Freudenberg (Oberpfalz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2016 um 12:12 Uhr durch Harry8 (Diskussion | Beiträge) (Einbindung der Fläche über die Vorlage:Metadaten Fläche DE-BY). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Freudenberg (Oberpfalz)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Freudenberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 29′ N, 11° 59′ OKoordinaten: 49° 29′ N, 11° 59′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Amberg-Sulzbach
Höhe: 470 m ü. NHN
Fläche: 82,04 km2
Einwohner: 4138 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92272
Vorwahl: 09627
Kfz-Kennzeichen: AS, BUL, ESB, NAB, SUL
Gemeindeschlüssel: 09 3 71 122
Gemeindegliederung: 34 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hammermühle 1
92272 Freudenberg
Website: www.gemeinde-freudenberg.de
Bürgermeister: Alwin Märkl (CSU)
Lage der Gemeinde Freudenberg im Landkreis Amberg-Sulzbach
KarteAuerbach in der OberpfalzKönigstein (Oberpfalz)Hirschbach (Oberpfalz)EtzelwangWeigendorfBirglandKastl (Lauterachtal)EdelsfeldEdelsfeldVilseckNeukirchen bei Sulzbach-RosenbergSulzbach-RosenbergEichen (gemeindefreies Gebiet)FreihungHirschauGebenbachSchnaittenbachHahnbachIllschwangFreudenberg (Oberpfalz)UrsensollenEbermannsdorfEnsdorf (Oberpfalz)KümmersbruckRieden (Oberpfalz)HohenburgSchmidmühlenPoppenrichtAmmerthalAmbergLandkreis Neustadt an der WaldnaabWeiden in der OberpfalzLandkreis SchwandorfLandkreis BayreuthLandkreis Nürnberger LandLandkreis Neumarkt in der Oberpfalz
Karte
Kirche St. Martin in Wutschdorf
Freudenberg-Wutschdorf in der Oberpfalz

Freudenberg ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach etwa 12 km nordöstlich von Amberg rund um den Johannisberg (605 m Meereshöhe) im Naabgebirge, einem der westlichsten Ausläufer des Oberpfälzer Waldes.

Herkunft des Namens

Der Name stammt vermutlich vom altgermanischen Namen „Fruido“ ab.

Geografie

Nachbargemeinden

Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Hirschau, Schnaittenbach, Schmidgaden, Fensterbach, Ebermannsdorf, Kümmersbruck, Amberg und Hahnbach.

Wappen von Hahnbach
Hahnbach
21 km
Wappen von Hirschau
Hirschau
11 km
Wappen von Schnaittenbach
Schnaittenbach
10 km
Wappen von Amberg
Amberg
12 km
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wappen von Schmidgaden
Schmidgaden
14 km
Wappen von Kümmersbruck
Kümmersbruck
14 km
Wappen von Ebermannsdorf
Ebermannsdorf
25 km
Wappen von Fensterbach
Fensterbach
16 km

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Freudenberg ist in 34 Ortsteile eingeteilt:[2]

Geschichte

Freudenberg wurde urkundlich erstmals 1252 erwähnt. Bereits um 1500 v. Chr. siedelten Kelten auf dem Johannisberg und errichteten eine Ringwallanlage (1500 – 500 v. Chr.). Um 800 n. Chr. wurde die Gegend durch die Bajuwaren besiedelt. Von 1250 bis 1594 existierte die reichsfreie Adelsherrschaft der Freudenberger, die vom letzten Freudenberger Hans II. an die kurpfälzischen Fürsten in Amberg verkauft wurde. Das Amt Freudenberg wurde mit dem Amt Rieden zu einem Amt vereinigt.[3]

Die kurpfälzische Herrschaft währte nicht lange. Als Folge der ersten Kriegsjahre des Dreißigjährigen Kriegs mit einer Reihe von Niederlagen für die pfälzisch-böhmischen Truppen erhielt Herzog Maximilian I. als Entschädigung für die Kriegskosten 1628 die Obere Pfalz, zu der auch Freudenberg gehörte. Freudenberg wurde kurbayrisch, die Herrschaft der Kurpfalz über die Obere Pfalz war damit beendet.[4]

Vom Schloss der Freudenberger existieren heute nur noch kleine Reste. Freudenberg war später Sitz eines Pflegamtes und gehörte zum Rentamt Amberg des Kurfürstentums Bayern.

Eingemeindungen

Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern schlossen sich am 1. Januar 1970 die Gemeinden Freudenberg und Wutschdorf zur neuen Gemeinde Freudenberg zusammen. Diese gliederte am 1. April 1971 die Gemeinden Aschach, Etsdorf, Hiltersdorf, Lintach und Pursruck in ihr Gemeindegebiet ein.[5]

Die Einwohnerzahlen der sieben ehemaligen Gemeinden:

(Einwohnerstand vom Stichtag 31. Dezember 2004.) Die Gesamtzahl der Einwohner der Gemeinde Freudenberg betrug damit am Stichtag 4.249.

Religionen

Im Jahr 1628 wurde Freudenberg endgültig katholisch.

Politik

Am 16. März 2014 wurde Alwin Märkl von der CSU zum neuen ersten Bürgermeister gewählt.

Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder:

  • CSU 9 Mitglieder
  • FW 3 Mitglieder
  • SPD 3 Mitglieder
  • ÖDP 1 Mitglied

Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014

Wappen

Die Gemeinde führt ihr Wappen seit 1975.

Amtliche Wappenbeschreibung

Geteilt; oben schräg geviert von Rot und Silber; unten in Gold ein unterhalbes rotes Mühlrad.

Bedeutung der Symbole

Durch das Mühlrad wird auf das örtliche Hammerwerk und die Papiermühle hingewiesen, die früher eine große wirtschaftliche Bedeutung für den Ort hatten. Aus dem Wappen der Herren von Paulsdorf, einem bedeutenden Oberpfälzer Adelsgeschlecht, deren Stammsitz in Paulsdorf bei Hiltersdorf liegt, ist die Schrägvierung im oberen Schildteil entnommen. Die Paulsdorfer hatten die Herrschaft in Freudenberg bis zum Jahr 1622 inne.

Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur

Wirtschaft

Während Freudenberg bis in die 1960/1970er Jahre überwiegend ein Bauern- und Handwerkerdorf war, gibt es heute nur noch wenige Nebenerwerbs- und einige Haupterwerbslandwirte. Der Großteil der Bevölkerung pendelt in die umliegenden größeren Gemeinden und Städte (wie Amberg, Hirschau, Wernberg oder Weiden), so dass – wie in vielen Dörfern – der Charakter eines Bauerndorfes der Vergangenheit angehört. Daneben existiert noch Bau-, Brau- und Kleingewerbe. Tourismus ist eine weitere kleine Einnahmequelle, wie auch die Holzwirtschaft.

Brauerei Märkl

Eine Braustätte in Freudenberg wurde 1466 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1784 befindet sich das Brauhaus in Freudenberg im Besitz der Familie Märkl.

Sender Amberg

Auf dem Rotbühl beim Ortsteil Hainstetten (49° 30′ 31″ N, 12° 0′ 17″ O) betreibt die Deutsche Telekom AG den Grundnetzsender Amberg für Fernsehen (DVB-T), DAB und UKW-Hörfunk. Als Antennenträger wird ein 150 m hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast verwendet, dessen Fundament sich in einer Höhe von 668 m über NN befindet.

Windkraftanlagen Witzlricht

In der Gemeinde Freudenberg wurden im Dezember 2011 die ersten Windkraftanlagen im Landkreis Amberg-Sulzbach in Betrieb genommen. Der Gemeinderat hatte zuvor einstimmig eine Sonderzone für Windkraftnutzung in der Nähe des Ortes Witzlricht ausgewiesen. Die beiden Anlagen vom Typ Enercon E-82 werden von der Bürgerwind Region Freudenberg GmbH betrieben.

Verkehr

Der nächste Bahnhof ist Amberg an der Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf, etwa zwölf Kilometer südwestlich von Freudenberg. Zwischen Amberg und Freudenberg verkehrt werktags die Buslinie 59 des Verkehrsunternehmens Regionalbus Ostbayern.

Freizeit und Kultur

Die Gemeinde Freudenberg zeichnet sich durch ein reges altbairisch geprägtes Vereins- und Brauchtumsleben aus. Der angrenzende Johannisberg und das Waldgebiet des Buchberges erlauben naturnahe Sport- und Freizeitgestaltung. In den 1960er Jahren erbaute die Gemeinde ein Freibad und einen Skilift (mit Flutlichtanlage).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Wallfahrtskirche St. Johann Baptist auf dem Johannisberg

Katholische Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist

Die Wallfahrtskirche auf dem Johannisberg stammt in ihrer heutigen Form aus dem Jahre 1711.

Regelmäßige Veranstaltungen

Höhepunkte des dörflichen Lebens in der Gemeinde Freudenberg sind die traditionellen Kirchweihen. Im Gemeindegebiet finden im Jahresverlauf fünf größere Kirchweihen statt: in Aschach, Etsdorf, Freudenberg, Freudenberg und Schleißdorf. Darüber hinaus gab es alle zwei Jahre am Skiliftgelände am Fuße des Johannisbergs ein Open-Air-Festival. In der Vergangenheit lockte diese Veranstaltung bis zu 13.000 Besucher an.

Lange Tradition genießt das Johannisbergfest am Namenstag Johannes des Täufers (24. Juni). Mehrere Pilgergruppen aus der Region brechen am nächstgelegenen Sonntag zu einer Fußwallfahrt zur Johannisbergkirche auf.

Vereine

Freudenberger Bauernbühne

Regionale Bekanntheit erwirbt Freudenberg durch die Freudenberger Bauernbühne.

Persönlichkeiten

  • Der Theologe August Adam (1888–1965) wurde in Pursruck geboren.
  • Der Theologe Karl Adam (1876–1966) wurde in Pursruck geboren.
  • Der Chirurg Max Biebl (1893–1968) wurde in Etsdorf geboren.
  • Der Komponist Franz Biebl (1906–2001) wurde in Pursruck geboren.
  • Ferdinand Haberl (* 15. März 1906 in Lintach; † 3. Juli 1985 in Regensburg), Prälat, Komponist, Leiter der Kirchenmusikschule Regensburg, 1976 Träger des Kulturpreises der Stadt Regensburg.
  • Der Theologe Peter Lippert (1879–1936) wurde in Altenricht geboren.

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111105/183712&attr=OBJ&val=886
  3. Hans Frank: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Oberpfalz. Stadt- und Landkreis Amberg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte. 1. Auflage. Buchdruckerei Michael Laßleben, Kallmünz über Regensburg 1975, ISBN 3-7696-9891-6, S. 32.
  4. Anna Schiener: Kleine Geschichte der Oberpfalz Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2011, S. 107.
  5. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 419.

Weblinks

Commons: Freudenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien