James Mason
James Neville Mason (* 15. Mai 1909 in Huddersfield, Yorkshire, England; † 27. Juli 1984 in Lausanne, Schweiz) war ein englischer Filmschauspieler.
Leben und Werk
James Mason studierte Architektur in Cambridge. Nach dem Abschluss 1931 ging er zunächst zur Bühne und arbeitete ab 1935 auch beim Film. Lange Jahre war er hauptsächlich in sog. quota quickies, billig hergestellten Filmen, finanziert aus Geldern der öffentlichen Filmförderung, zu sehen. Mit The Man in Grey wurde er ab 1943 zum kassenstärksten männlichen Kinostar im Vereinigten Königreich. In diesem Film spielte er einen undurchsichtigen Adligen zur Zeit Königin Victorias. Die ihm sexuell hörige Protagonistin, gespielt von Margaret Lockwood, nutzt er auf sadistische Weise aus, stürzt sie in moralische Abgründe und peitscht sie am Ende mit einer Reitgerte zu Tode. Die andere Heldin, gespielt von Phyllis Calvert, quält er ebenfalls bestialisch.
Vor allem die Zuschauerinnen waren von Masons Darstellung ausgesprochen angetan, und der überwältigende Erfolg des Films begründete das neue Genre der sog. „Gainsborough Gothic“. In diesen Kostümfilmen, die hauptsächlich vom Filmstudio Gainsborough Pictures produziert wurden, war die Heldin meist unwissentlich Trägerin eines Geheimnisses und wurde im Verlauf der Handlung durch einen verkommenen Adligen - zumeist gespielt von James Mason - großen Qualen ausgesetzt. Erst kurz vor dem Ende errettete sie ein jugendlicher Held, in der Regel Stewart Granger, von ihrem Schicksal. Eine andere Variation zeigte die Heldin in der Doppelrolle einer guten und einer abgrundtief bösen Zwillingsschwester.
Durch Filme wie Fanny im Gaslicht von 1944 an der Seite von Phyllis Calvert und Der letzte Schleier, in dem Ann Todd eine gefeierte Pianistin werden will, etablierte sich Mason durch Rollen als geheimnisvoller Mann, der auf Frauen gefährlich und anziehend zugleich wirkte. Der Erfolg von Ausgestoßen ebnete Mason 1947 den Weg nach Hollywood, durch einen Vertrag bei Walter Wanger.
Mason war auch als männlicher Hauptdarsteller in der Verfilmung des Romans The Duchess of Langeais von Honoré de Balzac vorgesehen, mit dem Greta Garbo ihr Comeback auf der Leinwand geben sollte. Das Projekt scheiterte jedoch an der Finanzierung, und es existieren lediglich einige Probeaufnahmen von Greta Garbo und Standphotos von Mason in seinen Filmkostümen.
Großen Erfolg hatte er als Generalfeldmarschall Erwin Rommel in Rommel, der Wüstenfuchs von 1951, eine Rolle die er 1953 ein weiteres Mal in Die Wüstenratten verkörperte. Weitere bekannte Hauptrollen spielte Mason in den Jules Verne-Verfilmungen 20.000 Meilen unter dem Meer als Kapitän Nemo und Reise zum Mittelpunkt der Erde von 1959. Ansonsten war er nach 1950 hauptsächlich in Nebenrollen zu sehen, so an der Seite von Stewart Granger und Deborah Kerr in Im Schatten der Krone aus dem Jahr 1952 und sowie 1959 in Alfred Hitchcocks Der unsichtbare Dritte als Gegenspieler von Cary Grant.
Weitere Arbeiten waren 1954 Ein neuer Stern am Himmel an der Seite von Judy Garland, für die Mason eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Oscar/Bester Hauptdarsteller erhielt, sowie Stanley Kubricks Lolita, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Vladimir Nabokov 1962, in der er als Humbert Humbert zu sehen war. 1966 verkörperte er den väterlicher Freund von Lynn Redgrave in Georgy Girl. 1981 gehörte er zum All-Star Cast der Agatha Christie-Verfilmung Das Böse unter der Sonne mit Peter Ustinov als Hercule Poirot. Im gleichen Jahr erschien auch seine Autobiografie Before I Forget. In Amerika gelang Mason allerdings nie ein ähnlicher Erfolg wie in England.
James Mason starb am 27. Juli 1984 in Lausanne an einem Herzinfarkt. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof von Corsier-sur-Vevey. Der Film Die letzte Jagd sowie die Fernsehproduktion Dr. Fischer aus Genf nach dem gleichnamigen Roman von Graham Greene, in denen er vor seinem Tod noch mitwirkte, wurden 1985 postum herausgebracht.
Filmografie (Auswahl)
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Auszeichnungen
- Oscarverleihung 1955 - Nominierung Oscar/Bester Hauptdarsteller - Ein neuer Stern am Himmel
- Oscarverleihung 1967 - Nominierung Oscar/Bester Nebendarsteller - Georgy Girl
- Oscarverleihung 1983 - Nominierung Bester Nebendarsteller - The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit
National Board of Review Award
- 1953 - Auszeichnung - Bester Hauptdarsteller - Face to Face, Die Wüstenratten, Julius Caesar und The Man Between
- 1963 - Nominierung British Academy Film Award/Bester Hauptdarsteller - Lolita
- 1968 - Nominierung Bester britischer Darsteller - The Deadly Affair
- Golden Globe Awards 1955 - Gewonnen - Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical - Ein neuer Stern am Himmel
- Golden Globe Awards 1963 - Nominierung - Bester Hauptdarsteller – Drama - Lolita
- Golden Globe Awards 1983 - Nominierung - Bester Nebendarsteller - The Verdict – Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit
London Critics Circle Film Award
- 1985 - Gewonnen „Darsteller des Jahres“ - Die letzte Jagd
James Mason ist für seine Fernsehkarriere mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (Standort: 6841 Hollywood Boulevard) ausgezeichnet.
Literatur
- Diana De Rosso: James Mason: A Personal Biography. Harpenden 1989, ISBN 1-85291-033-X.
- Sheridan Morley: Odd Man Out: James Mason. London 1989, ISBN 0-297-79323-3.
- Kevin Sweeney: James Mason: A Bio-Bibliography. Santa Barbara 1999, ISBN 0-313-28496-2.
Weblinks
- James Mason bei IMDb
- Biografie auf film-zeit.de
- James Mason In: Virtual History (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Mason, James |
ALTERNATIVNAMEN | Mason, James Neville (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Filmschauspieler |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1909 |
GEBURTSORT | Huddersfield, Yorkshire, England |
STERBEDATUM | 27. Juli 1984 |
STERBEORT | Lausanne, Schweiz |