Großer Preis von Frankreich 1971

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 Großer Preis von Frankreich 1971
Renndaten
5. von 11 Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1971
Streckenprofil
Name: 1971 French Grand Prix
Datum: 4. Juli 1971
Ort: Le Castellet
Kurs: Circuit Paul Ricard
Länge: 319,55 km in 55 Runden à 5,81 km

Wetter: sonnig und heiß
Zuschauer: ~ 35.000
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zeit: 1:50,71 min
Schnellste Runde
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zeit: 1:54,09 min (Runde 2)
Podium
Erster: Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Zweiter: Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell
Dritter: Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus

Der Große Preis von Frankreich 1971 (offiziell 1971 French Grand Prix) fand am 4. Juli auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet statt und war das fünfte Rennen der Automobil-Weltmeisterschaft 1971.

Berichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum ersten Mal fand der Große Preis von Frankreich auf dem im Vorjahr eröffneten Circuit Paul Ricard statt, der mit seinen für damalige Verhältnisse modernen Auslaufzonen neue Maßstäbe in Sachen Sicherheit setzte.

Emerson Fittipaldi kehrte nach vollständiger Genesung von den Folgen eines privaten Autounfalls ins Lotus-Werksteam zurück, wo man bei diesem Rennen auf den Einsatz des Turbinenwagens Lotus 56 verzichtete, da die Beschädigungen vom Großen Preis der Niederlande zwei Wochen zuvor noch nicht repariert worden waren.

Bei March waren mit Andrea de Adamich und Ronnie Peterson erstmals zwei Werksfahrer in einem mit Alfa-Romeo-Motor ausgestatteten Wagen am Start.

Die beiden französischen Gaststarter Max Jean und François Mazet fuhren an diesem Wochenende in zwei nicht werksunterstützten March ihren jeweils ersten und einzigen Grand Prix.

Mario Andretti fehlte aufgrund seiner Teilnahme an einem USAC-Rennen auf dem Pocono Raceway.

Training[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Startreihe setzte sich, wie bereits mehrfach in dieser Saison, aus Jackie Stewart und den beiden Ferrari von Jacky Ickx und Clay Regazzoni zusammen, die das Training dominiert hatten. Für die zweite Reihe qualifizierten sich Graham Hill und Pedro Rodríguez. Die beiden Lotus von Fittipaldi und Reine Wisell erreichten mit den Rängen 15 und 17 bereits zum wiederholten Mal nur hintere Startplätze.[1]

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rennverlauf

Stewart ging sofort in Führung, gefolgt von Regazzoni. Da Ickx bereits von Beginn des Rennens an mit Motorproblemen zu kämpfen hatte, die nach nur vier Runden zum Ausfall führten, konnte er nicht in das Duell um Rang drei zwischen Rodríguez und Jean-Pierre Beltoise eingreifen.

In Runde 20 explodierte der Alfa Romeo-Motor von Peterson. Regazzoni drehte sich daraufhin auf dessen verlorenem Öl und schied aus. Ähnlich erging es kurz darauf Hill. Er schaffte es jedoch, seinen Wagen zur Reparatur an die Box zu fahren. Der zweite Platz ging somit zunächst kampflos an Rodríguez, der jedoch kurze Zeit später mit defekter Zündung ausschied. Da Cevert anschließend auf dem zweiten Rang lag, ergab sich schließlich ein Tyrrell-Doppelsieg. Den dritten Platz belegte der in eigentlich aussichtsloser Position gestartete Fittipaldi nach einer beeindruckenden Aufholjagd.[2][3]

Meldeliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Vereinigtes Konigreich Gold Leaf Team Lotus 01 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus 72D Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
02 Schweden Reine Wisell
Italien Scuderia Ferrari SpA SEFAC 04 Belgien Jacky Ickx Ferrari 312B2 Ferrari 001/1 3.0 F12 F
05 Schweiz Clay Regazzoni
Vereinigtes Konigreich Motor Racing Developments 07 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Brabham BT34 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 G
08 Australien Tim Schenken Brabham BT33
Vereinigtes Konigreich Bruce McLaren Motor Racing 09 Neuseeland Denis Hulme McLaren M19A G
10 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin
Vereinigtes Konigreich Elf Team Tyrrell 11 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell 003 G
11T[m 1] Tyrrell 001
12 Frankreich François Cevert Tyrrell 002
Vereinigtes Konigreich Yardley Team B.R.M. 14 Schweiz Joseph Siffert BRM P160 BRM P142 3.0 V12 F
15 Mexiko Pedro Rodríguez
16 Neuseeland Howden Ganley BRM P153
Vereinigtes Konigreich STP March Racing Team 17 Schweden Ronnie Peterson March 711 Alfa Romeo T33 3.0 V8 F
19 Italien Andrea de Adamich
18 Spanien 1945 Àlex Soler-Roig Ford Cosworth DFV 3.0 V8
33 Italien Nanni Galli
Frankreich Equipe Matra Sports 20 Neuseeland Chris Amon Matra MS120B Matra MS71 3.0 V12 G
21 Frankreich Jean-Pierre Beltoise
Vereinigtes Konigreich Rob Walker/Team Surtees 22 Vereinigtes Konigreich John Surtees Surtees TS9 Ford Cosworth DFV 3.0 V8 F
Vereinigtes Konigreich Auto Motor und Sport 24 Deutschland Rolf Stommelen
Vereinigtes Konigreich Frank Williams Racing Cars 27 Frankreich Henri Pescarolo March 711 G
28 Frankreich Max Jean F
Schweiz Jo Siffert Automobiles 34 Frankreich François Mazet F

Anmerkungen

  1. Der mit einem "T" hinter der Startnummer versehene Tyrrell 001 stand Jackie Stewart als T-Car zur Verfügung, kam jedoch nicht zum Einsatz.

Klassifikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Startaufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Ø-Geschwindigkeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:50,71 188,926 km/h 01
02 Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 1:51,53 187,537 km/h 02
03 Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 1:51,88 186,950 km/h 03
04 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:52,32 186,218 km/h 04
05 Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:52,46 185,986 km/h 05
06 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:52,50 185,920 km/h 06
07 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 1:52,69 185,607 km/h 07
08 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 1:52,92 185,228 km/h 08
09 Neuseeland Chris Amon Frankreich Matra 1:52,94 185,196 km/h 09
10 Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:53,10 184,934 km/h 10
11 Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:53,24 184,705 km/h 11
12 Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Alfa Romeo 1:53,36 184,510 km/h 12
13 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 1:53,57 184,168 km/h 13
14 Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 1:53,58 184,152 km/h 14
15 Schweden Reine Wisell Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:53,75 183,877 km/h 15
16 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich B.R.M. 1:53,77 183,845 km/h 16
17 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 1:54,22 183,120 km/h 17
18 Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:54,27 183,040 km/h 18
19 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 1:54,90 182,037 km/h 19
20 Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:55,52
21 Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich March-Alfa Romeo 1:56,17 180,046 km/h 20
22 Spanien 1945 Àlex Soler-Roig Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:57,07 178,662 km/h 21
23 Frankreich Max Jean Vereinigtes Konigreich March-Ford 1:59,79 174,606 km/h 22
24 Frankreich François Mazet Vereinigtes Konigreich March-Ford 2:00,51 173,562 km/h 23

Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 55 0 1:46:42,3 01 1:54,09 (02.)
02 Frankreich François Cevert Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 55 0 + 28,12 07 1:56,07
03 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 55 0 + 34,07 17 1:55,48
04 Schweiz Joseph Siffert Vereinigtes Konigreich B.R.M. 55 0 + 37,17 06 1:55,70
05 Neuseeland Chris Amon Frankreich Matra 55 0 + 41,08 09 1:55,20
06 Schweden Reine Wisell Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 55 0 + 1:16,02 15 1:56,07
07 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Frankreich Matra 55 0 + 1:16,93 08 1:55,91
08 Vereinigtes Konigreich John Surtees Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 55 0 + 1:24,91 13 1:56,37
09 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 54 0 + 1 Runde 19 1:57,41
10 Neuseeland Howden Ganley Vereinigtes Konigreich B.R.M. 54 0 + 1 Runde 16 1:56,66
11 Deutschland Rolf Stommelen Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 53 0 + 2 Runden 10 1:56,60
12 Australien Tim Schenken Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 50 0 DNF 14 1:55,75
13 Frankreich François Mazet Vereinigtes Konigreich March-Ford 50 0 + 5 Runden 23 2:05,40
Frankreich Max Jean Vereinigtes Konigreich March-Ford 46 0 NC 22 2:03,50
Frankreich Henri Pescarolo Vereinigtes Konigreich March-Ford 45 0 DNF 18 1:57,01
Vereinigtes Konigreich Graham Hill Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 34 1 DNF 04 1:55,75
Italien Andrea de Adamich Vereinigtes Konigreich March-Alfa Romeo 31 0 DNF 20 1:59,83
Mexiko Pedro Rodríguez Vereinigtes Konigreich B.R.M. 27 0 DNF 05 1:55,86
Schweiz Clay Regazzoni Italien Ferrari 20 0 DNF 02 1:54,81
Schweden Ronnie Peterson Vereinigtes Konigreich March-Alfa Romeo 19 0 DNF 12 1:57,05
Neuseeland Denis Hulme Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 16 0 DNF 11 1:57,20
Belgien Jacky Ickx Italien Ferrari 4 0 DNF 03 1:55,55
Spanien 1945 Àlex Soler-Roig Vereinigtes Konigreich March-Ford 4 0 DNF 21 2:00,06
DNS Italien Nanni Galli Vereinigtes Konigreich March-Ford

WM-Stände nach dem Rennen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 9, 6, 4, 3, 2, 1 Punkt(e). Die besten fünf Ergebnisse der ersten sechs Rennen und die besten vier der letzten fünf Rennen zählten zur Meisterschaft. In der Konstrukteurswertung zählten dabei nur die Punkte des bestplatzierten Fahrers eines Teams.

Fahrerwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Jackie Stewart Tyrrell-Ford 33
02 Belgien Jacky Ickx Ferrari 19
03 Vereinigte Staaten Mario Andretti Ferrari 9
04 Mexiko Pedro Rodríguez B.R.M. 9
05 Schweden Ronnie Peterson March-Ford 9
06 Schweiz Clay Regazzoni Ferrari 8
07 Neuseeland Chris Amon Matra 8
08 Frankreich François Cevert Tyrrell-Ford 6
09 Brasilien 1968 Emerson Fittipaldi Lotus-Ford 6
10 Neuseeland Denis Hulme McLaren-Ford 6
11 Schweiz Joseph Siffert B.R.M. 4
12 Schweden Reine Wisell Lotus-Ford 4
13 Vereinigtes Konigreich John Surtees Surtees-Ford 2
14 Frankreich Jean-Pierre Beltoise Matra 1
15 Deutschland Rolf Stommelen Surtees-Ford 1
16 Neuseeland Howden Ganley B.R.M. 0
17 Vereinigtes Konigreich Brian Redman Surtees-Ford 0
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
18 Niederlande Gijs van Lennep Surtees-Ford 0
19 Vereinigtes Konigreich Graham Hill Brabham-Ford 0
20 Vereinigtes Konigreich Peter Gethin McLaren-Ford 0
21 Australien Tim Schenken Brabham-Ford 0
22 Frankreich Henri Pescarolo March-Ford 0
23 Italien Andrea de Adamich March-Alfa Romeo 0
24 Frankreich François Mazet March-Ford 0
Sudafrika 1961 Dave Charlton Brabham-Ford 0
Rhodesien John Love March-Ford 0
Sudafrika 1961 Jackie Pretorius Brabham-Ford 0
Schweden Joakim Bonnier McLaren-Ford 0
Spanien 1945 Àlex Soler-Roig March-Ford 0
Vereinigte Staaten Skip Barber March-Ford 0
Italien Nanni Galli March-Alfa Romeo 0
Australien Dave Walker Lotus-Pratt & Whitney 0
Frankreich Max Jean March-Ford 0

Konstrukteurswertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Ford 33
02 Italien Ferrari 28
03 Vereinigtes Konigreich B.R.M. 12
04 Vereinigtes Konigreich March-Ford 9
05 Vereinigtes Konigreich Lotus-Ford 9
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Frankreich Matra 8
07 Vereinigtes Konigreich McLaren-Ford 6
08 Vereinigtes Konigreich Surtees-Ford 3
09 Vereinigtes Konigreich Brabham-Ford 0
10 Vereinigtes Konigreich March-Alfa Romeo 0

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Großer Preis von Frankreich 1971 - Startaufstellung - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 20. März 2024.
  2. Latest Formula 1 Breaking News - Grandprix.com. Abgerufen am 20. März 2024.
  3. Großer Preis von Frankreich 1971 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 20. März 2024.