Kernascléden

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Kernascléden
Kernaskledenn
Kernascléden (Frankreich)
Kernascléden (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Morbihan (56)
Arrondissement Pontivy
Kanton Guémené-sur-Scorff
Gemeindeverband Roi Morvan Communauté
Koordinaten 48° 0′ N, 3° 19′ WKoordinaten: 48° 0′ N, 3° 19′ W
Höhe 89–163 m
Fläche 9,26 km²
Einwohner 407 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 44 Einw./km²
Postleitzahl 56540
INSEE-Code

Fassade der Kirche von Kernascléden

Kernascléden (bretonisch: Kernaskledenn) ist eine kleine französische Gemeinde mit 407 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Morbihan in der Region Bretagne. Sie gehört zum Gemeindeverband Roi Morvan Communauté.

Geografie

Kernascléden liegt im Nordwesten des Départements Morbihan im Tal des Scorff und im Umkreis der Kleinstadt Guémené-sur-Scorff. Dieser Landstrich wird traditionell auch als Pays Pourlet bezeichnet. Die Gemeinde gehört zum Pays du Roi Morvan.[1]

Nachbargemeinden sind Berné, Inguinel, Lignol und Saint-Caradec-Trégomel. Die Gemeinde Kernascléden ist Teil der Communauté de communes du Pays du Roi Morvan.

Das bedeutendste Gewässer ist der Étang de Pont Callec, der nur teilweise zu Kernascléden gehört. Weitere Gewässer sind der Fluss Scorff sowie die Bäche Kerustang und Landordu. Zudem gibt es mehrere Teiche und Weiher auf Gemeindegebiet. Bis auf das Waldstück westlich von Kerchopine gibt es keine größeren Waldgebiete.

Geschichte

Obwohl schon im 15. Jahrhundert die Pfarrkirche Notre-Dame de Kernascléden erbaut wurde, war Kernascléden lange Zeit nur ein Pfarrsprengel der Pfarrei Saint-Caradec-Trégomel. Im Jahr 1908 wurde Kernascléden zu einer eigenständigen Pfarrgemeinde. Seit 1955 ist es auch verwaltungsrechtlich eine Gemeinde.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007
Einwohner 480 468 468 434 382 353 381

Sehenswürdigkeiten[3]

Dorfkirche

Die Pfarrkirche Notre-Dame de Kernascléden wurde in den Jahren 1420–1464[4] im Stil der Flamboyant-Gotik aus Granit durch das Adelsgeschlecht der Rohan errichtet. Im Jahr 1453 wurde die Kirche geweiht.[5] Sie gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der Gotik in der Bretagne.[4]

Das Chorgewölbe ist durch Kreuzrippen in 24 einzelne, dreieckige Flächen (sog. Zwickel) aufgeteilt. Jeder dieser Zwickel ist mit einem Fresko bemalt, das eine Einzelszene aus dem Leben der Gottesmutter Maria zeigt: Der Freskenzyklus stellt zunächst die Legende von Joachim und Anna dar, dann Verkündigung und Geburt Christi und schließlich Tod und Himmelfahrt der Gottesmutter Maria. Weitere Fresken an den Seitenwänden des Chores erzählen die Leidensgeschichte Christi.

In einer Seitenkapelle findet sich schließlich das Fresko eines Totentanzes, das auf dramatische Weise die Höllenstrafen beschreibt. Dieses Fresko stellt eine Rarität dar, da es in der gesamten Bretagne nur zwei Darstellungen eines Totentanzes gibt.

Weitere Sehenswürdigkeiten

  • Kreuz auf dem Dorffriedhof aus dem 18. Jahrhundert
  • mehrere alte Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert (z.B. Maison Cararic und Maison aux Trois-Cerfs)
  • Quellbrunnen Saint-Joseph (1938) und de la Vierge (18. Jahrhundert)
  • Ziehbrunnen de la ferme Guegan-Bacou und de la maison Gourod-Manério aus dem 19. Jahrhundert

Einzelnachweise

  1. Karte mit den Gemeinden des Pays du Roi Morvan
  2. Kernascléden auf Cassini.ehess.fr (französisch)
  3. Sehenswürdigkeiten der Gemeinde (französisch)
  4. a b Frank und Almut Rother: Die Bretagne. Im Land der Dolmen, Menhire und Calvaires, S. 249
  5. Inventaire général du patrimoine culturel – Eglise Paroissiale Notre-Dame. culture.gouv.fr, abgerufen am 23. Mai 2013 (französisch).

Literatur

  • Frank und Almut Rother: Die Bretagne. Im Land der Dolmen, Menhire und Calvaires. DuMont Kunst-Reiseführer, Dumont Buchverlag, Köln 1978, ISBN 3-7701-0933-3

Weblinks

Commons: Kernascléden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien