Freudenberg (Oberpfalz)
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 29′ N, 11° 59′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberpfalz | |
Landkreis: | Amberg-Sulzbach | |
Höhe: | 470 m ü. NHN | |
Fläche: | 82,04 km2 | |
Einwohner: | 4138 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 92272 | |
Vorwahl: | 09627 | |
Kfz-Kennzeichen: | AS, BUL, ESB, NAB, SUL | |
Gemeindeschlüssel: | 09 3 71 122 | |
Gemeindegliederung: | 34 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hammermühle 1 92272 Freudenberg | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Alwin Märkl (CSU) | |
Lage der Gemeinde Freudenberg im Landkreis Amberg-Sulzbach | ||
Freudenberg ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Amberg-Sulzbach etwa 12 km nordöstlich von Amberg rund um den Johannisberg (605 m Meereshöhe) im Naabgebirge, einem der westlichsten Ausläufer des Oberpfälzer Waldes.
Herkunft des Namens
Der Name stammt vermutlich vom altgermanischen Namen „Fruido“ ab.
Geografie
Nachbargemeinden
Die Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind: Hirschau, Schnaittenbach, Schmidgaden, Fensterbach, Ebermannsdorf, Kümmersbruck, Amberg und Hahnbach.
Hahnbach 21 km |
Hirschau 11 km |
Schnaittenbach 10 km |
Amberg 12 km |
Schmidgaden 14 km | |
Kümmersbruck 14 km |
Ebermannsdorf 25 km |
Fensterbach 16 km |
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Freudenberg ist in 34 Ortsteile eingeteilt:[2]
|
|
Geschichte
Freudenberg wurde urkundlich erstmals 1252 erwähnt. Bereits um 1500 v. Chr. siedelten Kelten auf dem Johannisberg und errichteten eine Ringwallanlage (1500 – 500 v. Chr.). Um 800 n. Chr. wurde die Gegend durch die Bajuwaren besiedelt. Von 1250 bis 1594 existierte die reichsfreie Adelsherrschaft der Freudenberger, die vom letzten Freudenberger Hans II. an die kurpfälzischen Fürsten in Amberg verkauft wurde. Das Amt Freudenberg wurde mit dem Amt Rieden zu einem Amt vereinigt.[3]
Die kurpfälzische Herrschaft währte nicht lange. Als Folge der ersten Kriegsjahre des Dreißigjährigen Kriegs mit einer Reihe von Niederlagen für die pfälzisch-böhmischen Truppen erhielt Herzog Maximilian I. als Entschädigung für die Kriegskosten 1628 die Obere Pfalz, zu der auch Freudenberg gehörte. Freudenberg wurde kurbayrisch, die Herrschaft der Kurpfalz über die Obere Pfalz war damit beendet.[4]
Vom Schloss der Freudenberger existieren heute nur noch kleine Reste. Freudenberg war später Sitz eines Pflegamtes und gehörte zum Rentamt Amberg des Kurfürstentums Bayern.
Eingemeindungen
Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern schlossen sich am 1. Januar 1970 die Gemeinden Freudenberg und Wutschdorf zur neuen Gemeinde Freudenberg zusammen. Diese gliederte am 1. April 1971 die Gemeinden Aschach, Etsdorf, Hiltersdorf, Lintach und Pursruck in ihr Gemeindegebiet ein.[5]
Die Einwohnerzahlen der sieben ehemaligen Gemeinden:
- Aschach (838 Einwohner)
- Etsdorf (518 Einwohner)
- Freudenberg (817 Einwohner)
- Hiltersdorf (630 Einwohner)
- Lintach (722 Einwohner)
- Pursruck (147 Einwohner)
- Wutschdorf (577 Einwohner)
(Einwohnerstand vom Stichtag 31. Dezember 2004.) Die Gesamtzahl der Einwohner der Gemeinde Freudenberg betrug damit am Stichtag 4.249.
Religionen
Im Jahr 1628 wurde Freudenberg endgültig katholisch.
Politik
Am 16. März 2014 wurde Alwin Märkl von der CSU zum neuen ersten Bürgermeister gewählt.
Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder:
Stand: Kommunalwahl am 16. März 2014
Wappen
Die Gemeinde führt ihr Wappen seit 1975.
Amtliche Wappenbeschreibung
Geteilt; oben schräg geviert von Rot und Silber; unten in Gold ein unterhalbes rotes Mühlrad.
Bedeutung der Symbole
Durch das Mühlrad wird auf das örtliche Hammerwerk und die Papiermühle hingewiesen, die früher eine große wirtschaftliche Bedeutung für den Ort hatten. Aus dem Wappen der Herren von Paulsdorf, einem bedeutenden Oberpfälzer Adelsgeschlecht, deren Stammsitz in Paulsdorf bei Hiltersdorf liegt, ist die Schrägvierung im oberen Schildteil entnommen. Die Paulsdorfer hatten die Herrschaft in Freudenberg bis zum Jahr 1622 inne.
Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur
Wirtschaft
Während Freudenberg bis in die 1960/1970er Jahre überwiegend ein Bauern- und Handwerkerdorf war, gibt es heute nur noch wenige Nebenerwerbs- und einige Haupterwerbslandwirte. Der Großteil der Bevölkerung pendelt in die umliegenden größeren Gemeinden und Städte (wie Amberg, Hirschau, Wernberg oder Weiden), so dass – wie in vielen Dörfern – der Charakter eines Bauerndorfes der Vergangenheit angehört. Daneben existiert noch Bau-, Brau- und Kleingewerbe. Tourismus ist eine weitere kleine Einnahmequelle, wie auch die Holzwirtschaft.
Brauerei Märkl
Eine Braustätte in Freudenberg wurde 1466 erstmals urkundlich erwähnt. Seit 1784 befindet sich das Brauhaus in Freudenberg im Besitz der Familie Märkl.
Sender Amberg
Auf dem Rotbühl beim Ortsteil Hainstetten (49° 30′ 31″ N, 12° 0′ 17″ O ) betreibt die Deutsche Telekom AG den Grundnetzsender Amberg für Fernsehen (DVB-T), DAB und UKW-Hörfunk. Als Antennenträger wird ein 150 m hoher, abgespannter Stahlfachwerkmast verwendet, dessen Fundament sich in einer Höhe von 668 m über NN befindet.
Windkraftanlagen Witzlricht
In der Gemeinde Freudenberg wurden im Dezember 2011 die ersten Windkraftanlagen im Landkreis Amberg-Sulzbach in Betrieb genommen. Der Gemeinderat hatte zuvor einstimmig eine Sonderzone für Windkraftnutzung in der Nähe des Ortes Witzlricht ausgewiesen. Die beiden Anlagen vom Typ Enercon E-82 werden von der Bürgerwind Region Freudenberg GmbH betrieben.
Verkehr
Der nächste Bahnhof ist Amberg an der Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf, etwa zwölf Kilometer südwestlich von Freudenberg. Zwischen Amberg und Freudenberg verkehrt werktags die Buslinie 59 des Verkehrsunternehmens Regionalbus Ostbayern.
Freizeit und Kultur
Die Gemeinde Freudenberg zeichnet sich durch ein reges altbairisch geprägtes Vereins- und Brauchtumsleben aus. Der angrenzende Johannisberg und das Waldgebiet des Buchberges erlauben naturnahe Sport- und Freizeitgestaltung. In den 1960er Jahren erbaute die Gemeinde ein Freibad und einen Skilift (mit Flutlichtanlage).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Katholische Wallfahrtskirche St. Johannes Baptist
Die Wallfahrtskirche auf dem Johannisberg stammt in ihrer heutigen Form aus dem Jahre 1711.
Regelmäßige Veranstaltungen
Höhepunkte des dörflichen Lebens in der Gemeinde Freudenberg sind die traditionellen Kirchweihen. Im Gemeindegebiet finden im Jahresverlauf fünf größere Kirchweihen statt: in Aschach, Etsdorf, Freudenberg, Freudenberg und Schleißdorf. Darüber hinaus gab es alle zwei Jahre am Skiliftgelände am Fuße des Johannisbergs ein Open-Air-Festival. In der Vergangenheit lockte diese Veranstaltung bis zu 13.000 Besucher an.
Lange Tradition genießt das Johannisbergfest am Namenstag Johannes des Täufers (24. Juni). Mehrere Pilgergruppen aus der Region brechen am nächstgelegenen Sonntag zu einer Fußwallfahrt zur Johannisbergkirche auf.
Vereine
Freudenberger Bauernbühne
Regionale Bekanntheit erwirbt Freudenberg durch die Freudenberger Bauernbühne.
Persönlichkeiten
- Der Theologe August Adam (1888–1965) wurde in Pursruck geboren.
- Der Theologe Karl Adam (1876–1966) wurde in Pursruck geboren.
- Der Chirurg Max Biebl (1893–1968) wurde in Etsdorf geboren.
- Der Komponist Franz Biebl (1906–2001) wurde in Pursruck geboren.
- Ferdinand Haberl (* 15. März 1906 in Lintach; † 3. Juli 1985 in Regensburg), Prälat, Komponist, Leiter der Kirchenmusikschule Regensburg, 1976 Träger des Kulturpreises der Stadt Regensburg.
- Der Theologe Peter Lippert (1879–1936) wurde in Altenricht geboren.
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111105/183712&attr=OBJ&val=886
- ↑ Hans Frank: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern Oberpfalz. Stadt- und Landkreis Amberg. Hrsg.: Kommission für bayerische Landesgeschichte. 1. Auflage. Buchdruckerei Michael Laßleben, Kallmünz über Regensburg 1975, ISBN 3-7696-9891-6, S. 32.
- ↑ Anna Schiener: Kleine Geschichte der Oberpfalz Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2011, S. 107.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 419.
Weblinks
- Luftbilder des Ortes
- Eintrag zum Wappen von Freudenberg (Oberpfalz) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Freudenberg an der Goldenen Straße
- Freudenberg (Oberpfalz): Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik