Bahnhof Ikebukuro

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Bahnhof Ikebukuro
Ostseite Bahnhof
Ostseite Bahnhof
Ostseite des Bahnhofs Ikebukuro
Daten
Bahnsteiggleise 8 (JR)
4 (Seibu Tetsudō)
3 (Tōbu Tetsudō)
6 (Tōkyō Metro)
Abkürzung JR, Tōbu, Metro: イケ (I-Ke)
Eröffnung 1. April 1903
Lage
Stadt/Gemeinde Toshima
Präfektur Tokio
Staat Japan
Koordinaten 35° 43′ 44″ N, 139° 42′ 37″ OKoordinaten: 35° 43′ 44″ N, 139° 42′ 37″ O
Eisenbahnstrecken Bahnstrecken bei Bahnhof Ikebukuro

JR

Seibu Tetsudō

Tōbu Tetsudō

Tōkyō Metro

Liste der Bahnhöfe in Japan
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Der Bahnhof Ikebukuro (jap. 池袋駅, Ikebukuro-eki) ist mit ca. 2,7 Millionen[1] Passagieren täglich nach diesem Kriterium einer der größten Bahnhöfe der Welt. In Toshima im Norden der Präfektur Tokio an der Yamanote-Linie gelegen ist er ein wichtiger Knotenpunkt für Pendler aus Saitama und dem Westen der Präfektur. Mit Ikebukuro, offiziell nur der Name einiger Straßenzüge im Stadtbezirk, bezeichnet man gleichzeitig auch das Stadtviertel um den Bahnhof herum.

Der Bahnhof besteht aus drei Teilen verschiedener Unternehmen, einem Durchgangsbahnhof der JR Higashi-Nihon sowie zwei Kopfbahnhöfen der Tōbu- und Seibu-Eisenbahngesellschaften. Unterirdisch liegen Bahnhöfe von drei U-Bahnlinien der Tōkyō Metro.

Geschichte

Die private Nippon Tetsudō baute 1885 die Akabane-Linie zwischen Akabane und Shinagawa. 1902 errichtete sie eine Signalstelle im heutigen Ikebukuro, die am 1. April 1903 zum Bahnhof ausgebaut wurde, als die Nippon Tetsudō eine abzweigende Strecke von Ikebukuro nach Tabata eröffnete. Ab 1906 wurde der Bahnhof auch für die Güterverladung genutzt. Noch im selben Jahr wurde er verstaatlicht und ging in den Besitz der Staatsbahn (kokutetsu) über. 1909 wurde der Bahnhof Teil der Yamanote-Linie.

1914 eröffnete die Tōbu Tetsudō die Tōjō-Hauptlinie vom Bahnhof Ikebukuro nach Tanomozawa, 1915 wurde der Bahnhof Ausgangspunkt der Verbindung der Musashino Tetsudō (Vorläufer der Seibu Tetsudō) nach Hannō. Der Anschluss dieser beiden Privatlinien und der Akabane-Linie an die Yamanote-Linie machten Ikebukuro zum wichtigsten Umsteigepunkt für Reisende in die nordwestlichen Vororte Tokios und den Westen der Präfektur Saitama.

Bei einem Luftangriff der U.S. Air Force im April 1945 brannte das Bahnhofsgebäude vollständig nieder, die Musashino-Linie war bereits 1944 schwer beschädigt worden.

1954 eröffnete nach der Fertigstellung des ersten Abschnitts der Marunouchi-Linie nach Ochanomizu der U-Bahnhof. 1974 wurde die Yūrakuchō-Linie von Ikebukuro nach Ginza gebaut, die 1983 im Westen bis Narimasu verlängert wurde.

1987 fiel der Kokutetsu-Bahnhof bei der Privatisierung der Staatsbahn an die JR Higashi-Nihon. Zwischen 1983 und 1988 wurde die Zahl der Bahnsteige von zwei auf vier erhöht.

Bauart und Gleise

JR

Der größte Teil des Bahnhofs Ikebukuro wird von der JR eingenommen: acht Bahnsteiggleise an vier Inselbahnsteigen sind über- und unterirdisch mit den beiden Bahnhofsgebäuden an der West- und Ostseite verbunden.

1  Saikyō-Linie ShinjukuShibuyaShin-Kiba (Rinkai-Linie)
2  Shōnan-Shinjuku-Linie Shinjuku • YokohamaOdawara
Shinjuku • Yokohama • ŌfunaZushi
 Superview Odoriko Shinjuku • Yokohama • AtamiIzukyū-Shimoda
 Saikyō-Linie Shinjuku • Shibuya • Shin-Kiba (Rinkai-Linie)
 Narita Express Shinjuku • TokioFlughafen Narita
3  Shōnan-Shinjuku-Linie AkabaneŌmiyaOyamaUtsunomiya
Akabane • Ōmiya • KumagayaTakasaki
 Spacia (mit Tōbu Tetsudō) Tōbu NikkōKinugawa-Onsen
 Saikyō-Linie Akabane • Musashi-Urawa • Ōmiya • Kawagoe
4  Saikyō-Linie Akabane • Musashi-Urawa • Ōmiya • Kawagoe
5/6  Yamanote-Linie Shinjuku • Shibuya • Shinagawa
7/8  Yamanote-Linie TabataUeno • Tokio

Seibu Tetsudō

Bahnhof Seibu-Ikebukuro
Osteingang des Bahnhofs und Parco Ikebukuro.

Auf der Ostseite des JR-Bahnhofs liegt der Endbahnhof der Ikebukuro-Linie der Seibu Tetsudō, deren Gleise im Süden kreuzungsfrei über die Yamanote-Linie und weiter nach Westen verlaufen. Vier Kopfgleise sind in einer spanischen Lösung von Bahnsteigkanten an beiden Seiten zugänglich: Die Bahnsteige 1, 4 und 6 werden nur zum Aussteigen genutzt, Bahnsteig 7 nur in den Stoßzeiten und spät abends.

1  (Ikebukuro-Linie) nur Ausstieg
2  Lokalzüge Toshimaen
HōyaKiyoseTokorozawaKotesashi
3  Schnellzüge, Semi-Express (junkyū) Tokorozawa • Kotesashi • Hannō
4  (Ikebukuro-Linie) nur Ausstieg
5  Expresszüge Hannō • Seibu-Chichibu
6  (Ikebukuro-Linie) nur Ausstieg
7  (Ikebukuro-Linie) nur Ausstieg, Sonderzüge
T  Red Arrow (tokkyū/Limited Express) Hannō • Seibu-Chichibu
Seibu-Kyūjo-mae (an Heimspieltagen der Seibu Lions)

In den Bahnhofsgebäuden auf der Ostseite befinden sich das Ikebukuro-Hauptkaufhaus der Kette Seibu, – seit der Erbteilung der Seibu Group 1964 unabhängig von der Eisenbahnlinie – Kaufhäuser der Ketten Parco und Mujirushi Ryōhin sowie viele kleinere Geschäfte im Erdgeschoss sowie in den Passagen im Untergeschoss.

Tōbu Tetsudō

Bahnsteig des Tōbu-Bahnhofs
Blick von Osten auf den Bahnhof, die Metropolitan Plaza und den Tōkyō Metropolitan Art Space.
Bahnsteigsperre im U-Bahnhof Ikebukuro

Im Nordwesten des JR-Bahnhofs liegt der Kopfbahnhof der Tōjō-Linie der Tōbu Tetsudō. Auch hier kommt die Spanische Lösung zum Einsatz: Zwei der drei Gleise haben von beiden Seiten Bahnsteigzugänge, die wechselweise nur zum Ein- oder Ausstieg genutzt werden.

1  Semi-Express (junkyū) NarimasuWakō-shiAsakaKawagoe
2  Expresszüge Wakō-shi • Kawagoe • SakadoOgawamachi
3  (Tōjō-Linie) nur Ausstieg, zeitweise Lokalzüge
4  Lokalzüge Kita-IkebukuroShimo-Akatsuka • Wakōshi
5  TJ Liner (tokkyū/Limited Express) Fujimino • Kawagoe • Sakado • Ogawamachi

Das Bahnhofsgebäude auf der Westseite wird vom Hauptkaufhaus der Kette Tōbu und dem Einkaufszentrum Metropolitan Plaza (im Besitz von Tōbu Tetsudō, JR Higashi-Nihon und Nippon Hotel[2]) dominiert.

Tōkyō Metro

Die Gleise der drei separaten Bahnhöfe der drei U-Bahnlinien sind durchgehend nummeriert. Der Endbahnhof der Marunouchi-Linie liegt unter dem JR-Bahnhof, etwas südlich befindet sich der Bahnhof der Yūrakuchō-Linie, an dem auch Züge der Seibu Yūrakuchō-Linie und durchgehende Züge der Tōbu Tōjō-Linie halten. Die Züge der Tōbu- und Fukutoshin-Linien, die westlich von Ikebukuro parallel zur Yūrakuchō-Linie weiterverlaufen, halten in einem eigenen Bahnhof unter der Westseite des Tōbu-Bahnhofs.

1/2 Linienfarbe Marunouchi-Linie GinzaShinjukuNakano-Fujimichō
3 Linienfarbe Yūrakuchō-Linie IidabashiNagatachōShin-Kiba
4 Linienfarbe Yūrakuchō-Linie Kotake-mukaiharaWakō-shiShinrin-KōenHannō
5 Linienfarbe Fukutoshin-Linie Shinjuku 3-chōmeMeiji-JingūmaeShibuya
6 Linienfarbe Fukutoshin-Linie Kotakemukaihara • Wakō-shi • Shinrin-Kōen • Hannō

Linien und benachbarte Bahnhöfe

Werktags verkehren 1.208 Züge der JR,[3] 1.204 Züge der Tōkyō Metro,[4] 336 Züge der Seibu Tetsudō[5] und 323 Züge der Tōbu Tetsudō.[6]

Alle Züge der drei Betreibergesellschaften halten am Bahnhof Ikebukuro, darunter auch folgende aufpreispflichtige Expresszüge mit reservierten Sitzplätzen:

Linien
Shinjuku {{{Subtyp}}}-Linie Narita Express
JR East
Ōmiya
Akabane {{{Subtyp}}}-Linie Superview Odoriko
JR East
Shinjuku
Shinjuku {{{Subtyp}}}-Linie Spacia Nikkō
Spacia Kinugawa
Tōbu Tetsudō mit JR East
Ōmiya
Beginn {{{Subtyp}}}-Linie TJ Liner
Tōbu Tetsudō vom Bahnhof Tōbu-Ikebukuro
Fujimino
Beginn {{{Subtyp}}}-Linie Red Arrow Chichibu/Musashi
Red Arrow Dome
Seibu Tetsudō vom Bahnhof Seibu-Ikebukuro
Tokorozawa

Daneben bestehen folgende Linienverbindungen im Nahverkehr und mit der U-Bahn:

Linien
Mejiro Yamanote-Linie Yamanote-Linie
JR East
Ōtsuka
Shinjuku Saikyō-Linie Saikyō-Linie
JR East
Itabashi
Shinjuku Shōnan-Shinjuku-Linie Shōnan-Shinjuku-Linie
JR East
Akabane
Beginn Ikebukuro-Linie Ikebukuro-Linie
Seibu Tetsudō vom Bahnhof Seibu-Ikebukuro
Shiinamachi
Nerima (Schnellzüge)
Shakujii-Kōen (Expresszüge)
Beginn Tōjō-Linie Tōjō-Hauptlinie
Tōbu Tetsudō vom Bahnhof Tōbu-Ikebukuro
Kita-Ikebukuro
Narimasu (Expresszüge)
Wakō-shi („Schnell-Express“)
Shin-Ōtsuka (M-24) Marunouchi-Linie Marunouchi-Linie (M-25)
Tōkyō Metro
Ende
Kotake-Mukaihara (Y-06/F-06) (Semi-Express)
Kanamechō (Y-08)
Yūrakuchō-Linie Yūrakuchō-Linie (Y-09)
Tōkyō Metro, Seibu Tetsudō, Tōbu Tetsudō
Higashi-Ikebukuro (Y-10)
Kotake-Mukaihara (Y-06/F-06) (Expresszüge)
Kanamechō (F-08)
Fukutoshin-Linie Fukutoshin-Linie (F-09)
Tōkyō Metro, Seibu Tetsudō, Tōbu Tetsudō
Shinjuku 3-chōme (F-13) (Expresszüge)
Zōshigaya (F10)

Umgebung

Hauptartikel: Ikebukuro

Der 1978 fertiggestellte Wolkenkratzer Sunshine 60 ist bis heute das höchste Gebäude in Ikebukuro.

Seit dem Bau des Bahnhofs hat sich die Umgebung von einem ländlichen Vorort zu einem innerstädtischen Geschäfts- und Bürozentrum entwickelt. Ein Großteil der Bebauung stammt aus dem späten 20. Jahrhundert. Prägendes Gebäude der Skyline ist der Wolkenkratzer Sunshine 60 im Gebäudekomplex Sunshine City auf der Ostseite. Auf der Westseite befinden sich unter anderem der Tōkyō Metropolitan Art Space (Tōkyō Geijutsu Gekijō) und die Rikkyō-Universität. Die Stadtverwaltung des Bezirks Toshima liegt in Gehweite nordöstlich des Bahnhofs.

Von Ikebukuro verkehren Buslinien der Präfektur Tokio (Toei Bus) sowie verschiedener privater Gesellschaften (Kokusai Kōgyō Bus, Seibu Bus, Kantō Bus). An der Ostseite des Bahnhofs befinden sich mehrere Bushaltestellen, am Metropolitan Art Space auf der Westseite ein großer Busbahnhof, an dem auch „Nachtbusse“ (深夜バス Shin’ya Basu; zwischen 23 und ca. 1 Uhr) verkehren, darunter der Midnight Arrow Kawagoe von Tōbu Bus.

Einzelnachweise

  1. Summe der Einzelpassagierzahlen der Betreiber in der Infobox unter der Annahme, dass die JR-Linien genau so viele Aus- wie Einstiege verzeichnen
  2. Ikebukuro Terminal Building KK, Betreibergesellschaft der Metropolitan Plaza
  3. Fahrplan Bahnhof Ikebukuro werktags
  4. Fahrplan Tōkyō Metro Bahnhof Ikebukuro werktags
  5. Fahrplan Seibu-Ikebukuro werktags
  6. Fahrplan Tōbu-Ikebukuro werktags

Weblinks

Commons: Bahnhof Ikebukuro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien