Doetinchem

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Gemeinde Doetinchem
Flagge der Gemeinde Doetinchem
Flagge
Wappen der Gemeinde Doetinchem
Wappen
Provinz  Gelderland
Bürgermeister Niels Joosten (VVD)
Fläche
 – Land
 – Wasser
79,67 km2
79,10 km2
0,57 km2
CBS-Code 0222
Einwohner 59.613 (1. Jan. 2024[1])
Bevölkerungsdichte 748 Einwohner/km2
Koordinaten 51° 58′ N, 6° 17′ OKoordinaten: 51° 58′ N, 6° 17′ O
Bedeutender Verkehrsweg A15, N315, N317
Vorwahl 0314, 0315
Postleitzahlen 7000–7011, 7030–7031
Website www.doetinchem.nl
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Doetinchem ['dʊtɪŋxʏm] (anhören/?) ist eine Gemeinde im Achterhoek in der niederländischen Provinz Gelderland. Gemeinsam mit Winterswijk ist sie einer der größten Orte im Achterhoek, liegt aber zentraler und beherbergt unter anderem das Regionalarchiv.

Im Zuge einer Gemeindereform wurde am 1. Januar 2005 die Gemeinde Wehl Teil der Gemeinde Doetinchem. Im Mai 2012 gaben die Bürgermeister von Doetinchem und Oude IJsselstreek bekannt, dass eine Fusion beider Gemeinden untersucht werden soll.

Orte

Die Oude IJssel bei Doetinchem

Die Gemeinde Doetinchem besteht neben der namensgebenden Stadt Doetinchem aus den Dörfern Gaanderen und Wehl sowie den Weilern IJzenvoorde, Langerak, Wijnbergen und Nieuw-Wehl. Doetinchem liegt nur rund 20 km von Emmerich und 40 km von Bocholt entfernt, nahe der deutschen Grenze.

Lage

Doetinchem ist die wichtigste Stadt der Gelderse Achterhoek oder „Graafschap“. Doetinchem liegt 25 km östlich von Arnheim an der Oude IJssel.

Eine Autobahn und die Bahnstrecke Winterswijk–Zevenaar (Doetinchem hat zwei Stationen) verbinden es mit Arnheim.

Wirtschaft

Doetinchem ist ein regionales Versorgungszentrum (viele Geschäfte, Büros, Schulen, ein Krankenhaus, Altenheime usw.) und auch eine mittelgroße Industriestadt. Im Ortsteil Gaanderen, wo schon im 18. Jahrhundert Eisen aus eisenhaltigem Sand und Lehm gewonnen und verarbeitet wurde, und in Doetinchem selbst stehen Fabriken, in denen Öfen, Herde und andere Haushaltsgeräte erzeugt werden, und auch einige Druckereien und Zeitschriftenverlage.

Geschichte

Erfgoedcentrum Achterhoek en Liemers, das Regionalarchiv, hat seinen Sitz in Doetinchem im alten Schulgebäude ’t Brewinc. Hier der Lesesaal dieses Informationszentrums.

Die Stadt, die im 17. Jahrhundert auch wohl Dotecom oder Deutekom genannt wurde, ist 838 zum ersten Mal urkundlich erwähnt worden. Um 1100 wurde sie ummauert.

Graf Otto II. von Geldern verlieh dem Ort, der günstig an einer Brücke über die Oude IJssel liegt, 1236 das Stadtrecht. Die Stadt hatte in Kriegen immer viel zu leiden. Im Achtzigjährigen Krieg sowie 1672 wurde Doetinchem schwer getroffen und teilweise verwüstet.

Im Jahr 1580 starben zwei Drittel der Einwohner durch eine Pestepidemie. Auch im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt durch Bombardierungen solch schwere Schäden, dass die ganze Altstadt endgültig verloren ging. Nur die Sankt-Katharinen-Kirche wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut.

Sehenswürdigkeiten

In der Stadt stehen einige Windmühlen. Eine davon beherbergt den VVV (Vereniging voor Vreemdelingenverkeer: Vereinigung der niederländischen Tourismusbüros).

Sieben Kilometer östlich von Doetinchem steht, inmitten eines Waldes, das Schloss Slangenburg. Es wurde im späten Mittelalter gebaut und im 17. Jahrhundert im Barockstil renoviert. Da es 1945 einem Deutschen gehörte, wurde es nach der Befreiung durch die Alliierten von der niederländischen Regierung als Feindvermögen konfisziert. Es wurde 1945 an den Orden der Benediktiner verkauft. Mönche der Sint-Paulusabdij in Oosterhout gründeten 1945 im Schloss Slangenburg ein Kloster.[2] Als die Mönchsgemeinschaft wuchs, bauten sie Anfang der 1950er Jahre zwei Kilometer südöstlich das neues Kloster St. Willibrord. 1954 wurde es zur Abtei erhoben.[2] Die Sint-Willibrordsabdij ist die jüngste der niederländischen Benediktinerabteien.

Seitdem dient das Schloss als Unterkunft für jene, die für eine Retraite (Besinnungsperiode), zum Studium oder aus anderen Gründen bei den Mönchen zu Gast sind. Auch Protestanten sind dort willkommen. Der umliegende Wald ist frei zugänglich.

Bilder

Sport

Doetinchem hat einen Profi-Fußballverein (De Graafschap), im Volksmund „De Superboeren“ (Superbauern) genannt, dessen Stadion „De Vijverberg“ 12.600 Zuschauer fasst. In der Saison 2008/2009 stieg man nach zweijähriger Zugehörigkeit aus der Eredivisie in die zweite Liga ab. 2010 gelang aber der Wiederaufstieg.

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Commons: Doetinchem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevolkingsontwikkeling; regio per maand. In: StatLine. Centraal Bureau voor de Statistiek, 29. Februar 2024 (niederländisch).
  2. a b Catalogus Monasteriorum O.S.B. Monachorum. Editio XIX. S. Anselmo, Rom 2000, S. 459.