Börßum
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 4′ N, 10° 34′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Wolfenbüttel | |
Samtgemeinde: | Oderwald | |
Höhe: | 88 m ü. NHN | |
Fläche: | 30,74 km2 | |
Einwohner: | 2896 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 94 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 38312 | |
Vorwahl: | 05334 | |
Kfz-Kennzeichen: | WF | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 58 038 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dahlgrundsweg 5 38312 Börßum | |
Website: | ||
Gemeindedirektor: | Marc Lohmann | |
Lage der Gemeinde Börßum im Landkreis Wolfenbüttel | ||
Börßum ist eine Gemeinde der Samtgemeinde Oderwald im Landkreis Wolfenbüttel in Südost-Niedersachsen, Deutschland. Börßum ist Sitz der Verwaltung der Samtgemeinde Oderwald.
Geografie
Der Ort liegt wenige Kilometer nördlich des Harzes, nördlich von Schladen, rund 11 km südlich von Wolfenbüttel und befindet sich unweit südöstlich des Oderwalds. Börßum liegt auf den östlichen Uferhöhen der Oker und markiert den Beginn des Unter-Naturraums Börßum-Braunschweiger Okertal im Ostbraunschweigischen Hügelland.
Südlich des Ortes vereinigen sich die beiden Arme der vom Harz kommenden Ilse, die Mühlen-Ilse und die Kanal-Ilse, und münden seit den 1950er Jahren auf dem Gemeindegebiet in die Oker. Von Osten begrenzt die aus Hedeper heranfließende Hasenbeeke die Siedlung nach Süden. Die Täler aller drei Flussläufe wurden in der Vergangenheit für Bahnstrecken genutzt und waren damit geografische Randbedingung für den Knotenpunkt Börßum.
Ortsteile der Gemeinde sind Börßum, Achim, Bornum, Kalme und Seinstedt.
Geschichte
Börßum hatte schon viele Namen: 1135 Borsne, 1310 Borssen, 1338 Borssem, 1422 Groß Borsem, 1581 Borsum, 1652 Börsumb, gegen 1770 Borsheim, 1765 Boersheim, ab 1762 erstmals Börßum.[2] Zum 1. November 2011 wurde die Gemeinde Achim nach Börßum eingemeindet.
Börßum war früher ein Eisenbahnknoten folgender Strecken:
- Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg über Vienenburg
- Bahnstrecke Braunschweig–Kreiensen über Salzgitter-Bad
- Bahnstrecke Jerxheim–Börßum mit Anschluss nach Magdeburg über Oschersleben
- Bahnstrecke Wasserleben–Börßum über Hornburg und Osterwieck
Heute ist nur noch die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg in Betrieb. Das Teilstück Börßum–Salzgitter-Bad der früheren Strecke nach Kreiensen wird noch von Museumszügen der sogenannten Warnetalbahn sporadisch befahren, die Okerbrücke von Spaziergängern genutzt.
Die Strecke Braunschweig–Bad Harzburg war die erste deutsche Staatseisenbahnstrecke. Börßums Bahnhof ist in seinem historischen Aussehen erhalten geblieben. Daher diente er mehrfach als Kulisse für Filmproduktionen, wie Tadellöser und Wolff und Das Wunder von Lengede. Das Gebäude wird nicht mehr für die Bahn genutzt. Von den ehemals zehn Gleisen sind heute die meisten abgebaut. Gleis 1 und 2 sind im Betrieb der DB AG, Gleis 5, 6 und 32 werden von der Warnetalbahn genutzt.
Zur Entwicklung des Postwesens siehe: Postroute Wolfenbüttel-Harzburg.
Eingemeindungen
Am 1. November 2011 wurde die Nachbargemeinde Achim eingegliedert. Diese wurde bereits am 1. März 1974 um die damaligen Gemeinden Kalme und Seinstedt vergrößert. Ebenfalls am 1. März 1974 wurde die Gemeinde Bornum zu einem Ortsteil ihrer Nachbargemeinde Börßum.[3]
Religion
In Börßum befindet sich eine evangelische Kirche, die Kirchengemeinde gehört zum Pfarrverband Börßum-Achim-Bornum der Propstei Schöppenstedt.
1954 wurde die katholische Kuratie Börßum durch Vereinigung der beiden Pfarrvikarien Hornburg und Semmenstedt gegründet. 1959/60 folgte der Bau der Kirche St. Bernward. 2011 wurde die Kirche profaniert, zuletzt gehörte sie zur Pfarrgemeinde St. Petrus in Wolfenbüttel. Heute befindet sich die nächstgelegene katholische Kirche im 2 km entfernten Heiningen.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Börßum setzt sich aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren einschließlich des Bürgermeisters zusammen.
(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2011)
Bürgermeister
Der ehrenamtliche Bürgermeister ist Karsten Bötel (CDU).
Wappen
Blasonierung: „Von Blau und Gold gespalten mit einem von drei Lilien besteckten Ring in gewechselten Farben.“
Die Farben sind die des ehemaligen Herzogtums Braunschweig. Das Wappen geht auf ein schildförmiges Siegel des Friedrich von Börßum von 1311 zurück, das noch heute im Staatsarchiv Wolfenbüttel vorhanden ist. Die Zweifeldrigkeit spielt auf die früher vorhandenen Orte Börßum und Klein Börßum und heute auf die Ortschaften Börßum und Bornum an.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Börßum bietet neben dem Bahnhof eine Grundschule (Bau 1899, Umbau 2002/03), mehrere Kneipen, Restaurants sowie seit 2009 einen Imbiss. Des Weiteren werden auch viele Sportangebote (Fußball, Basketball, etc.) angeboten.
Literatur
- Familienblätter Bornum-Harz. Kopie der Familienblätter. Leipzig 1995. 6 Teilbände, 2559 Familien im Zeitraum 1645-1940, laut Bestandsverzeichnis Teil IV der Deutschen Zentralstelle für Genealogie, S. 246
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2022 (Hilfe dazu).
- ↑ Angaben nach Knoop, aus dem Buch Börssum einst und jetzt
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 273.
- ↑ Gemeinde Börßum. Abgerufen am 9. Juni 2015.