Icking

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Wappen Deutschlandkarte
Icking
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Icking hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 57′ N, 11° 26′ OKoordinaten: 47° 57′ N, 11° 26′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Bad Tölz-Wolfratshausen
Höhe: 636 m ü. NHN
Fläche: 17 km2
Einwohner: 3736 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 220 Einwohner je km2
Postleitzahl: 82057
Vorwahlen: 08178, 08171
Kfz-Kennzeichen: TÖL, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 73 130
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mittenwalder Straße 6
82057 Icking
Website: www.icking.de
Bürgermeisterin: Margit Menrad (UB)
Lage der Gemeinde Icking im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
KarteStarnberger SeeAmmerseeÖsterreichLandkreis EbersbergLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis Landsberg am LechLandkreis MiesbachLandkreis MünchenLandkreis RosenheimLandkreis StarnbergLandkreis Weilheim-SchongauWolfratshauser ForstPupplinger AuPupplinger AuBad HeilbrunnBad TölzBenediktbeuernBichlDietramszellEglingEurasburg (Oberbayern)GaißachGeretsriedGreilingIckingJachenauKochel am SeeKönigsdorf (Oberbayern)LenggriesMünsingReichersbeuernSachsenkamSchlehdorfWackersbergWolfratshausen
Karte

Icking ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

Ortsteile

  • Attenhausen
  • Dorfen
  • Holzen
  • Icking
  • Irschenhausen
  • Meilenberg
  • Obere Alpe
  • Schlederloh
  • Schützenried
  • Spatzenloh
  • Wadlhausen
  • Walchstadt

Geschichte

Durch den Namen lässt sich schließen, dass Icking wahrscheinlich während der Völkerwanderungszeit als Siedlung entstanden ist. Der Ortsname weist auf einen freien Germanen namens Ikko hin. Die erste urkundliche Erwähnung Ickings war am 29. März 806 in einer Urkunde des Klosters Schäftlarn. Es wird die Schenkung des Ickinger Besitzes von Herrich und seinem Sohn Waltker an das Kloster Schäftlarn unter den Namen Ichingen und Ikkingen erwähnt.[2]

St. Anian in Icking Irschenhausen

Der Ort gehörte zum Rentamt München bzw. zum Landgericht Wolfratshausen des Kurfürstentums Bayern und war bis zur Säkularisation eine offene Hofmark des Klosters Schäftlarn. Icking wurde 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern eine selbstständige politische Gemeinde.

Eingemeindungen

Am 1. Mai 1978 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Dorfen eingegliedert.[3]

Politik

Gemeinderat

Nach der letzten Kommunalwahl am 16. März 2014 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 59,27 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:[4]

CSU     3 Sitze 18,32 %
SPD/GRÜNE 3 Sitze 19,38 %
Parteifreie Wählergemeinschaft 3 Sitze 19,22 %
Unabhängige Bürgerliste e.V. 4 Sitze 27,56 %
Ickinger Initiative 3 Sitze 15,51 %

Weiteres Mitglied und Vorsitzende des Gemeinderates ist die Erste Bürgermeisterin.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: Geteilt; oben gespalten von Grün und Silber, vorne ein silbernes Tatzenkreuz, hinten ein rot gezungter, wachsender schwarzer Hundekopf; unten in Silber ein grüner Dreiberg, der mit einem silbernen Wellenbalken belegt ist.

Baudenkmäler

Verkehr

Bahnhof Icking

Durch Icking führt die Isartalbahn, die ehemals von München nach Bichl führte, seit 1972 jedoch in Wolfratshausen endet. An dieser befindet sich der 1891 zeitgleich mit der Isartalbahn eröffnete Bahnhof Icking, der heute zwei Gleise an Seitenbahnsteigen besitzt. Die Strecke wird im 20-Minutentakt von der Linie S7 der S-Bahn München bedient, die von Wolfratshausen nach Kreuzstraße führt. Icking befindet sich im Bereich des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes (MVV).

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Das Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking (ehem. Gymnasium Icking) wurde 1921 durch eine Elterninitiative gegründet. Am 23. August 1960 wurde der Vertrag unterzeichnet, der aus dem Gymnasium eine staatliche Anstalt machte. Heute verfügt das Gymnasium über drei Ausbildungsrichtungen: sprachlich, naturwissenschaftlich-technologisch und humanistisch. Zurzeit besuchen etwa 880 Schüler[5] das Gymnasium. Die Umbenennung in Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking erfolgte am 14. April 2011.[6]

Das private Günter-Stöhr-Gymnasium in Icking-Irschenhausen ist eine flexible Ganztagsschule in Trägerschaft des St. Anna Schulverbunds. Das Gymnasium ist staatlich anerkannt. Angeboten wird der sprachliche und der naturwissenschaftlich-technologische Zweig.[7]

Freizeit- und Sportanlagen

Beachvolleyball-Anlage, Fußballplatz (Hartplatz), Sporthallen der Grundschule und Gymnasium, Tennisplatz.

Eine Besonderheit ist die 1926/27 durch den Ickinger WSV errichtete Skisprungschanze. 1947 wurde die Schanze erweitert und mit den Münchner Nordischen Skimeisterschaften 1949 eingeweiht. Bis 1972 wurden hier Wettkämpfe ausgetragen. Die Sprungschanze wird seitdem nicht mehr gepflegt und ist außer Betrieb.[8]

Kulturelle Veranstaltungen

  • Ickinger Konzertzyklus: drei Konzerte an drei Sonntagen im Herbst, seit 2000[9]
  • Ickinger Frühling: Internationales Streichquartettfestival, ab 2014[10]

Persönlichkeiten

  • Anita Augspurg, Frauenrechtlerin, wohnte von 1916 bis zu ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten in Icking.
  • Dieter Borsche, deutscher Schauspieler. Hatte seinen Wohnsitz in Icking zu Beginn der 1960er Jahre.
  • Rosalie Braun-Artaria, Schriftstellerin und Journalistin. Verbrachte ihre letzten Lebensjahre in Schlederloh und starb dort 1918.
  • Bernhard Buttersack, Maler, starb am 6. Mai 1925 in Icking.
  • Karl Wilhelm Diefenbach, Maler, gründete in Dorfen die Mal- und Lebensschule Humanitas.
  • Klaus Doldinger, einer der bekanntesten deutschen Jazzmusiker (Passport), lebt in Icking. Er verband als erster Jazzmusiker in Deutschland Pop- und Jazzmusik in der Formation Paul Nero Sounds 1968. Er spielte Saxophon als Autodidakt, hatte aber eine Ausbildung als Pianist und wurde auch bekannt als Filmmusik-Komponist und Bandleader.
  • Adolf Erbslöh, Maler, Wegbereiter der modernen Kunst, lebte und starb in Irschenhausen.
  • Erich Erler, Maler, starb 1946 in Icking
  • O. W. Fischer, Österreicher, Schauspieler. Lebte in den 1960er Jahren auf dem von ihm erbauten „Katzenschlössl“ in Irschenhausen.
  • Gert Fröbe lebte viele Jahre in Icking. Er wurde 1988 auf dem Waldfriedhof in Icking bestattet.
  • Jost Herbig, gestorben 1994, Wissenschaftsautor und Kunstsammler, lebte in Icking.
  • Max W. Kimmich (1893–1980), Filmregisseur und Drehbuchautor, lebte ab der Nachkriegszeit bis zu seinem Tod in Icking.
  • Sybille Krafft ist eine deutsche Filmemacherin und Schriftstellerin.
  • Peter Kremer, deutscher Schauspieler („Siska“) lebt in Irschenhausen.
  • Marianne Langewiesche (1908–1979), Schriftstellerin, geboren am 16. November 1908 in Irschenhausen.
  • D. H. Lawrence, englischer Schriftsteller. Wohnte in Irschenhausen im September 1927.
  • Rüdiger Lorenz, Filmproduzent und Regisseur, lebt in Icking.
  • Golo Mann, deutscher Historiker, Schriftsteller und Philosoph, wohnte in Icking.
  • Erich von Manstein war ein deutscher Heeresoffizier in der Wehrmacht. Er starb am 10. Juni 1973 in Irschenhausen.
  • Herta Pfister (* 1918), Malerin, Autorin, 1970–1982 Landesvorsitzende des katholischen deutschen Frauenbundes (KDFB), Trägerin des Bundesverdienstkreuzes und des Bayerischen Verdienstordens
  • Rainer Maria Rilke hielt sich Ende August/Anfang September 1914 und im Januar 1915 im Ortsteil Irschenhausen auf.[11] Das heutige Wohnhaus (damals Pension Schönblick) erinnert mit einer Gedenktafel daran. Nach ihm wurde das in Icking liegende Rainer-Maria-Rilke-Gymnasium Icking 2011 umbenannt (vorher Gymnasium Icking).
  • Else Rosenfeld (1891–1970), Sozialarbeiterin und Schriftstellerin, wohnte in Icking.
  • Adolf Schleicher (1887–1982), Maler und Kunstpädagoge mit eigener Schule, lebte seit 1926 in dem von ihm gebauten - jetzt denkmalgeschützten - Haus am Schleichersteig. Er war Begründer der „Ickinger Sonntagsgespräche“. Sein Grab ist auf dem Ickinger Waldfriedhof.
  • Gebhard Werner von der Schulenburg, Schriftsteller, Publizist, Theater-Autor und Widerständler, lebte 1936 in Irschenhausen.
  • Leo Geyr von Schweppenburg starb am 27. Januar 1974 in Irschenhausen.
  • Richard Wachsmuth, Physiker, starb am 1. Januar 1941 in Icking.
  • Jan Weiler, Journalist und Autor, lebt mit seiner Familie in Icking.
  • Else Wenz-Viëtor, Kinderbuchillustratorin * 30. April 1882 in Sorau, (Nieder-Lausitz); † 29. Mai 1973 in Icking
  • Alice Spies-Neufert, Buchautorin und Aktivistin, * 1896 in Düsseldorf; † 1990 in Stuttgart, lebte von 1950 bis kurz vor ihrem Tod in der Künstlerkolonie Schlederloh bei Icking.

Literatur

Weblinks

Commons: Icking – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Claudia Roederstein: 1200 Jahre Icking. 2006, abgerufen am 25. Mai 2015.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 568.
  4. Wahl des Gemeinderats 2014 abgerufen am 21. August 2014.
  5. Mitteilung der Schule 8/2015
  6. merkur-online.de: Jetzt darf Rilke auf den Briefkopf vom 14. April 2011 (abgerufen am 27. April 2011)
  7. www.st-anna.eu
  8. Icking. In: www.skisprungschanzen.com. Abgerufen am 25. Mai 2015.
  9. Homepage des Ickinger Konzertzyklus
  10. Homepage des Ickinger Frühling
  11. Was tut der Russe hier? Rilke in Irschenhausen. literaturportal-bayern.de, abgerufen 7. April 2014