Uber Arena

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Mercedes-Benz Arena
Mercedes-Benz Arena in Berlin; fotografiert von der Mühlenstraße aus
Ansicht von der Mühlenstraße aus (Ende August 2015)
Frühere Namen

Berlin National Arena (Planungsphase)
O2 World Berlin (2006–2015)

Daten
Ort Deutschland Berlin, Deutschland
Koordinaten 52° 30′ 22,8″ N, 13° 26′ 37″ OKoordinaten: 52° 30′ 22,8″ N, 13° 26′ 37″ O
Eigentümer Anschutz Entertainment Group
Betreiber Anschutz Entertainment Group Operations GmbH
Baubeginn 13. September 2006
Eröffnung 10. September 2008
Oberfläche Parkett
PVC-Bodenbelag
Eisfläche
Kosten 165 Mio. Euro
Architekt JSK
Kapazität 14.200 Plätze (Eishockey)
14.500 Plätze (Basketball)
17.000 Plätze (Konzerte)
Spielfläche 60 m × 30 m (Eishockey)
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Uber Arena (Berlin)
Uber Arena (Berlin)

Die Mercedes-Benz Arena (ehemals: O2 World Berlin) ist eine multifunktionale Veranstaltungshalle im Berliner Ortsteil Friedrichshain (Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg). Die Grundsteinlegung erfolgte am 13. September 2006. Die Eröffnungsfeier fand am 10. September 2008 statt.

In der Halle finden Sport-Veranstaltungen wie Eishockey und Basketball statt, daneben Konzerte und sonstige Veranstaltungen.[1] Mit bis zu 17.000 Sitz- und Stehplätzen, 59 Zuschauersuiten und rund 2000 Parkplätzen ist die Mercedes-Benz Arena nach der Lanxess Arena in Köln die größte Multifunktionsarena Deutschlands.

Bis zum 1. Juli 2015 hieß die Halle O2 World Berlin.[2] Die Daimler AG sicherte sich die Namensrechte für 20 Jahre.

Umfeld und Nutzung

Die Halle wurde auf dem Gelände des ehemaligen Ostgüterbahnhofs an der Mühlenstraße errichtet, sie ist Teil des Mediaspree-Bebauungsplans, eines Investorenprojektes, das im Rahmen des Senatsprojektes Stadtumbau West Kommunikations- und Medienunternehmen entlang eines Teils des Spreeufers ansiedeln soll. Im weitläufigen Gelände um die Halle sollen Kinos, ein Casino, ein Hotel, Restaurants und weitere Einrichtungen entstehen.

Die Halle ist durch die in der Nähe befindlichen Haltestationen Ostbahnhof (S-Bahn, Regionalzüge, Fernzüge, Bus, Nachtbus) und Warschauer Straße (S- und U-Bahn, Straßenbahn, Bus) gut an das Verkehrsnetz des öffentlichen Personennahverkehrs angebunden. Außerdem gibt es eine eigene Schiffsanlegestelle an der Spree.

Bauherr und Investor ist die Anschutz Entertainment Group, die weltweit Stadien, Hallen und Theater betreibt und bewirbt. Die Firma Telefónica Germany (O2) erwarb die Namensrechte an der Arena, die in einem Stadtplanungskonzept von 2001 noch als „Berlin National Arena“[3] geführt wurde, bereits vor der Grundsteinlegung im Jahr 2006. Über die Laufzeit (10 bis 15 Jahre) gab es unterschiedliche Angaben, ebenso über den Kaufpreis, der zwischen 15 Millionen Euro und einem dreistelligen Millionen-Betrag gelegen haben soll.

Die Halle ist Heimspielstätte des Eishockeyclubs Eisbären Berlin sowie des Basketballvereins Alba Berlin. 2009 wurde in der O2 World Berlin das Final Four der ULEB Euroleague ausgetragen. Sie wird außerdem für andere Veranstaltungen, beispielsweise als Bühne für Sport-Events oder Konzerte sowie als Versammlungsraum benutzt. So fanden die MTV Europe Music Awards 2009 in der O2 World Berlin statt.

Im weltweiten Pollstar Ranking der Besucherzahlen lag die Halle im ersten Halbjahr 2010 mit 230.857 Besuchern hinter der von der Anschutz Entertainment Group betriebenen ehemaligen Namensvetterin O2 World Hamburg (Platz 8 mit 296.025 Gästen, heute Barclaycard Arena) auf Platz 13.[4] Sie verbesserte sich im Vergleich zu 2008 (94. Platz) und 2009 (46. Platz)[5] nochmals erheblich. Mit deutlichem Abstand folgen erst auf Platz 47 die Mannheimer SAP Arena (116.442 Besucher), auf Platz 58 die Düsseldorfer Esprit Arena (93.498), auf Platz 62 die Kölner Lanxess Arena (89.222), auf Platz 71 die Münchner Olympiahalle (82.272), auf Platz 73 die Hannoversche TUI Arena (81.268) und auf Platz 97 die Oberhausener König-Pilsener-Arena (58.225).

Im Jahr 2011 wurde ein Best Buddies Friendship Bear des brasilianischen Künstlers Romero Britto auf dem Gelände aufgestellt, um damit an Menschen mit einer geistigen Behinderung zu erinnern, welche die Gesellschaft inspirieren.[6] Seit Eröffnung im September 2008 erhalten alle herausragenden Künstler und Sportler, die in der O2 World zu Gast sind – so bislang unter anderem Eric Clapton[7], Madonna, Beyoncé, Helene Fischer, Thirty Seconds to Mars wie auch Dirk Nowitzki oder Wladimir Klitschko, einen individuell für den jeweiligen Künstler bzw. Sportler angefertigten und von der Malerin Klio Karadim gestalteten, 35 cm großen Berliner Buddy Bären als Geschenk überreicht.[8]

Im Rahmen von Berlin leuchtet 2013[9] verwandelte der Künstler Jakob Kupfer[10] die O2 World in eine temporäre Kunstinstallation. Die verglaste Hauptfassade der O2 World war mit 300.000 LED-Clustern und einer Größe von 116 Meter × 12 Meter eine der größten LED-Outdoor-Installationen der Welt.

Im Rahmen der Umbenennung wird das Erscheinungsbild der Halle im Sommer 2015 umgestaltet. Diese umfasst neben der Auswechslung der Schriftzüge veränderte Farben im Innen- und Außenbereich sowie einen Umbau der Fluchttreppenhäuser. Die Arbeiten sollen Ende August 2015 abgeschlossen sein.[11]

Technische Daten

  • Arenafläche: 60.000 m²
  • Bruttorauminhalt: 500.000 m³
  • Höhe: 35 m
  • Breite: 130 m
  • Länge: 160 m
  • Eishockey-Spielfeld: 60 m × 30 m
  • Bis 17.000 Sitz- und Stehplätze[12]

Kritik

Bereits vor der Fertigstellung wurde das Bauprojekt mehrfach kritisiert. Schon die Grundsteinlegung war von einer Demonstration mehrerer hundert Gegner des Mediaspree-Projektes begleitet worden.[13] Vorgeworfen wurde der Einrichtung, maßgeblich für die fortschreitende Gentrifizierung der umliegenden Kieze verantwortlich zu sein,[14] prekäre Arbeitsbedingungen zu schaffen[15] und die Umgebung mit überdimensionalen Werbemonitoren abzuwerten.[16]

Während seitens der Projektbefürworter die wirtschaftliche Aufwertung der Gegend und die nach Betreiberangaben bis zu 2000 neu entstehenden Arbeitsplätze[17] betont werden, verweisen die Kritiker auf die Subventionen, mit denen das Projekt aus öffentlichen Geldern gefördert wird, während gleichzeitig die Zuschüsse für die bereits vorhandenen städtischen Veranstaltungshallen steigen, da diese zukünftig weniger ausgelastet sein werden.[15]

Als Ärgernis wurde auch empfunden, dass ein Teil der denkmalgeschützten Reste der Hinterlandmauer East Side Gallery entfernt wurde, um einen direkten Anlegesteg an der Spree für die Veranstaltungshalle realisieren zu können.[18]

Die Fans der Eisbären Berlin, die – überwiegend mit Dauerkarten ausgestattet – zu den Heimspielen in die Halle kommen, bemängelten über Monate hinweg die nach ihrer Ansicht hohen Preise sowie die schlechte Qualität des Essens und der Getränke. Die Auseinandersetzung darüber wurde zunehmend in der Öffentlichkeit ausgetragen und gipfelte im Januar 2009 in einer Demonstration.[19]

Weblinks

Commons: Mercedes-Benz Arena – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikinews: Mercedes-Benz Arena – in den Nachrichten

Einzelnachweise

  1. Konzertliste der O2 World Berlin und der Mercedes-Benz Arena (englisch)
  2. Mercedes-Benz und die Anschutz Entertainment Group erweitern ihre Partnerschaft.
  3. Spreeraum Friedrichshain-Kreuzberg. Leitbilder und Konzepte, herausgegeben von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin 2001, S. 27.
  4. ‚Pollstar‘-Ranking: O2 World Hamburg auf Spitzenplatz. Bei: musikmarkt.de
  5. presseportal.de: 2009 – O2 World zieht positive Bilanz
  6. Best Buddies Friendship Bear, Webseite von Britto, abgerufen am 3. März 2013.
  7. Mercedes-Benz Arena Berlin :: Eric Clapton :: Artists – Vergangene Termine. Abgerufen am 13. August 2015.
  8. Gastgeschenk der O2 World Berlin – der Berliner Buddy Bär
  9. www.berlin-leuchtet.de
  10. www.jakobkupfer.com
  11. Mercedes-Benz Arena Berlin :: Ablaufplan: Umgestaltung der Mercedes-Benz Arena ab 1. Juli 2015. mercedes-benz-arena-berlin.de, abgerufen am 3. Juli 2015.
  12. Daten & Fakten
  13. 1000 Demonstranten zur Eröffnung der O2 World
  14. Disneyland an der Spree. In: Junge Welt vom 10. September 2008
  15. a b Erläuterung der Kritikpunkte. In: Junge Welt vom 10. September 2008
  16. Mediaspree – was nun? In: Deutschlandradio am 2. September 2008
  17. Die O2 World eröffnet am 10. September. In: Berliner Morgenpost, 10. Juli 2008
  18. Berlin ist schon wieder geteilt. In: Kölnische Rundschau vom 10. Juli 2008
  19. Fan-Proteste für eine bessere O2 World. In: B.Z. vom 19. Januar 2009
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