Altona 93

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Altona 93
Vereinslogo
Basisdaten
Name Altonaer Fußball-Club
von 1893 e. V.
Sitz Hamburg-Altona
Gründung 29. Juni 1893
Farben Schwarz-Weiß-Rot
Mitglieder 1.300 (Stand: 16. Juli 2018)[1]
Präsident Dirk Barthel
Website Altona93.de
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Andreas Bergmann
Spielstätte Adolf-Jäger-Kampfbahn
Plätze 8.000
Liga Oberliga Hamburg
2022/23 4. Platz
Heim
Auswärts

Der Altonaer Fußball-Club von 1893 e. V., allgemein bekannt als Altona 93 (kurz AFC), ist ein Sportverein aus dem heutigen Hamburger Bezirk Altona, der zum Zeitpunkt der Vereinsgründung im Jahr 1893 noch aus der eigenständigen Stadt Altona und etlichen Landgemeinden bestand. Er bietet derzeit die Sportarten Fußball, Handball, Karate, Volleyball und Roller Derby an.

Geschichte der Fußballabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anfänge (bis 1945)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mannschaft des Altonaer Fussball-Clubs im Jahre 1897

Der Verein wurde als Altonaer Fußball- und Cricketclub 1893 am 29. Juni 1893 von Gymnasiasten und jungen Kaufleuten gegründet, darunter Hermann Hambrock, der erster Vorsitzender wurde, und Franz Behr.[2] Im Jahr darauf sah er vom Cricket ab und nahm zum ersten Mal seinen heutigen, kürzeren Namen an. Seitdem erlebte er noch mehrere Umbenennungen infolge von Fusionen – nämlich 1919 in VfL Altona (nach dem Zusammenschluss mit der Altonaer Turnerschaft von 1880[3]), 1923 in Altonaer FC 93 VfL (die Turnerschaft machte sich wieder selbständig) und 1938 nach einer erneuten Fusion mit Borussia Bahrenfeld in Altonaer FC 93 Borussia –, ehe am 30. November 1979 die Rückkehr zum Altonaer Fußball-Club von 1893 vollzogen wurde.

Wie bei vielen der ersten Fußballvereine wurde in den Anfangsjahren auch Leichtathletik angeboten. Dabei stellte Altona 93 mit Paul Fischer den ersten Deutschen Leichtathletikmeister überhaupt, als er am 4. September 1898 in der Nachbarstadt Hamburg den 100-Meter-Lauf gewann.

„Altona 93“ (oder kurz „AFC“) ist einer der ältesten deutschen Fußballvereine. 1894 gehörte er zu den Gründern des Hamburg-Altonaer Fußball-Bundes und am 28. Januar 1900 in Leipzig in der Gaststätte „Zum Mariengarten“ zu den 86 Vereinen, die den Deutschen Fußball-Bund gründeten. 1903/04 war der aktive AFC-Spieler Franz Behr auch 2. DFB-Vorsitzender; Behr, der 1903 das erste Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft gepfiffen hat, wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt.

Ihre Glanzzeit hatte die Fußballmannschaft vor dem Ersten Weltkrieg, als sie in Serie Hamburg-Altonaer Meister wurde (1898–1900 sowie 1903), zudem 1903 und 1909 erst im Halb- sowie 1914 im Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft scheiterte. Im zuletzt genannten Jahr gewann sie den Meistertitel in der erstmals gebildeten Norddeutschen Liga des NFV. Bis 1945 blieb Altona 93 in der jeweils höchsten Spielklasse, zuletzt Gauliga Nordmark bzw. Hamburg.

Zwischen Stadtliga und Regionalliga Nord (1945–2001)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte der Neubeginn in der Stadtliga Hamburg, 1950 gelang der Sprung in die Oberliga Nord, der man nach direktem Ab- und Wiederaufstieg von 1952 bis zur Gründung der Bundesliga 1963 angehörte; bestes Abschneiden waren zwei dritte Plätze (1954, 1958). 1955 (unter Trainer Klaus-Peter Kirchrath) und 1964 (unter Trainer Kurt Krause) wurde zudem das Halbfinale des DFB-Pokals erreicht. In dieser Zeit trugen so bekannte Spieler wie Heinz Spundflasche, Werner Erb und Dieter Seeler die Altonaer Farben und die Adolf-Jäger-Kampfbahn war häufig sehr gut gefüllt (Zuschauerschnitt 1952/53: 10.900 Besucher); zweimal (1953 und 1957) platzte sie förmlich aus allen Nähten, als jeweils 27.000 Zuschauer einem Derby gegen den Hamburger SV beiwohnten.

Anschließend hielt sich der Verein noch bis 1968 in der Regionalliga Nord (bestes Jahr: 1965, dritter Platz unter Trainer Kurt Krause), ehe er bis 1984 in lokalen Hamburger Ligen versank. In der Saison 1974/75 erregte Altona noch einmal überregional Aufsehen, als man im DFB-Pokal das Achtelfinale erreichte, dort aber mit 0:7 gegen den MSV Duisburg verlor. Von 1984 bis 1996 gehörte er (außer 1993/94) zur Amateur-Oberliga Nord. In der Saison 1985/86 zählte das Team von der Griegstraße lange Zeit zu den Favoriten im Rennen um das Erreichen der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga. Am Ende musste sich die Mannschaft von Trainer Willi Reimann allerdings hinter dem FC St. Pauli und dem VfB Oldenburg in der Tabelle einreihen. Nach einigen Jahren Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein wurde 1996 der Aufstieg in die Regionalliga Nord geschafft, aus der man jedoch schon 1997 sportlich wieder abstieg. Aus finanziellen Gründen (die Verträge einiger Spieler galten auch für die Oberliga) zog man sich freiwillig in die Verbandsliga Hamburg zurück.

Gegenwart (seit 2002)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 2002 bis 2004 spielte das Team wieder in der (jetzt allerdings viertklassigen) Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein. Für die Saison 2004/05 qualifizierte sich die Mannschaft für die eingleisige Fußball-Oberliga Nord, die alle vier Landesverbände des Norddeutschen Fußball-Verbandes umfasste.

Das Ziel der Saison 2007/08 war die Qualifikation für die neue Regionalliga Nord. Als Vizemeister und zudem mit den meisten Toren und der besten Heimbilanz gelang die Qualifikation souverän.

Der Aufstieg ist geschafft! Anzeigetafel beim Spiel gegen Bergedorf 85 am 25. Mai 2008

Die Regionalliga-Mannschaft der Saison 2008/09 bestand einerseits aus jungen Spielern, davon einige aus den Nachwuchsbereichen norddeutscher Vereine, andererseits aber auch aus solchen mit Erfahrung im Profibereich. Fast alle Stammspieler der Saison 2007/08 konnten gehalten werden; dazu kamen einige Verstärkungen. Die Ligamannschaft trug in der Saison 2008/09 ihre Heimspiele im Stadion Hoheluft aus. Das Sportamt Hamburg hatte das Stadion bis zum ersten Heimspiel regionalligatauglich ausgebaut.

Für die Spielzeit 2009/10 wurde dem Verein wegen Unregelmäßigkeiten beim Finanzamt keine Lizenz für die Regionalliga erteilt.[4] Aber auch sportlich waren die Altonaer abgestiegen. Der direkte Wiederaufstieg wurde verpasst. Erst in der Saison 2012/13 erreichte Altona wieder den zweiten Rang, hatte sich aber nicht um eine Lizenz für die Regionalliga Nord beworben.

Im Juni 2016 scheiterte der Verein in der Relegation für die Regionalliga Nord. Für die Aufstiegsrunde hatten sich die Altonaer mit Platz 6 sportlich nicht qualifiziert; da aber alle anderen Vereine der Oberliga Hamburg auf einen Aufstieg verzichteten, rückte Altona 93 nach. In der Saison 2017/18 spielte die Mannschaft nach zehn Jahren wieder in der Regionalliga Nord. Als Dritter der Oberliga hatte man erfolgreich an der Aufstiegsrunde teilgenommen. Als Tabellenletzter folgte der direkte Wiederabstieg, im Frühjahr 2019 kehrte Altona als Hamburger Amateurmeister erneut in die Regionalliga zurück und stieg 2022 wieder in die Oberliga ab.

Ligazugehörigkeit und Platzierungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Saisonbilanzen von Altona 93

Saison Ligenniveau Liga Platz Tore Punkte
1963/64 2 Regionalliga Nord 04. 82:46 44:24
1964/65 2 Regionalliga Nord 03. 69:45 41:23
1965/66 2 Regionalliga Nord 10. 41:47 31:33
1966/67 2 Regionalliga Nord 08. 43:46 31:33
1967/68 2 Regionalliga Nord 16. 37:78 20:44
1968/69 3 Landesliga Hamburg 06. 57:48 32:28
1969/70 3 Landesliga Hamburg 10. 47:54 28:32
1970/71 3 Landesliga Hamburg 16. 29:68 15:45
1971/72 4 Amateurliga Hamburg/Hansa 01. 65:36 45:15
1972/73 3 Landesliga Hamburg 07. 46:49 30:30
1973/74 3 Landesliga Hamburg 05. 59:49 34:26
1974/75 4 Landesliga Hamburg 02. 57:29 41:19
1975/76 4 Landesliga Hamburg 02. 64:34 42:18
1976/77 4 Landesliga Hamburg 02. 56:31 43:17
1977/78 4 Landesliga Hamburg 03. 56:33 39:21
1978/79 4 Verbandsliga Hamburg 06. 42:38 33:27
1979/80 4 Verbandsliga Hamburg 13. 51:57 25:35
1980/81 4 Verbandsliga Hamburg 16. 24:84 10:50
1981/82 5 Landesliga Hamburg/Hammonia 02. 86:35 46:14
1982/83 5 Landesliga Hamburg/Hammonia 01. 96:17 52:08
1983/84 4 Verbandsliga Hamburg 02. 66:29 46:14
1984/85 3 Oberliga Nord 11. 48:56 34:34
1985/86 3 Oberliga Nord 04. 47:30 41:27
1986/87 3 Oberliga Nord 11. 55:52 31:33
1987/88 3 Oberliga Nord 11. 46:61 31:37
1988/89 3 Oberliga Nord 05. 51:42 42:26
1989/90 3 Oberliga Nord 10. 62:52 31:37
1990/91 3 Oberliga Nord 12. 54:49 30:38
1991/92 3 Oberliga Nord 14. 51:60 27:37
1992/93 3 Oberliga Nord 14. 42:55 23:37
1993/94 4 Verbandsliga Hamburg 07. 47:40 33:27
1994/95 4 Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg 03. 60:31 41:19
1995/96 4 Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg 01. 58:28 0064
1996/97 3 Regionalliga Nord 15. 33:68 0030
1997/98 5 Verbandsliga Hamburg 13. 48:75 0029
1998/99 5 Verbandsliga Hamburg 13. 46:52 0036
1999/00 5 Verbandsliga Hamburg 02. 67:52 0052
2000/01 5 Verbandsliga Hamburg 03. 67:39 0058
2001/02 5 Verbandsliga Hamburg 02. 81:33 0066
2002/03 4 Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg 08. 66:50 0046
2003/04 4 Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg 02. 72:31 0065
2004/05 4 Oberliga Nord 12. 49:55 0042
2005/06 4 Oberliga Nord 07. 61:52 0048
2006/07 4 Oberliga Nord 05. 65:51 0055
2007/08 4 Oberliga Nord 02. 80:35 0065
2008/09 4 Regionalliga Nord 16. 40:66 0031
2009/10 5 Oberliga Hamburg 03. 73:36 0066
2010/11 5 Oberliga Hamburg 05. 63:46 0054
2011/12 5 Oberliga Hamburg 09. 55:48 0053
2012/13 5 Oberliga Hamburg 02. 74:50 0067
2013/14 5 Oberliga Hamburg 03. 78:43 0064
2014/15 5 Oberliga Hamburg 07. 61:38 0051
2015/16 5 Oberliga Hamburg 06. 65:41 0057
2016/17 5 Oberliga Hamburg 03. 72:41 0064
2017/18 4 Regionalliga Nord 18. 31:73 0023
2018/19 5 Oberliga Hamburg 01. 72:24 0078
2019/20 4 Regionalliga Nord 16. 26:48 0016
2020/21 4 Regionalliga Nord (Staffel Nord) 11. 05:12 0003
2021/22 4 Regionalliga Nord (Staffel Nord) 11. 17:52 0009
2022/23 5 Oberliga Hamburg 4. 78:45 0071

Bekannte ehemalige Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Deutsche Meisterschaftsendrunden: Halbfinale 1903, 1909
  • DFB-Pokal: Halbfinale 1955, 1964
  • Norddeutscher Meister 1909, 1914
  • Meister von Hamburg und Altona (bis zur Eingemeindung 1938): 1898, 1899, 1900, 1903, 1909, 1910, 1911, 1912, 1914, 1917, 1925, 1933
  • Staffelmeister in der Hamburger Verbandsliga: 1948, 1950
  • Meister Oberliga Hamburg: 2019
  • Hamburger Pokal: 1984, 1985, 1989, 1994
  • insgesamt 64 Erstligajahre:
    • 1895–1933 (A-Klasse, Norddeutsche Liga/Elbekreis, „Runde der Zehn“ bzw. Norddeutsche Oberliga/Groß-Hamburg)
    • 1933–1945 (Gauliga Nordmark, Gauliga Nord bzw. Gauliga Hamburg)
    • 1945–1947 (Stadtliga Hamburg)
    • 1950/51, 1952–1963 (Oberliga Nord)

Mannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf-Jäger-Kampfbahn, Eingang
Gegengerade der Adolf-Jäger-Kampfbahn, Szene vom Oberligaspiel gegen den VfR Neumünster am 1. Okt. 2006

In der Saison 2008/09 spielte die erste Mannschaft im Stadion Hoheluft, während die 1. Frauen-, die A-Jugend-Regionalliga- und die zweite Männermannschaft weiterhin das Stadion für ihre Pflichtspiele nutzten. Nach dem Abstieg der ersten Mannschaft in die Oberliga trägt diese ihre Heimspiele seit der Saison 2009/10 ebenfalls wieder in der Adolf-Jäger-Kampfbahn aus.

Von den insgesamt 1.300 Mitgliedern (Stand: 16. Juli 2018)[1] des Vereins sind fast 800 jugendliche Fußballspieler, sie spielen in 36 Mannschaften. Eine Besonderheit ist eine der größten Frauen- und Mädchenabteilungen in einem allgemeinen Fußballklub in Deutschland. In insgesamt 13 Mannschaften von den F-Mädchen bis zu den Ü30-Frauen – und damit in allen Jahrgängen – spielen insgesamt 200 Fußballerinnen.

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Hauptsponsor des AFC ist seit 1991 die in der Schnackenburgallee in Bahrenfeld ansässige Firma Barthel Armaturen. Ihr Inhaber ist seit vielen Jahren auch der Vereinspräsident.

Spielstätte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1909 nutzt der Verein die AFC-Kampfbahn an der Griegstraße, die 1944 nach dem 18-fachen National- und 51-fachen norddeutschen Auswahlspieler sowie dreifachen Gewinner des Kronprinzen- (1914, 1917) bzw. Bundespokals (1919), dem bekanntesten AFC-Akteur Adolf Jäger in Adolf-Jäger-Kampfbahn benannt wurde und heute ca. 8.000 Zuschauern Platz bietet. 1958 wurde die Sitztribüne eingeweiht. Davor wurde auf der so genannten Exerzierweide in Bahrenfeld (nahe der heutigen Schnackenburgallee) gespielt, wo am 31. Mai 1903 auch das erste Endspiel um die deutsche Fußballmeisterschaft zwischen dem VfB Leipzig und DFC Prag stattfand, und von 1905 bis 1908 im Innenraum der Trabrennbahn Bahrenfeld.

Handball-Abteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Feldhandball-Mannschaft der Damen spielte in den 1950er Jahren in der Stadtliga, der damals höchsten Spielklasse.[5]

Tischtennis-Abteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits in den 1920er Jahren wurde bei Altona 93 von Tennisspielern Tischtennis gespielt, um die Wintermonate zu überbrücken. Gespielt wurde zunächst im „Kaiserhof“ beim Altonaer Bahnhof. Im März 1927 richtete Altona 93 erstmals ein Mannschaftsturnier aus, zu dem der Altonaer Tennis-Verein, Union Borussia und der Bahrenfelder Turnverein eingeladen wurden.[6] Nachdem mehrfach die Ausgliederung der Tischtennisspieler aus der Tennis-Abteilung diskutiert worden war, war es 1930 endlich soweit:

„Mit Genehmigung des Vorstandes des A.F.C., sowie nach eingehender Rücksprache mit dem Vorstand der Tennis-Abteilung des A.F.C., wurde am 17. Oktober ds. Js. auf einer Versammlung im Ebert-Hof die Gründung einer Tischtennis-Abteilung im Rahmen des A.F.C. vorgenommen.“

Vereinsnachrichten des Altonaer Fußball-Club v. 1893 (Verein für Leibesübungen Altona) e. V. vom 1. Dezember 1930, S. 8

An der Gründung beteiligten sich 27 Vereinsmitglieder, und bereits in der laufenden Spielzeit 1930/31 nahm der Verein mit drei Herren-, einer Damen- und einer Jugend-Mannschaft am Spielbetrieb des Hamburger Verbandes teil.[7] Gespielt wurde in den bereits oben genannten Lokalitäten Kaiserhof und Ebert-Hof. Bis zum Kriegsbeginn 1939 wurde der Spielbetrieb nach und nach ausgebaut, wann er kriegsbedingt eingestellt werden musste, ist mangels erhaltener Aufzeichnungen aus jener Zeit nicht bekannt.

Nach Kriegsende konnte erst 1949 wieder mit dem Training begonnen werden, weil im zerstörten Altona zunächst kein Spiellokal vorhanden war, bis die damals in Altona ansässige Maschinenbaufirma Wilhelm Fette ihre Kantine zur Verfügung stellte.[8] Als Fette 1953 nach Schwarzenbek umzog, war auch dieser Spielort Geschichte, seither wurde die Turnhalle Fischers Allee der Schule Bleickenallee (heutige Rudolf-Steiner-Schule Altona) genutzt. Der neue Spielort schien zu neuen sportlichen Höhenflügen zu animieren, denn 1956 stiegen die Altonaer erstmals in die Stadtliga, wie die höchste Hamburger Spielklasse damals hieß, auf und waren damit zweitklassig, denn darüber existierte nur noch die Oberliga Nord.[8] Zehn Jahre sollten sich die 93er in der Stadtliga halten, bevor 1966 der Abstieg in die Verbandsliga anstand. Durch diesen Abstieg wurden Altonas Zelluloidkünstler gar viertklassig, weil im selben Jahr die Tischtennis-Bundesliga gegründet wurde. Lediglich von 1974 bis 1976 und 1977/78 gelang noch einmal die Rückkehr in das Hamburger Tischtennis-Oberhaus, das nun Hamburg-Liga genannt wurde.[9] Später stand Altona 93, das von 2013 bis 2022 eine Spielgemeinschaft mit dem ehemaligen Verein der Bahnpolizei ASK 47 Hamburg bildete, im Schatten des Lokalrivalen Altonaer TV von 1845. Nachdem die Spielgemeinschaft aufgelöst wurde, besteht keine Tischtennisabteilung im Verein mehr.

Einmal machte ein Altonaer Tischtennisspieler auch international auf sich aufmerksam. Bei den Sommerparalympics 1972 in Heidelberg gewann Hartmut Klein mit der deutschen Mannschaft die Goldmedaille; im Einzel belegte er den fünften Platz.[8] Der nachmalige Hamburger Staatsrat Rolf Reincke war viele Jahre als internationaler Schiedsrichter für Altona 93 im Einsatz, auch bei Welt- und Europameisterschaften.

Volleyball-Abteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Volleyballabteilung von Altona 93 ist mit zwei Herren- und einer Damenmannschaft im Hamburger Volleyballverband vertreten.

In der Saison 2022/2023 spielte die Mannschaft der 1. Herren (AltonaerFirstClub) ihre beste Saison der Vereinsgeschichte und sicherte sich neben dem Hamburger Pokal auch die Meisterschaft in Hamburgs höchster Spielklasse.

Museum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Vereinsmuseum an der Elbchaussee wurde 2009 wegen finanzieller Schwierigkeiten geschlossen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Norbert Carsten: Altona 93. 111 Ligajahre im Auf und Ab. Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-437-5.
  • Norbert Carsten: Faszination Adolf-Jäger-Kampfbahn. Altona 93 und sein 100jähriges Kultstadion. Die Werkstatt, Göttingen 2008, ISBN 978-3-89533-627-0.
  • Werner Skrentny: Altonas symphonische Farbenschönheit. In: Jens Reimer Prüß (Hrsg.): Spundflasche mit Flachpaßkorken: Die Geschichte der Oberliga Nord 1947–1963. 1. Auflage. Klartext Verlag, Essen 1991, ISBN 3-88474-463-1.
  • Hans-Jürgen Schulz-Torge: 1930 • 65 Jahre • 1995 – Tischtennis bei Altona 93, Hamburg 1995.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Altona 93 – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Altona93: Integrationsarbeit im Altonaer Fussball-Club von 1893 e. V. (Memento vom 26. Juli 2018 im Internet Archive) Sport.de: Altona 93
  2. 60 Jahre AFC Borussia, Hamburg 1953.
  3. Lüdtke/Lorenzen, Die Turn- und Sportstadt Altona, daselbst 1927, S. 89 f.
  4. Abendblatt.de: Altona 93 bekommt keine Lizenz für die Regionalliga, vom 2. Mai 2009
  5. „Spitzenvereine vor neuen Siegen“ in Hamburger Abendblatt vom 14. November 1952, abgerufen am 13. Februar 2022.
  6. Schulz-Torge: 1930 • 65 Jahre • 1995 – Tischtennis bei Altona 93, S. 7.
  7. Vereinsnachrichten des A.F.C. von 1893, Ausgabe 1. Dezember 1930, S. 8.
  8. a b c Schulz-Torge: 1930 • 65 Jahre • 1995 – Tischtennis bei Altona 93, S. 1.
  9. Schulz-Torge: 1930 • 65 Jahre • 1995 – Tischtennis bei Altona 93, S. 12/13.