„Biontech“ – Versionsunterschied

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| Name = BioNTech SE
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| Unternehmensform = [[Europäische Gesellschaft]] (Societas Europaea, SE)
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| Gründungsdatum = 2008
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* [[Uğur Şahin]], [[Chief Executive Officer|CEO]]
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* Sean Marett, [[Chief Business Officer|CBO]] & [[Chief Commercial Officer|CCO]]
* Sierk Poetting, [[Chief Officer (Wirtschaft)|CFO]] & [[Chief Officer (Wirtschaft)|COO]]
* Sierk Poetting, [[Chief Financial Officer|CFO]] & [[Chief Operating Officer||COO]]
* Ryan Richardson [[Chief Officer (Wirtschaft)|CSO]]
* [[Özlem Türeci]], [[Chief Medical Officer|CMO]]
* [[Özlem Türeci]], [[Chief Officer (Wirtschaft)|CMO]]
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| Stand = 2019-12-31
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| Homepage = [https://biontech.de/ www.biontech.de]
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[[Datei:Mainz.BioNTechSE.20200731.jpg|mini|An der Goldgrube 12, [[Mainz-Oberstadt]]; Hauptsitz der Biontech]]


'''BioNTech SE''', kurz '''BioNTech''' (für englisch ''Biopharmaceutical New Technologies''), auch '''Biontech''' ([{{IPA|ˈbaɪɒnˌtek}}]), ist ein börsennotiertes [[Biotechnologie]]-Unternehmen mit Sitz in [[Mainz]], das sich auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven [[Immuntherapie]]n für einen patientenspezifischen Ansatz zur Behandlung von [[Krebs (Medizin)|Krebs]] und anderen schweren Krankheiten fokussiert. Die Schwerpunkte von BioNTech liegen in der Erforschung von Medikamenten auf [[mRNA]]-Basis für den Einsatz als individualisierte [[Krebsimmuntherapie]]n, als [[Impfstoff]]e gegen [[Infektionskrankheit]]en und als [[Protein]]ersatztherapien bei [[Seltene Krankheit|seltenen Erkrankungen]]. Darüber hinaus ist das Unternehmen aktiv in der Erforschung von programmierbaren Zelltherapien (englisch ''Engineered Cell Therapy''), neuartigen [[Antikörper]]n und [[Niedermolekulare Verbindung|niedermolekularen]] [[Immunmodulation|Immunmodulatoren]] (englisch ''Small Molecules'') als Behandlungsoptionen im Kampf gegen Krebs.<ref name="Biontech Website">{{cite web |last1=Biontech |first1=Offizielle Website |title=Biontech |url=https://biontech.de/ |date=Abgerufen am 13. Oktober 2019}}</ref><ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>
Die '''BioNTech SE''' (für englisch ''Biopharmaceutical New Technologies'', kurz auch '''Biontech''', [{{IPA|ˈbaɪɒnˌtek}}])<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/mainz/biontech-impfstoff-coronavirus-100.html |titel=Mainzer Unternehmen Biontech testet Corona-Impfstoff. |werk=SWR aktuell |hrsg= |datum=2020-04-23 |abruf=2020-11-12}}</ref> ist ein an der [[Nasdaq]] notiertes [[Biotechnologie]]unternehmen mit [[Sitz (juristische Person)|Hauptsitz]] in [[Mainz]] hat.<ref>{{Internetquelle |autor=René Höltschi |url=https://www.nzz.ch/wirtschaft/biontech-ein-mainzer-hoffnungstraeger-in-der-corona-krise-nzz-ld.1586085 |titel=Mainzer Hoffnungsträger in der Corona-Krise: Wer ist Biontech? |werk=Neue Zürcher Zeitung |hrsg= |datum=2020-11-09 |abruf=2020-11-12}}</ref> Es hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven [[Immuntherapie]]n für einen patientenspezifischen Ansatz zur Behandlung von [[Krebs (Medizin)|Krebs]] und anderen schweren Krankheiten fokussiert. Die Schwerpunkte von BioNTech liegen in der Erforschung von Medikamenten auf [[mRNA]]-Basis. Diese kommen für den Einsatz als individualisierte [[Krebsimmuntherapie]]n, als [[Impfstoff]]e gegen [[Infektionskrankheit]]en und als [[Protein]]ersatztherapien bei [[Seltene Krankheit|seltenen Erkrankungen]] in Frage. Darüber hinaus ist das Unternehmen aktiv in der Erforschung von programmierbaren Zelltherapien („Engineered Cell Therapy“), neuartigen [[Antikörper]]n und [[Niedermolekulare Verbindung|niedermolekularen]] [[Immunmodulation|Immunmodulatoren]] („Small Molecules“) als Behandlungsoptionen bei Krebserkrankungen.<ref name="BioNTech DNA">{{Internetquelle |titel=Our Vision |hrsg=BioNTech SE |url=https://biontech.de/our-dna/vision |abruf=2020-10-13 |sprache=en}}</ref><ref name="SEC report" />


BioNTech war das erste Unternehmen, das ein [[mRNA]]-basiertes Humantherapeutikum zur [[Intravenös|intravenösen]] Verabreichung entwickelte, die individualisierte mRNA-basierte [[Krebsimmuntherapie]] in [[Klinische Studie|klinische Studien]] brachte und einen eigenen Herstellungsprozess für einen solchen Produktkandidaten etablierte.<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>
BioNTech war das erste Unternehmen, das ein [[mRNA]]-basiertes Humantherapeutikum zur [[Intravenös|intravenösen]] Verabreichung entwickelte, die individualisierte mRNA-basierte [[Krebsimmuntherapie]] in [[Klinische Studie|klinische Studien]] brachte und einen eigenen Herstellungsprozess für einen solchen Produktkandidaten etablierte.<ref name="SEC report" /> Anfang November 2020 teilte das Unternehmen mit, das ein zusammen mit dem Pharmakonzern [[Pfizer]] entwickelter [[Coronavirusimpfstoff|Coronavirus-Impfstoff]] eine [[Impfstoffwirksamkeit]] von über 90 % zum Schutz vor der Krankheit [[COVID-19]] bietet.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://orf.at/stories/3189123/ |titel=CoV-Impfstoffstudie: Hersteller versprechen hohe Wirksamkeit. |hrsg=ORF |datum=2020-11-09 |abruf=2020-11-09}}</ref> Der Wirkstoff trägt den Namen ''BNT162b2''.<ref>{{Internetquelle |autor=Eva Müller, Lukas Heiny |werk=Manager Magazin |url=https://www.manager-magazin.de/unternehmen/pharma/biontech-se-und-pfizer-so-lief-die-suche-nach-corona-impfstoff-bnt162b2-a-c59a7c6c-dd4c-45c5-8a92-2a5f9e1689b7 |titel=Projekt „Lightspeed“ – so lief die Suche nach BioNTechs Impfstoff. |abruf=2020-11-12 |datum=2020-11-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.pei.de/DE/newsroom/hp-meldungen/2020/200909-phase-2-3-studie-rna-impfstoffkandidat-biontech-genehmigt.html |titel=Phase-II/III-Studie des RNA-Impfstoffkandidaten BNT162b2 des Unternehmens BioNTech in Deutschland genehmigt. |hrsg=Paul-Ehrlich-Institut |abruf=2020-11-12 |datum=2020-09-09}}</ref>
Anfang November 2020 teilte das Unternehmen mit, dass ein zusammen mit dem Pharmakonzern [[Pfizer]] entwickelter [[Coronavirusimpfstoff|Coronavirus-Impfstoff]] eine [[Impfstoffwirksamkeit]] von über 90 % zum Schutz vor der Krankheit [[COVID-19]] bietet.<ref>{{Internetquelle |autor=ORF at/Agenturen red |url=https://orf.at/stories/3189123/ |titel=CoV-Impfstoffstudie: Hersteller versprechen hohe Wirksamkeit |datum=2020-11-09 |abruf=2020-11-09 |sprache=de}}</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Mainz.BioNTechSE.20200731.jpg|mini|An der Goldgrube 12, [[Mainz-Oberstadt]]; Hauptsitz der BioNTech]]


=== Gründung ===
=== Gründungsphase (2008–2013) ===
BioNTech wurde 2008 auf der Grundlage langjähriger Forschungsarbeiten von [[Uğur Şahin]], [[Özlem Türeci]] und [[Christoph Huber]] gegründet. Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit liegt auf der Entwicklung und Herstellung von Technologien und Medikamenten für individualisierte [[Krebsimmuntherapie]]n.<ref name="SEC report" /> An der Gründung beteiligt waren [[Andreas und Thomas Strüngmann]] mit einem Startkapital von rund 180 Millionen US-Dollar sowie Michael Motschmann und Helmut Jeggle.<ref>{{Internetquelle |autor=Jürgen Salz |url=https://www.wiwo.de/my/unternehmen/industrie/biontech-investor-struengmann-der-pharma-david/25924372.html |titel=Biontech-Investor Strüngmann: Der Pharma-David |abruf=2020-11-11 |datum=2020-06-18 |werk=WirtschaftsWoche}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ausvisionenwerteschaffen.de/der-hoffnungstraeger-hinter-den-visionen/ |titel=Der Hoffnungsträger hinter den Visionen |datum=2020-05-06 |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Sebastian Balzter |Titel=Impfen gegen Corona: „Das wird noch einige Jahre dauern, fürchte ich“. |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/wie-helmut-jeggle-ueber-die-biontech-aktie-denkt-17007068.html |Abruf=2020-11-11}}</ref> Im Jahr 2009 erfolgte die Übernahme der EUFETS und der JPT Peptide Technologies.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.biontech-imfs.de/news-events/news-post/news/eufets-becomes-biontech-innovative-manufacturing-services/ |titel=Eufets Becomes BioNTech Innovative Manufacturing Services |hrsg=BioNTech IMFS |abruf=2020-11-11 |datum=2017-09-18}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.pharma-zeitung.de/jpt-peptide-technologies-veroffentlicht-den-human-.9450.php |titel=JPT Peptide Technologies veröffentlicht den Human Proteome Peptide Catalog. |abruf=2020-11-11 |datum=2018-04-10 |werk=Pharmazeutische Zeitung}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Wista-Management |url=https://www.adlershof.de/news/peptide-von-jpt-machen-wirkung-eines-covid-19-impfstoffs-sichtbar/ |titel=Peptide von JPT machen Wirkung eines COVID-19-Impfstoffs sichtbar. |datum=2020-04-24 |abruf=2020-11-11}}</ref> Im gleichen Jahr war der Start der klinischen Phase-1-Studien mit MERIT (Melanoma RNA Immunotherapy; feste Kombination aus krebsspezifischen Antigenen) und IVAC MUTANOME (erste Studie mit individualisierten Neoepitopen). Im Jahr 2009 konnte die Initiale Seed-Finanzierung abgeschlossen werden.
BioNTech wurde 2008 auf der Grundlage langjähriger Forschungsarbeiten von [[Uğur Şahin]], [[Christoph Huber]] und [[Özlem Türeci]] gegründet. Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit liegt auf der Entwicklung und Herstellung von Technologien und Medikamenten für individualisierte [[Krebsimmuntherapie]]n.<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>
An der Gründung beteiligt waren [[Andreas und Thomas Strüngmann]] mit einem Startkapital von rund 180 Millionen US-Dollar sowie Michael Motschmann und Helmut Jeggle. Christoph Huber, Michael Motschmann und Helmut Jeggle sind seit der Unternehmensgründung im Jahr 2008 Mitglieder des Aufsichtsrats. Helmut Jeggle ist seither Vorsitzender des Aufsichtsrats. 2018 wurde der Aufsichtsrat um Ulrich Wandschneider erweitert.<ref>{{Internetquelle |url=https://investors.biontech.de/node/6751/html |titel=Biontech SE SEC report: Form F-1 Biontech SE |datum=2019-10-09 |abruf=2019-12-20 |sprache=en}}</ref>


=== Börsengang und Finanzierung ===
=== Erweiterung der Plattformen (2014–2018) ===
Zwischen den Jahren 2014 bis 2018 erfolgten umfangreiche Publikationen der Forschungsergebnisse u.a. in Nature.<ref>{{Literatur |Autor=Lena M. Kranz, Mustafa Diken, Heinrich Haas, Sebastian Kreiter, Carmen Loquai |Titel=Systemic RNA delivery to dendritic cells exploits antiviral defence for cancer immunotherapy |Sammelwerk=Nature |Band=534 |Nummer=7607 |Datum=2016-06-16 |ISSN=1476-4687 |DOI=10.1038/nature18300 |PMID=27281205 |Seiten=396–401 |Online=https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27281205/ |Abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Lena M. Kranz, Mustafa Diken, Heinrich Haas, Sebastian Kreiter, Carmen Loquai |Titel=Systemic RNA delivery to dendritic cells exploits antiviral defence for cancer immunotherapy |Sammelwerk=Nature |Band=534 |Nummer=7607 |Datum=2016-06 |ISSN=1476-4687 |DOI=10.1038/nature18300 |Seiten=396–401 |Online=https://www.nature.com/articles/nature18300 |Abruf=2020-11-11}}</ref> Darüber hinaus wurden ab 2015 umfangreiche Kollaborationen und gemeinsame Entwicklungsprogramme und Kommerzialisierungsprogramme mit verschiedenen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen abgeschlossen.<ref>{{Internetquelle |hrsg=Bicom |url=https://transkript.de/mit-hintergrund/detail/pfizer-setzt-biontech-auf-grippevakzine-an.html |werk=Transkript |titel=Pfizer setzt Biontech auf Grippevakzine an |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=GoingPublic |url=https://www.goingpublic.de/life-sciences/biontech-schliesst-weltweite-strategische-zusammenarbeit-mit-genentech/ |titel=BioNTech schließt weltweite strategische Zusammenarbeit mit Genentech |datum=2016-09-22 |abruf=2020-11-11}}</ref> BioNTech meldete in diesem Zeitraum mehrere Patente an und entwickelte eine mehrschichtige Strategie, um den Schutz seines geistigen Eigentums an den verschiedenen Technologieplattformen und ihrer Anwendung bei der Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten zu gewährleisten.
Im Januar 2019 wurde BioNTech von einer [[Aktiengesellschaft (Deutschland)|Aktiengesellschaft]] („AG“) in eine [[europäische Aktiengesellschaft]] („Societas Europaea“ oder „SE“) umgewandelt.<ref name="PR January 4, 2019">{{cite news |last1=Biontech |first1=press release |title=Biontech Announces Corporate Form Transition from AG to SE |url=https://investors.biontech.de/news-releases/news-release-details/biontech-announces-corporate-form-transition-ag-se-welcomes-ryan |date=04. Januar 2019. Abgerufen am 16. Oktober 2019}}</ref> Mit Stand August 2019 beschäftigte das Unternehmen mehr als 1100 Mitarbeiter. Bis August 2019 hatte BioNTech durch Privatplatzierung von Aktien und Kooperationen ein Kapital in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar eingeworben. Zu den Aktionären von BioNTech gehörten die [[Andreas und Thomas Strüngmann|Strüngmann-Familie]] (Mehrheitsaktionär), die [[Fidelity Investments|Fidelity Management]], die Invus Group, [[Janus Henderson]] Investors, die MIG Fonds, die Redmile Group, die Salvia und mehrere europäische Family Offices.<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>


=== Börsengang an der Nasdaq (2019) ===
Im Vorfeld eines geplanten [[Börsengang]]es unterzeichnete BioNTech im September 2019 eine Vereinbarung mit der [[Bill & Melinda Gates Foundation]] (BMGF) zur Entwicklung von [[HIV]]- und [[Tuberkulose]]-Programmen. Ziel ist es, [[Impfstoff]]- und [[Immuntherapie]]kandidaten zur Vorbeugung von HIV- und Tuberkulose-Infektionen sowie zur dauerhaften [[Antiretrovirale Therapie|antiretroviralen]] therapiefreien [[Remission (Medizin)|Remission]] von HIV-Erkrankungen zu identifizieren und [[Präklinische Entwicklung|präklinisch]] zu entwickeln.<ref name="PR September 5, 2019">{{cite news |last1=The Pharmaletter |first1=press release |title=The Gates Foundation sees Biontech potential to ‘dramatically reduce global HIV and tuberculosis’ |url=http://www.unimedizin-mainz.de/presse/press-releases/press-releases/newsdetail/article/prof-ugur-sahin-receives-german-cancer-award-2019.html?L=1&cHash=9ed9e35e5f146f0d500ab733a23dbf6f |date=05. September 2019. Abgerufen 20. September 2019}}</ref>
Schwerpunkt des Jahres 2019 war der Börsengang an die Nasdaq. Seit dem 10. Oktober 2019 wird BioNTech öffentlich als American Depository Shares (ADS) an der amerikanischen Börse Nasdaq Global Select Market unter dem [[Tickersymbol]] '''BNTX''' gehandelt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.nasdaq.com/de/market-activity/stocks/bntx |titel=BioNTech SE |werk= |hrsg=Nasdaq |datum= |abruf=2020-11-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |hrsg=ARD |url=https://boerse.ard.de/aktien/biontech-deutsches-ipo-an-der-nasdaq100.html |titel=Biontech: Deutsches IPO an der Nasdaq |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ilka Kopplin |Titel=Biotechnologie: Biontech nimmt weniger Geld ein als erwartet. |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/aktuell/finanzen/nasdaq-biontech-nimmt-weniger-geld-ein-als-erwartet-16426602.html |Datum=2019-10-10 |Abruf=2020-11-11}}</ref> BioNTech ist damit eines von acht deutschen Unternehmen, die an der US-Technologiebörse gelistet sind. Davor konnte im Juli eine der größten europäischen Serie-B-Finanzierungen abgeschlossen werden. BioNTech konnte mit dem Börsengang insgesamt 150 Millionen Dollar Bruttoerlös erzielen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/aktien/biotech-der-boersengang-der-mainzer-biontech-bringt-die-rangordnung-der-deutschen-biotech-branche-durcheinander/25102944.html |titel=Biotech: Der Börsengang der Mainzer Biontech bringt die Rangordnung der deutschen Biotech-Branche durcheinander. |abruf=2020-11-11 |werk=Handelsblatt |datum=2019-10-10 |autor=Siegfried Hofmann}}</ref> Insgesamt sollten ca. 6,5 % des Stammkapitals an der Börse platziert werden.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Biontech vor Debüt an der Nasdaq – Mainzer nehmen 250 Mill. Dollar auf - Bewertung von etwa 4,4 Mrd. Dollar |Sammelwerk=Börsen-Zeitung |Datum=2019-09-25 |Seiten=10}}</ref> Letztendlich wurden zehn Millionen Aktien verkauft. Ursprünglich hatte man Erlöse in Höhe von 250 Mio. Dollar aus dem Börsengang erwartet.<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Biontech-IPO fällt kleiner aus – 20 Prozent geringeres Volumen - Mainzer Unternehmen startet an der Nasdaq. |Sammelwerk=Börsen-Zeitung |Datum=2019-10-11 |Seiten=12}}</ref> [[Konsortialgeschäft|Konsortialführer]] waren die [[Investmentbank|Investmentbanken]] [[JPMorgan Chase|J.P.Morgan]], [[Merrill Lynch]], [[UBS]] und [[Silicon Valley Bank|SVB Leerink]].<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/BioNTech-konkretisiert-Nasdaq-Listing-401746.html |titel=BioNTech konkretisiert Nasdaq-Listing |werk=Ärzte-Zeitung |hrsg= |datum=2019-09-26 |abruf=2020-11-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.wallstreet-online.de/nachricht/11763597-biontech-kuendigt-schritte-geplanten-boersengang |titel=BioNTech kündigt weitere Schritte für geplanten Börsengang an. |datum=2019-09-24 |abruf=2020-11-12 |werk=Wallstreet Online}}</ref> Mit einer Bewertung von rund 3,1 Milliarden Euro auf Basis des Emissionspreises von 15 Dollar je Aktie konnte sich BioNTech auf der Basis der Marktkapitalisierung in der Spitzengruppe der deutschen Biotech-Szene etablieren.<ref>{{Internetquelle |titel=Biontech-Chef Sahin erklärt, was sich durch den Börsengang ändert |werk=Handelsblatt |url=https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/biotechunternehmen-biontech-chef-sahin-erklaert-was-sich-durch-den-boersengang-aendert/25107840.html |datum=2019-10-13 |abruf=2020-11-27}}</ref>
Im Oktober 2019 erfolgte die Erstnotierung von BioNTech an der US-Technologiebörse [[Nasdaq]] (Kürzel „BNTX“).<ref name="PR October 10, 2019">{{cite news |last1=BioSpace |first1=press release |title=Biontech Announces Pricing of Initial Public Offering |url=https://www.biospace.com/article/releases/biontech-announces-pricing-of-initial-public-offering/ |date=10. Oktober 2019. Abgerufen am 11. Oktober 2019}}</ref>


Allein im Jahr 2019 konnten sechs klinische Studien initiiert werden, die vier therapeutische Plattformen nutzen und zwei Wirkstoffklassen abdecken. Insgesamt wurden 2019 zehn Produktkandidaten in elf klinischen Studien bearbeitet.
Im Dezember 2019 gaben die [[Europäische Investitionsbank]] und BioNTech bekannt, dass dem Unternehmen eine Finanzierung in Höhe von 50 Millionen Euro im Rahmen der Investmentoffensive für Europa gewährt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://sec.report/Document/0001564590-19-046132/ |titel=SEC 6-K Report |datum=2019-12-17 |abruf=2019-12-20 |sprache=en}}</ref>
Im Juni 2020 erhielt BioNTech durch eine Privatplatzierung von Stammaktien und [[Pflichtwandelanleihe]]n bei Singapurs Staatsfond [[Temasek]] und anderen Investoren 222 Millionen Euro.


=== Wissenschaftlicher Beirat ===
=== Aktuelle Situation ===
Aktuell arbeitet BioNTech an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2.<ref>{{Internetquelle |url=https://investors.biontech.de/news-releases/news-release-details/pfizer-and-biontech-announce-vaccine-candidate-against-covid-19/ |titel=Pfizer and BioNTech Announce Vaccine Candidate Against COVID-19 Achieved Success in First Interim Analysis from Phase 3 Study |abruf=2020-11-11 |datum=2020-09-11 |kommentar=Pressemitteilung |hrsg=BioNTech SE}}</ref> Als Anfang des Jahres 2020 der Ausbruch eines neuen Virus in China öffentlich wurde, begann bereits Mitte Januar das globale Entwicklungsprojekt ''Lightspeed'', um einen gut verträglichen, potenten Impfstoff gegen das SARS-CoV-2 Virus in so kurzer Zeit wie möglich zu entwickeln.<ref name="BioNTech DNA" /> BioNTech hat dafür eine Allianz mit zwei Partnern – [[Pfizer]] und [[Fosun|Fosun Pharma]] – geschlossen. Erfolgreich wurden Studien in den USA, Europa, China,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.4investors.de/nachrichten/boerse.php?sektion=stock&ID=148048 |titel=BioNTech mit COVID-19 News aus China – Aktie leicht unter Druck |werk=4investors |datum=2020-11-25 |abruf=2020-11-26}}</ref> Lateinamerika und Südafrika initiiert. Bereits im April wurden die ersten klinischen Tests durchgeführt.<ref>{{Internetquelle |werk=Hessenschau |url=https://www.hessenschau.de/gesellschaft/erste-studie-zu-corona-impfstoff-in-deutschland-laeuft-an,corona-impfstoff-100.html |titel=Erste Studie zu Corona-Impfstoff in Deutschland läuft an. |datum=2020-04-22 |abruf=2020-11-11}}</ref> Im November 2020 teilte BioNTech mit, dass der zusammen mit Pfizer entwickelte Coronavirus-Impfstoff eine Impfstoffwirksamkeit von über 95 % zum Schutz vor der Krankheit COVID-19 bietet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article220431400/Corona-Biontech-Impfstoff-erreicht-Wirksamkeit-von-95-Prozent.html |titel=Letzte Analyse vor der Zulassung bestätigt Biontech-Impfstoff Wirksamkeit von 95 Prozent. |werk=Welt |abruf=2020-11-27 |datum=2020-11-18}}</ref> Erwartet wird daher eine deutliche Umsatzsteigerung für das Jahr 2020.<ref>{{Internetquelle |autor=Ralf Anders, Motley Fool |url=https://www.fool.de/2020/09/18/biontech-koennte-noch-2020-ueber-1-milliarde-e-umsatz-machen/ |titel=BioNTech: 1 Mrd. € Umsatz noch 2020 möglich! |werk=The Motley Fool |datum=2020-09-18 |abruf=2020-11-11}}</ref>
BioNTech wird seit seiner Gründung von einem wissenschaftlichen Beirat unter der Leitung von [[Rolf Zinkernagel]] und [[Hans Hengartner]] unterstützt. Rolf Zinkernagel ist emeritierter Professor an der [[Universität Zürich]] und ehemaliger Leiter des Instituts für Experimentelle [[Immunologie]] in Zürich. 1996 erhielt Zinkernagel den [[Nobelpreis]] für seine Entdeckung, wie das [[Immunsystem]] virusinfizierte Zellen erkennt. Hengartner ist Immunologe und emeritierter Professor an der [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|Eidgenössischen Technischen Hochschule]] (ETH) Zürich und der Universität Zürich.<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>


Bis Ende 2021 werden wichtige Meilensteine auf dem Weg, die Vision der individualisierten Krebstherapie zu verwirklichen, erwartet. Insbesondere in der Krebstherapie-Pipeline werden Daten-Updates in mehreren FixVac- und iNeST-Programmen sowie in den Kooperationen mit Genmab zu BNT311 erwartet.<ref>{{Internetquelle |hrsg=BioNTech SE |url=http://www.globenewswire.com/news-release/2020/11/10/2123650/0/de/BioNTech-ver%C3%B6ffentlicht-Ergebnisse-des-dritten-Quartals-und-Informationen-zur-Gesch%C3%A4ftsentwicklung.html |titel=BioNTech veröffentlicht Ergebnisse des dritten Quartals und Informationen zur Geschäftsentwicklung |werk=Global News Wire |datum=2020-11-10 |abruf=2020-11-12}}</ref>
== Kooperationen ==

BioNTech hat sieben Kooperationsvereinbarungen mit [[Biopharmazie|biopharmazeutischen]] Partnern geschlossen, um seine Ressourcen in den Bereichen Wissenschaft und Entwicklung zu erweitern. Zu den biopharmazeutischen Partnern gehören: [[Genentech]], [[Sanofi]], [[Genmab]], Genevant Sciences, [[Eli Lilly and Company|Eli Lilly]], [[Bayer AG|Bayer]] und [[Pfizer]].<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>
Darüber hinaus wurden aktuell drei Unternehmen bzw. ihre Assets erworben: das Antikörperproduktionsgeschäft von MAB Discovery<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bio-m.org/nachrichten/detail/biontech-kauft-mab-discoverys-antikoerper-einheit.html |titel=BioNTech kauft MAB Discoverys Antikörper-Einheit |abruf=2020-11-11 |werk=BioM Cluster Development}}</ref>, Antikörper-Assets von MabVax Therapeutics<ref>{{Internetquelle |hrsg=Biocom |url=https://european-biotechnology.com/up-to-date/latest-news/news/biontech-aquires-antibody-assets-from-mabvax-therapeutics.html |titel=BioNtech aquires antibody assets from MabVax Therapeutics |abruf=2020-11-11 |datum=2019-05-09}}</ref> sowie Lipocalyx.<ref>{{Internetquelle |autor=Johannes Vetter, Volksstimme Magdeburg |url=https://www.volksstimme.de/deutschland-welt/deutschland-mit-doppelter-kraft-gegen-das-coronavirus |titel=Mit doppelter Kraft gegen das Coronavirus |abruf=2020-11-11 |werk=Volksstimme |datum=2020-11-11}}</ref>
Darüber hinaus unterhält BioNTech Forschungskooperationen mit der [[University of Pennsylvania]] („Penn“) und dem Forschungsinstitut TRON ([[Translationale Medizin|Translationale]] [[Onkologie]]) an der Universitätsmedizin der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]].<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>

BioNTech hat eine strategische Partnerschaft mit [[Siemens]] geschlossen, um eine automatisierte und papierlose Produktionsanlage für individualisierte [[mRNA]]-basierte [[Immuntherapie]]n zu errichten.<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>
== Struktur ==
Die BioNTech ist eine in Deutschland gegründete, in ihrer Haftung beschränkte Aktiengesellschaft mit Sitz in Deutschland. Die Aktien der BioNTech werden seit dem 10. Oktober 2019 öffentlich als American Depository Shares (ADS) an der amerikanischen Börse Nasdaq Global Select Market gehandelt. Mit Wirkung zum 8. März 2019 wurde der Name und Rechtsform von BioNTech AG zu BioNTech SE geändert. BioNTech entwickelt individualisierte Behandlungen für Krebspatienten und verbesserte Therapeutika zur Behandlung von Infektionskrankheiten und seltenen Erkrankungen. Diese Aktivitäten bilden gemeinsam mit den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten den Kern des Unternehmens. Das Geschäft von BioNTech wird in zwei übergreifenden Geschäftseinheiten geführt, dem Geschäftsbereich ''Biotech'' und dem Geschäftsbereich ''External Services''. Der Bereich ''External Services'' stellt die Schnittstelle, über die Medizinprodukte an Dritte verkauft werden, dar.<ref name="SEC form" />

=== Aktie und Anteilseigner ===
Das eingetragene [[Grundkapital]] der BioNTech beträgt 232.304.250 € und ist in 232.304.250 auf den Inhaber lautende [[Stückaktie]]n mit dem Nennwert von einem&nbsp;Euro eingeteilt. Jede ausgegebene Stammaktie ist voll eingezahlt.<ref name="SEC form" />

Mit einer Beteiligung von über 50 % ist die AT Impf größter Einzelaktionär. Weitere institutionelle Investoren, die mit den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates verbunden sind, sind die Medine, MIG Verwaltung und die FMR. Insgesamt halten Unternehmen dieser Gremienmitglieder fast 72 % der Anteile an BioNTech.<ref name="SEC form" />

=== Gremien ===
==== Vorstand ====
Der Vorstand von BioNTech besteht aus fünf Mitgliedern. Derzeit ist das Gremium mit vier Männern und einer Frau besetzt.<ref name="SEC form" /> Seit Gründung ist [[Uğur Şahin|Ugur Sahin]] Vorstandsvorsitzender ([[Chief Executive Officer]])<ref>{{Internetquelle |autor=Fanny Jimenez |url=https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/biontech-chef-ugur-sahin-spricht-ueber-seinen-corona-impfstoff-a/ |titel=Biontech-CEO Ugur Sahin über seinen Corona-Impfstoff: „Wir haben unser Projekt ‚Lightspeed‘ genannt, um klarzumachen: Wir vergeuden keine Zeit.“ |datum=2020-11-10 |abruf=2020-11-11 |sprache=de-DE}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Jan Siegrist |url=https://www.nau.ch/news/forschung/coronavirus-dieses-ehepaar-steckt-hinter-impfstoff-durchbruch-65817529 |titel=Coronavirus: Dieses Ehepaar steckt hinter Impfstoff-Durchbruch |abruf=2020-11-11 |hrsg=Nau Media |datum=2020-11-10}}</ref> Weitere Mitglieder sind: Sean Marett (seit 2012, Chief Business Officer und Chief Commercial Officer)<ref name="Im Team gegen Corona">{{Literatur |Titel=BioNTech: Im Team gegen Corona |Autor=Ingo Malcher |Datum=2020-06-03 |Sammelwerk=Die Zeit |Abruf=2020-11-27 |Online=https://www.zeit.de/2020/24/biontech-pharmaindustrie-impfstoff-forschung-coronavirus-biotech-unternehmen}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Helen Albert |url=https://www.labiotech.eu/interviews/biontech-sean-marett-fundraising/ |titel=How BioNTech Navigates the Biotech Fundraising Maze |datum=2019-12-18 |abruf=2020-11-11}}</ref>, Sierk Poetting (seit 2014, [[Chief Financial Officer]] und [[Chief Operating Officer]])<ref name="Im Team gegen Corona" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.topionetworks.com/people/sierk-poetting-5a72f85178e002343c029d3d |titel=Sierk Poetting, CFO, BioNTech SE |werk=Topio Networks |abruf=2020-11-11}}</ref>, [[Özlem Türeci]] (seit 2018; Chief Medical Officer)<ref>{{Internetquelle |hrsg=NDR |url=https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Lastruperin-ist-Corona-Hoffnung-Biontech-Gruenderin-Tuereci,tuereci100.html |titel=Lastruperin ist Corona-Hoffnung: Biontech-Gründerin Türeci |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Finn Mayer-Kuckuk |Titel=Porträt über die Biontech-Chefs: Das Forscherpaar |Sammelwerk=Die Tageszeitung (taz) |Datum=2020-11-10 |ISSN=0931-9085 |Online=https://taz.de/!5723970/ |Abruf=2020-11-11}}</ref> und Ryan Richardson (seit 2020, [[Chief Strategy Officer]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.labo.de/news/biontech-beruft-ryan-richardson-als-chief-strategy-officer-in-den-vorstand.htm |titel=Biontech beruft Ryan Richardson als Chief Strategy Officer in den Vorstand |abruf=2020-11-11 |werk=Labo}}</ref>

==== Aufsichtsrat ====
Der Aufsichtsrat besteht aus vier Mitgliedern.<ref name="BioNTeach Führungsteam">{{Internetquelle |url=https://www.biontech.de/our-dna/fuehrungsteam |titel=Führungsteam |hrsg=BioNTech SE |abruf=2020-11-11}}</ref> Der Vorsitzende ist Helmut Jeggle, der seit 2007 in leitenden Positionen bei der Athos Service beschäftigt ist. Seit 2015 ist er dort Chief Executive Officer and Chief Operating Officer. Zuvor hatte er verschiedene Positionen bei der [[Hexal AG|Hexal]] inne.<ref>{{Literatur |Autor=Sebastian Balzter |Titel=Impfen gegen Corona: „Das wird noch einige Jahre dauern, fürchte ich“. |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.7007068 |Abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=Stuttgarter Zeitung |url=https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.risikokapital-fuer-biotechnologie-ohne-geduld-und-idealismus-geht-es-nicht.2844812f-cb3c-4a1a-b60d-1aa7cc08efa5.html |titel=Risikokapital für Biotechnologie: Ohne Geduld und Idealismus geht es nicht. |abruf=2020-11-11 |datum=2020-02-06 |autor=Andreas Geldner}}</ref> Weitere Mitglieder sind Ulrich Wandschneider (seit 2018, von 2011 bis 2016 Chief Executive Officer der [[Asklepios Kliniken]])<ref>{{Internetquelle |url=https://www.businesswire.com/news/home/20190104005025/en/BioNTech-Announces-Corporate-Form-Transition-from-AG-to-SE-Welcomes-Ryan-Richardson-as-Senior-Vice-President-Corporate-Development-and-Strategy-and-Appoints-Dr.-Ulrich-Wandschneider-as-Member-of-Supervisory-Board |sprache=en |titel=BioNTech Announces Corporate Form Transition from AG to SE; Welcomes Ryan Richardson as Senior Vice President Corporate Development and Strategy and Appoints Dr. Ulrich Wandschneider as Member of Supervisory Board. |werk=Business Wire |datum=2019-01-04 |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.gesundheitswirtschaftskongress.de/2019/referenten/referentendetail/?id_referent=129673 |titel=Dr. Ulrich Wandschneider |hrsg=Gesundheitswirtschaftskongress 2019 |abruf=2020-11-11}}</ref>, Michael Motschmann (seit 2008, Mitgründer der MIG Verwaltung)<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.mig-fonds.de/presseartikel/der-boersengang-in-den-usa-hat-biontech-auf-das-internationale-parkett-gehoben.html |titel=Der Börsengang in den USA hat BioNTech auf das internationale Parkett gehoben |werk= |hrsg=MIG Fonds |datum=2020-03-24 |abruf=2020-11-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://www.heiter-investment.de/wp_live_x12/wp-content/uploads/2012/12/MIG-Alle-Unternehmen-im-%C3%9Cberblick.pdf |titel=Zielunternehmen der MIG Fonds |werk= |hrsg=Heiter Investment |datum= |abruf=2020-11-12}}</ref> und [[Christoph Huber]] ([[österreich]]ischer [[Hämatologie|Hämatologe]], [[Onkologie|Onkologe]] und [[Immunologie|Immunologe]] mit den Forschungsschwerpunkten [[Tumor]]-Abwehr und [[Stammzelltransplantation]]. Von 1990 bis zu seiner [[Emeritierung]] im Jahr 2009 war er Direktor der III. Medizinischen Klinik und [[Poliklinik]] an der [[Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz]].<ref>{{Internetquelle |werk=Deutsches Ärzteblatt |url=https://www.aerzteblatt.de/archiv/161001/Christoph-Huber-Pionier-der-Krebsforschung |titel=Christoph Huber: Pionier der Krebsforschung – Personalien |datum=2014-07-07 |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-mainz.de/presse/73018.php |titel=Immunologe Christoph Huber mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. |hrsg=Universitätsmedizin Mainz |abruf=2020-11-11}}</ref>

==== Wissenschaftlicher Beirat ====
BioNTech wird seit seiner Gründung von einem wissenschaftlichen Beirat unter der Leitung von [[Rolf Zinkernagel]] und [[Hans Hengartner]] unterstützt.<ref name="BioNTeach Führungsteam" /> Rolf Zinkernagel ist [[Emeritierung|emeritierter]] Professor an der [[Universität Zürich]] und ehemaliger Leiter des Instituts für Experimentelle [[Immunologie]] in [[Zürich]].<ref>{{Internetquelle |autor=Stefan Stöcklin |hrsg=Universität Zürich |url=https://www.news.uzh.ch/de/articles/2020/corona-vakzin.html |titel=RNA-Technologie: Corona-Vakzin im Schnelltempo |abruf=2020-11-11 |datum=2020-03-26}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Manfred Lindinger |Titel=Peter Doherty zum Achtzigsten: Entschlüsselte Immunabwehr |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.7001910 |Abruf=2020-11-11}}</ref> 1996 erhielt Zinkernagel den [[Nobelpreis]] für seine Entdeckung, wie das [[Immunsystem]] [[Viren|virusinfizierte]] Zellen erkennt. Hengartner ist Immunologe und emeritierter Professor an der [[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|Eidgenössischen Technischen Hochschule]] (ETH) Zürich und der Universität Zürich.<ref name="SEC report" /><ref>{{Internetquelle |url=https://www.companyhouse.de/Hans-Hengartner-Professor-Emeritus-an-der-Eidgenoessischen-Technischen-Hochschule-ETH |titel=Hans Hengartner |werk=Company House |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.leopoldina.org/fileadmin/redaktion/Mitglieder/CV_Hengartner_Hans_D.pdf |titel=Curriculum Vitae Professor Dr. Hans Hengartner |hrsg=Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften |abruf=2020-11-27}}</ref>

=== Standorte ===
Der Hauptsitz von BioNTech befindet sich im Mainzer Stadtteil [[Mainz-Oberstadt|Oberstadt]], in unmittelbarer Nähe zur [[Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz|Universitätsklinik Mainz]]. Die Firmenzentrale entstand auf dem Gelände der Generalfeldzeugmeister-Kaserne, die von der Bundeswehr bis 2022 vollständig geräumt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rheinhessen.ihk24.de/servicemarken/pressemitteilungen/pressemitteilungen2018/10-05-2018-biontech-4211208 |titel=IHK: Planungssicherheit für Biontech schaffen. Günster: Unternehmen der Spitzenforschung am Standort Mainz halten. |hrsg=IHK Rheinhessen |abruf=2020-11-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=Allgemeine Zeitung Mainz |hrsg=VRM |url=https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/mainz/nachrichten-mainz/bebauung-der-gfz-kaserne-mehr-platz-fur-biontech_21718961 |titel=Bebauung der GFZ-Kaserne: Mehr Platz für Biontech? |datum=2020-05-25 |abruf=2020-11-12}}</ref> BioNTech hat bereits weitere Grundstücke in Mainz erworben, um expandieren zu können.<ref name="SEC form" /> Das Unternehmen betreibt in Deutschland mehrere [[Gute Herstellungspraxis|GMP]]-zertifizierte Produktionsstätten zur Herstellung von [[mRNA]]-Therapeutika und programmierbaren Zelltherapien („Engineered Cell Therapies“). Die Standorte sind [[Idar-Oberstein]] (''BioNTech Innovative Manufacturing Services''), [[Martinsried]] (BioNTech Small Molecules), [[Neuried (bei München)|Neuried]] (BioNTech) und eine vierte Einrichtung in [[Berlin]], die peptidbasierte Dienstleistungen und Produkte für verschiedene Bereiche der biomedizinischen Forschung anbietet (''JPT Peptide Technologies'').<ref name="SEC report" />

Im Jahr 2019 wurden die Standorte um eine Tochtergesellschaft in [[San Diego]], USA, erweitert (''BioNTech Research & Development'').<ref name="SEC report" /> Im Jahr wurde ''Neon Therapeutics'' übernommen und zu ''BioNTech US''.<ref>{{Internetquelle |autor=BioNTech SE |url=http://www.globenewswire.com/news-release/2020/05/06/2028868/0/de/BioNTech-schlie%C3%9Ft-%C3%9Cbernahme-von-Neon-Therapeutics-ab.html |titel=BioNTech schließt Übernahme von Neon Therapeutics ab. |werk=Global News Wire |datum=2020-05-06 |abruf=2020-11-11}}</ref> Neon wurde 2015 von Wissenschaftlern, darunter ein Nobelpreisträger, gegründet und basierte auf Erkenntnissen bei der Entwicklung von Neonantigen-Therapien mit Fokus auf Impfstoffe und T-Zell-Therapeutika. Die komplementären Fähigkeiten und Ressourcen für Neonantigen-basierte Therapeutika in den Bereichen der Krebsmedizin und Immunologie wurden dadurch vereint. Der Zusammenschluss ermöglichte es BioNTech, die Fähigkeiten im T-Zell-Rezeptor-Feld weiter auszubauen und die Position im Bereich programmierbarer T-Zelltherapien zu stärken.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/biontech-uebernimmt-neon-um-globale-fuehrungsposition-in-t-zell-therapien-zu-staerken-8404233 |titel=BioNTech übernimmt Neon um globale Führungsposition in T-Zell-Therapien zu stärken |werk=finanzen.net |hrsg= |datum=2020-01-16 |abruf=2020-11-10}}</ref> Die Stammaktien von Neon wurden im Mai 2020 aus dem Börsenhandel genommen. BioNTech US ist in [[Cambridge (Massachusetts)|Cambridge]], Massachusetts, ansässig und ist eine vollintegrierte [[Tochtergesellschaft]] und verstärkt damit die Präsenz von BioNTech in den USA.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2020-01/48623868-biontech-se-neon-therapeutics-inc-biontech-uebernimmt-neon-um-globale-fuehrungsposition-in-t-zell-therapien-zu-staerken-382.htm |hrsg=BioNTech SE; Neon Therapeutics, Inc. |titel=BioNTech übernimmt Neon um globale Führungsposition in T-Zell-Therapien zu stärken. |abruf=2020-11-11 |werk=finanznachrichten.de}}</ref>

;BioNTech Manufacturing Marburg
Im September 2020 verkaufte [[Novartis|Novartis Vaccines and Diagnostics]] sein Werk in [[Marburg#Wirtschaft|Marburg]] an BioNTech, das seitdem als ''BioNTech Manufacturing Marburg'' geführt wird.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.novartis.de/aktuelles/pressemitteilungen/novartis-produktionsstandort-marburg-geht-biotechnologie-unternehmen |titel=Novartis Produktionsstandort in Marburg geht an Biotechnologie-Unternehmen |hrsg=Novartis Deutschland |datum=2020-09-17 |abruf=2020-11-11}}</ref> Das Werk in Marburg ist eine hochmoderne Multi-Plattform GMP-zertifizierte Produktionsstätte, die rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Es ist für die Produktion von rekombinanten Proteinen sowie für Zell- und Gentherapien ausgestattet und verfügt über Zellkultur-Labore und Produktionsfähigkeiten für die Herstellung von viralen Vektoren, mit der Möglichkeit, diese langfristig zu erweitern.<ref>{{Internetquelle |autor=cm/dpa |url=https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/09/18/biontech-will-novartis-werk-fuer-impfstoffproduktion-uebernehmen |titel=Biontech will Novartis-Werk für Impfstoffproduktion übernehmen |datum=2020-09-18 |abruf=2020-11-11 |werk=Deutsche Apotheker Zeitung}}</ref> Die Übernahme des Werkes ermöglicht BioNTech, die kommerziellen Produktionskapazitäten zur Herstellung des mRNA-basierten COVID-19 Impfstoffkandidaten BNT162 auszubauen. Die Anlage hat neben zwei von BioNTechs bereits bestehenden GMP-zertifizierten Stätten, die COVID-19 Impfstoffkandidaten für klinische Studien hergestellt und wird, neben vier Stätten von Pfizer in den USA und Europa, eine der größten Produktionsstätten für mRNA in Europa werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/wissen/uebernahme-von-novartis-standort-biontech-produziert-covid-19-impfstoff-in-marburg/26195662.html |titel=Biontech produziert Covid-19-Impfstoff in Marburg |werk=Der Tagesspiegel |abruf=2020-11-11 |datum=2020-09-17 |autor=Patrick Eickemeier}}</ref> Die Produktion der mRNA und die LNP-Formulierung eines COVID-19 Impfstoffes soll in Marburg vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung beginnen. In dem Werk, in dem rund 300 Mitarbeiter beschäftigt sind, ist eine Jahresproduktion von 750 Millionen Impfstoffdosen geplant.<ref>{{Internetquelle |werk=Der Spiegel |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/coronavirus-biontech-uebernimmt-novartis-werk-in-marburg-fuer-die-impfstoff-produktion-a-2267c7e8-a3d0-49cb-9d35-5f6938a51f8d |titel=Coronavirus: Biontech übernimmt Novartis-Werk in Marburg für die Impfstoffproduktion |datum=2020-09-17 |abruf=2020-09-18 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |werk=Gießener Anzeiger |url=https://www.mittelhessen.de/lokales/marburg-biedenkopf/marburg/biontech-ubernimmt-300-marburger-mitarbeiter_22286674 |titel=Biontech übernimmt 300 Marburger Mitarbeiter. |datum=2020-09-20 |abruf=2020-11-11}}</ref>

Die Produktionsstätte in Marburg wurde 1904 von [[Emil von Behring]] für die [[Behringwerke]] erbaut. Er entwickelte das Gegengift für [[Diphtherie|Diphtheria]] und [[Tetanus]] und nutzte das Preisgeld, das er 1901 für seinen [[Nobelpreis für Medizin|Nobelpreis in Medizin]] erhielt, um die Produktionsstätte zu finanzieren.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.uni-marburg.de/de/fb20/bereiche/methoden-gesundheit/evbb/der-nachlass-emil-von-behrings/leben-und-werk-emil-von-behrings/geschichte-des-instituts-fuer-experimentelle-therapie-marburg |titel=Geschichte des Instituts für experimentelle Therapie Marburg |werk= |hrsg=Emil-von-Behring-Bibliothek der Universität Marburg, Arbeitsstelle für Geschichte der Medizin |datum= |abruf=2020-11-12 |sprache=de}}</ref>

=== Mitarbeiter ===
Bei BioNTech arbeiten über 1.300 Mitarbeiter aus über 60 Ländern (Stand: Dezember 2019). Der Anteil der Frauen beträgt dabei über 56%; ein Viertel der Mitarbeiter ist [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Das Durchschnittsalter beträgt etwa 35 Jahre. Bekannte Mitarbeiter sind unter anderem [[Katalin Karikó]]<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mrna-conference.com/general-information/planning-committee/katalin-kariko/ |titel=Katalin Karikó |werk=8th International mRNA Health Conference |abruf=2020-11-11 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.topionetworks.com/people/katalin-kariko-5a72f945843bac79b268076f |werk=Topio Networks |titel=Katalin Karikó |abruf=2020-11-11}}</ref> und Alexandra Kemmer-Brueck.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.researchgate.net/scientific-contributions/Alexandra-Kemmer-Brueck-2079918388 |titel=Alexandra Kemmer-Brueck's research while affiliated with BioNTech AG and other places |werk=ResearchGate |abruf=2020-11-20 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Patricia Silva, PhD |url=https://melanomanewstoday.com/2015/04/30/biontech-collaborative-study-reveals-potential-new-strategy-personalized-melanoma-cancer-immunotherapy/ |werk=Melanoma News Today |titel=BioNTech Collaborative Study Reveals a Potential New Strategy for Personalized Cancer Immunotherapy |abruf=2020-11-11 |sprache=en |datum=2015-04-30}}</ref>


=== Kennzahlen ===
''BioNTech Partnerprogramme:''<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>
{| class="wikitable"
{| class="wikitable" style="margin-bottom:0;text-align:right;"
|-
|-
! Jahr !! 2017 !! 2018 !! 2019
! Biopharmazeutische Partner !! Kooperation
|-
|-
| style="text-align:left" | [[Bilanzsumme]] ([[Million|Mio.]] Euro) || || 652,99 || 797,65
| [[Genentech]] || Forschung, Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von pharmazeutischen Produkten, die Neo[[epitop]]-[[mRNA]] enthalten; einschließlich Entwicklungskandidaten für die individualisierte [[Neoantigen]]spezifische [[Immuntherapie]] (iNeST).
|-
|-
| style="text-align:left" | Erlöse (Mio. Euro) || 69,48 || 150,51 || 121,54
| [[Sanofi]] || Entwicklung und Vermarktung von mRNA-basierten Therapeutika zur intratumoralen Applikation bei soliden [[Tumor]]en.
|-
|-
| style="text-align:left" | Mitarbeiter || 710 || 1.026 || 1.323
| [[Genmab]] || Forschung, Entwicklung und Vermarktung von [[Bispezifischer Antikörper|bispezifischen Antikörpern]] auf [[Polypeptid]]basis gegen bestimmte Zielkombinationen zur Behandlung von [[Krebs (Medizin)|Krebs]]. Der erste Produktkandidat, DuoBody-PD-L1x4-1BB, ist im Juni 2019 in eine [[Klinische Studie|Phase-1/2a-Studie]] bei soliden Tumoren eingetreten.<ref name="PR June 17, 2019">{{cite news |last1=Bloomberg |first1=press release |title=Biontech and Genmab Initiate First-In-Human Phase I/IIa Trial of Bispecific Antibody DuoBody®-PD-L1x4-1BB in Solid Tumors |url=https://www.bloomberg.com/press-releases/2019-06-17/biontech-and-genmab-initiate-first-in-human-phase-i-iia-trial-of-bispecific-antibody-duobody-pd-l1x4-1bb-in-solid-tumors |date=17. Juni 2019. Abgerufen am 20. September 2019}}</ref>
|-
|-
| style="text-align:left" | – Forschung und Entwicklung || 511 || 729 || 973
| Genevant Sciences || Entwicklung von mRNA-basierten [[Protein]]ersatztherapien für [[Seltene Krankheit|seltene Erkrankungen]].
|-
|-
| style="text-align:left" | – Produktion || 120 || 168 || 178
| [[Eli Lilly and Company|Eli Lilly]] || Erforschung neuer Tumorzielstrukturen sowie dazugehöriger [[T-Zell-Rezeptor]]en (TCRs).
|-
|-
| style="text-align:left" | – Verwaltung || 65 || 93 || 144
| Bayer || Entwicklung von mRNA-basierten [[Impfstoff]]en und Therapeutika speziell für die Anwendung bei Tieren.
|-
|-
| style="text-align:left" | – Vertrieb und Marketing || 14 || 36 || 28
| [[Pfizer]] || Entwicklung von mRNA-basierten Impfstoffen zur [[Influenza]]-Prävention. Entwicklung von mRNA-basierten Impfstoffen gegen das Coronavirus [[SARS-CoV-2]].<ref>{{Internetquelle |autor=mdr.de |url=https://www.mdr.de/nachrichten/panorama/Biontech-moderna-start-corona-impfstoff-studie-phase-drei-100.html |titel=Zwei große Studien für Corona-Impfstoff starten {{!}} MDR.DE |abruf=2020-07-28 |sprache=de}}</ref>
|-
! Andere !! Kooperation
|-
| [[University of Pennsylvania]] || Entwicklung und Vermarktung von mRNA-basierten Immuntherapien zur Behandlung von [[Infektionskrankheit]]en.<ref name="PR November 5, 2018">{{cite news |last1=GlobeNewswire |first1=press release |title=Biontech and the University of Pennsylvania Enter into Strategic Research Collaboration to Develop mRNA Vaccine Candidates Against Various Infectious Diseases |url=https://www.globenewswire.com/news-release/2018/11/05/1644721/0/en/Biontech-and-the-University-of-Pennsylvania-Enter-into-Strategic-Research-Collaboration-to-Develop-mRNA-Vaccine-Candidates-Against-Various-Infectious-Diseases.html |date=05. November 2018. Abgerufen am 18. September 2019}}</ref>
|-
| Translationale Onkologie (TRON) || Entwicklung neuer Diagnostika und Arzneimittel für die Therapie von Krebs und anderen schweren Krankheiten.
|-
| [[Siemens]] || Strategische Partnerschaft, um eine vollautomatisierte, papierlose und digitalisierte kommerzielle [[Gute Herstellungspraxis|cGMP]]-Produktionsstätte für individualisierte Immuntherapien zu errichten.
|}
|}
(Quellen: Geschäftsbericht 2019 der BioNTech SE)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.finanzen.net/bilanz_guv/biontech |titel=BioNTech Bilanz GuV {{!}} Kennzahlen {{!}} Umsatz {{!}} Gewinn |abruf=2020-11-11 |werk=finanzen.net}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Sascha Huber |url=https://www.sharedeals.de/biontech-us-ipo-verlaeuft-ein-wenig-enttaeuschend/ |titel=BioNTech: US-IPO verläuft ein wenig enttäuschend. |werk=sharedeals.de |abruf=2020-11-11}}</ref>


== Forschung ==
== Forschung und Technologie ==
Der Forschungsansatz von BioNTech beruht auf der Auffassung, dass die Nutzung komplementärer, potenziell synergistischer Wirkmechanismen die Wahrscheinlichkeit für den Therapieerfolg erhöht, das Risiko für sekundäre Resistenzmechanismen verringert und auch einen größeren potenziellen Markt erschließt. Entscheidend ist der Technologie-agnostischer Ansatz für die Bereitstellung der am besten geeigneten therapeutischen Plattform oder einer Plattform-Kombination für den jeweiligen Patienten und seine Erkrankung. Entscheidend dabei ist die Bioinformatik für die Herstellung individualisierter Therapien. Der validierte patientenzentrierter bioinformatischer Prozess ermöglicht im Kontext der Arzneimittelherstellung die Anwendung komplexer Algorithmen auf Patientendaten. Die Bioinformatikprozesse sind dabei robust, skalierbar und stützen sich auf die Erfahrung im Umgang mit Genomdaten mit hoher Datenverarbeitungsrate. Die Forschung von BioNTech soll die Produktion individualisierter ''On-Demand'' Immuntherapien für den kommerziellen Einsatz zu ermöglichen.
=== Onkologie ===
[[Krebs (Medizin)|Krebs]] wird durch Abnormalitäten verursacht, die als [[Somatische Mutation|somatische Mutationen]] bezeichnet werden. Diese Mutationen können sich im Laufe der Zeit im [[Genom]] von Zellen ansammeln und zu einer [[maligne Transformation|malignen Transformation]] führen. Der Prozess der [[Karzinogenese]] beinhaltet das Versagen des [[Immunsystem]]s, solche transformierten Zellen zu erkennen und auszurotten.<ref name="Vormehr 2016">{{cite journal |last1=Vormehr |first1=M |last2=Diken |first2=M |last3=Boegel |first3=S |last4=Kreiter |first4=S |last5=Türeci |first5=Ö |last6=Sahin |first6=U |title=Mutanome directed cancer immunotherapy |journal=Curr Opin Immunol |date=2016 |volume=Band 39 |pages=14–22 |doi=10.1016/j.coi.2015.12.001 |pmid=26716729}}</ref><ref name="Stratton 2009">{{cite journal |last1=Stratton |first1=MR |last2=Campbell |first2=PJ |last3=Futreal |first3=PA |title=The cancer genome |journal=Nature |date=2009 |volume=Band 458 |issue=7239 |pages=719–724 |doi=10.1038/nature07943 |pmid=19360079}}</ref>


=== mRNA-Therapeutika ===
Ziel der [[Immuntherapie]] in der [[Onkologie]] ist es, das Immunsystem zu nutzen, um bösartige Zellen als "fremd" zu erkennen und Mechanismen zu überwinden, mit denen sich die Krebszellen der [[Immunabwehr]] entziehen. Das Immunsystem soll derart aktiviert werden, dass es in der Lage ist, das Tumorwachstum zu begrenzen und bösartige Zellen zu zerstören. Aufgrund ihrer zufälligen Natur führen krebserzeugende [[Genetik|genetische]] Veränderungen zu einer Gesamtheit von [[Mutation]]en (dem „Mutanom“), das für den [[Tumor]] jedes einzelnen Patienten einzigartig ist.<ref name="Stratton 2011">{{cite journal |last1=Stratton |first1=MR |title=Exploring the genomes of cancer cells: progress and promise |journal=Science |date=2011 |volume=Band 331 |issue=6024 |pages=1553–1558 |doi=10.1126/science.1204040 |pmid=21436442}}</ref><ref name="Kreiter 2012">{{cite journal|last1=Kreiter|first1=S|last2=Castle|first2=JC|last3=Türeci|first3=Ö|last4=Sahin|first4=U|date=2012|title=Targeting the tumor mutanome for personalized vaccination therapy|journal=Oncoimmunology|volume=Band 1|issue=5|pages=768–769|doi=10.4161/onci.19727|pmid=22934277}}</ref> Die Forschung nutzt das patientenspezifische Mutanom, um Medikamente für eine individualisierte [[Krebsimmuntherapie]] zu entwickeln. Hierbei wird die Behandlung für den einzelnen Patienten maßgeschneidert.<ref name="Sahin 2017">{{cite journal |last1=Sahin |first1=U |last2=Derhovanessian |first2=E |last3=Miller |first3=M |last4=Kloke |first4=BP |last5=Simon |first5=P |last6=Löwer |first6=M |last7=Bukur |first7=V |last8=Tadmor |first8=AD |last9=Luxemburger |first9=U |last10=Schrörs |first10=B |last11=Omokoko |first11=T |last12=Vormehr |first12=M |last13=Albrecht |first13=C |last14=Paruzynski |first14=A |last15=Kuhn |first15=AN |last16=Buck |first16=J |last17=Heesch |first17=S |last18=Schreeb |first18=KH |last19=Müller |first19=F |last20=Ortseifer |first20=I |last21=Vogler |first21=I |last22=Godehardt |first22=E |last23=Attig |first23=S |last24=Rae |first24=R |last25=Breitkreuz |first25=A |last26=Tolliver |first26=C |last27=Suchan |first27=M |last28=Martic |first28=G |last29=Hohberger |first29=A |last30=Sorn |first30=P |last31=al. |first31=et |title=Personalized RNA mutanome vaccines mobilize poly-specific therapeutic immunity against cancer |journal=Nature |date=2017 |volume=Band 547 |issue=7662 |pages=222–226 |doi=10.1038/nature23003 |pmid=28678784}}</ref> Die Entwicklung von Krebsimmuntherapien, die auf jeden Patienten individuell zugeschnitten sind, steht im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten von BioNTech.<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>

==== mRNA-Therapeutika ====
BioNTech erforscht Wirkstoffe auf Basis des Botenmoleküls [[Messenger-RNA]] (mRNA) als potenzielle neue Medikamentenklasse. mRNA bringt [[Genetik|genetische]] Information zu den [[Ribosomen]], dem Ort in der Zelle, wo [[Proteine]] gebildet werden. In den Ribosomen wird die genetische Information der mRNA in entsprechende Proteine übersetzt. Erste mRNA-basierte Produktkandidaten sind als [[Krebsimmuntherapie|Krebsimmuntherapeutika]] und [[Impfstoff]]e gegen [[Infektionskrankheit]]en bereits in die [[klinische Entwicklung]] eingetreten.<ref name="Sahin 2014">{{cite journal |last1=Sahin |first1=U |last2=Karikó |first2=K |last3=Türeci |first3=Ö |title=mRNA-based therapeutics – developing a new class of drugs |journal=Nat Rev Drug Discov |date=2014 |volume=Band 13 |issue=10 |pages=759–780 |doi=10.1038/nrd4278 |pmid=25233993}}</ref><ref name="Sahin 2017" /><ref name="Sahin 2018">{{cite journal|last1=Sahin|first1=U|last2=Türeci|first2=Ö|date=2018|title=Personalized vaccines for cancer immunotherapy|journal=Science|volume=Band 359|issue=6382|pages=1355–1360|doi=10.1126/science.aar7112|pmid=29567706}}</ref> Als Medikament liefert die hergestellte mRNA Anweisungen an eine Zielzelle, um ein gewünschtes therapeutisches Protein herzustellen. Bei der Behandlung von Krebs richtet sich das hergestellte Protein gegen Zielstrukturen, die direkt von den [[Mutation]]en der Krebszellen abstammen. Auf diese Weise soll der Krebs bekämpft werden.<ref name="Sahin 2014" />
BioNTech erforscht Wirkstoffe auf Basis des Botenmoleküls [[Messenger-RNA]] (mRNA) als potenzielle neue Medikamentenklasse. mRNA bringt [[Genetik|genetische]] Information zu den [[Ribosomen]], dem Ort in der Zelle, wo [[Proteine]] gebildet werden. In den Ribosomen wird die genetische Information der mRNA in entsprechende Proteine übersetzt. Erste mRNA-basierte Produktkandidaten sind als [[Krebsimmuntherapie|Krebsimmuntherapeutika]] und [[Impfstoff]]e gegen [[Infektionskrankheit]]en bereits in die [[klinische Entwicklung]] eingetreten.<ref name="Sahin 2014">{{cite journal |last1=Sahin |first1=U |last2=Karikó |first2=K |last3=Türeci |first3=Ö |title=mRNA-based therapeutics – developing a new class of drugs |journal=Nat Rev Drug Discov |date=2014 |volume=Band 13 |issue=10 |pages=759–780 |doi=10.1038/nrd4278 |pmid=25233993}}</ref><ref name="Sahin 2017" /><ref name="Sahin 2018">{{cite journal|last1=Sahin|first1=U|last2=Türeci|first2=Ö|date=2018|title=Personalized vaccines for cancer immunotherapy|journal=Science|volume=Band 359|issue=6382|pages=1355–1360|doi=10.1126/science.aar7112|pmid=29567706}}</ref> Als Medikament liefert die hergestellte mRNA Anweisungen an eine Zielzelle, um ein gewünschtes therapeutisches Protein herzustellen. Bei der Behandlung von Krebs richtet sich das hergestellte Protein gegen Zielstrukturen, die direkt von den [[Mutation]]en der Krebszellen abstammen. Auf diese Weise soll der Krebs bekämpft werden.<ref name="Sahin 2014" />


BioNTech hat mehrere Formate und Formulierungen von mRNA entwickelt, um genetische Informationen an Zellen zu liefern, wo sie zur körpereigenen Herstellung von Proteinen für therapeutische Zwecke verwendet werden.<ref name="SEC report" /><ref name="Sahin 2014" /><ref name="Kreiter 2010">{{cite journal |last1=Kreiter |first1=S |last2=Selmi |first2=A |last3=Diken |first3=M |last4=Koslowski |first4=M |last5=Britten |first5=CM |last6=Huber |first6=C |last7=Türeci |first7=Ö |last8=Sahin |first8=U |title=Intranodal vaccination with naked antigen-encoding RNA elicits potent prophylactic and therapeutic antitumoral immunity |journal=Cancer Res |date=2010 |volume=Band 70 |issue=22 |pages=9031–9040 |doi=10.1158/0008-5472.CAN-10-0699 |pmid=21045153}}</ref>
BioNTech hat mehrere Formate und Formulierungen von mRNA entwickelt, um genetische Informationen an Zellen zu liefern, wo sie zur körpereigenen Herstellung von Proteinen für therapeutische Zwecke verwendet werden.<ref name="SEC report" /><ref name="Sahin 2014" /><ref name="Kreiter 2010">{{cite journal |last1=Kreiter |first1=S |last2=Selmi |first2=A |last3=Diken |first3=M |last4=Koslowski |first4=M |last5=Britten |first5=CM |last6=Huber |first6=C |last7=Türeci |first7=Ö |last8=Sahin |first8=U |title=Intranodal vaccination with naked antigen-encoding RNA elicits potent prophylactic and therapeutic antitumoral immunity |journal=Cancer Res |date=2010 |volume=Band 70 |issue=22 |pages=9031–9040 |doi=10.1158/0008-5472.CAN-10-0699 |pmid=21045153}}</ref> BioNTech erforscht mehrere mRNA-basierte Therapieplattformen für die Krebsimmuntherapie, insbesondere für die individualisierte Krebsimmuntherapie.
BioNTech erforscht mehrere mRNA-basierte Therapieplattformen für die Krebsimmuntherapie, insbesondere für die individualisierte Krebsimmuntherapie. Zu den am Menschen getesteten Plattformen gehören FixVac, iNeST und mRNA-basierte intratumorale Immuntherapien. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen zwei Plattformen, auf denen mRNA verwendet wird, um entweder RiboMabs (eine neue Klasse von mRNA-kodierten [[Antikörper]]n) oder RiboCytokines (eine neue Klasse von mRNA-kodierten [[Zytokine]]n) direkt im Patienten zu [[exprimieren]].<ref name="SEC report" />


Mit vier Wirkstoffklassen soll der Paradigmenwechsel zur individualisierten Immuntherapie eingeleitet werden. BioNTech verfolgt den Ansatz, mit der Kombination verschiedener Wirkmechanismen der unterschiedlichen Wirkstoffklassen die Krebsbehandlung koordinierter und präziser zu gestalten, als dies mit den derzeit zur Verfügung stehenden Therapien möglich ist. Aus den vier unterschiedliche mRNA-Formate sollen fünf verschiedene Plattformen für die Behandlung von Krebs hervorgehen.
* '''''FixVac'''''-Produktkandidaten (Fixed Vaccine Combination) sind Krebsimmuntherapien für eine bestimmte Krebsart. Sie richten sich gegen [[Antigene]], die bei Patienten mit der betreffenden Krebsart häufig gefunden werden (serienmäßig produzierte Antigen-Immuntherapie). Diese Produktkandidaten enthalten ausgewählte Kombinationen von mRNA, die bekannte, krebsspezifische Antigene kodieren.<ref name="SEC report" />
* '''''iNeST'''''-Produktkandidaten sind individualisierte neoantigenspezifische Immuntherapien. BioNTech hat erstmals ein On-Demand-Herstellungsverfahren entwickelt, um Patienten auf der Grundlage des spezifischen Mutationsprofils (dem „Mutanom“) ihres Tumors individuell behandeln zu können. Das Unternehmen untersucht diesen Behandlungsansatz bei [[Metastase|metastasierten]] [[Melanom]]en und bei mehreren soliden [[Tumor]]en in Zusammenarbeit mit [[Genentech]].<ref name="SEC report" />
Mit dem Produktkandidaten BNT121 liegen erste Daten aus einer [[Klinische Studie|Phase-1-Studie]] bei 13 Patienten mit metastasiertem Melanom vor. Bei neun Patienten wurde ein stabiles [[progressionsfreies Überleben]] von bis zu 41 Monaten beobachtet.<ref name="SEC report" /><br />
Zudem verringerte sich die kumulative [[Rezidiv]]rate signifikant im Vergleich zum Zeitraum vor der Behandlung.<ref name="Sahin 2017" /> Die ersten Produktkandidaten für individualisierte Krebstherapien hatte BioNTech mithilfe einer eigenen mRNA-Technologieplattform entwickelt. Seit 2016 wird die Plattform gemeinsam mit Genentech als individualisierte neoantigenspezifische Therapie (iNeST) entwickelt.<ref name="SEC report" />
* '''''Intratumorale Immuntherapie''''': Die intratumoralen Immuntherapie-Produktkandidaten werden als Zytokin-kodierende mRNA direkt in einen Tumor [[Injektion (Medizin)|injiziert]]. Ziel ist es, die Tumor-Mikroumgebung zu verändern und die [[T-Zellen|T-Zell]]-Aktivität zu fördern. Die Injektion der mRNA direkt in den Tumor erfolgt, um [[Toxizität]]en außerhalb der Zielstrukturen zu vermeiden. BioNTech entwickelt in Zusammenarbeit mit [[Sanofi]] eine mRNA-basierte intratumorale Therapieplattform.<ref name="SEC report" />
* '''''RiboMabs''''' (mRNA-kodierte [[monoklonale Antikörper]]) sind eine neuartige Klasse von mRNA-basierten Therapeutika. Sie zielen darauf ab, mithilfe der entsprechenden mRNA die gewünschten Antikörpern direkt im Körper des Patienten herzustellen.<ref name="SEC report" />
* '''''RiboCytokines''''' (mRNA-kodierte Zytokine) bilden eine weitere neuartige Klasse von mRNA-basierten Therapeutika. Hier ist das Ziel, dass mithilfe entsprechender mRNA die gewünschten Zytokine direkt im Körper des Patienten hergestellt werden. Zytokine spielen eine zentrale Rolle bei der Kontrolle der Immunantwort auf Krankheitserreger und auf bösartige Zellen.<ref name="SEC report" />


==== mRNA-Formate ====
==== Programmierbare Zelltherapien (''Engineered Cell Therapies'') ====
;Optimierte unmodifizierte mRNA (uRNA)
Die Nukleotidsequenz der mRNA bestimmt die Aminosäuresequenz des Proteins. Darüber hinaus kann die Art Nukleoside, die zur Herstellung von mRNA-Arzneimitteln verwendet wird, auch die Erkennung des Moleküls durch das Immun-system beeinflussen.


;Nukleosidmodifizierte mRNA (modRNA)
BioNTech entwickelt eine Reihe neuer Zelltherapien, um die [[T-Zellen]] des Patienten so zu verändern, dass sie sich gezielt gegen krebsspezifische [[Antigene]] richten.<ref name="Simon 2014">{{cite journal |last1=Simon |first1=P |last2=Omokoko |first2=TA |last3=Breitkreuz |first3=A |last4=Hebich |first4=L |last5=Kreiter |first5=S |last6=Attig |first6=S |last7=Konur |first7=A |last8=Britten |first8=CM |last9=Paret |first9=C |last10=Dhaene |first10=K |last11=Türeci |first11=Ö |last12=Sahin |first12=U |title=Functional TCR retrieval from single antigen-specific human T cells reveals multiple novel epitopes |journal=Cancer Immunol Res |date=2014 |volume=Band 2 |issue=12 |pages=1230–1244 |doi=10.1158/2326-6066.CIR-14-0108 |pmid=25245536}}</ref><ref name="Omokoko 2015">{{cite journal |last1=Omokoko |first1=T |last2=Simon |first2=P |last3=Türeci |first3=Ö |last4=Sahin |first4=U |title=Retrieval of functional TCRs from single antigen-specific T cells: Toward individualized TCR-engineered therapies |journal=Oncoimmunology |date=2015 |volume=Band 4 |issue=7 |pages=e1005523 |doi=10.1080/2162402X.2015.1005523 |pmid=26140230}}</ref>
Immunogene Reaktionen gegen mRNA-Wirkstoffe müssen bei Anwendungen vermieden werden, bei denen therapeutische Proteine hergestellt werden, beispielsweise auf unseren beiden Plattfor-men RiboMab und
Dazu gehören zwei Plattformen zur Behandlung von soliden Tumoren: Eine Plattform für T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor (CAR-T-Zellen) und eine Plattform für T-Zellrezeptor (TCR)-Programme. BioNTech untersucht unter anderem einen CAR-T-Produktkandidaten, BNT211, der sich gegen Claudin-6 (CLDN6) richtet. Das Antigen CLDN6 ist spezifisch für solide Tumoren.<ref name="SEC report" /><ref name="Stadler 2015">{{cite journal |last1=Stadler |first1=CR |last2=Bähr-Mahmud |first2=H |last3=Plum |first3=LM |last4=Schmoldt |first4=K |last5=Kölsch |first5=AC |last6=Türeci |first6=Ö |last7=Sahin |first7=U |title=Characterization of the first-in-class T-cell-engaging bispecific single-chain antibody for targeted immunotherapy of solid tumors expressing the oncofetal protein claudin 6 |journal=Oncoimmunology |date=2015 |volume=Band 5 |issue=3 |pages=e1091555 |doi=10.1080/2162402X.2015.1091555 |pmid=27141353}}</ref>
RiboCytokine.


;Selbstamplifizierende mRNA (saRNA)
==== Antikörper der nächsten Generation ====
Unsere Produktkandidaten mit selbstamplifizieren-der mRNA (saRNA) beruhen auf dem Konzept der Virusreplikation, sind jedoch selbst weder infektiös noch krankheitserregend. saRNA gleicht herkömmlicher mRNA: Sie codiert zum einen das jeweilige Protein, zusätzlich jedoch auch eine Polymerase. Diese so genannte Replikase vervielfältigt einen Teil der mRNA innerhalb der Zielzelle. Während der Selbstamplifikation innerhalb der Zelle wird eine doppelsträngige RNA als Zwischenstufe gebildet, die von intrazellulären Immunsensoren erkannt wird. Dadurch können wir mit saRNA eine sehr starke Aktivierung des Immunsystems erzielen.
BioNTech entwickelt [[Antikörper]] der nächsten Generation ([[Immuncheckpoint-Inhibitor|Checkpoint-Immunmodulatoren]] und zielgerichtete Krebsantikörper), um die Immunantwort des Patienten auf Krebs zu modulieren.<ref name="SEC report" /><ref name="Stadler 2017" /><ref name="Stadler 2015" /><ref name="Sommerhoff 2010">{{cite journal |last1=Sommerhoff |first1=CP |last2=Avrutina |first2=O |last3=Schmoldt |first3=HU |last4=Gabrijelcic-Geiger |first4=D |last5=Diederichsen |first5=U |last6=Kolmar |first6=H |title=Engineered cystine knot miniproteins as potent inhibitors of human mast cell tryptase beta |journal=J Mol Biol |date=2010 |volume=Band 395 |issue=1 |pages=167–175 |doi=10.1016/j.jmb.2009.10.028 |pmid=19852971}}</ref><ref name="Avrutina 2008">{{cite journal |last1=Avrutina |first1=O |last2=Schmoldt |first2=HU |last3=Gabrijelcic-Geiger |first3=D |last4=Wentzel |first4=A |last5=Frauendorf |first5=H |last6=Sommerhoff |first6=CP |last7=Diederichsen |first7=U |last8=Kolmar |first8=H |title=Head-to-tail cyclized cystine-knot peptides by a combined recombinant and chemical route of synthesis |journal=Chembiochem |date=2008 |volume=Band 9 |issue=1 |pages=33–37 |doi=10.1002/cbic.200700452 |pmid=18058774}}</ref><ref name="Krause 2007">{{cite journal |last1=Krause |first1=S |last2=Schmoldt |first2=HU |last3=Wentzel |first3=A |last4=Ballmaier |first4=M |last5=Friedrich |first5=K |last6=Kolmar |first6=H |title=Grafting of thrombopoietin-mimetic peptides into cystine knot miniproteins yields high-affinity thrombopoietin antagonists and agonists |journal=FEBS J |date=2007 |volume=Band 274 |issue=1 |pages=86–95 |doi=10.1111/j.1742-4658.2006.05567.x |pmid=17147697}}</ref><ref name="Klamp 2011">{{cite journal |last1=Klamp |first1=T |last2=Schumacher |first2=J |last3=Huber |first3=G |last4=Kuhne |first4=C |last5=Meissner |first5=U |last6=Selmi |first6=A |last7=Hiller |first7=T |last8=Kreiter |first8=S |last9=Markl |first9=J |last10=Türeci |first10=Ö |last11=Sahin |first11=U |title=Highly specific auto-antibodies against claudin-18 isoform 2 induced by a chimeric HBcAg virus-like particle vaccine kill tumor cells and inhibit the growth of lung metastases |journal=Cancer Res |date=2011 |volume=Band 71 |issue=2 |pages=516–527 |doi=10.1158/0008-5472.CAN-10-2292 |pmid=21224362}}</ref>


;Transamplifizierende mRNA (taRNA)
In Zusammenarbeit mit [[Genmab]] erforscht BioNTech [[Bispezifischer Antikörper|bispezifische Antikörper]], die als duale [[Immunmodulation|Immunmodulatoren]] fungieren. Hierfür wendet das Unternehmen die von Genmab entwickelte DuoBody-Technologie an.<ref name="SEC report" /><ref name="Stadler 2017" /><ref name="Stadler 2015" />
Diese Technologie ist eine Weiterentwicklung der saRNA-Plattform. Durch die Trennung der zu amp-lifizierenden Ziel-mRNA von der Replikase codierenden mRNA haben wir das Anwendungsspek-trum erweitert. Dadurch wird die Entwicklung therapeutischer mRNAs noch flexibler, da die Replikase mRNA amplifizieren kann, die nicht nur ein Protein, sondern mehrere verschiedene Proteine codiert.
Im Jahr 2019 erwarb BioNTech von MabVax einen Antikörper (MVT-5873 bzw. BNT321) mit einer neuartigen Wirkweise. Bei BNT321 handelt es sich um einen vollständig humanen monoklonalen [[Immunglobulin G|IgG1]]-Antikörper, der sich gegen Sialyl Lewis A (sLea) richtet. sLEA ist ein neues identifiziertes [[Epitop]], das spezifisch in [[Bauchspeicheldrüsenkrebs]] und anderen soliden [[Tumor]]en exprimiert wird.<ref name="PR May 9, 2019">{{cite news |last1=European Biotechnology |first1=press release |title=Biontech aquires antibody assets from MabVax Therapeutics |url=http://live-Biontechcom.pantheonsite.io/sites/default/files/2019-08/20190508_MabVaxThera_Asset_Press-Release_ENG_FINAL.pdf |date=09. Mai 2019. Abgerufen am 19. September 2019}}</ref>


==== Small Molecule-Immunmodulatoren ====
==== mRNA-Plattformen ====
Drei der Plattformen befinden sich derzeit in klinischen Studien.
BioNTech erforscht [[Niedermolekulare Verbindung|niedermolekulare Wirkstoffe]] (Small Molecules) zur spezifischen [[Immunmodulation]]. Ziel ist es, die Aktivität anderer Wirkstoffe durch die Immunmodulation zu steigern.<ref name="Vascotto 2019">{{cite journal |last1=Vascotto |first1=F |last2=Petschenka |first2=J |last3=Walzer |first3=KC |last4=Vormehr |first4=M |last5=Brkic |first5=M |last6=Strobl |first6=S |last7=Rösemann |first7=R |last8=Diken |first8=M |last9=Kreiter |first9=S |last10=Türeci |first10=Ö |last11=Sahin |first11=U |title=Intravenous delivery of the toll-like receptor 7 agonist SC1 confers tumor control by inducing a CD8+ T cell response |journal=Oncoimmunology |date=2019 |volume=Band 8 |issue=7 |pages=1601480 |doi=10.1080/2162402X.2019.1601480 |pmid=31143525}}</ref> In diesem Zusammenhang entwickelt das Unternehmen einen niedermolekularen [[Toll-like Receptors|Toll-like-Rezeptor-7]] (TLR7) basierten Immunmodulator für die Behandlung solider Tumoren. TLR7 spielt eine wichtige Rolle bei der Aktivierung der [[angeborene Immunantwort|angeborenen Immunantwort]]. Bei vielen Krebsarten werden Tumore durch eine entzündungshemmende Umgebung geschützt. Dadurch wird die Fähigkeit des [[Immunsystem]]s, Krebszellen anzugreifen, verringert. TLR7-Agonisten können hier eine direkte [[zelluläre Immunantwort]] auslösen.<ref name="SEC report" />
* FixVac, eine Standard-Immuntherapie auf Basis gemeinsamer Antigene, die BioNTech gehört
* iNeST, eine individualisierte Neo antigen-spezifische Immuntherapie in Zusammenarbeit mit Genentech
* Intratumorale Immuntherapie in Zusammenarbeit mit Sanofi

Zwei weitere Plattformen befinden sich darüber hinaus in der Entwicklung.
* RiboMabs, eine neue Klasse von mRNA-codierten monoklonalen Antikörpern, die dar-auf abzielen, mithilfe der entsprechenden mRNA die gewünschten Antikörper direkt im Körper des Patienten herzustellen.
* RiboCytokines, eine neue Klasse von mRNA-basierter Therapeutika, die so konzipiert sind, dass sie direkt im Patienten in Zytokine translatiert werden. Zytokine spielen eine zen-trale Rolle bei der Kontrolle der Immunantwort auf Krankheitserreger und bösartige Zellen.

=== Programmierbare Zelltherapien ===
BioNTech entwickelt eine Reihe neuer Zelltherapien (Engineered Cell Therapies), um die [[T-Zellen]] des Patienten so zu verändern, dass sie sich gezielt gegen krebsspezifische [[Antigene]] richten.<ref name="Simon 2014">{{cite journal |last1=Simon |first1=P |last2=Omokoko |first2=TA |last3=Breitkreuz |first3=A |last4=Hebich |first4=L |last5=Kreiter |first5=S |last6=Attig |first6=S |last7=Konur |first7=A |last8=Britten |first8=CM |last9=Paret |first9=C |last10=Dhaene |first10=K |last11=Türeci |first11=Ö |last12=Sahin |first12=U |title=Functional TCR retrieval from single antigen-specific human T cells reveals multiple novel epitopes |journal=Cancer Immunol Res |date=2014 |volume=Band 2 |issue=12 |pages=1230–1244 |doi=10.1158/2326-6066.CIR-14-0108 |pmid=25245536}}</ref><ref name="Omokoko 2015">{{cite journal |last1=Omokoko |first1=T |last2=Simon |first2=P |last3=Türeci |first3=Ö |last4=Sahin |first4=U |title=Retrieval of functional TCRs from single antigen-specific T cells: Toward individualized TCR-engineered therapies |journal=Oncoimmunology |date=2015 |volume=Band 4 |issue=7 |pages=e1005523 |doi=10.1080/2162402X.2015.1005523 |pmid=26140230}}</ref> Die Forschung erfolgt zu programmierbaren Zelltherapien und einem erweiterten Patientenuniversum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/technik/forschung-innovation/biotechunternehmen-corona-pionier-biontech-forscht-an-vielen-wirkstoffen-gegen-krebs/26196256.html |autor=Maike Telgheder |titel=Biotechunternehmen: Corona-Pionier Biontech forscht an vielen Wirkstoffen gegen Krebs |werk=Handelsblatt |abruf=2020-11-11 |datum=2020-09-17}}</ref> Es werden eine Reihe neuer Zelltherapien entwickelt, bei denen die T-Zellen des Patienten so verändert werden, dass sie sich gezielt gegen krebsspezifische Antigene richten.<ref>{{Internetquelle |url=https://de.nachrichten.yahoo.com/biotechfirma-biontech-entwickelt-haupts%C3%A4chlich-immuntherapie-krebsbehandlung-141330022.html |titel=Biotechfirma BioNTech entwickelt hauptsächlich Immuntherapie zur Krebsbehandlung |werk=Yahoo News |abruf=2020-11-11 |sprache=}}</ref> Dazu gehören zwei Plattformen zur Behandlung von soliden Tumoren: Eine Plattform für T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor (CAR-T-Zellen) und eine Plattform für T-Zellrezeptor (TCR)-Programme. BioNTech untersucht unter anderem einen CAR-T-Produktkandidaten, BNT211, der sich gegen Claudin-6 (CLDN6) richtet. Das Antigen CLDN6 ist spezifisch für solide Tumoren.<ref name="SEC report" /><ref name="Stadler 2015">{{cite journal |last1=Stadler |first1=CR |last2=Bähr-Mahmud |first2=H |last3=Plum |first3=LM |last4=Schmoldt |first4=K |last5=Kölsch |first5=AC |last6=Türeci |first6=Ö |last7=Sahin |first7=U |title=Characterization of the first-in-class T-cell-engaging bispecific single-chain antibody for targeted immunotherapy of solid tumors expressing the oncofetal protein claudin 6 |journal=Oncoimmunology |date=2015 |volume=Band 5 |issue=3 |pages=e1091555 |doi=10.1080/2162402X.2015.1091555 |pmid=27141353}}</ref>

=== Antikörper ===
BioNTech entwickelt [[Antikörper]] der nächsten Generation ([[Immuncheckpoint-Inhibitor|Checkpoint-Immunmodulatoren]] und zielgerichtete Krebsantikörper), um die Immunantwort des Patienten auf Krebs zu modulieren.<ref name="SEC report" /><ref name="Stadler 2015" /><ref name="Sommerhoff 2010">{{cite journal |last1=Sommerhoff |first1=CP |last2=Avrutina |first2=O |last3=Schmoldt |first3=HU |last4=Gabrijelcic-Geiger |first4=D |last5=Diederichsen |first5=U |last6=Kolmar |first6=H |title=Engineered cystine knot miniproteins as potent inhibitors of human mast cell tryptase beta |journal=J Mol Biol |date=2010 |volume=Band 395 |issue=1 |pages=167–175 |doi=10.1016/j.jmb.2009.10.028 |pmid=19852971}}</ref><ref name="Avrutina 2008">{{cite journal |last1=Avrutina |first1=O |last2=Schmoldt |first2=HU |last3=Gabrijelcic-Geiger |first3=D |last4=Wentzel |first4=A |last5=Frauendorf |first5=H |last6=Sommerhoff |first6=CP |last7=Diederichsen |first7=U |last8=Kolmar |first8=H |title=Head-to-tail cyclized cystine-knot peptides by a combined recombinant and chemical route of synthesis |journal=Chembiochem |date=2008 |volume=Band 9 |issue=1 |pages=33–37 |doi=10.1002/cbic.200700452 |pmid=18058774}}</ref><ref name="Krause 2007">{{cite journal |last1=Krause |first1=S |last2=Schmoldt |first2=HU |last3=Wentzel |first3=A |last4=Ballmaier |first4=M |last5=Friedrich |first5=K |last6=Kolmar |first6=H |title=Grafting of thrombopoietin-mimetic peptides into cystine knot miniproteins yields high-affinity thrombopoietin antagonists and agonists |journal=FEBS J |date=2007 |volume=Band 274 |issue=1 |pages=86–95 |doi=10.1111/j.1742-4658.2006.05567.x |pmid=17147697}}</ref><ref name="Klamp 2011">{{cite journal |last1=Klamp |first1=T |last2=Schumacher |first2=J |last3=Huber |first3=G |last4=Kuhne |first4=C |last5=Meissner |first5=U |last6=Selmi |first6=A |last7=Hiller |first7=T |last8=Kreiter |first8=S |last9=Markl |first9=J |last10=Türeci |first10=Ö |last11=Sahin |first11=U |title=Highly specific auto-antibodies against claudin-18 isoform 2 induced by a chimeric HBcAg virus-like particle vaccine kill tumor cells and inhibit the growth of lung metastases |journal=Cancer Res |date=2011 |volume=Band 71 |issue=2 |pages=516–527 |doi=10.1158/0008-5472.CAN-10-2292 |pmid=21224362}}</ref>

In Zusammenarbeit mit [[Genmab]] erforscht BioNTech [[Bispezifischer Antikörper|bispezifische Antikörper]], die als duale [[Immunmodulation|Immunmodulatoren]] fungieren. Hierfür wendet das Unternehmen die von Genmab entwickelte DuoBody-Technologie an.<ref name="SEC report" /><ref name="Stadler 2017">{{cite journal |last1=Stadler |first1=CR |last2=Bähr-Mahmud |first2=H |last3=Celik |first3=L |last4=Hebich |first4=B |last5=Roth |first5=AS |last6=Roth |first6=RP |last7=Karikó |first7=K |last8=Türeci |first8=Ö |last9=Sahin |first9=U |title=Elimination of large tumors in mice by mRNA-encoded bispecific antibodies |journal=Nat Med |date=2017 |volume=Band 23 |issue=7 |pages=815–817 |doi=10.1038/nm.4356 |pmid=28604701}}</ref><ref name="Stadler 2015" /> Im Jahr 2019 erwarb BioNTech von MabVax einen Antikörper (MVT-5873 bzw. BNT321) mit einer neuartigen Wirkweise. Bei BNT321 handelt es sich um einen vollständig humanen monoklonalen [[Immunglobulin G|IgG1]]-Antikörper, der sich gegen Sialyl Lewis A (sLea) richtet. sLEA ist ein neues identifiziertes [[Epitop]], das spezifisch in [[Bauchspeicheldrüsenkrebs]] und anderen soliden [[Tumor]]en exprimiert wird.<ref>{{Internetquelle |hrsg=BioNTech SE |titel=BioNTech Acquires MabVax Therapeutics’ Antibody Assets to Expand Portfolio |url=http://live-biontechcom.pantheonsite.io/sites/default/files/2019-08/20190508_MabVaxThera_Asset_Press-Release_ENG_FINAL.pdf |datum=2019-05-09 |abruf=2020-11-21}}</ref>

=== Small Molecule-Immunmodulatoren ===
BioNTech erforscht [[Niedermolekulare Verbindung|niedermolekulare Wirkstoffe]] (Small Molecules) zur spezifischen [[Immunmodulation]].<ref>{{Internetquelle |url=https://biontechse.gcs-web.com/de/news-releases/news-release-details/biontech-erhaelt-bmbf-foerderung-von-bis-zu-375-millionen-euro/ |titel=BioNTech erhält BMBF-Förderung von bis zu 375 Millionen Euro für COVID-19-Impfstoffprogramm BNT162 |hrsg=BioNTech SE |abruf=2020-11-11 |datum=2020-09-15}}</ref> Ziel ist es, die Aktivität anderer Wirkstoffe durch die Immunmodulation zu steigern.<ref name="Vascotto 2019">{{cite journal |last1=Vascotto |first1=F |last2=Petschenka |first2=J |last3=Walzer |first3=KC |last4=Vormehr |first4=M |last5=Brkic |first5=M |last6=Strobl |first6=S |last7=Rösemann |first7=R |last8=Diken |first8=M |last9=Kreiter |first9=S |last10=Türeci |first10=Ö |last11=Sahin |first11=U |title=Intravenous delivery of the toll-like receptor 7 agonist SC1 confers tumor control by inducing a CD8+ T cell response |journal=Oncoimmunology |date=2019 |volume=Band 8 |issue=7 |pages=1601480 |doi=10.1080/2162402X.2019.1601480 |pmid=31143525}}</ref> In diesem Zusammenhang entwickelt das Unternehmen einen niedermolekularen [[Toll-like Receptors|Toll-like-Rezeptor-7]] (TLR7) basierten Immunmodulator für die Behandlung solider Tumoren. TLR7 spielt eine wichtige Rolle bei der Aktivierung der [[angeborene Immunantwort|angeborenen Immunantwort]]. Bei vielen Krebsarten werden Tumore durch eine entzündungshemmende Umgebung geschützt. Dadurch wird die Fähigkeit des [[Immunsystem]]s, Krebszellen anzugreifen, verringert. TLR7-Agonisten können hier eine direkte [[zelluläre Immunantwort]] auslösen.<ref name="SEC report" /> Small Molecule-Immunmodulatoren bzw. niedermolekulare Krebstherapeutika können eingesetzt werden, um das Wachstum von Krebstumoren zu kontrollieren, die Bildung von Blutgefäßen in Tumoren zu stoppen und Toxine an Krebszellen abzugeben. Sie eignen sich auch als Marker von Krebszellen, um diese für das Immunsystem erkennbar zu machen und zu zerstören. Anders als Krebstherapien mit größeren Antikörpermolekülen sind niedermolekulare Verbindungen oftmals gegen Zielstrukturen im Inneren von Zellen gerichtet.

Die Forschung erfolgt über die BioNTech Small Molecules in Martinsried.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.4sc.de/news/4sc-konzentriert-sich-auf-die-klinische-entwicklung-von-epigenetischen-substanzen-und-veraeussert-den-operativen-teil-seiner-discovery-sparte/ |titel=4SC konzentriert sich auf die klinische Entwicklung von epigenetischen Substanzen und veräußert den operativen Teil seiner Discovery-Sparte. |abruf=2020-11-11}}</ref>

== Anwendungsbereiche ==
=== Onkologie ===
[[Krebs (Medizin)|Krebs]] wird durch Abnormalitäten verursacht, die als [[Somatische Mutation|somatische Mutationen]] bezeichnet werden. Diese Mutationen können sich im Laufe der Zeit im [[Genom]] von Zellen ansammeln und zu einer [[maligne Transformation|malignen Transformation]] führen. Der Prozess der [[Karzinogenese]] beinhaltet das Unvermögen des [[Immunsystem]]s, solche transformierten Zellen zu erkennen und auszurotten.<ref name="Vormehr 2016">{{cite journal |last1=Vormehr |first1=M |last2=Diken |first2=M |last3=Boegel |first3=S |last4=Kreiter |first4=S |last5=Türeci |first5=Ö |last6=Sahin |first6=U |title=Mutanome directed cancer immunotherapy |journal=Curr Opin Immunol |date=2016 |volume=Band 39 |pages=14–22 |doi=10.1016/j.coi.2015.12.001 |pmid=26716729}}</ref><ref name="Stratton 2009">{{cite journal |last1=Stratton |first1=MR |last2=Campbell |first2=PJ |last3=Futreal |first3=PA |title=The cancer genome |journal=Nature |date=2009 |volume=Band 458 |issue=7239 |pages=719–724 |doi=10.1038/nature07943 |pmid=19360079}}</ref>

Ziel der [[Immuntherapie]] in der [[Onkologie]] ist es, das Immunsystem zu nutzen, um bösartige Zellen als "fremd" zu erkennen und Mechanismen zu überwinden, mit denen sich die Krebszellen der [[Immunabwehr]] entziehen. Das Immunsystem soll derart aktiviert werden, dass es in der Lage ist, das Tumorwachstum zu begrenzen und bösartige Zellen zu zerstören. Aufgrund ihrer zufälligen Natur führen krebserzeugende [[Genetik|genetische]] Veränderungen zu einer Gesamtheit von [[Mutation]]en (dem „Mutanom“), das für den [[Tumor]] jedes einzelnen Patienten einzigartig ist.<ref name="Stratton 2011">{{cite journal |last1=Stratton |first1=MR |title=Exploring the genomes of cancer cells: progress and promise |journal=Science |date=2011 |volume=Band 331 |issue=6024 |pages=1553–1558 |doi=10.1126/science.1204040 |pmid=21436442}}</ref><ref name="Kreiter 2012">{{cite journal|last1=Kreiter|first1=S|last2=Castle|first2=JC|last3=Türeci|first3=Ö|last4=Sahin|first4=U|date=2012|title=Targeting the tumor mutanome for personalized vaccination therapy|journal=Oncoimmunology|volume=Band 1|issue=5|pages=768–769|doi=10.4161/onci.19727|pmid=22934277}}</ref> Die Forschung nutzt das patientenspezifische Mutanom, um Medikamente für eine individualisierte [[Krebsimmuntherapie]] zu entwickeln. Hierbei wird die Behandlung für den einzelnen Patienten maßgeschneidert.<ref name="Sahin 2017">{{cite journal |last1=Sahin |first1=U |last2=Derhovanessian |first2=E |last3=Miller |first3=M |last4=Kloke |first4=BP |last5=Simon |first5=P |last6=Löwer |first6=M |last7=Bukur |first7=V |last8=Tadmor |first8=AD |last9=Luxemburger |first9=U |last10=Schrörs |first10=B |last11=Omokoko |first11=T |last12=Vormehr |first12=M |last13=Albrecht |first13=C |last14=Paruzynski |first14=A |last15=Kuhn |first15=AN |last16=Buck |first16=J |last17=Heesch |first17=S |last18=Schreeb |first18=KH |last19=Müller |first19=F |last20=Ortseifer |first20=I |last21=Vogler |first21=I |last22=Godehardt |first22=E |last23=Attig |first23=S |last24=Rae |first24=R |last25=Breitkreuz |first25=A |last26=Tolliver |first26=C |last27=Suchan |first27=M |last28=Martic |first28=G |last29=Hohberger |first29=A |last30=Sorn |first30=P |last31=al. |first31=et |title=Personalized RNA mutanome vaccines mobilize poly-specific therapeutic immunity against cancer |journal=Nature |date=2017 |volume=Band 547 |issue=7662 |pages=222–226 |doi=10.1038/nature23003 |pmid=28678784}}</ref> Die Entwicklung von Krebsimmuntherapien, die auf jeden Patienten individuell zugeschnitten sind, steht im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten von BioNTech.<ref name="SEC report" />

Technologien wie die Next-Generation-Sequenzierung (kurz: NGS) haben zweifelsohne die problematische Vielfalt von Tumoren auf der interindividuellen Patientenebene bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.transferinitiative-rlp.de/fileadmin/core/img/Newsletter_PM/Sequenzierung_und_Datenanalyse_-_Who_is_Who.pdf |titel=Transferinitiative RLP {{!}} Technologien made in Rheinland-Pfalz {{!}} Who is Who {{!}} Sequenzierung & Datenanalyse |abruf=2020-11-22 |format=PDF}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.pharmazeutische-zeitung.de/biontec-entwickelt-individualisierte-krebsmittel/ |titel=Neuer Therapieansatz: Biontech entwickelt individualisierte Krebsmittel. |werk=Pharmazeutische Zeitung |abruf=2020-11-11}}</ref> Gleichzeitig ermöglicht NGS eine schnelle, kostengünstige und präzise hochauflösende Kartierung von der individuellen Erkrankung eines Patienten. Die Anwendung dieser bahnbrechenden Technologien führt zu einem Wandel in der Arzneimittelentwicklung.<ref>{{Internetquelle |url=https://t3n.de/news/wette-zukunft-biotech-branche-1233691/ |titel=Wette auf die Zukunft – Biotech-Branche mit nur wenigen Leuchttürmen |werk=t3n.de |abruf=2020-11-11}}</ref> Sie birgt das Potenzial, die onkologische Behandlungslandschaft maßgebend zu verändern. Es besteht die Möglichkeit, eine umfassende molekulare Kartierung von Tumorgenen in Behandlungsentscheidungen einfließen zu lassen und so individualisierte Therapeutika verfügbar zu machen. Dies steht bei der Entwicklung der nächsten Generation von Krebstherapien im Mittelpunkt.<ref>{{Internetquelle |autor=Marion Schlegel |url=https://www.deraktionaer.de/artikel/pharma-biotech/deutscher-biotech-senkrecht-starter-biontech-nicht-zu-bremsen-sie-koennen-uns-mit-tesla-vergleichen-20194456.html |titel=Deutscher Biotech-Senkrecht-Starter BioNTech nicht zu bremsen: „Sie können uns mit Tesla vergleichen“. |werk=Der Aktionär |abruf=2020-11-11}}</ref>

Die notwendige Technologie für solche wegweisenden Fortschritte ist in der Onkologie inzwischen vorhanden. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, ist jedoch ein radikaler Paradigmenwechsel in der Arzneimittelentwicklung erforderlich.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.biontech.de/science/individualisierte-krebsmedizin |titel=Individualisierte Krebsmedizin |hrsg=BioNTech SE |abruf=2020-11-12}}</ref>


=== Infektionskrankheiten ===
=== Infektionskrankheiten ===
Neben dem Bereich [[Onkologie]] hat BioNTech auch [[mRNA]]-Plattformen für die Entwicklung von mRNA-basierten [[Impfstoff]]en gegen Erreger von [[Infektionskrankheit]]en implementiert. Es bestehen Kooperationen mit Pfizer und der University of Pennsylvania („Penn“).<ref name="SEC report" />
Neben dem Bereich [[Onkologie]] hat BioNTech auch [[mRNA]]-Plattformen für die Entwicklung von mRNA-basierten [[Impfstoff]]en gegen Erreger von [[Infektionskrankheit]]en implementiert.<ref>{{Literatur |Autor=Thorsten Winter |Titel=Krebs und Infektionen: Neuartige Impfstoffe als Ziel |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.5875983 |Abruf=2020-11-11}}</ref> Die Impfstoffkandidaten gegen Infektionskrankheiten enthalten modifizierte mRNA-kodierende Antigene, die spezifisch für einen Zielerreger sind, um T-Zellen und B-Zellen zu aktivieren und anzuweisen, den Erreger zu bekämpfen.
Im August 2019 schloss BioNTech mit der [[Bill & Melinda Gates Foundation]] ein Investitionsabkommen, um die Entwicklung von [[Immuntherapie]]n zur Vorbeugung und/oder Behandlung von [[HIV]], [[Tuberkulose]] und bis zu drei weiteren Infektionskrankheiten voranzutreiben.<ref name="PR September 5, 2019" />


Es bestehen Kooperationen mit Pfizer und der University of Pennsylvania („Penn“). Im August 2019 schloss BioNTech mit der [[Bill & Melinda Gates Foundation]] ein Investitionsabkommen, um die Entwicklung von [[Immuntherapie]]n zur Vorbeugung und/oder Behandlung von [[HIV]], [[Tuberkulose]] und bis zu drei weiteren Infektionskrankheiten voranzutreiben.<ref>{{cite news |title=The Gates Foundation sees BioNTech potential to ‘dramatically reduce global HIV and tuberculosis’ |url=http://www.unimedizin-mainz.de/presse/press-releases/press-releases/newsdetail/article/prof-ugur-sahin-receives-german-cancer-award-2019.html |date=2019-09-05 |abruf=2019-09-20}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://sif.gatesfoundation.org/investments/biontech/ |titel=BioNTech |hrsg=The Gates Foundation |abruf=2020-11-11 |sprache=en}}</ref>
Am 17. März 2020 gaben Pfizer und BioNTech eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und Verteilung eines potenziellen mRNA-basierten [[Coronavirusimpfstoff|Coronavirus-Impfstoffs]] zur Verhinderung einer [[COVID-19]]-Infektion bekannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://investors.biontech.de/news-releases/news-release-details/pfizer-and-biontech-co-develop-potential-covid-19-vaccine/ |titel=Pfizer and Biontech to Co-develop Potential COVID-19 Vaccine {{!}} Biontech |abruf=2020-07-28 |sprache=en}}</ref>
Hierzu hat das [[Paul-Ehrlich-Institut]] am 22. April 2020 eine [[klinische Studie]] Phase 1/2 für das Impfstoffprogramm BNT162 genehmigt.<ref name="biontech-2020-04-22">{{Internetquelle |url=https://investors.biontech.de/de/news-releases/news-release-details/biontech-und-pfizer-geben-genehmigung-des-paul-ehrlich-instituts |titel=Biontech und Pfizer geben Genehmigung des Paul-Ehrlich-Instituts für erste klinische Studie von COVID-19-Impfstoffkandidaten bekannt |hrsg=Biontech |werk=investors.biontech.de |datum=2020-04-22 |abruf=2020-04-22}}</ref> Bis Ende April erhielt eine erste Gruppe von zwölf Probanden die erste Impfung.<ref name="biontech-2020-04-29">{{Internetquelle | url=https://investors.biontech.de/news-releases/news-release-details/biontech-and-pfizer-announce-completion-dosing-first-cohort |titel=Biontech and Pfizer announce completion of dosing for first cohort of Phase 1/2 trial of COVID-19 vaccine candidates in Germany |werk=investors.biontech.de |hrsg= Biontech |seiten= |datum=2020-04-29 |archiv-url= |archiv-datum= | abruf=2020-04-29 |sprache=EN |offline=}}</ref>
Am 9. November 2020 wurden die Zwischenergebnisse der Zulassungsstudie des Coronavirus-Impfstoffes veröffentlicht. Die gemeldete Wirksamkeit liegt demnach bei 90 Prozent; die Grundlage dafür waren Tests an 22.000 Probanden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/struengmann-motschmann-biontech-ugur-sahin-oezlem-tuereci-corona-impfstoff-1.5114511 | titel=Mir ist in meinem ganzen Berufsleben noch kein so brillantes Paar begegnet |werk=[[Süddeutsche Zeitung]] |datum=2020-11-13 |abruf=2020-11-14}}</ref>
Das Risiko für Studienteilnehmer an Covid-19 zu erkranken ist um mehr als 90 Prozent geringer gewesen, als ohne Impfung. Schwere Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten. Die Zulassung soll demnach noch im November in den USA erfolgen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2020-11/corona-impfstoff-biontech-pfizer-usa-zulassungsantrag |titel=Corona-Impfstoff: Biontech meldet 90-prozentige Wirksamkeit von Impfstoff |werk=[[Die Zeit]] |datum=2020-11-09 |abruf=2020-11-09}}</ref>


Am 17. März 2020 gaben Pfizer und BioNTech eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und Verteilung eines potenziellen mRNA-basierten [[Coronavirusimpfstoff|Coronavirus-Impfstoffs]] zur Verhinderung einer [[COVID-19]]-Infektion bekannt.<ref>{{Internetquelle |url=https://investors.biontech.de/news-releases/news-release-details/pfizer-and-biontech-co-develop-potential-covid-19-vaccine/ |titel=Pfizer and BioNTech to Co-develop Potential COVID-19 Vaccine |hrsg=BioNTech SE |abruf=2020-07-28 |sprache=en}}</ref>
=== Seltene Erkrankungen ===
Hierzu hat das [[Paul-Ehrlich-Institut]] am 22. April 2020 eine [[klinische Studie]] Phase 1/2 für das Impfstoffprogramm BNT162 genehmigt.<ref name="biontech-2020-04-22">{{Internetquelle |url=https://investors.biontech.de/de/news-releases/news-release-details/biontech-und-pfizer-geben-genehmigung-des-paul-ehrlich-instituts |titel=BioNTech und Pfizer geben Genehmigung des Paul-Ehrlich-Instituts für erste klinische Studie von COVID-19-Impfstoffkandidaten bekannt. |hrsg=BioNTech SE |werk= |datum=2020-04-22 |abruf=2020-04-22}}</ref> Bis Ende April erhielt eine erste Gruppe von zwölf Probanden die erste Impfung.<ref name="biontech-2020-04-29">{{Internetquelle | url=https://investors.biontech.de/news-releases/news-release-details/biontech-and-pfizer-announce-completion-dosing-first-cohort |titel=BioNTech and Pfizer announce completion of dosing for first cohort of Phase 1/2 trial of COVID-19 vaccine candidates in Germany |werk= |hrsg=BioNTech SE |seiten= |datum=2020-04-29 |archiv-url= |archiv-datum= | abruf=2020-04-29 |sprache=en |offline=}}</ref>
Im Bereich der [[Seltene Krankheit|seltenen Erkrankungen]] hat BioNTech Plattformen für die Entwicklung von [[mRNA]]-basierten [[Protein]]ersatztherapien implementiert. Ziel ist es, die benötigten Proteine mithilfe der mRNA direkt im Körper des Patienten zu kodieren und herzustellen. BioNTech teilt sich die Kosten und Gewinne mit Genevant Sciences.<ref name="SEC report" />


Am 9. November 2020 wurden die Zwischenergebnisse der Zulassungsstudie des Coronavirus-Impfstoffes veröffentlicht. Die gemeldete Wirksamkeit liegt demnach bei 90 Prozent. Das Risiko für Studienteilnehmer, an Covid-19 zu erkranken, ist um mehr als 90 Prozent geringer gewesen als ohne Impfung. Schwere Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten. Die Zulassung soll demnach noch im November in den USA erfolgen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2020-11/corona-impfstoff-biontech-pfizer-usa-zulassungsantrag |titel=Corona-Impfstoff: BioNTech meldet 90-prozentige Wirksamkeit von Impfstoff. |werk=Die Zeit |datum=2020-11-09 |abruf=2020-11-09}}</ref>
=== Technologien ===
==== Formulierungen für mRNA-Therapeutika ====
BioNTech verwendet für die [[mRNA]]-Wirkstoffkandidaten mehrere [[Formulierung]]en.<ref name="SEC report" />


=== Seltene und sonstige Erkrankungen ===
* '''''Lipoplex (LPX)''''' Formulierung: BioNTech hat eine RNA-Lipoplex-Formulierung auf Liposomenbasis entwickelt, RNA-LPX. Diese Formulierung ermöglicht die intravenöse Verabreichung von mRNA-Krebsimmuntherapien. RNA-LPX wird für die FixVac- und iNeST-Plattformen verwendet.<ref name="SEC report" />
Im Bereich der [[Seltene Krankheit|seltenen Erkrankungen]] hat BioNTech Plattformen für die Entwicklung von [[mRNA]]-basierten [[Protein]]ersatztherapien implementiert.<ref name="SEC report" /> Ziel ist es, die benötigten Proteine mithilfe der mRNA direkt im Körper des Patienten zu codieren und herzustellen. BioNTech teilt sich die Kosten und Gewinne mit Genevant Sciences.<ref>{{Internetquelle |autor=MarketScreener |url=https://de.marketscreener.com/boerse-nachrichten/nachrichten/BioNTech-und-Genevant-Sciences-vereinbaren-strategische-Partnerschaft-mit-mRNA-Fokus-fur-seltene-Erk--26903529/ |titel=BioNTech und Genevant Sciences vereinbaren strategische Partnerschaft mit mRNA-Fokus für seltene Erkrankungen |abruf=2020-11-11 |werk=MarketScreener}}</ref> Die proteinbasierten Ersatztherapien wurden entwickelt, um seltene Krankheiten durch die Verabreichung rekombinanter Proteine zu behandeln.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.labo.de/news/strategische-partnerschaft-mit-mrna-fokus-fuer-seltene-erkrankungen.htm |titel=Strategische Partnerschaft mit mRNA-Fokus für seltene Erkrankungen |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref> Solche Therapien sind auf Krankheiten beschränkt, bei denen die fehlende Proteinfunktion extrazellulär ist. Die mRNA-basierte Proteinersatztherapie hat jedoch auch das Potenzial, Krankheiten mit intrazellulären Proteindefekten zu behandeln, solange die mRNA in die betroffenen Zellen eingeschleust werden kann.<ref>{{Internetquelle |url=https://investors.biontech.de/de/news-releases/news-release-details/biontech-veroeffentlicht-ergebnisse-des-gesamten/ |titel=BioNTech veröffentlicht Ergebnisse des gesamten Geschäftsjahres 2019 sowie Informationen zur Geschäftsentwicklung |hrsg=BioNTech SE |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref>
Die LPX-Formulierung bettet die mRNA zwischen einer [[Lipiddoppelschicht]] ein und sorgt dafür, dass die notwendige mRNA für [[Tumorantigen]]e in [[lymphoid]]en Kompartimenten wie der [[Milz]] in [[dendritische Zelle]]n geschleust wird. Die dendritischen Zellen präsentieren die Tumorantigene und lösen so eine [[Immunantwort]] aus.<ref name="SEC report" /><ref name="Kranz 2016" />
* '''''Lipid-Nanopartikel (LNP)''''': Für andere Anwendungen verkapselt BioNTech die mRNA in Lipid[[nanopartikel]]n. Diese Formulierungen werden für die RiboMabs- und RiboCytokines-Plattformen sowie für die [[Protein]]ersatz-Plattformen für [[Seltene Krankheit|seltene Erkrankungen]] verwendet.<ref name="SEC report" />
* '''''Polyplexe''''': Das Portfolio von BioNTech umfasst auch Polyplexe, die in bestimmten Entwicklungsprogrammen verwendet werden. Hierbei wird die mRNA an ein [[Polymer]] gebunden und bildet dann Nanopartikel.<ref name="SEC report" />


BioNTech setzt mehrere Proteinersatz-Plattform für seltene Krankheiten ein:
==== Antikörper-Entdeckungsplattformen ====
* Konzept: Therapeutische Proteine, die durch mRNA kodiert und im Patienten als Alternative zum rekombinanten Proteinersatz hergestellt werden.
* '''''Kaninchen-basierte Plattform''''' zur Identifizierung neuer [[Antikörper]]: Mit der Übernahme der Antikörperproduktionseinheit der MAB Discovery GmbH im Jahr 2019 integrierte BioNTech eine Kaninchen-basierte Antikörper-Entdeckungsplattform, mit der funktionelle [[monoklonale Antikörper]] (mAbs) erzeugt und entwickelt werden können.<ref name="January 23, 2019">{{cite news |last1=Life-Sciences-Europe |first1=press release |title=Biontech Acquires MabVax Therapeutics’ Antibody Assets to Expand Portfolio |url=https://www.life-sciences-europe.com/news/biontech-acquires-mabvax-therapeutics-group-holdings-inc-nasdaq-2001-115003.html |date=23. Januar 2019. Abgerufen am 17. September 2019}}</ref>
* mRNA-Format: Nukleosid-modifizierte mRNA, deimmunisiert, um eine Immunaktivierung zu vermeiden, um die Translation des therapeutischen Proteins in den Zellen zu ermöglichen.
* '''''Human-basierte Plattform''''' zur Identifizierung neuer Antikörper: BioNTech erwarb im Jahr 2019 von MabVax Therapeutics die Plattform HuMab zur Selektion neuer Antikörper für Humantherapeutika. Die Identifizierungstechnologie von HuMab fokussiert auf abnormale [[Kohlenhydrat]]-Targets, die bei soliden [[Tumor]]en hochreguliert sind.<ref name="SEC report" />
* mRNA-Abgabeformulierung: Auf die Leber zielende LNPs.


== Standorte ==
== Kooperationen ==
BioNTech hat mehrere [[Kooperation|Kooperationsvereinbarungen]] mit [[Biopharmazie|biopharmazeutischen]] und wissenschaftlichen Partnern geschlossen, um die Ressourcen in den Bereichen Wissenschaft und Entwicklung zu erweitern. Darunter sind mehrere Vereinbarungen, die es BioNTech ermöglichen, die maßgebliche Kontrolle über seine Entwicklungsprogramme zu behalten und an der Zukunft der Produkte teilzuhaben. Ziel ist es, das Potenzial der Technologie-Plattformen zu erweitern und die umfangreiche Anwendbarkeit der mRNA-Wirkstoffklasse über die Krebstherapie hinaus auch in weiteren Indikationsgebieten zu nutzen. Die Kooperationen betreffen sowohl den Bereich Onkologie als auch die Bereiche Infektionskrankheiten und seltene Erkrankungen. Zu den biopharmazeutischen Partnern gehören: [[Genentech]], [[Sanofi]], [[Genmab]], Genevant Sciences, [[Eli Lilly and Company|Eli Lilly]], [[Bayer AG|Bayer]] und [[Pfizer]]. Darüber hinaus unterhält BioNTech Forschungskooperationen mit der [[University of Pennsylvania]] („Penn“) und dem Forschungsinstitut TRON ([[Translationale Medizin|Translationale]] [[Onkologie]]) an der Universitätsmedizin der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz]].<ref>{{Internetquelle |url=https://www.biontech.de/our-dna/kooperationen |titel=BioNTech Kooperationspartner |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref>
Der Hauptsitz von BioNTech befindet sich in Mainz. Das Unternehmen betreibt in Deutschland drei [[Gute Herstellungspraxis|GMP]]-zertifizierte Produktionsstätten zur Herstellung von [[mRNA]]-Therapeutika und programmierbaren Zelltherapien („Engineered Cell Therapies“). Die Standorte sind [[Idar-Oberstein]] (Biontech Innovative Manufacturing Services GmbH), [[Martinsried]] (BioNTech Small Molecules GmbH), [[Neuried (bei München)|Neuried]] (BioNTech SE) und eine vierte Einrichtung in [[Berlin]], die peptidbasierte Dienstleistungen und Produkte für verschiedene Bereiche der biomedizinischen Forschung anbietet (JPT Peptide Technologies GmbH).<ref name="SEC report" /> Im Jahr 2019 wurden die Standorte um eine Tochtergesellschaft in [[San Diego]], USA, erweitert (BioNTech Research & Development, Inc.).<ref name="SEC report" />


=== Partnerprogramme ===
Im September 2020 verkaufte [[Novartis|Novartis Vaccines and Diagnostics]] ein Werk in [[Marburg#Wirtschaft|Marburg]] an BioNTech. In dem Werk, in dem rund 300 Mitarbeiter beschäftigt sind, ist eine Jahresproduktion von 750 Millionen Impfstoffdosen geplant.<ref>{{Internetquelle |werk=Der Spiegel |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/coronavirus-biontech-uebernimmt-novartis-werk-in-marburg-fuer-die-impfstoff-produktion-a-2267c7e8-a3d0-49cb-9d35-5f6938a51f8d |titel=Coronavirus: Biontech übernimmt Novartis-Werk in Marburg für die Impfstoffproduktion |datum=2020-09-17 |abruf=2020-09-18 |sprache=de}}</ref>
* ''[[Genmab]]'': Die erste Kooperation von BionTech wurde am im Mai 2015 mit Genmab eine Lizenz- und Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel der Vereinbarung ist die gemeinsame Erforschung, Entwicklung und Vermarktung bispezifischer Antikörper auf Polypeptidbasis. Diese sollen gegen bestimmte Zielstrukturkombinationen zur Behandlung von Krebspatienten auf der ganzen Welt eingesetzt werden. Der erste Produktkandidat wird seit Juni 2019 in einer Phase 1/2a-Studie bei soliden Tumoren untersucht.<ref>{{Internetquelle |autor=GoingPublic |url=https://www.goingpublic.de/life-sciences/biontech-schliesst-kooperation-mit-genmab/ |titel=BioNTech schließt Kooperation mit Genmab |werk=GoingPublic |datum=2015-05-22 |abruf=2020-11-11 |sprache=de-DE}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.lto.de/recht/kanzleien-unternehmen/k/freshfields-bruckhaus-deringer-biontech-startet-kooperationen-in-der-krebsforschung/ |titel=Freshfields Bruckhaus Deringer: BioNTech startet Kooperationen in der Krebsforschung |werk=Legal Tribune Online |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref>
* ''[[Eli Lilly]]'': Gemeinsam mit Eli Lilly and Company werden seit Mai 2015 neue Tumorzielstrukturen sowie dazugehörige T-Zell-Rezeptoren (TCRs) entwickelt.<ref>{{Internetquelle |autor=JUVE- www.juve.de |url=https://www.juve.de/nachrichten/deals/2015/06/krebstherapie-freshfields-und-honert-beraten-biontech-bei-deal-mit-eli-lilly |titel=Krebstherapie: Freshfields und Honert beraten BioNTech bei Deal mit Eli Lilly « JUVE |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |hrsg=VRM |werk=Allgemeine Zeitung Mainz |url=https://www.allgemeine-zeitung.de/wirtschaft/wirtschaft-regional/mainz-biontech-ag-wachst-rasant-weiter-millionenschwere-kooperation-mit-pfizer_19008941 |titel=Mainz: Biontech AG wächst rasant weiter – Millionenschwere Kooperation mit Pfizer |datum=2018-08-17 |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref>
* ''[[Siemens]]'': BioNTech unterhält seit Juni 2015 eine strategische Partnerschaft mit [[Siemens]]. Ziel ist es, eine vollautomatisierte, papierlose und digitalisierte kommerzielle cGMP-Produktionsstätte für individualisierte Impfstoffe zu errichten.<ref>{{Internetquelle |url=https://science.apa.at/site/natur_und_technik/detail.html?key=SCI_20150701_SCI60512941824094088& |titel=Siemens und BioNTech kooperieren bei der Produktion personalisierter Krebsimpfstoffe |abruf=2020-11-11 |sprache= |autor=Austria Presse Agentur (APA)}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.process.vogel.de/siemens-und-biontech-vereinbaren-strategische-zusammenarbeit-a-494711/ |titel=Siemens und Biontech vereinbaren strategische Zusammenarbeit |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://new.siemens.com/global/de/branchen/pharma/referenzen/biontech.html |titel=Referenzen {{!}} BioNTech |hrsg=Siemens Global |abruf=2020-11-11}}</ref>
* ''[[Sanofi]]'': Im November 2015 schlossen BioNTech und Sanofi eine Vereinbarung für die Lizenzierung sowie die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von mRNA-basierten Therapeutika zur intratumoralen Applikation bei soliden Tumoren des Menschen bekanntgegeben. Im März 2018 wählte Sanofi den ersten Produktkandidaten für die weitere Entwicklung und Vermarktung aus. Für diesen Kandidaten, der im Januar 2019 in die klinische Entwicklung eingetreten ist, wurde ein Optionsrecht zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung wahrgenommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/Sanofi-intensiviert-Kooperation-mit-BioNTech-252191.html |titel=Sanofi intensiviert Kooperation mit BioNTech |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/sanofi-investiert-in-biontech-weiterer-pharmariese-steigt-bei-deutschem-biotech-star-ein/23828008.html |titel=Sanofi investiert in Biontech: Weiterer Pharmariese steigt bei deutschem Biotech-Star ein. |werk=Handelsblatt |abruf=2020-11-11 |sprache=}}</ref>
* ''[[Bayer AG|Bayer]] Animal Health'': Seit Mai 2016 arbeitet BioNTech mit Bayer Animal Health zusammen, um neuartige, „First-in-Class“ mRNA-Impfstoffe und -Therapeutika speziell für die Anwendung bei Tieren zu entwickeln.<ref>{{Internetquelle |hrsg=Biocom |werk=Transkript |url=https://transkript.de/news/biontech-waehlt-bayer-als-partner.html |titel=Biontech wählt Bayer als Partner |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.chemanager-online.com/news-opinions/nachrichten/tiermedizin-bayer-und-biontech-entwickeln-impfstoffe-und-therapeutika |titel=Tiermedizin: Bayer und BioNTech entwickeln Impfstoffe und Therapeutika |werk=CHEManager |abruf=2020-11-11}}</ref>
* ''[[Genentech]]'': Im September 2016 wurde mit Genentech und F. Hoffman-La Roche eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel der Vereinbarung ist es, bestimmte pharmazeutische Produkte, die Neoepitop-mRNAs beinhalten, für den weltweiten Einsatz gemeinsam zu erforschen, zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten. Dazu gehören unsere Entwicklungskandidaten für die Individualisierte Neoantigenspezifische Immuntherapie (iNeST).<ref>{{Internetquelle |url=https://hightechservices.de/news/2016/20150273-BioNTech-schlie%C3%9Ft-weltweite-strategische-Zusammenarbeit-mit-Genentech-zur-Entwicklung-individualisierter-mRNA-Krebsther/ |titel=High Tech Corporate Services GmbH - News |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Armin Huber |url=https://finanzwelt.de/biontech-und-genentech-kooperieren/ |titel=BioNTech und Genentech kooperieren |werk=finanzwelt |datum=2016-09-27 |abruf=2020-11-11 |sprache=de-DE}}</ref>
* ''[[Genevant]]'': Im Juli 2018 wurde mit Genevant eine Zusammenarbeit zur Entwicklung von mRNA-basierten Therapeutika für seltene Krankheiten geschlossen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.onvista.de/news/biontech-und-genevant-sciences-vereinbaren-strategische-partnerschaft-mit-mrna-fokus-fuer-seltene-erkrankungen-105599993 |titel=BioNTech und Genevant Sciences vereinbaren strategische Partnerschaft mit mRNA-Fokus für seltene Erkrankungen |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.rws-verlag.de/aktuell/newsticker-kanzleien/freshfields-beraet-biontech-bei-partnerschaft-mit-genevant-sciences-57511/ |titel=Freshfields berät BioNTech bei Partnerschaft mit Genevant Sciences |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref>
* ''[[Pfizer]]'': In Zusammenarbeit mit Pfizer werden mRNA-basierte Impfstoffe zur Influenza-Prävention entwickelt. Die Vereinbarung wurde im August 2018 bekanntgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://pharmainside.at/post/5894/covid-19/pfizer-und-biontech-entwickeln-impfstoffkandidaten-gegen-covid-19 |titel=Pfizer und BioNTech entwickeln Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 |abruf=2020-11-11 |sprache=de-AT}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=PresseBox (c) 2002-2020 |url=https://www.pressebox.de/inaktiv/mig-fonds/Pfizer-Inc-und-MIG-Fonds-Portfoliounternehmen-BioNTech-denken-ueber-Erweiterung-der-Forschungskooperation-fuer-Corona-Impfstoff-nach/boxid/996589 |titel=Pfizer Inc. und MIG Fonds Portfoliounternehmen BioNTech denken über Erweiterung der Forschungskooperation für Corona-Impfstoff nach |autor=MIG Fonds |kommentar=Pressemitteilung |werk=PresseBox |abruf=2020-11-11 |sprache=de-DE}}</ref>
* ''[[Bill & Melinda Gates Foundation]] (BMGF)'': Im August 2019 wurde mit der BMGF eine Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung im Bereich [[HIV]] und [[Tuberkulose]] sowie bis zu drei weiteren Infektionskrankheiten geschlossen. Das Engagement der Stiftung kann bis zu 100 Mio USD betragen. Die Mittel werden verwendet, um Impfstoff- und Immuntherapiekandidaten zur Vorbeugung von HIV- und Tuberkulose-Infektionen sowie zur dauerhaften antiretroviralen Therapiefreien Remission von HIV-Erkrankungen zu identifizieren und präklinisch zu entwickeln.<ref>{{Literatur |Autor=Markus Schug |Titel=Millionen-Dollar-Förderung: Geld von Bill Gates für Mainzer Forscher |Sammelwerk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |ISSN=0174-4909 |Online=https://www.faz.net/1.6372372 |Abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.capital.de/wirtschaft-politik/die-kombination-deutschland-usa-ist-fuer-biontech-genau-die-richtige |titel=„Die Kombination Deutschland-USA ist für Biontech genau die richtige“ |datum=2020-01-21 |abruf=2020-11-11 |sprache=de-DE}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kooperation-international.de/aktuelles/nachrichten/detail/info/gates-stiftung-investiert-rund-50-millionen-euro-in-mainzer-unternehmen-biontech/ |titel=Gates-Stiftung investiert rund 50 Millionen Euro in Mainzer Unternehmen BioNtech |datum=2020-11-11 |abruf=2020-11-11 |sprache=de-DE}}</ref>
* ''InstaDeep'': Im November 2020 gab BioNTech eine strategische Partnerschaft mit dem britischen Unternehmen bekannt, die insbesondere die Gründung eines [[Künstliche Intelligenz|AI]] Innovation Lab zur Entwicklung neuer Immuntherapien beinhaltet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.boerse.de/nachrichten/BioNTech-und-InstaDeep-geben-strategische-Partnerschaft-bekannt-und-gruenden-AI-Innovation-Lab-zur-Entwicklung-neuer-Immuntherapien/31281166 |werk=boerse.de |titel=BioNTech und InstaDeep geben strategische Partnerschaft bekannt und gründen AI Innovation Lab zur Entwicklung neuer Immuntherapien. |datum=2020-11-25 |abruf=2020-11-27}}</ref>


=== Wissenschaft & Medizin ===
== Produktkandidaten ==
Für die Durchführung klinischer Studien kooperiert BioNTech mit einer Vielzahl von [[Universität|Universitäten]] und medizinischen Zentren in Europa und den USA.
Zu BioNTechs Produktkandidaten gehören mRNA-basierte Wirkstoffe, programmierbare Zelltherapien (''engineered cell therapies''), Checkpoint-Immunmodulatoren, zielgerichtete Krebsantikörper und niedermolekulare (''small molecules'') Immunmodulatoren. Die [[Indikation]]sbereiche, für die Produktkandidaten entwickelt werden, umfassen [[Krebserkrankung]]en, [[Infektionskrankheit]]en und [[Seltene Krankheit|seltene Erkrankungen]]. Im September 2019 befanden sich mehr als 20 Produktkandidaten in der Erforschung, von denen einige in [[Klinische Studie|klinische Studien]] eingetreten sind.<ref name="SEC report" />
* ''Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (TRON)''' ist ein biopharmazeutisches Forschungsinstitut an der Universität Mainz, das neue Diagnostika und Arzneimittel für die Therapie von Krebs und anderen schweren Krankheiten entwickelt.<ref>{{Internetquelle |autor=thomas |url=https://tron-mainz.de/de/blog/2019/10/11/das-tron-gratuliert-seinem-kooperationspartner-biontech-se-zum-erfolgreichen-borsengang/ |titel=Das TRON gratuliert seinem Kooperationspartner BioNTech SE zum erfolgreichen Börsengang. |hrsg=TRON Translational Oncology Mainz |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-mainz.de/presse/75635.php |titel=Erstes Beispiel eines klinisch anwendbaren und systemischen mRNA-Impfstoffs für die Krebsimmuntherapie vorgestellt |abruf=2020-11-11}}</ref>
* ''Ci3''' ist ein gemeinnütziger Verein mit über 500 Wissenschaftlern, der Akteure aus Wissenschaft, Klinik und entsprechenden Behörden vernetzt. Ziel ist es, wegweisende individuelle Immuntherapien zu realisieren.<ref>{{Internetquelle |autor=publisher |url=https://www.clusterplattform.de/CLUSTER/Redaktion/DE/Kurzmeldungen/Aktuelles/2016/4_Quartal/20161013_ci3_biontech_schlie%C3%9Ft_weltweite_strategische_zusammenarbeit_mit_genentech.html |titel=Startseite |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.bionity.com/de/news/140877/richtfest-biotech-campus-mainz.html |titel=Richtfest Biotech-Campus Mainz |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.chemanager-online.com/themen/forschung-labor/spitzencluster-ci3-mit-personalisierten-krebsimpfstoffen-europaweit-fuehrend |titel=Spitzencluster Ci3 mit personalisierten Krebsimpfstoffen europaweit führend {{!}} CHEManager |abruf=2020-11-11}}</ref>
* ''[[Deutsches Zentrum für Infektionsforschung]] (DZIF)'': Ziel des DZIF ist es, die bisher bestehende Lücke zwischen der Entdeckung neuer Behandlungsansätze, der präklinischen und der klinischen Forschung zu schließen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.dzif.de/de/kooperation/biontech |titel=Kooperationen {{!}} BioNTech |hrsg=Deutsches Zentrum für Infektionsforschung |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |url=https://www.bmbf.de/de/corona-das-ist-der-stand-bei-der-impfstoff-entwicklung-11152.html |titel=Coronavirus: Das ist der Stand bei der Impfstoff-Entwicklung. |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref>
* ''Neoantigen-Initiative „Tumor Neoantigen Selection Alliance“ (TESLA)''' des Parker-Instituts für Krebsimmuntherapie. Die Non-Profit-Organisation vereint Forscher aus den Bereichen Wissenschaft, gemeinnützige Organisationen, Pharmazie und Biotechnologie, um bei der Behandlung der tödlichsten Krebsarten zusammenzuarbeiten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.parkerici.org/research-project/tumor-neoantigen-selection-alliance-tesla/ |titel=Tumor Neoantigen Selection Alliance (TESLA) |werk=Parker Institute for Cancer Immunotherapy |abruf=2020-11-11 |sprache=en-US}}</ref><ref>{{Internetquelle |hrsg=Biocom |werk=Transkript |url=https://transkript.de/news/biontech-wird-teil-von-tesla.html |titel=Biontech wird Teil von TESLA |abruf=2020-11-11 |sprache=de}}</ref>
* ''[[University of Pennsylvania]]'': Mit der Universität besteht seit Oktober 2018 eine Forschungskooperation, in deren Rahmen BioNTech die exklusive Option hat, mRNA-Immuntherapien zur Behandlung von bis zu zehn Indikationen von Infektionskrankheiten zu entwickeln und zu vermarkten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/biotechnologie-mit-impfstoffen-gegen-infektionskrankheiten-will-biontech-weiter-expandieren/23385710.html |titel=Biotechnologie: Mit Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten will Biontech weiter expandieren. |werk=Handelsblatt |autor=Siegfried Hoffmann |abruf=2020-11-11 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.aerztezeitung.de/Wirtschaft/-BioNTech-meldet-IPO-an-Nasdaq-an-375656.html |titel=BioNTech meldet IPO an Nasdaq an |werk=Ärzte-Zeitung |abruf=2020-11-11 |sprache= |datum=2019-09-12}}</ref>


== Nachhaltigkeit ==
Entwicklungen von BioNTech, aktuell in der klinischen Studienphase (Stand: November 2020):<ref>{{Internetquelle |url=https://www.biontech.de/science/pipeline |titel=Pipeline |abruf=2020-11-17 |sprache=de}}</ref><ref name="SEC report" />
=== UN Global Compact ===
{| class="wikitable"
Als Unterzeichner des [[Global Compact|UN Global Compact]] unterstützt BioNTech die [[Ziele für nachhaltige Entwicklung|Nachhaltigkeitsziele]] (SDGs) der [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]].<ref name="BioNTech CSR">{{Internetquelle |url=https://www.biontech.de/our-dna/csr |titel=Our DNA {{!}} CSR |hrsg=BioNTech SE |abruf=2020-11-11 |sprache=}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.unglobalcompact.org/what-is-gc/participants/138943-BioNTech-SE |hrsg=BioNTech SE |titel=UN Global Compact |abruf=2020-11-11}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.globalcompact.de/de/teilnahme/teilnehmerverzeichnis.php?firstLetter=B |titel=Teilnehmerverzeichnis |hrsg=Deutsches Global Compact Netzwerk |abruf=2020-11-11}}</ref>
|-

! Produkt ''Substanzklasse'' !! Indikationen !! Phase !! Kooperation / Rechte !! ClinicalTrials.gov / Publikation
=== Corporate Social Responsibility ===
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In einem mehrstufigen Prozess hat BioNTech seit 2019 die wesentlichen [[Corporate Social Responsibility|CSR]]-Themen unter Berücksichtigung seiner [[Stakeholder]]-Gruppen identifiziert. Es beinhaltete Analysen relevanter [[Nachhaltigkeitsstandard|Nachhaltigkeitsstandards]] und [[Benchmark|Benchmarks]], [[Workshop|Workshops]] und strukturierte interne Interviews. Bei der Ermittlung der fünf Handlungsfelder (Ökonomischer Erfolg, verantwortliche Unternehmensführung, attraktiver Arbeitgeber, Umwelt- und Klimaschutz, [[Corporate Citizenship]]) mit 13 relevanten und darunter acht wesentlichen („materiellen“) CSR-Themen orientiert sich BioNTech an den Dimensionen der Global Reporting Initiative (GRI): die Bedeutung aus der Stakeholder-Perspektive sowie die Betrachtung der Auswirkungen („impact“) des Unternehmenshandelns.<ref name="BioNTech CSR" />
| BNT111 ''[[RNA]]-Wirkstoff'' || Fortgeschrittenes [[Melanom]] || 1 || BioNTech hält alle Rechte || [https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02410733 Lipo-MERIT]

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== Patente ==
|BNT112 ''RNA-Wirkstoff''
Im Bereich der Patente ist von BioNTech eine mehrschichtige Strategie entwickelt worden, um den Schutz des geistigen Eigentums an den verschiedenen Technologieplattformen und ihrer Anwendung bei der Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten zu gewährleisten. Ein Schwerpunkt der Strategie für geistiges Eigentum ist der Schutz der von BioNTech entwickelten Plattformen und Produktkandidaten, die sich in der Entwicklung befinden. In diesem Zusammenhang wird auch Wert auf den Schutz des geistigen Eigentums für Vermögenswerte, die in zukünftigen Entwicklungsprogrammen verwendet werden können und/oder die für die Mitarbeiter von Interesse sein könnten oder sich anderweitig auf diesem Gebiet als wertvoll erweisen könnten, gelegt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.biontech.de/how-we-translate/intellectual-property |titel=Intellectual Property |hrsg=BioNTech SE |sprache=en |abruf=2020-11-11}}</ref>
|[[Prostatakrebs]]

|1
BioNTech hat mehr als 200 Patentfamilien im Gesamtbesitz, einschließlich einlizenzierter Patentportfolios und mehr 100 [[Patentfamilie|Patentfamilien]], die ausschließlich oder gemeinsam im Besitz von BioNTech sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cbinsights.com/company/biontech-patents |titel=BioNTech Patents |werk=CB Insights |abruf=2020-11-12 |sprache=en}}</ref> Alle Patente umfassen mindestens eine Besetzung in der EU oder den USA, mehrere sind in mehreren Ländern anhängig oder wurden in mehreren Gerichtsbarkeiten erteilt.<ref>{{Internetquelle |url=https://patents.justia.com/assignee/biontech-ag |titel=Patents Assigned to BioNTech |werk=Justia Patents Search |abruf=2020-11-12}}</ref>
|BioNTech hält alle Rechte

|
BioNTech hält seit Jahren Patente auf mRNA.<ref>{{Internetquelle |url=https://patent-anmelden.net/neuigkeiten/detail/biontech-ag-wie-wirkt-der-mrna-impfstoff-kandidat/ |titel=BioNTech: Wie wirkt der mRNA-Impfstoff Kandidat? |datum=2020-10-23 |abruf=2020-11-11 |werk=patent-anmelden.net}}</ref> mRNA wird erfolgreich in medizinischen und immunologischen Anwendungen eingesetzt, ist aber von Natur aus sehr kurzlebig. Von außen eingeführte, injizierte mRNA wird normalerweise abgebaut, bevor sie mit dem Bauplan des Erregers die Proteinproduktion für die Immunantwort starten könnte. Hierzu wurde schon vor Jahren ein Verfahren bekannt und patentiert, das eingeschleuste mRNA sehr gut stabilisieren kann. Entdeckt und patentiert wurde dies von einem polnischen Team um Jacek Jemielity, die bereits seit 2008 eine Partnerschaft mit BioNTech eingingen, die das Verfahren weiterentwickelten.<ref>{{Internetquelle |hrsg=European Patent Office (EPO) |url=https://www.epo.org/news-events/events/european-inventor/finalists/2018/jemielity.html |titel=Jacek Jemielity, Joanna Kowalska, Edward Darżynkiewicz and team (Poland) |abruf=2020-11-12 |sprache=en}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://wyborcza.pl/7,75400,21171538,polski-patent-zarobil-juz-610-mln-euro-ale-dla-firmy-niemieckiej.html?disableRedirects=true |sprache=pl |werk=wyborcza.pl |titel=Polski patent zarobił już 610 mln euro, ale... dla firmy z Niemiec. Pozbyliśmy się kury znoszącej złote jajka? |abruf=2020-11-12}}</ref> BioNTech lizenzierte die stabilisierte mRNA-Technologie bereits an große Pharmaunternehmen, darunter sind auch das französische Unternehmen Sanofi (im Jahr 2015) und Genentech (im Jahr 2016). [[Moderna]], [[GlaxoSmithKline|GSK]] – und die beiden deutschen Unternehmen BioNTech und [[Curevac|CureVac]] besitzen zusammen fast die Hälfte aller Patentanmeldungen für mRNA-Impfstoffe.<ref>{{Literatur |Autor=Cecilia Martin, Drew Lowery |Titel=mRNA vaccines: intellectual property landscape |Sammelwerk=Nature Reviews Drug Discovery |Band=19 |Nummer=9 |Datum=2020-07-27 |DOI=10.1038/d41573-020-00119-8 |Seiten=578–578 |Online=https://www.nature.com/articles/d41573-020-00119-8 |Abruf=2020-11-12}}</ref>
|-

| BNT113 ''RNA-Wirkstoff'' || [[Humanes Papillom-Virus|HPV]]-positiver Kopf- und Halskrebs || 1, wegen COVID-19 aufgeschoben || BioNTech hält alle Rechte || [https://clinicaltrials.gov/ct2/show/record/NCT03418480 HARE-40]
;Auswahl
|-
* {{Patent
| BNT114 ''RNA-Wirkstoff'' || Dreifach rezeptornegativer [[Brustkrebs]] || 1 || BioNTech hält alle Rechte || [https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02316457 TNBC-MERIT]
|Land=US
|-
|V-Nr=9476055
|BNT115 ''RNA-Wirkstoff''
|Titel=Modification of RNA, Producing an Increased Transport Stability and Translation Efficiency
|[[Ovarialkarzinom]]
|A-Datum=2006-09-28
|1
|V-Datum=2010-05-27
|BioNTech hält alle Rechte
|Erfinder=Sahin, Ugur; Holtkamp, Silke; Tureci, Ozlem; Kreiter, Sebastian
|
|Anmelder=BIONTECH AG
|-
|DB=USPTO
| BNT122 ''RNA-Wirkstoff''|| [[Metastase|Metastasiertes]] Melanom / Solide Tumoren || 2 / 1 || [[Genentech]]|| [https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28678784 Sahin et al. Nature 2017]
}}
|-
* {{Patent
|BNT131 ''RNA-Wirkstoff''
|Land=US
|Solide Tumoren
|V-Nr=9295717
|1
|Titel=Vaccine Composition Comprising 5'-Cap Modified RNA
|[[Sanofi]]
|A-Datum=2010-08-03
|
|V-Datum=2012-08-02
|-
|Erfinder=Sahin, Ugur; Kuhn, Andreas; Darzynkiewicz, Edward; Jemielity, Jacek; Kowalska, Joanna
|BNT162 ''RNA-Wirkstoff''
|Anmelder=BioNTech, TRON - Translationale Onkologie an der Universitatsmedizin der Johannes Gutenberg-universitat Mainz, Uniwersytet Warszawski
|[[COVID-19]]
|DB=USPTO
|3
}}
|BioNTech/[[Pfizer]] (überall außer China), [[Fosun Pharma]] (China),
* {{Patent
|
|Land=US
|-
|V-Nr=14388192
|BNT311 ''RNA-Wirkstoff''
|Titel=RNA Formulation for Immunotherapy
|Multiple solide Tumoren
|A-Datum=2013-03-25
|1
|V-Datum=2015-03-26
|[[Genmab]]
|Erfinder=Sahin, Ugur; Haas, Heinrich; Kreiter, Sebastian; Diken, Mustafa; Fritz, Daniel; Meng, Martin; Kranz, Lena Mareen; Reuter, Kerstin
|
|Anmelder=BioNTech RNA Pharmaceuticals, TRON - Translationale Onkologie an der Universitatsmedizin der Johannes Gutenberg-universitat Mainz
|-
|DB=USPTO
|BNT312 ''RNA-Wirkstoff''
}}
|Multiple solide Tumoren
* {{Patent
|1
|Land=US
|Genmab
|V-Nr=14647577
|
|Titel=Individualized Vaccines for Cancer
|-
|A-Datum=2013-11-26
|BNT321 ''RNA-Wirkstoff''
|V-Datum=2016-03-03
|[[Bauchspeicheldrüsenkrebs]]
|Erfinder=Sahin, Ugur; Paret, Claudia; Vormbrock, Kirsten; Bender, Christian; Diekmann, Jan
|1
|Anmelder=BioNTech RNA Pharmaceuticals, TRON - Translationale Onkologie an der Universitatsmedizin der Johannes Gutenberg-universitat Mainz
|BioNTech hält alle Rechte
|DB=USPTO
|
}}
|-
* {{Patent
|BNT411 ''RNA-Wirkstoff''
|Land=US
|Solide Tumoren
|V-Nr=10106800
|1
|Titel=Modification of RNA, Producing an Increased Transcript Stability and Translation Efficiency
|BioNTech hält alle Rechte
|A-Datum=2016-07-22
|
|V-Datum=2017-01-12
|}
|Erfinder=Sahin, Ugur; Holtkamp, Silke; Tureci, Ozlem; Kreiter, Sebastian
|Anmelder=BioNTech
|DB=USPTO
}}

== Veröffentlichungen ==
=== mRNA-Therapeutika ===
* {{Literatur
|Autor=Kreiter S, Selmi A, Diken M, Koslowski M, Britten CM, Huber C, Tureci O and Sahin U
|Titel=Intranodal vaccination with naked antigen-encoding RNA elicits potent prophylactic and therapeutic antitumoral immunity.
|Sammelwerk=Cancer Res
|Datum=2010
|Sprache=en
|Band= 70
|Nummer= 22
|Seiten=9031-9040
|DOI=
|PMID=21045153
}}
* {{Literatur
|Autor=Castle JC, Kreiter S, Diekmann J, Lower M, van de Roemer N, de Graaf J, Selmi A, Diken M, Boegel S, Paret C et al
|Titel=Exploiting the mutanome for tumor vaccination.
|Sammelwerk=Cancer Res
|Datum=2012
|Sprache=en
|Band= 72
|Nummer= 5
|Seiten=1081-1091
|DOI=
|PMID=22237626
}}
* {{Literatur
|Autor=Kowalska J, Wypijewska del Nogal A, Darzynkiewicz ZM, Buck J, Nicola C, Kuhn AN, Lukaszewicz M, Zuberek J, Strenkowska M, Ziemniak M, et al
|Titel=Synthesis, properties, and biological activity of boranophosphate analogs of the mRNA cap: versatile tools for manipulation of therapeutically relevant cap-dependent processes.
|Sammelwerk=Nucleic Acids Res
|Datum=2014
|Sprache=en
|Band= 42
|Nummer= 16
|Seiten=10245-10264
|DOI=
|PMID=25150148
}}
* {{Literatur
|Autor=Sahin U, Kariko K and Tureci O
|Titel=mRNA-based therapeutics–developing a new class of drugs.
|Datum=2014
|Sprache=en
|Sammelwerk= Nat Rev Drug Discov
|Band= 13
|Nummer= 10
|Seiten=759-780
|DOI=
|PMID=25150148
}}
* {{Literatur
|Autor=Castle JC, Loewer M, Boegel S, de Graaf J, Bender C, Tadmor AD, Boisguerin V, Bukur T, Sorn P, Paret C et al.
|Titel=Immunomic, genomic and transcriptomic characterization of CT26 colorectal carcinoma.
|Sammelwerk=BMC Genomics
|Datum=2014
|Sprache=en
|Band= 15
|Nummer= 190
|Seiten=
|DOI=
|PMID=24621249
}}
* {{Literatur
|Autor=Kreiter S, Vormehr M, van de Roemer N, Diken M, Lower M, Diekmann J, Boegel S, Schrors B, Vascotto F, Castle JC et al
|Titel=Mutant MHC class II epitopes drive therapeutic immune responses to cancer.
|Sammelwerk=Nature
|Datum=2015
|Sprache=en
|Band= 520
|Nummer= 7549
|Seiten=692-696
|DOI=
|PMID=25901682
}}
* {{Literatur
|Autor=Poleganov MA, Eminli S, Beissert T, Herz S, Moon JI, Goldmann J, Beyer A, Heck R, Burkhart I, Barea Roldan D, et al
|Titel=Efficient Reprogramming of Human Fibroblasts and Blood-Derived Endothelial Progenitor Cells Using Nonmodified RNA for Reprogramming and Immune Evasion.
|Sammelwerk=Hum Gene Ther
|Datum=2015
|Sprache=en
|Band=
|Nummer=11
|Seiten=751-766
|DOI=
|PMID=26381596
}}
* {{Literatur
|Autor=Grabbe S, Haas H, Diken M, Kranz LM, Langguth P, Sahin U.
|Titel=Translating nanoparticulate-personalized cancer vaccines into clinical applications: case study with RNA-lipoplexes for the treatment of melanoma.
|Sammelwerk=Nanomedicine
|Datum=2016
|Sprache=en
|Band=
|Nummer= 534
|Seiten=2723-2734
|DOI=
|PMID=27700619
}}
* {{Literatur
|Autor=Sahin U, Derhovanessian E, Miller M, Kloke BP, Simon P, Löwer M, Bukur V, Tadmor AD, Luxemburger U, Schrörs B, Omokoko T, Vormehr M, Albrecht C, Paruzynski A, Kuhn AN, Buck J, Heesch S, Schreeb KH, Müller F, Ortseifer I, Vogler I, Godehardt E, Attig S, Rae R, Breitkreuz A, Tolliver C, Suchan M, Martic G, Hohberger A, Sorn P, Diekmann J, Ciesla J, Waksmann O, Brück AK, Witt M, Zillgen M, Rothermel A, Kasemann B, Langer D, Bolte S, Diken M, Kreiter S, Nemecek R, Gebhardt C, Grabbe S, Höller C, Utikal J, Huber C, Loquai C, Türeci Ö.
|Titel=Personalized RNA mutanome vaccines mobilize poly-specific therapeutic immunity against cancer.
|Sammelwerk=Nature
|Datum=2017
|Sprache=en
|Sammelwerk=
|Band=
|Nummer= 547
|Seiten=222-226
|PMID=28678784
}}
* {{Literatur
|Autor=Stadler CR, Bähr-Mahmud H, Celik L, Hebich B, Roth AS, Roth RP, Karikó K, Türeci Ö, Sahin U.
|Titel=Elimination of large tumors in mice by mRNA-encoded bispecific antibodies.
|Sammelwerk=Nature Medicine
|Datum=2017
|Sprache=en
|Band=
|Nummer=
|Seiten=815-817
|DOI=10.1038/nm.4356
|Online=
}}
* {{Literatur
|Autor=Pardi N, Hogan MJ, Pelc RS, Muramatsu H, Andersen H, DeMaso CR, Dowd KA, Sutherland LL, Scearce RM, Parks R, Wagner W, Granados A, Greenhouse J, Walker M, Willis E, Yu JS, McGee CE, Sempowski GD, Mui BL, Tam YK, Huang YJ, Vanlandingham D, Holmes VM, Balachandran H, Sahu S, Lifton M, Higgs S, Hensley SE, Madden TD, Hope MJ, Karikó K, Santra S, Graham BS, Lewis MG, Pierson TC, Haynes BF, Weissman D.
|Titel=Zika virus protection by a single low-dose nucleoside-modified mRNA vaccination.
|Sammelwerk=Nature
|Datum=2017
|Sprache=en
|Sammelwerk=
|Band=
|Nummer=543
|Seiten=248-251
|DOI=
|PMID=28151488
}}

=== Programmierbare Zelltherapien ===
* {{Literatur
|Autor=Simon P, Omokoko TA, Breitkreuz A, Hebich L, Kreiter S, Attig S, Konur A, Britten CM, Paret C, Dhaene K et al
|Titel=Functional TCR retrieval from single antigen-specific human T cells reveals multiple novel epitopes.
|Sammelwerk=Cancer Immunol Res
|Datum=2014
|Sprache=en
|Band= 2
|Nummer=12
|Seiten=1230-1244
|DOI=
|PMID=25245536
}}
* {{Literatur
|Autor=Omokoko T, Simon P, Tureci O and Sahin U
|Titel=Retrieval of functional TCRs from single antigen-specific T cells: Toward individualized TCR-engineered therapies.
|Datum=2015
|Sprache=en
|Sammelwerk= Oncoimmunology
|Band= 4
|Nummer=7
|Seiten=
|DOI=
|PMID=26140230
}}

=== Antikörper ===
;Microbodies
* {{Literatur
|Autor=Krause S, Schmoldt HU, Wentzel A, Ballmaier M, Friedrich K, Kolmar H.
|Titel=Grafting of thrombopoietin-mimetic peptides into cystine knot miniproteins yields high-affinity thrombopoietin antagonists and agonists.
|Datum=2007
|Sprache=en
|Sammelwerk=FEBS J
|Band=
|Nummer=
|Seiten=86-95
|DOI=
|PMID=17147697
}}
* {{Literatur
|Autor= Avrutina O, Schmoldt HU, Gabrijelcic-Geiger D, Wentzel A, Frauendorf H, Sommerhoff CP, Diederichsen U, Kolmar H.
|Titel=Head-to-tail cyclized cystine-knot peptides by a combined recombinant and chemical route of synthesis.
|Datum=2008
|Sprache=en
|Sammelwerk=Chembiochem
|Band= 9
|Nummer=1
|Seiten=
|DOI=
|PMID=18058774
}}
* {{Literatur
|Autor=Sommerhoff CP, Avrutina O, Schmoldt HU, Gabrijelcic-Geiger D, Diederichsen U, Kolmar H
|Titel=Engineered cystine knot miniproteins as potent inhibitors of human mast cell tryptase beta.
|Sammelwerk=J Mol Biol
|Datum=2010
|Sprache=en
|Band=8
|Nummer=395
|Seiten=
|DOI=10.1016/j.jmb.2009.10.028
|PMID=19852971
}}
;Bispecific Antibodies
* {{Literatur
|Autor=Christiane R Stadler, Hayat Bähr-Mahmud, Laura M Plum, Kathrin Schmoldt, Anne C Kölsch, Özlem Türeci & Ugur Sahin
|Titel=Characterization of the First-in-Class T-Cell Engaging Bispecific Single-Chain Antibody for Targeted Immunotherapy of Solid Tumors Expressing the Oncofetal Protein Claudin 6.
|Datum=2015
|Sprache=en
|Sammelwerk=OncoImmunology
|Band=
|Nummer=
|Seiten=
|DOI=10.1080/2162402X.2015.1091555
|PMID=
}}
* {{Literatur
|Autor=Stadler CR, Bähr-Mahmud H, Celik L, Hebich B, Roth AS, Roth RP, Karikó K, Türeci Ö, Sahin U.
|Titel=Elimination of large tumors in mice by mRNA-encoded bispecific antibodies.
|Sammelwerk=Nature Medicine
|Datum=2017
|Sprache=en
|Band=23
|Nummer=7
|Seiten=815-817
|DOI=10.1038/nm.4356
|PMID=28604701
}}
;Virus-Like-Particles
* {{Literatur
|Autor=Klamp T, Schumacher J, Huber G, Kuhne C, Meissner U, Selmi A, Hiller T, Kreiter S, Markl J, Tureci O, et al
|Titel=Highly specific auto-antibodies against claudin-18 isoform 2 induced by a chimeric HBcAg virus-like particle vaccine kill tumor cells and inhibit the growth of lung metastases.
|Datum=2011
|Sprache=en
|Sammelwerk=Cancer Res
|Band= 71
|Nummer= 2
|Seiten=516-527
|DOI=
|PMID=21224362
}}
* {{Literatur
|Autor=Schumacher J, Bacic T, Staritzbichler R, Daneschdar M, Klamp T, Arnold P, Jägle S, Türeci Ö, Markl J and Sahin U
|Titel=Enhanced stability of a chimeric hepatitis B core antigen virus-like-particle (HBcAg-VLP) by a C-terminal linker-hexahistidine-peptide.
|Sammelwerk=Journal of Nanobiotechnology
|Datum=2018
|Sprache=en
|Band= 16
|Nummer= 1
|Seiten=
|DOI=10.1186/s12951-018-0363-0
|PMID=29653575
}}

=== Small Molecule-Immunmodulatoren ===
* {{Literatur
|Autor=Vascotto F, Petschenka J, Walzer KC, Vormehr M, Brkic M, Strobl S, Rösemann R, Diken M, Kreiter S, Türeci Ö, Sahin U
|Titel=Intravenous delivery of the toll-like receptor 7 agonist SC1 confers tumor control by inducing a CD8+ T cell response.
|Sammelwerk=
|Datum=2019
|Sprache=en
|Sammelwerk=Oncoimmunology
|Band=8
|Nummer=7
|Seiten=
|DOI=
|PMID=31143525
}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Der Spiegel|ID=151986038 |Titel=Jedem sein eigenes Medikament |Autor=Armin Mahler |Jahr=2017 |Nr=28 |Seiten= 80&nbsp;f.}}
* {{Der Spiegel|ID=151986038 |Titel=Jedem sein eigenes Medikament |Autor=Armin Mahler |Jahr=2017 |Nr=28 |Seiten=80&nbsp;f.}}
* {{Literatur |Autor=Elisabeth Dostert |Titel=Bekannt durch Corona. Was hinter der Firma Biontech aus Mainz steht |Sammelwerk=[[Süddeutsche Zeitung]] |Nummer=95 |Datum=2020-04-24 |Seiten=20 |Online=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/coronavirus-impfstoff-biontech-1.4886011 |Abruf=2020-04-25}}
* {{Literatur |Autor=Elisabeth Dostert |Titel=Bekannt durch Corona. Was hinter der Firma Biontech aus Mainz steht |Sammelwerk=[[Süddeutsche Zeitung]] |Nummer=95 |Datum=2020-04-24 |Seiten=20 |Online=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/coronavirus-impfstoff-biontech-1.4886011 |Abruf=2020-04-25}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|3=S}}
* [https://biontech.de/ Biontech, Website des Unternehmens]
* [https://biontech.de/ Website] des Unternehmens (deutsch, englisch)

* [https://www.nytimes.com/2020/11/10/business/biontech-covid-vaccine.html Porträt] der New York Times über BioNTech, Özlem Türeci und Uğur Şahin
* [http://merit-consortium.eu/ MERIT (Mutanome Engineered RNA Immuno-Therapy) Projekt] – EU-finanzierte Initiative


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references responsive>
<references responsive="">
<ref name="SEC report">{{cite web |last1=SEC report |first1=Biontech SE |title=Form F-1 Biontech SE |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |publisher=Veröffentlicht: 2019-09-09. Abgerufen am 23. September 2019}}</ref>
<ref name="SEC report">{{Internetquelle |hrsg=[[United States Securities and Exchange Commission|U.S. Securities and Exchange Commission]] |titel=Form F-1 |url=https://sec.report/Document/0001193125-19-241112/ |autor=BioNTech SE |datum=2019-09-09 |abruf=2020-09-23}}</ref>
<ref name="SEC form">{{Internetquelle |hrsg=[[United States Securities and Exchange Commission|U.S. Securities and Exchange Commission]] |titel=Form 20-F |url=https://investors.biontech.de/static-files/c0c089c7-059c-44ba-bffa-3ea2dd5cc4e9 |autor=BioNTech SE |datum=2020-03-31 |abruf=2020-11-10}}</ref>
<ref name="Kranz 2016">{{cite journal |last1=Kranz |first1=LM |last2=Diken |first2=M |last3=Haas |first3=H |last4=Kreiter |first4=S |last5=Loquai |first5=C |last6=Reuter |first6=KC |last7=Meng |first7=M |last8=Fritz |first8=D |last9=Vascotto |first9=F |last10=Hefesha |first10=H |last11=Grunwitz |first11=C |last12=Vormehr |first12=M |last13=Hüsemann |first13=Y |last14=Selmi |first14=A |last15=Kuhn |first15=AN |last16=Buck |first16=J |last17=Derhovanessian |first17=E |last18=Rae |first18=R |last19=Attig |first19=S |last20=Diekmann |first20=J |last21=Jabulowsky |first21=RA |last22=Heesch |first22=S |last23=Hassel |first23=J |last24=Langguth |first24=P |last25=Grabbe |first25=S |last26=Huber |first26=C |last27=Türeci |first27=Ö |last28=Sahin |first28=U |title=Systemic RNA delivery to dendritic cells exploits antiviral defence for cancer immunotherapy |journal=Nature |date=2016 |volume=Band 534 |issue=7607 |pages=396–401 |doi=10.1038/nature18300 |pmid=27281205}}</ref>
<ref name="Stadler 2017">{{cite journal |last1=Stadler |first1=CR |last2=Bähr-Mahmud |first2=H |last3=Celik |first3=L |last4=Hebich |first4=B |last5=Roth |first5=AS |last6=Roth |first6=RP |last7=Karikó |first7=K |last8=Türeci |first8=Ö |last9=Sahin |first9=U |title=Elimination of large tumors in mice by mRNA-encoded bispecific antibodies |journal=Nat Med |date=2017 |volume=Band 23 |issue=7 |pages=815–817 |doi=10.1038/nm.4356 |pmid=28604701}}</ref>
</references>
</references>


{{Normdaten|TYP=k|GND=1082152463|VIAF=56145541734396601405}}
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[[Kategorie:Gegründet 2008]]
[[Kategorie:Unternehmen (Mainz)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Marburg)]]
[[Kategorie:Biotechnologieunternehmen]]

Version vom 27. November 2020, 14:20 Uhr

BioNTech SE

Logo
Rechtsform Europäische Gesellschaft
(Societas Europaea, SE)
ISIN US09075V1026
Gründung 2008
Sitz Mainz, Deutschland Deutschland
Leitung
  • Ryan Richardson, CSO
Mitarbeiterzahl 1.323[1]
Umsatz 121,54 Mio €[1]
Branche Biotechnologie
Website www.biontech.de
Stand: 31. Dezember 2019

Die BioNTech SE (für englisch Biopharmaceutical New Technologies, kurz auch Biontech, [ˈbaɪɒnˌtek])[2] ist ein an der Nasdaq notiertes Biotechnologieunternehmen mit Hauptsitz in Mainz hat.[3] Es hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von aktiven Immuntherapien für einen patientenspezifischen Ansatz zur Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten fokussiert. Die Schwerpunkte von BioNTech liegen in der Erforschung von Medikamenten auf mRNA-Basis. Diese kommen für den Einsatz als individualisierte Krebsimmuntherapien, als Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten und als Proteinersatztherapien bei seltenen Erkrankungen in Frage. Darüber hinaus ist das Unternehmen aktiv in der Erforschung von programmierbaren Zelltherapien („Engineered Cell Therapy“), neuartigen Antikörpern und niedermolekularen Immunmodulatoren („Small Molecules“) als Behandlungsoptionen bei Krebserkrankungen.[4][5]

BioNTech war das erste Unternehmen, das ein mRNA-basiertes Humantherapeutikum zur intravenösen Verabreichung entwickelte, die individualisierte mRNA-basierte Krebsimmuntherapie in klinische Studien brachte und einen eigenen Herstellungsprozess für einen solchen Produktkandidaten etablierte.[5] Anfang November 2020 teilte das Unternehmen mit, das ein zusammen mit dem Pharmakonzern Pfizer entwickelter Coronavirus-Impfstoff eine Impfstoffwirksamkeit von über 90 % zum Schutz vor der Krankheit COVID-19 bietet.[6] Der Wirkstoff trägt den Namen BNT162b2.[7][8]

Geschichte

An der Goldgrube 12, Mainz-Oberstadt; Hauptsitz der BioNTech

Gründungsphase (2008–2013)

BioNTech wurde 2008 auf der Grundlage langjähriger Forschungsarbeiten von Uğur Şahin, Özlem Türeci und Christoph Huber gegründet. Der Schwerpunkt der Unternehmenstätigkeit liegt auf der Entwicklung und Herstellung von Technologien und Medikamenten für individualisierte Krebsimmuntherapien.[5] An der Gründung beteiligt waren Andreas und Thomas Strüngmann mit einem Startkapital von rund 180 Millionen US-Dollar sowie Michael Motschmann und Helmut Jeggle.[9][10][11] Im Jahr 2009 erfolgte die Übernahme der EUFETS und der JPT Peptide Technologies.[12][13][14] Im gleichen Jahr war der Start der klinischen Phase-1-Studien mit MERIT (Melanoma RNA Immunotherapy; feste Kombination aus krebsspezifischen Antigenen) und IVAC MUTANOME (erste Studie mit individualisierten Neoepitopen). Im Jahr 2009 konnte die Initiale Seed-Finanzierung abgeschlossen werden.

Erweiterung der Plattformen (2014–2018)

Zwischen den Jahren 2014 bis 2018 erfolgten umfangreiche Publikationen der Forschungsergebnisse u.a. in Nature.[15][16] Darüber hinaus wurden ab 2015 umfangreiche Kollaborationen und gemeinsame Entwicklungsprogramme und Kommerzialisierungsprogramme mit verschiedenen Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen abgeschlossen.[17][18] BioNTech meldete in diesem Zeitraum mehrere Patente an und entwickelte eine mehrschichtige Strategie, um den Schutz seines geistigen Eigentums an den verschiedenen Technologieplattformen und ihrer Anwendung bei der Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten zu gewährleisten.

Börsengang an der Nasdaq (2019)

Schwerpunkt des Jahres 2019 war der Börsengang an die Nasdaq. Seit dem 10. Oktober 2019 wird BioNTech öffentlich als American Depository Shares (ADS) an der amerikanischen Börse Nasdaq Global Select Market unter dem Tickersymbol BNTX gehandelt.[19][20][21] BioNTech ist damit eines von acht deutschen Unternehmen, die an der US-Technologiebörse gelistet sind. Davor konnte im Juli eine der größten europäischen Serie-B-Finanzierungen abgeschlossen werden. BioNTech konnte mit dem Börsengang insgesamt 150 Millionen Dollar Bruttoerlös erzielen.[22] Insgesamt sollten ca. 6,5 % des Stammkapitals an der Börse platziert werden.[23] Letztendlich wurden zehn Millionen Aktien verkauft. Ursprünglich hatte man Erlöse in Höhe von 250 Mio. Dollar aus dem Börsengang erwartet.[24] Konsortialführer waren die Investmentbanken J.P.Morgan, Merrill Lynch, UBS und SVB Leerink.[25][26] Mit einer Bewertung von rund 3,1 Milliarden Euro auf Basis des Emissionspreises von 15 Dollar je Aktie konnte sich BioNTech auf der Basis der Marktkapitalisierung in der Spitzengruppe der deutschen Biotech-Szene etablieren.[27]

Allein im Jahr 2019 konnten sechs klinische Studien initiiert werden, die vier therapeutische Plattformen nutzen und zwei Wirkstoffklassen abdecken. Insgesamt wurden 2019 zehn Produktkandidaten in elf klinischen Studien bearbeitet.

Aktuelle Situation

Aktuell arbeitet BioNTech an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2.[28] Als Anfang des Jahres 2020 der Ausbruch eines neuen Virus in China öffentlich wurde, begann bereits Mitte Januar das globale Entwicklungsprojekt Lightspeed, um einen gut verträglichen, potenten Impfstoff gegen das SARS-CoV-2 Virus in so kurzer Zeit wie möglich zu entwickeln.[4] BioNTech hat dafür eine Allianz mit zwei Partnern – Pfizer und Fosun Pharma – geschlossen. Erfolgreich wurden Studien in den USA, Europa, China,[29] Lateinamerika und Südafrika initiiert. Bereits im April wurden die ersten klinischen Tests durchgeführt.[30] Im November 2020 teilte BioNTech mit, dass der zusammen mit Pfizer entwickelte Coronavirus-Impfstoff eine Impfstoffwirksamkeit von über 95 % zum Schutz vor der Krankheit COVID-19 bietet.[31] Erwartet wird daher eine deutliche Umsatzsteigerung für das Jahr 2020.[32]

Bis Ende 2021 werden wichtige Meilensteine auf dem Weg, die Vision der individualisierten Krebstherapie zu verwirklichen, erwartet. Insbesondere in der Krebstherapie-Pipeline werden Daten-Updates in mehreren FixVac- und iNeST-Programmen sowie in den Kooperationen mit Genmab zu BNT311 erwartet.[33]

Darüber hinaus wurden aktuell drei Unternehmen bzw. ihre Assets erworben: das Antikörperproduktionsgeschäft von MAB Discovery[34], Antikörper-Assets von MabVax Therapeutics[35] sowie Lipocalyx.[36]

Struktur

Die BioNTech ist eine in Deutschland gegründete, in ihrer Haftung beschränkte Aktiengesellschaft mit Sitz in Deutschland. Die Aktien der BioNTech werden seit dem 10. Oktober 2019 öffentlich als American Depository Shares (ADS) an der amerikanischen Börse Nasdaq Global Select Market gehandelt. Mit Wirkung zum 8. März 2019 wurde der Name und Rechtsform von BioNTech AG zu BioNTech SE geändert. BioNTech entwickelt individualisierte Behandlungen für Krebspatienten und verbesserte Therapeutika zur Behandlung von Infektionskrankheiten und seltenen Erkrankungen. Diese Aktivitäten bilden gemeinsam mit den Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten den Kern des Unternehmens. Das Geschäft von BioNTech wird in zwei übergreifenden Geschäftseinheiten geführt, dem Geschäftsbereich Biotech und dem Geschäftsbereich External Services. Der Bereich External Services stellt die Schnittstelle, über die Medizinprodukte an Dritte verkauft werden, dar.[1]

Aktie und Anteilseigner

Das eingetragene Grundkapital der BioNTech beträgt 232.304.250 € und ist in 232.304.250 auf den Inhaber lautende Stückaktien mit dem Nennwert von einem Euro eingeteilt. Jede ausgegebene Stammaktie ist voll eingezahlt.[1]

Mit einer Beteiligung von über 50 % ist die AT Impf größter Einzelaktionär. Weitere institutionelle Investoren, die mit den Mitgliedern des Vorstandes und des Aufsichtsrates verbunden sind, sind die Medine, MIG Verwaltung und die FMR. Insgesamt halten Unternehmen dieser Gremienmitglieder fast 72 % der Anteile an BioNTech.[1]

Gremien

Vorstand

Der Vorstand von BioNTech besteht aus fünf Mitgliedern. Derzeit ist das Gremium mit vier Männern und einer Frau besetzt.[1] Seit Gründung ist Ugur Sahin Vorstandsvorsitzender (Chief Executive Officer)[37][38] Weitere Mitglieder sind: Sean Marett (seit 2012, Chief Business Officer und Chief Commercial Officer)[39][40], Sierk Poetting (seit 2014, Chief Financial Officer und Chief Operating Officer)[39][41], Özlem Türeci (seit 2018; Chief Medical Officer)[42][43] und Ryan Richardson (seit 2020, Chief Strategy Officer).[44]

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat besteht aus vier Mitgliedern.[45] Der Vorsitzende ist Helmut Jeggle, der seit 2007 in leitenden Positionen bei der Athos Service beschäftigt ist. Seit 2015 ist er dort Chief Executive Officer and Chief Operating Officer. Zuvor hatte er verschiedene Positionen bei der Hexal inne.[46][47] Weitere Mitglieder sind Ulrich Wandschneider (seit 2018, von 2011 bis 2016 Chief Executive Officer der Asklepios Kliniken)[48][49], Michael Motschmann (seit 2008, Mitgründer der MIG Verwaltung)[50][51] und Christoph Huber (österreichischer Hämatologe, Onkologe und Immunologe mit den Forschungsschwerpunkten Tumor-Abwehr und Stammzelltransplantation. Von 1990 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2009 war er Direktor der III. Medizinischen Klinik und Poliklinik an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.[52][53]

Wissenschaftlicher Beirat

BioNTech wird seit seiner Gründung von einem wissenschaftlichen Beirat unter der Leitung von Rolf Zinkernagel und Hans Hengartner unterstützt.[45] Rolf Zinkernagel ist emeritierter Professor an der Universität Zürich und ehemaliger Leiter des Instituts für Experimentelle Immunologie in Zürich.[54][55] 1996 erhielt Zinkernagel den Nobelpreis für seine Entdeckung, wie das Immunsystem virusinfizierte Zellen erkennt. Hengartner ist Immunologe und emeritierter Professor an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich und der Universität Zürich.[5][56][57]

Standorte

Der Hauptsitz von BioNTech befindet sich im Mainzer Stadtteil Oberstadt, in unmittelbarer Nähe zur Universitätsklinik Mainz. Die Firmenzentrale entstand auf dem Gelände der Generalfeldzeugmeister-Kaserne, die von der Bundeswehr bis 2022 vollständig geräumt wird.[58][59] BioNTech hat bereits weitere Grundstücke in Mainz erworben, um expandieren zu können.[1] Das Unternehmen betreibt in Deutschland mehrere GMP-zertifizierte Produktionsstätten zur Herstellung von mRNA-Therapeutika und programmierbaren Zelltherapien („Engineered Cell Therapies“). Die Standorte sind Idar-Oberstein (BioNTech Innovative Manufacturing Services), Martinsried (BioNTech Small Molecules), Neuried (BioNTech) und eine vierte Einrichtung in Berlin, die peptidbasierte Dienstleistungen und Produkte für verschiedene Bereiche der biomedizinischen Forschung anbietet (JPT Peptide Technologies).[5]

Im Jahr 2019 wurden die Standorte um eine Tochtergesellschaft in San Diego, USA, erweitert (BioNTech Research & Development).[5] Im Jahr wurde Neon Therapeutics übernommen und zu BioNTech US.[60] Neon wurde 2015 von Wissenschaftlern, darunter ein Nobelpreisträger, gegründet und basierte auf Erkenntnissen bei der Entwicklung von Neonantigen-Therapien mit Fokus auf Impfstoffe und T-Zell-Therapeutika. Die komplementären Fähigkeiten und Ressourcen für Neonantigen-basierte Therapeutika in den Bereichen der Krebsmedizin und Immunologie wurden dadurch vereint. Der Zusammenschluss ermöglichte es BioNTech, die Fähigkeiten im T-Zell-Rezeptor-Feld weiter auszubauen und die Position im Bereich programmierbarer T-Zelltherapien zu stärken.[61] Die Stammaktien von Neon wurden im Mai 2020 aus dem Börsenhandel genommen. BioNTech US ist in Cambridge, Massachusetts, ansässig und ist eine vollintegrierte Tochtergesellschaft und verstärkt damit die Präsenz von BioNTech in den USA.[62]

BioNTech Manufacturing Marburg

Im September 2020 verkaufte Novartis Vaccines and Diagnostics sein Werk in Marburg an BioNTech, das seitdem als BioNTech Manufacturing Marburg geführt wird.[63] Das Werk in Marburg ist eine hochmoderne Multi-Plattform GMP-zertifizierte Produktionsstätte, die rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Es ist für die Produktion von rekombinanten Proteinen sowie für Zell- und Gentherapien ausgestattet und verfügt über Zellkultur-Labore und Produktionsfähigkeiten für die Herstellung von viralen Vektoren, mit der Möglichkeit, diese langfristig zu erweitern.[64] Die Übernahme des Werkes ermöglicht BioNTech, die kommerziellen Produktionskapazitäten zur Herstellung des mRNA-basierten COVID-19 Impfstoffkandidaten BNT162 auszubauen. Die Anlage hat neben zwei von BioNTechs bereits bestehenden GMP-zertifizierten Stätten, die COVID-19 Impfstoffkandidaten für klinische Studien hergestellt und wird, neben vier Stätten von Pfizer in den USA und Europa, eine der größten Produktionsstätten für mRNA in Europa werden.[65] Die Produktion der mRNA und die LNP-Formulierung eines COVID-19 Impfstoffes soll in Marburg vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung beginnen. In dem Werk, in dem rund 300 Mitarbeiter beschäftigt sind, ist eine Jahresproduktion von 750 Millionen Impfstoffdosen geplant.[66][67]

Die Produktionsstätte in Marburg wurde 1904 von Emil von Behring für die Behringwerke erbaut. Er entwickelte das Gegengift für Diphtheria und Tetanus und nutzte das Preisgeld, das er 1901 für seinen Nobelpreis in Medizin erhielt, um die Produktionsstätte zu finanzieren.[68]

Mitarbeiter

Bei BioNTech arbeiten über 1.300 Mitarbeiter aus über 60 Ländern (Stand: Dezember 2019). Der Anteil der Frauen beträgt dabei über 56%; ein Viertel der Mitarbeiter ist promoviert. Das Durchschnittsalter beträgt etwa 35 Jahre. Bekannte Mitarbeiter sind unter anderem Katalin Karikó[69][70] und Alexandra Kemmer-Brueck.[71][72]

Kennzahlen

Jahr 2017 2018 2019
Bilanzsumme (Mio. Euro) 652,99 797,65
Erlöse (Mio. Euro) 69,48 150,51 121,54
Mitarbeiter 710 1.026 1.323
– Forschung und Entwicklung 511 729 973
– Produktion 120 168 178
– Verwaltung 65 93 144
– Vertrieb und Marketing 14 36 28

(Quellen: Geschäftsbericht 2019 der BioNTech SE)[73][74]

Forschung und Technologie

Der Forschungsansatz von BioNTech beruht auf der Auffassung, dass die Nutzung komplementärer, potenziell synergistischer Wirkmechanismen die Wahrscheinlichkeit für den Therapieerfolg erhöht, das Risiko für sekundäre Resistenzmechanismen verringert und auch einen größeren potenziellen Markt erschließt. Entscheidend ist der Technologie-agnostischer Ansatz für die Bereitstellung der am besten geeigneten therapeutischen Plattform oder einer Plattform-Kombination für den jeweiligen Patienten und seine Erkrankung. Entscheidend dabei ist die Bioinformatik für die Herstellung individualisierter Therapien. Der validierte patientenzentrierter bioinformatischer Prozess ermöglicht im Kontext der Arzneimittelherstellung die Anwendung komplexer Algorithmen auf Patientendaten. Die Bioinformatikprozesse sind dabei robust, skalierbar und stützen sich auf die Erfahrung im Umgang mit Genomdaten mit hoher Datenverarbeitungsrate. Die Forschung von BioNTech soll die Produktion individualisierter On-Demand Immuntherapien für den kommerziellen Einsatz zu ermöglichen.

mRNA-Therapeutika

BioNTech erforscht Wirkstoffe auf Basis des Botenmoleküls Messenger-RNA (mRNA) als potenzielle neue Medikamentenklasse. mRNA bringt genetische Information zu den Ribosomen, dem Ort in der Zelle, wo Proteine gebildet werden. In den Ribosomen wird die genetische Information der mRNA in entsprechende Proteine übersetzt. Erste mRNA-basierte Produktkandidaten sind als Krebsimmuntherapeutika und Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten bereits in die klinische Entwicklung eingetreten.[75][76][77] Als Medikament liefert die hergestellte mRNA Anweisungen an eine Zielzelle, um ein gewünschtes therapeutisches Protein herzustellen. Bei der Behandlung von Krebs richtet sich das hergestellte Protein gegen Zielstrukturen, die direkt von den Mutationen der Krebszellen abstammen. Auf diese Weise soll der Krebs bekämpft werden.[75]

BioNTech hat mehrere Formate und Formulierungen von mRNA entwickelt, um genetische Informationen an Zellen zu liefern, wo sie zur körpereigenen Herstellung von Proteinen für therapeutische Zwecke verwendet werden.[5][75][78] BioNTech erforscht mehrere mRNA-basierte Therapieplattformen für die Krebsimmuntherapie, insbesondere für die individualisierte Krebsimmuntherapie.

Mit vier Wirkstoffklassen soll der Paradigmenwechsel zur individualisierten Immuntherapie eingeleitet werden. BioNTech verfolgt den Ansatz, mit der Kombination verschiedener Wirkmechanismen der unterschiedlichen Wirkstoffklassen die Krebsbehandlung koordinierter und präziser zu gestalten, als dies mit den derzeit zur Verfügung stehenden Therapien möglich ist. Aus den vier unterschiedliche mRNA-Formate sollen fünf verschiedene Plattformen für die Behandlung von Krebs hervorgehen.

mRNA-Formate

Optimierte unmodifizierte mRNA (uRNA)

Die Nukleotidsequenz der mRNA bestimmt die Aminosäuresequenz des Proteins. Darüber hinaus kann die Art Nukleoside, die zur Herstellung von mRNA-Arzneimitteln verwendet wird, auch die Erkennung des Moleküls durch das Immun-system beeinflussen.

Nukleosidmodifizierte mRNA (modRNA)

Immunogene Reaktionen gegen mRNA-Wirkstoffe müssen bei Anwendungen vermieden werden, bei denen therapeutische Proteine hergestellt werden, beispielsweise auf unseren beiden Plattfor-men RiboMab und RiboCytokine.

Selbstamplifizierende mRNA (saRNA)

Unsere Produktkandidaten mit selbstamplifizieren-der mRNA (saRNA) beruhen auf dem Konzept der Virusreplikation, sind jedoch selbst weder infektiös noch krankheitserregend. saRNA gleicht herkömmlicher mRNA: Sie codiert zum einen das jeweilige Protein, zusätzlich jedoch auch eine Polymerase. Diese so genannte Replikase vervielfältigt einen Teil der mRNA innerhalb der Zielzelle. Während der Selbstamplifikation innerhalb der Zelle wird eine doppelsträngige RNA als Zwischenstufe gebildet, die von intrazellulären Immunsensoren erkannt wird. Dadurch können wir mit saRNA eine sehr starke Aktivierung des Immunsystems erzielen.

Transamplifizierende mRNA (taRNA)

Diese Technologie ist eine Weiterentwicklung der saRNA-Plattform. Durch die Trennung der zu amp-lifizierenden Ziel-mRNA von der Replikase codierenden mRNA haben wir das Anwendungsspek-trum erweitert. Dadurch wird die Entwicklung therapeutischer mRNAs noch flexibler, da die Replikase mRNA amplifizieren kann, die nicht nur ein Protein, sondern mehrere verschiedene Proteine codiert.

mRNA-Plattformen

Drei der Plattformen befinden sich derzeit in klinischen Studien.

  • FixVac, eine Standard-Immuntherapie auf Basis gemeinsamer Antigene, die BioNTech gehört
  • iNeST, eine individualisierte Neo antigen-spezifische Immuntherapie in Zusammenarbeit mit Genentech
  • Intratumorale Immuntherapie in Zusammenarbeit mit Sanofi

Zwei weitere Plattformen befinden sich darüber hinaus in der Entwicklung.

  • RiboMabs, eine neue Klasse von mRNA-codierten monoklonalen Antikörpern, die dar-auf abzielen, mithilfe der entsprechenden mRNA die gewünschten Antikörper direkt im Körper des Patienten herzustellen.
  • RiboCytokines, eine neue Klasse von mRNA-basierter Therapeutika, die so konzipiert sind, dass sie direkt im Patienten in Zytokine translatiert werden. Zytokine spielen eine zen-trale Rolle bei der Kontrolle der Immunantwort auf Krankheitserreger und bösartige Zellen.

Programmierbare Zelltherapien

BioNTech entwickelt eine Reihe neuer Zelltherapien (Engineered Cell Therapies), um die T-Zellen des Patienten so zu verändern, dass sie sich gezielt gegen krebsspezifische Antigene richten.[79][80] Die Forschung erfolgt zu programmierbaren Zelltherapien und einem erweiterten Patientenuniversum.[81] Es werden eine Reihe neuer Zelltherapien entwickelt, bei denen die T-Zellen des Patienten so verändert werden, dass sie sich gezielt gegen krebsspezifische Antigene richten.[82] Dazu gehören zwei Plattformen zur Behandlung von soliden Tumoren: Eine Plattform für T-Zellen mit chimärem Antigenrezeptor (CAR-T-Zellen) und eine Plattform für T-Zellrezeptor (TCR)-Programme. BioNTech untersucht unter anderem einen CAR-T-Produktkandidaten, BNT211, der sich gegen Claudin-6 (CLDN6) richtet. Das Antigen CLDN6 ist spezifisch für solide Tumoren.[5][83]

Antikörper

BioNTech entwickelt Antikörper der nächsten Generation (Checkpoint-Immunmodulatoren und zielgerichtete Krebsantikörper), um die Immunantwort des Patienten auf Krebs zu modulieren.[5][83][84][85][86][87]

In Zusammenarbeit mit Genmab erforscht BioNTech bispezifische Antikörper, die als duale Immunmodulatoren fungieren. Hierfür wendet das Unternehmen die von Genmab entwickelte DuoBody-Technologie an.[5][88][83] Im Jahr 2019 erwarb BioNTech von MabVax einen Antikörper (MVT-5873 bzw. BNT321) mit einer neuartigen Wirkweise. Bei BNT321 handelt es sich um einen vollständig humanen monoklonalen IgG1-Antikörper, der sich gegen Sialyl Lewis A (sLea) richtet. sLEA ist ein neues identifiziertes Epitop, das spezifisch in Bauchspeicheldrüsenkrebs und anderen soliden Tumoren exprimiert wird.[89]

Small Molecule-Immunmodulatoren

BioNTech erforscht niedermolekulare Wirkstoffe (Small Molecules) zur spezifischen Immunmodulation.[90] Ziel ist es, die Aktivität anderer Wirkstoffe durch die Immunmodulation zu steigern.[91] In diesem Zusammenhang entwickelt das Unternehmen einen niedermolekularen Toll-like-Rezeptor-7 (TLR7) basierten Immunmodulator für die Behandlung solider Tumoren. TLR7 spielt eine wichtige Rolle bei der Aktivierung der angeborenen Immunantwort. Bei vielen Krebsarten werden Tumore durch eine entzündungshemmende Umgebung geschützt. Dadurch wird die Fähigkeit des Immunsystems, Krebszellen anzugreifen, verringert. TLR7-Agonisten können hier eine direkte zelluläre Immunantwort auslösen.[5] Small Molecule-Immunmodulatoren bzw. niedermolekulare Krebstherapeutika können eingesetzt werden, um das Wachstum von Krebstumoren zu kontrollieren, die Bildung von Blutgefäßen in Tumoren zu stoppen und Toxine an Krebszellen abzugeben. Sie eignen sich auch als Marker von Krebszellen, um diese für das Immunsystem erkennbar zu machen und zu zerstören. Anders als Krebstherapien mit größeren Antikörpermolekülen sind niedermolekulare Verbindungen oftmals gegen Zielstrukturen im Inneren von Zellen gerichtet.

Die Forschung erfolgt über die BioNTech Small Molecules in Martinsried.[92]

Anwendungsbereiche

Onkologie

Krebs wird durch Abnormalitäten verursacht, die als somatische Mutationen bezeichnet werden. Diese Mutationen können sich im Laufe der Zeit im Genom von Zellen ansammeln und zu einer malignen Transformation führen. Der Prozess der Karzinogenese beinhaltet das Unvermögen des Immunsystems, solche transformierten Zellen zu erkennen und auszurotten.[93][94]

Ziel der Immuntherapie in der Onkologie ist es, das Immunsystem zu nutzen, um bösartige Zellen als "fremd" zu erkennen und Mechanismen zu überwinden, mit denen sich die Krebszellen der Immunabwehr entziehen. Das Immunsystem soll derart aktiviert werden, dass es in der Lage ist, das Tumorwachstum zu begrenzen und bösartige Zellen zu zerstören. Aufgrund ihrer zufälligen Natur führen krebserzeugende genetische Veränderungen zu einer Gesamtheit von Mutationen (dem „Mutanom“), das für den Tumor jedes einzelnen Patienten einzigartig ist.[95][96] Die Forschung nutzt das patientenspezifische Mutanom, um Medikamente für eine individualisierte Krebsimmuntherapie zu entwickeln. Hierbei wird die Behandlung für den einzelnen Patienten maßgeschneidert.[76] Die Entwicklung von Krebsimmuntherapien, die auf jeden Patienten individuell zugeschnitten sind, steht im Mittelpunkt der Forschungsaktivitäten von BioNTech.[5]

Technologien wie die Next-Generation-Sequenzierung (kurz: NGS) haben zweifelsohne die problematische Vielfalt von Tumoren auf der interindividuellen Patientenebene bestätigt.[97][98] Gleichzeitig ermöglicht NGS eine schnelle, kostengünstige und präzise hochauflösende Kartierung von der individuellen Erkrankung eines Patienten. Die Anwendung dieser bahnbrechenden Technologien führt zu einem Wandel in der Arzneimittelentwicklung.[99] Sie birgt das Potenzial, die onkologische Behandlungslandschaft maßgebend zu verändern. Es besteht die Möglichkeit, eine umfassende molekulare Kartierung von Tumorgenen in Behandlungsentscheidungen einfließen zu lassen und so individualisierte Therapeutika verfügbar zu machen. Dies steht bei der Entwicklung der nächsten Generation von Krebstherapien im Mittelpunkt.[100]

Die notwendige Technologie für solche wegweisenden Fortschritte ist in der Onkologie inzwischen vorhanden. Um dieses Potenzial auszuschöpfen, ist jedoch ein radikaler Paradigmenwechsel in der Arzneimittelentwicklung erforderlich.[101]

Infektionskrankheiten

Neben dem Bereich Onkologie hat BioNTech auch mRNA-Plattformen für die Entwicklung von mRNA-basierten Impfstoffen gegen Erreger von Infektionskrankheiten implementiert.[102] Die Impfstoffkandidaten gegen Infektionskrankheiten enthalten modifizierte mRNA-kodierende Antigene, die spezifisch für einen Zielerreger sind, um T-Zellen und B-Zellen zu aktivieren und anzuweisen, den Erreger zu bekämpfen.

Es bestehen Kooperationen mit Pfizer und der University of Pennsylvania („Penn“). Im August 2019 schloss BioNTech mit der Bill & Melinda Gates Foundation ein Investitionsabkommen, um die Entwicklung von Immuntherapien zur Vorbeugung und/oder Behandlung von HIV, Tuberkulose und bis zu drei weiteren Infektionskrankheiten voranzutreiben.[103][104]

Am 17. März 2020 gaben Pfizer und BioNTech eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung und Verteilung eines potenziellen mRNA-basierten Coronavirus-Impfstoffs zur Verhinderung einer COVID-19-Infektion bekannt.[105] Hierzu hat das Paul-Ehrlich-Institut am 22. April 2020 eine klinische Studie Phase 1/2 für das Impfstoffprogramm BNT162 genehmigt.[106] Bis Ende April erhielt eine erste Gruppe von zwölf Probanden die erste Impfung.[107]

Am 9. November 2020 wurden die Zwischenergebnisse der Zulassungsstudie des Coronavirus-Impfstoffes veröffentlicht. Die gemeldete Wirksamkeit liegt demnach bei 90 Prozent. Das Risiko für Studienteilnehmer, an Covid-19 zu erkranken, ist um mehr als 90 Prozent geringer gewesen als ohne Impfung. Schwere Nebenwirkungen seien nicht aufgetreten. Die Zulassung soll demnach noch im November in den USA erfolgen.[108]

Seltene und sonstige Erkrankungen

Im Bereich der seltenen Erkrankungen hat BioNTech Plattformen für die Entwicklung von mRNA-basierten Proteinersatztherapien implementiert.[5] Ziel ist es, die benötigten Proteine mithilfe der mRNA direkt im Körper des Patienten zu codieren und herzustellen. BioNTech teilt sich die Kosten und Gewinne mit Genevant Sciences.[109] Die proteinbasierten Ersatztherapien wurden entwickelt, um seltene Krankheiten durch die Verabreichung rekombinanter Proteine zu behandeln.[110] Solche Therapien sind auf Krankheiten beschränkt, bei denen die fehlende Proteinfunktion extrazellulär ist. Die mRNA-basierte Proteinersatztherapie hat jedoch auch das Potenzial, Krankheiten mit intrazellulären Proteindefekten zu behandeln, solange die mRNA in die betroffenen Zellen eingeschleust werden kann.[111]

BioNTech setzt mehrere Proteinersatz-Plattform für seltene Krankheiten ein:

  • Konzept: Therapeutische Proteine, die durch mRNA kodiert und im Patienten als Alternative zum rekombinanten Proteinersatz hergestellt werden.
  • mRNA-Format: Nukleosid-modifizierte mRNA, deimmunisiert, um eine Immunaktivierung zu vermeiden, um die Translation des therapeutischen Proteins in den Zellen zu ermöglichen.
  • mRNA-Abgabeformulierung: Auf die Leber zielende LNPs.

Kooperationen

BioNTech hat mehrere Kooperationsvereinbarungen mit biopharmazeutischen und wissenschaftlichen Partnern geschlossen, um die Ressourcen in den Bereichen Wissenschaft und Entwicklung zu erweitern. Darunter sind mehrere Vereinbarungen, die es BioNTech ermöglichen, die maßgebliche Kontrolle über seine Entwicklungsprogramme zu behalten und an der Zukunft der Produkte teilzuhaben. Ziel ist es, das Potenzial der Technologie-Plattformen zu erweitern und die umfangreiche Anwendbarkeit der mRNA-Wirkstoffklasse über die Krebstherapie hinaus auch in weiteren Indikationsgebieten zu nutzen. Die Kooperationen betreffen sowohl den Bereich Onkologie als auch die Bereiche Infektionskrankheiten und seltene Erkrankungen. Zu den biopharmazeutischen Partnern gehören: Genentech, Sanofi, Genmab, Genevant Sciences, Eli Lilly, Bayer und Pfizer. Darüber hinaus unterhält BioNTech Forschungskooperationen mit der University of Pennsylvania („Penn“) und dem Forschungsinstitut TRON (Translationale Onkologie) an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.[112]

Partnerprogramme

  • Genmab: Die erste Kooperation von BionTech wurde am im Mai 2015 mit Genmab eine Lizenz- und Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel der Vereinbarung ist die gemeinsame Erforschung, Entwicklung und Vermarktung bispezifischer Antikörper auf Polypeptidbasis. Diese sollen gegen bestimmte Zielstrukturkombinationen zur Behandlung von Krebspatienten auf der ganzen Welt eingesetzt werden. Der erste Produktkandidat wird seit Juni 2019 in einer Phase 1/2a-Studie bei soliden Tumoren untersucht.[113][114]
  • Eli Lilly: Gemeinsam mit Eli Lilly and Company werden seit Mai 2015 neue Tumorzielstrukturen sowie dazugehörige T-Zell-Rezeptoren (TCRs) entwickelt.[115][116]
  • Siemens: BioNTech unterhält seit Juni 2015 eine strategische Partnerschaft mit Siemens. Ziel ist es, eine vollautomatisierte, papierlose und digitalisierte kommerzielle cGMP-Produktionsstätte für individualisierte Impfstoffe zu errichten.[117][118][119]
  • Sanofi: Im November 2015 schlossen BioNTech und Sanofi eine Vereinbarung für die Lizenzierung sowie die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung von mRNA-basierten Therapeutika zur intratumoralen Applikation bei soliden Tumoren des Menschen bekanntgegeben. Im März 2018 wählte Sanofi den ersten Produktkandidaten für die weitere Entwicklung und Vermarktung aus. Für diesen Kandidaten, der im Januar 2019 in die klinische Entwicklung eingetreten ist, wurde ein Optionsrecht zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung wahrgenommen.[120][121]
  • Bayer Animal Health: Seit Mai 2016 arbeitet BioNTech mit Bayer Animal Health zusammen, um neuartige, „First-in-Class“ mRNA-Impfstoffe und -Therapeutika speziell für die Anwendung bei Tieren zu entwickeln.[122][123]
  • Genentech: Im September 2016 wurde mit Genentech und F. Hoffman-La Roche eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Ziel der Vereinbarung ist es, bestimmte pharmazeutische Produkte, die Neoepitop-mRNAs beinhalten, für den weltweiten Einsatz gemeinsam zu erforschen, zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten. Dazu gehören unsere Entwicklungskandidaten für die Individualisierte Neoantigenspezifische Immuntherapie (iNeST).[124][125]
  • Genevant: Im Juli 2018 wurde mit Genevant eine Zusammenarbeit zur Entwicklung von mRNA-basierten Therapeutika für seltene Krankheiten geschlossen.[126][127]
  • Pfizer: In Zusammenarbeit mit Pfizer werden mRNA-basierte Impfstoffe zur Influenza-Prävention entwickelt. Die Vereinbarung wurde im August 2018 bekanntgegeben.[128][129]
  • Bill & Melinda Gates Foundation (BMGF): Im August 2019 wurde mit der BMGF eine Forschungs- und Entwicklungsvereinbarung im Bereich HIV und Tuberkulose sowie bis zu drei weiteren Infektionskrankheiten geschlossen. Das Engagement der Stiftung kann bis zu 100 Mio USD betragen. Die Mittel werden verwendet, um Impfstoff- und Immuntherapiekandidaten zur Vorbeugung von HIV- und Tuberkulose-Infektionen sowie zur dauerhaften antiretroviralen Therapiefreien Remission von HIV-Erkrankungen zu identifizieren und präklinisch zu entwickeln.[130][131][132]
  • InstaDeep: Im November 2020 gab BioNTech eine strategische Partnerschaft mit dem britischen Unternehmen bekannt, die insbesondere die Gründung eines AI Innovation Lab zur Entwicklung neuer Immuntherapien beinhaltet.[133]

Wissenschaft & Medizin

Für die Durchführung klinischer Studien kooperiert BioNTech mit einer Vielzahl von Universitäten und medizinischen Zentren in Europa und den USA.

  • Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (TRON)' ist ein biopharmazeutisches Forschungsinstitut an der Universität Mainz, das neue Diagnostika und Arzneimittel für die Therapie von Krebs und anderen schweren Krankheiten entwickelt.[134][135]
  • Ci3' ist ein gemeinnütziger Verein mit über 500 Wissenschaftlern, der Akteure aus Wissenschaft, Klinik und entsprechenden Behörden vernetzt. Ziel ist es, wegweisende individuelle Immuntherapien zu realisieren.[136][137][138]
  • Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF): Ziel des DZIF ist es, die bisher bestehende Lücke zwischen der Entdeckung neuer Behandlungsansätze, der präklinischen und der klinischen Forschung zu schließen.[139][140]
  • Neoantigen-Initiative „Tumor Neoantigen Selection Alliance“ (TESLA)' des Parker-Instituts für Krebsimmuntherapie. Die Non-Profit-Organisation vereint Forscher aus den Bereichen Wissenschaft, gemeinnützige Organisationen, Pharmazie und Biotechnologie, um bei der Behandlung der tödlichsten Krebsarten zusammenzuarbeiten.[141][142]
  • University of Pennsylvania: Mit der Universität besteht seit Oktober 2018 eine Forschungskooperation, in deren Rahmen BioNTech die exklusive Option hat, mRNA-Immuntherapien zur Behandlung von bis zu zehn Indikationen von Infektionskrankheiten zu entwickeln und zu vermarkten.[143][144]

Nachhaltigkeit

UN Global Compact

Als Unterzeichner des UN Global Compact unterstützt BioNTech die Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen.[145][146][147]

Corporate Social Responsibility

In einem mehrstufigen Prozess hat BioNTech seit 2019 die wesentlichen CSR-Themen unter Berücksichtigung seiner Stakeholder-Gruppen identifiziert. Es beinhaltete Analysen relevanter Nachhaltigkeitsstandards und Benchmarks, Workshops und strukturierte interne Interviews. Bei der Ermittlung der fünf Handlungsfelder (Ökonomischer Erfolg, verantwortliche Unternehmensführung, attraktiver Arbeitgeber, Umwelt- und Klimaschutz, Corporate Citizenship) mit 13 relevanten und darunter acht wesentlichen („materiellen“) CSR-Themen orientiert sich BioNTech an den Dimensionen der Global Reporting Initiative (GRI): die Bedeutung aus der Stakeholder-Perspektive sowie die Betrachtung der Auswirkungen („impact“) des Unternehmenshandelns.[145]

Patente

Im Bereich der Patente ist von BioNTech eine mehrschichtige Strategie entwickelt worden, um den Schutz des geistigen Eigentums an den verschiedenen Technologieplattformen und ihrer Anwendung bei der Behandlung von Krebs und anderen schweren Krankheiten zu gewährleisten. Ein Schwerpunkt der Strategie für geistiges Eigentum ist der Schutz der von BioNTech entwickelten Plattformen und Produktkandidaten, die sich in der Entwicklung befinden. In diesem Zusammenhang wird auch Wert auf den Schutz des geistigen Eigentums für Vermögenswerte, die in zukünftigen Entwicklungsprogrammen verwendet werden können und/oder die für die Mitarbeiter von Interesse sein könnten oder sich anderweitig auf diesem Gebiet als wertvoll erweisen könnten, gelegt.[148]

BioNTech hat mehr als 200 Patentfamilien im Gesamtbesitz, einschließlich einlizenzierter Patentportfolios und mehr 100 Patentfamilien, die ausschließlich oder gemeinsam im Besitz von BioNTech sind.[149] Alle Patente umfassen mindestens eine Besetzung in der EU oder den USA, mehrere sind in mehreren Ländern anhängig oder wurden in mehreren Gerichtsbarkeiten erteilt.[150]

BioNTech hält seit Jahren Patente auf mRNA.[151] mRNA wird erfolgreich in medizinischen und immunologischen Anwendungen eingesetzt, ist aber von Natur aus sehr kurzlebig. Von außen eingeführte, injizierte mRNA wird normalerweise abgebaut, bevor sie mit dem Bauplan des Erregers die Proteinproduktion für die Immunantwort starten könnte. Hierzu wurde schon vor Jahren ein Verfahren bekannt und patentiert, das eingeschleuste mRNA sehr gut stabilisieren kann. Entdeckt und patentiert wurde dies von einem polnischen Team um Jacek Jemielity, die bereits seit 2008 eine Partnerschaft mit BioNTech eingingen, die das Verfahren weiterentwickelten.[152][153] BioNTech lizenzierte die stabilisierte mRNA-Technologie bereits an große Pharmaunternehmen, darunter sind auch das französische Unternehmen Sanofi (im Jahr 2015) und Genentech (im Jahr 2016). Moderna, GSK – und die beiden deutschen Unternehmen BioNTech und CureVac besitzen zusammen fast die Hälfte aller Patentanmeldungen für mRNA-Impfstoffe.[154]

Auswahl
  • Patent US9476055: Modification of RNA, Producing an Increased Transport Stability and Translation Efficiency. Angemeldet am 28. September 2006, veröffentlicht am 27. Mai 2010, Anmelder: BIONTECH AG, Erfinder: Sahin, Ugur; Holtkamp, Silke; Tureci, Ozlem; Kreiter, Sebastian.
  • Patent US9295717: Vaccine Composition Comprising 5'-Cap Modified RNA. Angemeldet am 3. August 2010, veröffentlicht am 2. August 2012, Anmelder: BioNTech, TRON - Translationale Onkologie an der Universitatsmedizin der Johannes Gutenberg-universitat Mainz, Uniwersytet Warszawski, Erfinder: Sahin, Ugur; Kuhn, Andreas; Darzynkiewicz, Edward; Jemielity, Jacek; Kowalska, Joanna.
  • Patent US14388192: RNA Formulation for Immunotherapy. Angemeldet am 25. März 2013, veröffentlicht am 26. März 2015, Anmelder: BioNTech RNA Pharmaceuticals, TRON - Translationale Onkologie an der Universitatsmedizin der Johannes Gutenberg-universitat Mainz, Erfinder: Sahin, Ugur; Haas, Heinrich; Kreiter, Sebastian; Diken, Mustafa; Fritz, Daniel; Meng, Martin; Kranz, Lena Mareen; Reuter, Kerstin.
  • Patent US14647577: Individualized Vaccines for Cancer. Angemeldet am 26. November 2013, veröffentlicht am 3. März 2016, Anmelder: BioNTech RNA Pharmaceuticals, TRON - Translationale Onkologie an der Universitatsmedizin der Johannes Gutenberg-universitat Mainz, Erfinder: Sahin, Ugur; Paret, Claudia; Vormbrock, Kirsten; Bender, Christian; Diekmann, Jan.
  • Patent US10106800: Modification of RNA, Producing an Increased Transcript Stability and Translation Efficiency. Angemeldet am 22. Juli 2016, veröffentlicht am 12. Januar 2017, Anmelder: BioNTech, Erfinder: Sahin, Ugur; Holtkamp, Silke; Tureci, Ozlem; Kreiter, Sebastian.

Veröffentlichungen

mRNA-Therapeutika

  • Kreiter S, Selmi A, Diken M, Koslowski M, Britten CM, Huber C, Tureci O and Sahin U: Intranodal vaccination with naked antigen-encoding RNA elicits potent prophylactic and therapeutic antitumoral immunity. In: Cancer Res. Band 70, Nr. 22, 2010, S. 9031–9040, PMID 21045153 (englisch).
  • Castle JC, Kreiter S, Diekmann J, Lower M, van de Roemer N, de Graaf J, Selmi A, Diken M, Boegel S, Paret C et al: Exploiting the mutanome for tumor vaccination. In: Cancer Res. Band 72, Nr. 5, 2012, S. 1081–1091, PMID 22237626 (englisch).
  • Kowalska J, Wypijewska del Nogal A, Darzynkiewicz ZM, Buck J, Nicola C, Kuhn AN, Lukaszewicz M, Zuberek J, Strenkowska M, Ziemniak M, et al: Synthesis, properties, and biological activity of boranophosphate analogs of the mRNA cap: versatile tools for manipulation of therapeutically relevant cap-dependent processes. In: Nucleic Acids Res. Band 42, Nr. 16, 2014, S. 10245–10264, PMID 25150148 (englisch).
  • Sahin U, Kariko K and Tureci O: mRNA-based therapeutics–developing a new class of drugs. In: Nat Rev Drug Discov. Band 13, Nr. 10, 2014, S. 759–780, PMID 25150148 (englisch).
  • Castle JC, Loewer M, Boegel S, de Graaf J, Bender C, Tadmor AD, Boisguerin V, Bukur T, Sorn P, Paret C et al.: Immunomic, genomic and transcriptomic characterization of CT26 colorectal carcinoma. In: BMC Genomics. Band 15, Nr. 190, 2014, PMID 24621249 (englisch).
  • Kreiter S, Vormehr M, van de Roemer N, Diken M, Lower M, Diekmann J, Boegel S, Schrors B, Vascotto F, Castle JC et al: Mutant MHC class II epitopes drive therapeutic immune responses to cancer. In: Nature. Band 520, Nr. 7549, 2015, S. 692–696, PMID 25901682 (englisch).
  • Poleganov MA, Eminli S, Beissert T, Herz S, Moon JI, Goldmann J, Beyer A, Heck R, Burkhart I, Barea Roldan D, et al: Efficient Reprogramming of Human Fibroblasts and Blood-Derived Endothelial Progenitor Cells Using Nonmodified RNA for Reprogramming and Immune Evasion. In: Hum Gene Ther. Nr. 11, 2015, S. 751–766, PMID 26381596 (englisch).
  • Grabbe S, Haas H, Diken M, Kranz LM, Langguth P, Sahin U.: Translating nanoparticulate-personalized cancer vaccines into clinical applications: case study with RNA-lipoplexes for the treatment of melanoma. In: Nanomedicine. Nr. 534, 2016, S. 2723–2734, PMID 27700619 (englisch).
  • Sahin U, Derhovanessian E, Miller M, Kloke BP, Simon P, Löwer M, Bukur V, Tadmor AD, Luxemburger U, Schrörs B, Omokoko T, Vormehr M, Albrecht C, Paruzynski A, Kuhn AN, Buck J, Heesch S, Schreeb KH, Müller F, Ortseifer I, Vogler I, Godehardt E, Attig S, Rae R, Breitkreuz A, Tolliver C, Suchan M, Martic G, Hohberger A, Sorn P, Diekmann J, Ciesla J, Waksmann O, Brück AK, Witt M, Zillgen M, Rothermel A, Kasemann B, Langer D, Bolte S, Diken M, Kreiter S, Nemecek R, Gebhardt C, Grabbe S, Höller C, Utikal J, Huber C, Loquai C, Türeci Ö.: Personalized RNA mutanome vaccines mobilize poly-specific therapeutic immunity against cancer. Nr. 547, 2017, S. 222–226, PMID 28678784 (englisch).
  • Stadler CR, Bähr-Mahmud H, Celik L, Hebich B, Roth AS, Roth RP, Karikó K, Türeci Ö, Sahin U.: Elimination of large tumors in mice by mRNA-encoded bispecific antibodies. In: Nature Medicine. 2017, S. 815–817, doi:10.1038/nm.4356 (englisch).
  • Pardi N, Hogan MJ, Pelc RS, Muramatsu H, Andersen H, DeMaso CR, Dowd KA, Sutherland LL, Scearce RM, Parks R, Wagner W, Granados A, Greenhouse J, Walker M, Willis E, Yu JS, McGee CE, Sempowski GD, Mui BL, Tam YK, Huang YJ, Vanlandingham D, Holmes VM, Balachandran H, Sahu S, Lifton M, Higgs S, Hensley SE, Madden TD, Hope MJ, Karikó K, Santra S, Graham BS, Lewis MG, Pierson TC, Haynes BF, Weissman D.: Zika virus protection by a single low-dose nucleoside-modified mRNA vaccination. Nr. 543, 2017, S. 248–251, PMID 28151488 (englisch).

Programmierbare Zelltherapien

  • Simon P, Omokoko TA, Breitkreuz A, Hebich L, Kreiter S, Attig S, Konur A, Britten CM, Paret C, Dhaene K et al: Functional TCR retrieval from single antigen-specific human T cells reveals multiple novel epitopes. In: Cancer Immunol Res. Band 2, Nr. 12, 2014, S. 1230–1244, PMID 25245536 (englisch).
  • Omokoko T, Simon P, Tureci O and Sahin U: Retrieval of functional TCRs from single antigen-specific T cells: Toward individualized TCR-engineered therapies. In: Oncoimmunology. Band 4, Nr. 7, 2015, PMID 26140230 (englisch).

Antikörper

Microbodies
  • Krause S, Schmoldt HU, Wentzel A, Ballmaier M, Friedrich K, Kolmar H.: Grafting of thrombopoietin-mimetic peptides into cystine knot miniproteins yields high-affinity thrombopoietin antagonists and agonists. In: FEBS J. 2007, S. 86–95, PMID 17147697 (englisch).
  • Avrutina O, Schmoldt HU, Gabrijelcic-Geiger D, Wentzel A, Frauendorf H, Sommerhoff CP, Diederichsen U, Kolmar H.: Head-to-tail cyclized cystine-knot peptides by a combined recombinant and chemical route of synthesis. In: Chembiochem. Band 9, Nr. 1, 2008, PMID 18058774 (englisch).
  • Sommerhoff CP, Avrutina O, Schmoldt HU, Gabrijelcic-Geiger D, Diederichsen U, Kolmar H: Engineered cystine knot miniproteins as potent inhibitors of human mast cell tryptase beta. In: J Mol Biol. Band 8, Nr. 395, 2010, doi:10.1016/j.jmb.2009.10.028, PMID 19852971 (englisch).
Bispecific Antibodies
  • Christiane R Stadler, Hayat Bähr-Mahmud, Laura M Plum, Kathrin Schmoldt, Anne C Kölsch, Özlem Türeci & Ugur Sahin: Characterization of the First-in-Class T-Cell Engaging Bispecific Single-Chain Antibody for Targeted Immunotherapy of Solid Tumors Expressing the Oncofetal Protein Claudin 6. In: OncoImmunology. 2015, doi:10.1080/2162402X.2015.1091555 (englisch).
  • Stadler CR, Bähr-Mahmud H, Celik L, Hebich B, Roth AS, Roth RP, Karikó K, Türeci Ö, Sahin U.: Elimination of large tumors in mice by mRNA-encoded bispecific antibodies. In: Nature Medicine. Band 23, Nr. 7, 2017, S. 815–817, doi:10.1038/nm.4356, PMID 28604701 (englisch).
Virus-Like-Particles
  • Klamp T, Schumacher J, Huber G, Kuhne C, Meissner U, Selmi A, Hiller T, Kreiter S, Markl J, Tureci O, et al: Highly specific auto-antibodies against claudin-18 isoform 2 induced by a chimeric HBcAg virus-like particle vaccine kill tumor cells and inhibit the growth of lung metastases. In: Cancer Res. Band 71, Nr. 2, 2011, S. 516–527, PMID 21224362 (englisch).
  • Schumacher J, Bacic T, Staritzbichler R, Daneschdar M, Klamp T, Arnold P, Jägle S, Türeci Ö, Markl J and Sahin U: Enhanced stability of a chimeric hepatitis B core antigen virus-like-particle (HBcAg-VLP) by a C-terminal linker-hexahistidine-peptide. In: Journal of Nanobiotechnology. Band 16, Nr. 1, 2018, doi:10.1186/s12951-018-0363-0, PMID 29653575 (englisch).

Small Molecule-Immunmodulatoren

  • Vascotto F, Petschenka J, Walzer KC, Vormehr M, Brkic M, Strobl S, Rösemann R, Diken M, Kreiter S, Türeci Ö, Sahin U: Intravenous delivery of the toll-like receptor 7 agonist SC1 confers tumor control by inducing a CD8+ T cell response. In: Oncoimmunology. Band 8, Nr. 7, 2019, PMID 31143525 (englisch).

Literatur

  • Armin Mahler: Jedem sein eigenes Medikament. In: Der Spiegel. Nr. 28, 2017, S. 80 f. (online).
  • Elisabeth Dostert: Bekannt durch Corona. Was hinter der Firma Biontech aus Mainz steht. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 95, 24. April 2020, S. 20 (sueddeutsche.de [abgerufen am 25. April 2020]).

Weblinks

Commons: Biontech – Sammlung von Bildern
  • Website des Unternehmens (deutsch, englisch)
  • Porträt der New York Times über BioNTech, Özlem Türeci und Uğur Şahin

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g BioNTech SE: Form 20-F. U.S. Securities and Exchange Commission, 31. März 2020, abgerufen am 10. November 2020.
  2. Mainzer Unternehmen Biontech testet Corona-Impfstoff. In: SWR aktuell. 23. April 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  3. René Höltschi: Mainzer Hoffnungsträger in der Corona-Krise: Wer ist Biontech? In: Neue Zürcher Zeitung. 9. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  4. a b Our Vision. BioNTech SE, abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  5. a b c d e f g h i j k l m BioNTech SE: Form F-1. U.S. Securities and Exchange Commission, 9. September 2019, abgerufen am 23. September 2020.
  6. CoV-Impfstoffstudie: Hersteller versprechen hohe Wirksamkeit. ORF, 9. November 2020, abgerufen am 9. November 2020.
  7. Eva Müller, Lukas Heiny: Projekt „Lightspeed“ – so lief die Suche nach BioNTechs Impfstoff. In: Manager Magazin. 9. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  8. Phase-II/III-Studie des RNA-Impfstoffkandidaten BNT162b2 des Unternehmens BioNTech in Deutschland genehmigt. Paul-Ehrlich-Institut, 9. September 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  9. Jürgen Salz: Biontech-Investor Strüngmann: Der Pharma-David. In: WirtschaftsWoche. 18. Juni 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  10. Der Hoffnungsträger hinter den Visionen. 6. Mai 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  11. Sebastian Balzter: Impfen gegen Corona: „Das wird noch einige Jahre dauern, fürchte ich“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. November 2020]).
  12. Eufets Becomes BioNTech Innovative Manufacturing Services. BioNTech IMFS, 18. September 2017, abgerufen am 11. November 2020.
  13. JPT Peptide Technologies veröffentlicht den Human Proteome Peptide Catalog. In: Pharmazeutische Zeitung. 10. April 2018, abgerufen am 11. November 2020.
  14. Wista-Management: Peptide von JPT machen Wirkung eines COVID-19-Impfstoffs sichtbar. 24. April 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  15. Lena M. Kranz, Mustafa Diken, Heinrich Haas, Sebastian Kreiter, Carmen Loquai: Systemic RNA delivery to dendritic cells exploits antiviral defence for cancer immunotherapy. In: Nature. Band 534, Nr. 7607, 16. Juni 2016, ISSN 1476-4687, S. 396–401, doi:10.1038/nature18300, PMID 27281205 (nih.gov [abgerufen am 11. November 2020]).
  16. Lena M. Kranz, Mustafa Diken, Heinrich Haas, Sebastian Kreiter, Carmen Loquai: Systemic RNA delivery to dendritic cells exploits antiviral defence for cancer immunotherapy. In: Nature. Band 534, Nr. 7607, Juni 2016, ISSN 1476-4687, S. 396–401, doi:10.1038/nature18300 (nature.com [abgerufen am 11. November 2020]).
  17. Pfizer setzt Biontech auf Grippevakzine an. In: Transkript. Bicom, abgerufen am 11. November 2020.
  18. BioNTech schließt weltweite strategische Zusammenarbeit mit Genentech. In: GoingPublic. 22. September 2016, abgerufen am 11. November 2020.
  19. BioNTech SE. Nasdaq, abgerufen am 12. November 2020.
  20. Biontech: Deutsches IPO an der Nasdaq. ARD, abgerufen am 11. November 2020.
  21. Ilka Kopplin: Biotechnologie: Biontech nimmt weniger Geld ein als erwartet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 10. Oktober 2019, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. November 2020]).
  22. Siegfried Hofmann: Biotech: Der Börsengang der Mainzer Biontech bringt die Rangordnung der deutschen Biotech-Branche durcheinander. In: Handelsblatt. 10. Oktober 2019, abgerufen am 11. November 2020.
  23. Biontech vor Debüt an der Nasdaq – Mainzer nehmen 250 Mill. Dollar auf - Bewertung von etwa 4,4 Mrd. Dollar. In: Börsen-Zeitung. 25. September 2019, S. 10.
  24. Biontech-IPO fällt kleiner aus – 20 Prozent geringeres Volumen - Mainzer Unternehmen startet an der Nasdaq. In: Börsen-Zeitung. 11. Oktober 2019, S. 12.
  25. BioNTech konkretisiert Nasdaq-Listing. In: Ärzte-Zeitung. 26. September 2019, abgerufen am 12. November 2020.
  26. BioNTech kündigt weitere Schritte für geplanten Börsengang an. In: Wallstreet Online. 24. September 2019, abgerufen am 12. November 2020.
  27. Biontech-Chef Sahin erklärt, was sich durch den Börsengang ändert. In: Handelsblatt. 13. Oktober 2019, abgerufen am 27. November 2020.
  28. Pfizer and BioNTech Announce Vaccine Candidate Against COVID-19 Achieved Success in First Interim Analysis from Phase 3 Study. BioNTech SE, 11. September 2020, abgerufen am 11. November 2020 (Pressemitteilung).
  29. BioNTech mit COVID-19 News aus China – Aktie leicht unter Druck. In: 4investors. 25. November 2020, abgerufen am 26. November 2020.
  30. Erste Studie zu Corona-Impfstoff in Deutschland läuft an. In: Hessenschau. 22. April 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  31. Letzte Analyse vor der Zulassung bestätigt Biontech-Impfstoff Wirksamkeit von 95 Prozent. In: Welt. 18. November 2020, abgerufen am 27. November 2020.
  32. Ralf Anders, Motley Fool: BioNTech: 1 Mrd. € Umsatz noch 2020 möglich! In: The Motley Fool. 18. September 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  33. BioNTech veröffentlicht Ergebnisse des dritten Quartals und Informationen zur Geschäftsentwicklung. In: Global News Wire. BioNTech SE, 10. November 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  34. BioNTech kauft MAB Discoverys Antikörper-Einheit. In: BioM Cluster Development. Abgerufen am 11. November 2020.
  35. BioNtech aquires antibody assets from MabVax Therapeutics. Biocom, 9. Mai 2019, abgerufen am 11. November 2020.
  36. Johannes Vetter, Volksstimme Magdeburg: Mit doppelter Kraft gegen das Coronavirus. In: Volksstimme. 11. November 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  37. Fanny Jimenez: Biontech-CEO Ugur Sahin über seinen Corona-Impfstoff: „Wir haben unser Projekt ‚Lightspeed‘ genannt, um klarzumachen: Wir vergeuden keine Zeit.“ 10. November 2020, abgerufen am 11. November 2020 (deutsch).
  38. Jan Siegrist: Coronavirus: Dieses Ehepaar steckt hinter Impfstoff-Durchbruch. Nau Media, 10. November 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  39. a b Ingo Malcher: BioNTech: Im Team gegen Corona. In: Die Zeit. 3. Juni 2020 (zeit.de [abgerufen am 27. November 2020]).
  40. Helen Albert: How BioNTech Navigates the Biotech Fundraising Maze. 18. Dezember 2019, abgerufen am 11. November 2020.
  41. Sierk Poetting, CFO, BioNTech SE. In: Topio Networks. Abgerufen am 11. November 2020.
  42. Lastruperin ist Corona-Hoffnung: Biontech-Gründerin Türeci. NDR, abgerufen am 11. November 2020.
  43. Finn Mayer-Kuckuk: Porträt über die Biontech-Chefs: Das Forscherpaar. In: Die Tageszeitung (taz). 10. November 2020, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 11. November 2020]).
  44. Biontech beruft Ryan Richardson als Chief Strategy Officer in den Vorstand. In: Labo. Abgerufen am 11. November 2020.
  45. a b Führungsteam. BioNTech SE, abgerufen am 11. November 2020.
  46. Sebastian Balzter: Impfen gegen Corona: „Das wird noch einige Jahre dauern, fürchte ich“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. November 2020]).
  47. Andreas Geldner: Risikokapital für Biotechnologie: Ohne Geduld und Idealismus geht es nicht. In: Stuttgarter Zeitung. 6. Februar 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  48. BioNTech Announces Corporate Form Transition from AG to SE; Welcomes Ryan Richardson as Senior Vice President Corporate Development and Strategy and Appoints Dr. Ulrich Wandschneider as Member of Supervisory Board. In: Business Wire. 4. Januar 2019, abgerufen am 11. November 2020 (englisch).
  49. Dr. Ulrich Wandschneider. Gesundheitswirtschaftskongress 2019, abgerufen am 11. November 2020.
  50. Der Börsengang in den USA hat BioNTech auf das internationale Parkett gehoben. MIG Fonds, 24. März 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  51. Zielunternehmen der MIG Fonds. Heiter Investment, abgerufen am 12. November 2020.
  52. Christoph Huber: Pionier der Krebsforschung – Personalien. In: Deutsches Ärzteblatt. 7. Juli 2014, abgerufen am 11. November 2020.
  53. Immunologe Christoph Huber mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Universitätsmedizin Mainz, abgerufen am 11. November 2020.
  54. Stefan Stöcklin: RNA-Technologie: Corona-Vakzin im Schnelltempo. Universität Zürich, 26. März 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  55. Manfred Lindinger: Peter Doherty zum Achtzigsten: Entschlüsselte Immunabwehr. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 11. November 2020]).
  56. Hans Hengartner. In: Company House. Abgerufen am 11. November 2020.
  57. Curriculum Vitae Professor Dr. Hans Hengartner. Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 27. November 2020.
  58. IHK: Planungssicherheit für Biontech schaffen. Günster: Unternehmen der Spitzenforschung am Standort Mainz halten. IHK Rheinhessen, abgerufen am 12. November 2020.
  59. Bebauung der GFZ-Kaserne: Mehr Platz für Biontech? In: Allgemeine Zeitung Mainz. VRM, 25. Mai 2020, abgerufen am 12. November 2020.
  60. BioNTech SE: BioNTech schließt Übernahme von Neon Therapeutics ab. In: Global News Wire. 6. Mai 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  61. BioNTech übernimmt Neon um globale Führungsposition in T-Zell-Therapien zu stärken. In: finanzen.net. 16. Januar 2020, abgerufen am 10. November 2020.
  62. BioNTech übernimmt Neon um globale Führungsposition in T-Zell-Therapien zu stärken. In: finanznachrichten.de. BioNTech SE; Neon Therapeutics, Inc., abgerufen am 11. November 2020.
  63. Novartis Produktionsstandort in Marburg geht an Biotechnologie-Unternehmen. Novartis Deutschland, 17. September 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  64. cm/dpa: Biontech will Novartis-Werk für Impfstoffproduktion übernehmen. In: Deutsche Apotheker Zeitung. 18. September 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  65. Patrick Eickemeier: Biontech produziert Covid-19-Impfstoff in Marburg. In: Der Tagesspiegel. 17. September 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  66. Coronavirus: Biontech übernimmt Novartis-Werk in Marburg für die Impfstoffproduktion. In: Der Spiegel. 17. September 2020, abgerufen am 18. September 2020.
  67. Biontech übernimmt 300 Marburger Mitarbeiter. In: Gießener Anzeiger. 20. September 2020, abgerufen am 11. November 2020.
  68. Geschichte des Instituts für experimentelle Therapie Marburg. Emil-von-Behring-Bibliothek der Universität Marburg, Arbeitsstelle für Geschichte der Medizin, abgerufen am 12. November 2020.
  69. Katalin Karikó. In: 8th International mRNA Health Conference. Abgerufen am 11. November 2020 (englisch).
  70. Katalin Karikó. In: Topio Networks. Abgerufen am 11. November 2020.
  71. Alexandra Kemmer-Brueck's research while affiliated with BioNTech AG and other places. In: ResearchGate. Abgerufen am 20. November 2020 (englisch).
  72. Patricia Silva, PhD: BioNTech Collaborative Study Reveals a Potential New Strategy for Personalized Cancer Immunotherapy. In: Melanoma News Today. 30. April 2015, abgerufen am 11. November 2020 (englisch).
  73. BioNTech Bilanz GuV | Kennzahlen | Umsatz | Gewinn. In: finanzen.net. Abgerufen am 11. November 2020.
  74. Sascha Huber: BioNTech: US-IPO verläuft ein wenig enttäuschend. In: sharedeals.de. Abgerufen am 11. November 2020.
  75. a b c U Sahin, K Karikó, Ö Türeci: mRNA-based therapeutics – developing a new class of drugs. In: Nat Rev Drug Discov. Band 13. Jahrgang, Nr. 10, 2014, S. 759–780, doi:10.1038/nrd4278, PMID 25233993.
  76. a b U Sahin, E Derhovanessian, M Miller, BP Kloke, P Simon, M Löwer, V Bukur, AD Tadmor, U Luxemburger, B Schrörs, T Omokoko, M Vormehr, C Albrecht, A Paruzynski, AN Kuhn, J Buck, S Heesch, KH Schreeb, F Müller, I Ortseifer, I Vogler, E Godehardt, S Attig, R Rae, A Breitkreuz, C Tolliver, M Suchan, G Martic, A Hohberger, P Sorn, et al.: Personalized RNA mutanome vaccines mobilize poly-specific therapeutic immunity against cancer. In: Nature. Band 547. Jahrgang, Nr. 7662, 2017, S. 222–226, doi:10.1038/nature23003, PMID 28678784.
  77. U Sahin, Ö Türeci: Personalized vaccines for cancer immunotherapy. In: Science. Band 359. Jahrgang, Nr. 6382, 2018, S. 1355–1360, doi:10.1126/science.aar7112, PMID 29567706.
  78. S Kreiter, A Selmi, M Diken, M Koslowski, CM Britten, C Huber, Ö Türeci, U Sahin: Intranodal vaccination with naked antigen-encoding RNA elicits potent prophylactic and therapeutic antitumoral immunity. In: Cancer Res. Band 70. Jahrgang, Nr. 22, 2010, S. 9031–9040, doi:10.1158/0008-5472.CAN-10-0699, PMID 21045153.
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