. a b c Manfred Vasold: Grippe. In: Enzyklopädie Medizingeschichte. Berlin / New York 2005, S. 512.
  37. Carl Wilhelm Christian von Müller (1782): Beschreibung der Epidemie: welche im Frühjahr des 1782 Jahrs in mehreren Gegenden von Europa geherrschet und unter dem Namen der Russischen Krankheit bekannt geworden. Textarchiv – Internet Archive
  38. Elmar Seebold, Wolfgang Schindler, Jürgen Untermann: Grippe, Kamm und Eulenspiegel. Festschrift für Elmar Seebold zum 65. Geburtstag. de Gruyter, Berlin 1999, ISBN 3-11-015617-2, S. 333 ff.
  39. Horst Kremling: Historische Betrachtungen zur präventiven Heilkunde. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 24, 2005, S. 222–260; hier S. 234 f.
  40. National Institute for Medical Research: Scientific achievements. (Memento vom 23. Oktober 2014 im Internet Archive)
  41. In: The Times. 29. März 1833, S. 9.
  42. Court Circular. In: The Times. 23. Februar 1785, S. 3, übersetzt aus dem Englischen
  43. Der Begriff „Influenzaepidemie“ kam Mitte der 1880er Jahre auf, gefolgt von „Grippeepidemie“ vor den 1920er Jahren zur Zeit der Spanischen Grippe; schließlich taucht „Grippewelle“ sowohl in Österreich, der Schweiz und Deutschland im Jahr 1920 und nachfolgend auf, beispielsweise in: Wiener Archiv für innere Medizin. Band 2, Urban & Schwarzenberg, Wien/ Berlin 1921, S. 101 (bei Google-books); Schweizerischer Metall- und Uhrenarbeiter-Verband: Bericht für das Jahr 1918. Unionsdruckerei, Bern 1920, S. 295 (bei Google-books); und in: Münchener medizinische Wochenschrift. 1922, Band 69, Teil 1, S. 306 + 982 (bei Google-books); siehe auch: Ngram Viewer: Influenzaepidemie, Grippeepidemie, Grippewelle.
  44. C. W. Potter: A history of Influenza. In: Journal of Applied Microbiology. Band 91, Nr. 4, 2001, S. 572–579, doi:10.1046/j.1365-2672.2001.01492.x.
  45. a b Tod durch Grippe. In: Der Spiegel. Nr. 48, 2018 (online).
  46. Süddeutsche Zeitung: Google verbessert Vorhersage von Grippewellen vom 4. Dezember 2013, abgerufen am 11. Juni 2015.
  47. a b Abschlussbericht der Influenzasaison 2008/09 (PDF; 2,6 MB), Arbeitsgemeinschaft Influenza, Berlin, 2009.
  48. Abschlussberichte der Influenzasaison, Arbeitsgemeinschaft Influenza.
  49. Bericht zur Epidemiologie der Influenza in Deutschland. Saison 2014/15. (PDF) Robert-Koch-Institut, Berlin 2015, ISBN 978-3-89606-265-9.
  50. Epidemiologisches Bulletin. Robert-Koch-Institut, 19. Januar 2017.
  51. Epidemiologisches Bulletin. (PDF) Robert-Koch-Institut, 17. Januar 2019.
  52. Influenzadaten, Stand vom 21. April 2015. BAG.
  53. European Influenza Surveillance Network (EISN).
  54. U. Buchholz: Vortrag: Neue Berechnungen zur jährlichen Zahl influenzabedingter Todesfälle. Robert-Koch-Institut, 27. September 2005.
  55. Aktualisierung der der Influenza zugeschriebenen Mortalität, bis einschließlich der Saison 2012/2013. (PDF; 307 kB). In: Epidemiologisches Bulletin. Nr. 3, 19. Januar 2015, S. 17–20.
  56. a b Felix Straumann: Grippewelle mit vielen Todesfällen. In: Tages-Anzeiger. 12. Mai 2015; abgerufen am 16. Februar 2018.
  57. Medienmitteilung des Bundesamts für Statistik (Memento vom 19. Mai 2015 im Internet Archive) vom 11. Mai 2015.
  58. W. Thompson, D. K. Shay, E. Weintraub, L. Brammer, N. Cox, L. Anderson, K. Fukuda: Mortality associated with influenza and respiratory syncytial virus in the United States. In: JAMA. 2003, Band 289, Nr. 2, 2003, S. 179–186, doi:10.1001/jama.289.2.179.
  59. Anzahl der Sterbefälle ab 1998 nach Region, Alter, Geschlecht, Nationalität. / Tabelle auf: gbe-bund.de Suchbegriffe: „Influenza Todesursache“, Ad-hoc-Tabelle: „Sterbefälle (ab 1998)“.
  60. Gestorbene insgesamt ab 1970 nach Todesursachen, Statistik Austria.
  61. Todesursachenstatistik, Ursachen der Sterblichkeit. Bundesamt für Statistik in der Schweiz, Thema eingeben: 14.2.5 Sterblichkeit, Todesursachen.