Burgdorf (Landkreis Wolfenbüttel)

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Wappen Deutschlandkarte
Burgdorf (Landkreis Wolfenbüttel)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Burgdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 9′ N, 10° 13′ OKoordinaten: 52° 9′ N, 10° 13′ O
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Wolfenbüttel
Samtgemeinde: Baddeckenstedt
Höhe: 106 m ü. NHN
Fläche: 24,21 km2
Einwohner: 2228 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner je km2
Postleitzahl: 38272
Vorwahl: 05347
Kfz-Kennzeichen: WF
Gemeindeschlüssel: 03 1 58 004
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Heerer Straße 28
38271 Baddeckenstedt
Website: www.baddeckenstedt.de
Bürgermeister: Bernd Brandes (SPD)
Lage der Gemeinde Burgdorf im Landkreis Wolfenbüttel
KarteSachsen-AnhaltBraunschweigLandkreis GoslarLandkreis HelmstedtLandkreis HildesheimLandkreis PeineSalzgitterAm Großen RhodeBarnstorf-WarleVoigtsdahlumVoigtsdahlumBaddeckenstedtBörßumBörßumBurgdorf (Landkreis Wolfenbüttel)CrammeCremlingenDahlumDahlumDenkteDettumDorstadtElbe (Niedersachsen)ErkerodeEvessenEvessenFlötheSchladen-WerlaHaverlahHedeperHeereHeereHeiningen (Niedersachsen)KissenbrückKneitlingenKneitlingenOhrumRemlingen-SemmenstedtRoklumSchöppenstedtSehldeSickteUehrdeVahlbergVeltheim (Ohe)WinnigstedtWittmarWolfenbüttel
Karte
Lage der Ortsteile in der Gemeinde Burgdorf
Ortskern von Burgdorf mit ehemaliger Schule und evangelischer Kirche

Burgdorf ist eine Gemeinde im Norden der Samtgemeinde Baddeckenstedt im Landkreis Wolfenbüttel, Niedersachsen, Deutschland.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Burgdorf befindet sich westlich der kreisfreien Stadt Salzgitter, ostnordöstlich des Höhenzugs Vorholz und nördlich des Höhenzugs Lichtenberge (Nordwestteil des Salzgitter-Höhenzuges). Sie liegt nördlich von Baddeckenstedt (Sitz der Samtgemeindeverwaltung) sowie nordöstlich von Holle und südlich von Söhlde, die sich im westlich benachbarten Landkreis Hildesheim befinden.

Mit 24,06 km² ist Burgdorf die flächengrößte Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Baddeckenstedt.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die fünf Ortsteile der Gemeinde sind:

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsteil Burgdorf wurde unter dem Namen Borchtorp im Jahr 1243 erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich existierte das Dorf jedoch bereits früher unter Namen wie Asla, Assle oder Assel. Zunächst bestand Burgdorf aus dem sogenannten Alten Dorf. Erst später siedelten sich östlich des Ortes Bewohner der wüstgefallenen Siedlung Steinum an.

Burgdorf gehörte seit dem späten Mittelalter zum Amt Lichtenberg und somit zum Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 fiel auch Burgdorf Zerstörungen zum Opfer. So brannten zum Beispiel im September 1634 sechs Häuser ab. 1640 und 1642 kam es erst durch kaiserliche Truppen, dann durch die Schweden zur fast vollständigen Zerstörung des Ortes.

1865 wurde im heutigen Ortsteil Burgdorf bei Osterlinde eine Zuckerfabrik gebaut. Die Schule in Burgdorf wurde 1976 geschlossen.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 28. Juni 1965 wurde aus den damals noch selbstständigen Gemeinden Burgdorf, Berel, Hohenassel, Nordassel und Westerlinde die Samtgemeinde Burgdorf-Assel gegründet.[2]

Am 1. März 1974 wurde die Samtgemeinde aufgelöst. Aus ihren Mitgliedsgemeinden wurde die Gemeinde Burgdorf gebildet, die ein Teil der neu gegründeten Samtgemeinde Baddeckenstedt wurde.[3]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen einschließlich der Nebenwohnsitze jeweils zum 31. Dezember des entsprechenden Jahres.

Ortsteil und Gemeinde Burgdorf – Bevölkerungsentwicklung seit 1840
Ortsteil Burgdorf Gemeinde Burgdorf Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert.
Jahr Einwohner[4]
1840 607
1905 588
1939 467
1946 841
1998 741
Jahr Einwohner
1973[5] 2327
1998[5] 2517
2013[6] 2340
2016[6] 2243
2019 2223

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelische Kirche
Ehemalige Schule und katholische Kapelle St. Maria Rosenkranz
  • Die Kirche St. Lambertus in Burgdorf entstand vermutlich bereits im 12. Jahrhundert. Die Wehrkirche besitzt einen romanischen Turm mit einer Haube von 1766. Bereits 1616 wurde ein Fenster der Kirche erneuert. Von 1727 bis 1732 kam es zu einer größeren Renovierung. Im Jahr 1953 wurde das Turmdach ausgetauscht, bevor 1963 bis 1965 erneut renoviert wurde. Die evangelische Kirche gehört heute zur Kirchengemeinde Burgdorf-Assel. Sie steht zusammen mit dem Pfarrhaus und dem Kirchhof unter Denkmalschutz
  • In der Nachkriegszeit fanden katholische Gottesdienste im Schloss statt, zeitweise auch in der evangelischen Kirche. Von 1981 bis 2007 befand sich in der ehemaligen Schule die katholische Kapelle St. Maria Rosenkranz. Die nächstgelegene katholische Kirche mit regelmäßigen Gottesdiensten befindet sich heute 5 km entfernt in Salzgitter-Fredenberg.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindewahl 2021
Wahlbeteiligung: 64,7 % (+0,81 %p)
 %
50
40
30
20
10
0
45,79 %
(+2,00 %p)
29,61 %
(−3,10 %p)
24,61 %
(+1,13 %p)
2016[7]

2021

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Wählergruppe "Bürger für Burgdorf"

Der Rat der Gemeinde Burgdorf setzt sich aus 13 Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.

Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[8]

Gemeinderat 2021
   
Insgesamt 13 Sitze

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehrenamtliche Bürgermeister Bernd Brandes (SPD) wurde 2016 gewählt und 2021 wiedergewählt.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter durch Zinnenschnitt abgeteiltem grünen Schildhaupt in Silber (Weiß) fünf im Fünfpass angeordnete grüne Kleeblätter.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eines der ältesten Häuser der Gemeinde steht im Ortsteil Westerlinde. Das unter Denkmalschutz gestellte Haus aus dem Jahr 1661 befindet sich auf dem Hof der Familie Bock.
  • Die Heimatstube befindet sich im ersten Stock des alten Schulgebäudes und zeigt als Heimatmuseum Bilder, Dokumente und Gerätschaften aus der Landwirtschaft und dem Handwerk der Region.
  • Die Asselburg, auch Hesleburg genannt, wurde 984 erstmals urkundlich erwähnt. In diesem Jahr fand dort eine Fürstenversammlung statt, auf der sich der Sachsenherzog Bernhard, weitere sächsische Adlige sowie westdeutsche Verbündete trafen. Ziel war es Otto III., dem dreijährigen Sohn Kaiser Ottos II., die Erbfolge zu sichern, die ihm vom bayerischen Herzog streitig gemacht wurde. Nach dem Bau der Burg Lichtenberg verlor die Burg an Bedeutung. 1202 wurde sie letztmals erwähnt.

  • Das heutige Schloss Burgdorf wurde 1779 bis 1783 von Georg Heinrich Gottschalk von Kniestedt als Herrenhaus auf dem Gelände der ehemaligen Burg erbaut, von der nur noch ein Teil des Walls und des Burggrabens erhalten ist. Bis 1834 wurde das Herrenhaus von der Familie von Kniestedt bewirtschaftet, die bereits seit 1596 im Besitz des Geländes und der Güter der ehemaligen Asselburg war. Darauf folgte die mit den Kniestedt verwandte Familie von Cramm bis 1910. Danach wechselte es mehrfach den Besitzer. Seit 1985 wurden die einzelnen teilweise verfallenen Gebäude wieder instand gesetzt. Seit 1994 stehen das Schloss, die Parkanlage mit ihrem Baumbestand und die Toreinfahrt unter Denkmalschutz.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Ortsteil Hohenassel befindet sich eine Grundschule. Weiterführende Schulen der Umgebung liegen in Baddeckenstedt, Salzgitter-Lebenstedt, Söhlde und Ottbergen.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesautobahn 39 mit der Auffahrt in Westerlinde liegt im südlichen Gemeindegebiet.

Die nächstgelegenen Bahnhöfe befinden sich in Salzgitter-Lebenstedt an der Bahnstrecke Salzgitter-Drütte–Derneburg, in Baddeckenstedt an der Bahnstrecke Hildesheim–Goslar und in Hoheneggelsen an der Bahnstrecke Hildesheim–Braunschweig.

Der Bahnhof in Burgdorf bei Osterlinde wurde im Jahr 1984 zusammen mit der gesamten Bahnstrecke zwischen Salzgitter-Lebenstedt und Derneburg stillgelegt und anschließend zurückgebaut.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Samtgemeinde Baddeckenstedt (Hrsg.): 25 Jahre Samtgemeinde Baddeckenstedt – 1974–1999. Festschrift; 1999.
  • Kirstin Casemir: Die Ortsnamen des Landkreises Wolfenbüttel und der Stadt Salzgitter. ISSN 0436-1229, ISBN 3-89534-483-4 (Dissertation 2002, Georgia Augusta zu Göttingen).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Burgdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
  2. Samtgemeinde Baddeckenstedt (Hrsg.): 25 Jahre Samtgemeinde Baddeckenstedt – 1974–1999. Festschrift; 1999 (S. 10).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 273.
  4. Ortsteil Burgdorf auf der Website der Samtgemeinde Baddeckenstedt, abgerufen am 21. März 2018.
  5. a b Samtgemeinde Baddeckenstedt (Hrsg.): 25 Jahre Samtgemeinde Baddeckenstedt – 1974–1999. Festschrift; 1999 (S. 17).
  6. a b Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen, 100 Bevölkerungsfortschreibung – Basis Zensus 2011, Stand 31. Dezember 2016.
  7. Webseite der Kommunalen Dienste Oldenburg, abgerufen am 14. September 2016.
  8. Ergebnis Gemeindewahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.