Liste der Truppenteile des Militärmusikdienstes im Heer der Bundeswehr

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Die Liste der Truppenteile des Militärmusikdienstes im Heer der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteeinheiten, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände des Militärmusikdienstes im Heer der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung.

Einführung in die Nummerierungskonventionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von der Heeresstruktur II bis zur Heeresstruktur IV (etwa 1990) erfolgte die Nummerierung der Musikkorps des Heeres anhand einer stringenten Nummerierungskonvention. In dieser Zeit konnte man der Bezeichnung meist direkt die Unterstellung des Bataillons oder des Regiments entnehmen. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt aber auch, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und der Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Im Folgenden wird die Systematik geordnet nach Größenordnungen der Verbände vorgestellt. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung sind aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase etc. sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.

Heeresmusikkorps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
HMusKorps 1 1956 Hannover 2013 Umbenennung in HMusKorps Hannover Bezeichnung vor 1959: MusKorps II A
Zuständigkeitsbereich: 1. PzDiv
HMusKorps 2 1956 Kassel 2013 Umbenennung in HMusKorps Kassel Bezeichnung vor 1959: MusKorps IV A
Zuständigkeitsbereich: 2. PzGrenDiv
HMusKorps 3 1956 Lüneburg
vor 1959: Göttingen
vor 1958: Bielefeld
vor 1957: Bad Eilsen
vor 1956: Rendsburg
2001 Umbenennung in WBMusKorps I Bezeichnung vor 1959: MusKorps I A
Zuständigkeitsbereich: 3. PzDiv
HMusKorps 4 1956 Regensburg
vor 1959 München
2007 aufgelöst Bezeichnung vor 1959: MusKorps VI A
Zuständigkeitsbereich: 4. PzGrenDiv
HMusKorps 5 1956 Koblenz
bis 1956: Idar-Oberstein
1985 Umbenennung in HMusKorps 300 Bezeichnung vor 1959: MusKorps IV B
Zuständigkeitsbereich: 5. PzDiv
HMusKorps 5 1985 Gießen 1993 aufgelöst Zuständigkeitsbereich: 5. PzDiv
HMusKorps 6 1956 Hamburg 1992 aufgelöst Bezeichnung vor 1959: MusKorps I B
Zuständigkeitsbereich: 6. PzGrenDiv
HMusKorps 7 1956 Münster 1964 Umbenennung in HMusKorps 13 Bezeichnung vor 1959: MusKorps III B
HMusKorps 7 1964
(aus HMusKorps 12)
Düsseldorf 2007 aufgelöst Zuständigkeitsbereich: 7. PzDiv
HMusKorps 8 1956 Garmisch-Partenkirchen
vor 1963: Mittenwald
1956: Sonthofen
umbenannt in GebMusKorps 8 Bezeichnung vor 1959: MusKorps VI B
Zuständigkeitsbereich: 1. GebDiv
GebMusKorps 8 ?
(aus HMusKorps 8)
Garmisch-Partenkirchen umbenannt in GebMusKorps Bw Zuständigkeitsbereich: 1. GebDiv
GebMusKorps Bw ?
(aus GebMusKorps 8)
Garmisch-Partenkirchen
vor 1963: Mittenwald
besteht in der SKB fort

HMusKorps 9 1956 Stuttgart
zunächst Böblingen
2003 aufgelöst Bezeichnung vor 1959: MusKorps V A
Zuständigkeitsbereich: 1. LLDiv
HMusKorps 10 1956 Ulm
bis 1958 Ellwangen
2013 Umbenennung in HMusKorps Ulm Bezeichnung vor 1958: MusKorps V B
Zuständigkeitsbereich: 10. PzDiv
HMusKorps 11 1956 Bremen 1993 aufgelöst Bezeichnung vor 1959: MusKorps II B
Zuständigkeitsbereich: 11. PzGrenDiv
HMusKorps 12 1956 Düsseldorf
bis 1961 Andernach
1964 Umbenennung in HMusKorps 7 Bezeichnung vor 1959: MusKorps III A
HMusKorps 12 1964
(aus HMusKorps 13)
Veitshöchheim
bis 1965 Nürnberg
2013 Umbenennung in HMusKorps Veitshöchheim Zuständigkeitsbereich: 12. PzDiv
HMusKorps 13 1963
(aus LwMusKorps 5)
Nürnberg
bis 1964 Fürstenfeldbruck
1964 Umbenennung in HMusKorps 12
HMusKorps 13 1964
(aus HMusKorps 7)
Münster 1985 Umbenennung in HMusKorps 100
HMusKorps 13 1994?
(aus HMusKorps 70)
Erfurt 2001 Umbenennung in WBMusKorps III Zuständigkeitsbereich: 13. PzGrenDiv
HMusKorps 14 1994?
(aus HMusKorps 80)
Neubrandenburg 2008 Umbenennung in WBMusKorps I Zuständigkeitsbereich: 14. PzGrenDiv
HMusKorps 70 1991 Erfurt 1994? Umbenennung in HMusKorps 13 Zuständigkeitsbereich: Div/WBK VII
HMusKorps 80 1991 Neubrandenburg 1994? Umbenennung in HMusKorps 14 Zuständigkeitsbereich: Div/WBK VIII
HMusKorps 100 1985
(aus HMusKorps 13)
Münster 2001 Umbenennung in WBMusKorps II Zuständigkeitsbereich: I. Korps


HMusKorps 300 1985
(aus HMusKorps 5)
Koblenz 2013 Umbenennung in Heeresmusikkorps Koblenz Zuständigkeitsbereich: III. Korps, zuletzt insbes. Division Spezielle Operationen
HMusKorps 400 1994
(aus HMusKorps Ost)
Berlin
bis 1995: Potsdam
1996 Umbenennung in HMusKorps 400/StMusKorps Berlin Zuständigkeitsbereich: IV. Korps
HMusKorps 400/StMusKorps Berlin 1996
(aus HMusKorps 400)
Berlin
bis 1995: Potsdam
2000 Umbenennung StMusKorps Berlin Zuständigkeitsbereich: IV. Korps und Protokollarischer Dienst
HMusKorps Ost 1991 Potsdam 1994 Umbenennung in HMusKorps 400 Zuständigkeitsbereich: Korps/TerrKdo Ost

Wehrbereichsmusikkorps[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
WBMusKorps I 2001
(aus HMusKorps 3)
Lüneburg 2007 aufgelöst Zuständigkeitsbereich: WBK I
WBMusKorps I 2008
(aus HMusKorps 14)
Neubrandenburg 2014 Umbenennung in HMusKorps Neubrandenburg Zuständigkeitsbereich : WBK I
WBMusKorps II 2001
(HMusKorps 100)
Münster 2007 aufgelöst Zuständigkeitsbereich: WBK II
WBMusKorps III 2001
(aus HMusKorps 13)
Erfurt 2015 Umbenennung in LwMusKorps Erfurt Zuständigkeitsbereich: WBK III

Musikkorps mit besonderen Aufgaben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
StMusKorps Bw 2000
(aus HMusKorps 400/StMusKorps Berlin)
Berlin besteht in der SKB fort Zuständigkeitsbereich: Protokollarischer Dienst
LehrMusKorps Bw 1957 Rheinbach
ab 1959: Siegburg
1959 Umbenennung in StMusKorps Bw
StMusKorps Bw 1959
(aus LehrMusKorps Bw)
Siegburg 2000 Umbenennung in MusKorps Bw Zuständigkeitsbereich: Protokollarischer Dienst
MusKorps Bw 2000
(aus StMusKorps Bw)
Siegburg besteht in der SKB fort Zuständigkeitsbereich: Protokollarischer Dienst
Big Band der Bundeswehr 1971 Euskirchen besteht in der SKB fort
AusbMusKorps Bw 1960 Hilden
vor 1969: Siegburg
besteht in der SKB fort Bezeichnung vor 1963: Ausbildungszug beim StMusKorps Bw

Abkürzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956–1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Stiftung Wissenschaft und Politik, Ebenhausen 1993.
  • Herbert Seifert: Die Strukturen des Heeres. In: Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5 (Hrsg.): Europäische Sicherheit. Bonn (1999/2000).
  • Helmut Hammerich, Michael Poppe: Das Heer 1950 bis 1970: Konzeption, Organisation und Aufstellung (= Sicherheitspolitik und Streitkräfte der Bundesrepublik Deutschland. Band 3). Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6, S. 821.
  • Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955–1995. In: Führung und Truppe. Band 5. Patzwall, 1996, ISBN 3-931533-03-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Heeresamt. I. Korps. II. Korps. III. Korps. 4. Auflage. 2.1 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 3. Juli 2018]).
  • O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).
  • Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. In: Webseite des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr; Militärgeschichtliches Forschungsamt, abgerufen am 28. März 2019 (Es sind aus technischen Gründen keine Direktlinks auf einzelne Suchanfragen oder Suchergebnisse möglich. Bitte das „Suchformular“ nutzen, um Informationen zu den einzelnen Dienststellen zu recherchieren).