Rückersdorf (Thüringen)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 49′ N, 12° 13′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Greiz | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Wünschendorf/Elster | |
Höhe: | 320 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,45 km2 | |
Einwohner: | 689 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07580 | |
Vorwahl: | 036602 | |
Kfz-Kennzeichen: | GRZ, ZR | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 76 062 | |
Gemeindegliederung: | Kerngemeinde; 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 43 07580 Rückersdorf | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Konrad Burkhardt | |
Lage der Gemeinde Rückersdorf im Landkreis Greiz | ||
Die thüringische Gemeinde Rückersdorf liegt im Osten des Landkreises Greiz und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Wünschendorf/Elster.
Geographie
Geographische Lage
Rückersdorf gehört zum Ronneburger Acker- und Bergbaugebiet. Am Südrand des Dorfes entspringt die Westliche Sprotte, die durch das Dorf nordwärts nach Mennsdorf und Posterstein fließt. Im Südwesten des Gemeindegebiets verläuft die regionale Wasserscheide zwischen der Weißen Elster und der Pleiße. Die nächsten Städte sind Ronneburg (5 km nördlich), Berga/Elster (9 km südwestlich), Crimmitschau (12 km östlich) und Gera (12 km nordwestlich).
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Braunichswalde, Hilbersdorf, Kauern, Linda b. Weida, Paitzdorf und die Stadt Ronneburg im Landkreis Greiz, Heukewalde und Jonaswalde im Landkreis Altenburger Land sowie die Stadt Crimmitschau im sächsischen Landkreis Zwickau. Letztere Stadt grenzt mit dem Ort Großpillingsdorf der Ortschaft Blankenhain nur mittelbar an.
Gemeindegliederung
Teilgemeinden sind die am 1. Juli 1950 eingegliederten Orte Haselbach und Reust, letzterer in der Nähe (östlich) der beiden ehemaligen Reuster Abraumhalden des Uranbergbaues der SDAG Wismut.
Geschichte
Rückersdorf wurde 1181 im Bosauer Zehntverzeichnis erstmals erwähnt. Bis 1918 gehörten Haselbach, Reust und ein Teil von Rückersdorf zu Sachsen-Altenburg und waren seit 1900 dem Landratsamt Ronneburg zugehörig.[2] Der andere Teil von Rückersdorf gehörte zur Amtshauptmannschaft Zwickau (Exklave Ziegenhierdsches Ländchen) des Königreichs Sachsen. Im Rahmen der Flurbereinigung von 1928 kam der sächsische Teil von Rückersdorf zu Thüringen und war damit wie die übrigen zur heutigen Gemeinde gehörenden Orte dem seit 1922 existierenden Landkreis Gera zugehörig.
Religionen
Die Bevölkerung gehört fast ausschließlich der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland an. Die römisch-katholische Gemeinde gehört zum Bistum Dresden-Meißen.
Eingemeindungen
Am 1. Juli 1950 wurde Reust eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
1910 lebten im altenburgischen Teil von Rückersdorf 218 und im sächsischen Teil 80 Einwohner. Zusammengenommen waren es 819 Einwohner. 1939 waren es zusammengenommen 758 Einwohner.
Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Politik
Gemeinderat
Seit der Kommunalwahl vom 25. Mai 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
- CDU/Gemeinschaft christlicher Bürger: 3 Sitze (+ 2)
- Wählergemeinschaft Reust: 2 (- 1)
- Freiwillige Feuerwehr Haselbach: 2 Sitze (± 0)
- Freiwillige Feuerwehr Rückersdorf: 1 Sitz (- 1)
Die Wahlbeteiligung lag bei 71,0 % und damit 0,3 %p unter der von 2009.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
In der Gemeinde existieren drei evangelisch-lutherische Kirchen, in jedem Ortsteil eine. Das Kirchenschiff der Rückersdorfer Kirche ist klassizistisch, der Turm größtenteils barock mit einem gotischen Chor. Das Reuster Gotteshaus ist teilweise gotisch und besitzt einen spätgotischen Flügelaltar, der um das Jahr 1500 gefertigt wurde. Die Kirche in Haselbach stammt aus dem Barock und besitzt neben dem Hauptschiff mit Turm ein Nebenschiff.
Am Westrand von Reust befindet sich auf dem 370 m hohen Reuster Berg die umgangssprachlich Reuster Turm genannte Bismarcksäule, die einen weiten Blick über die vormals von der Wismut geprägte Umgebung bietet. Der 21 m hohe viereckige Turm besteht aus Kalkstein aus Orlamünde.[5] Die Standortwahl war dadurch begründet, dass der Reuster Berg die höchste Erhebung des damaligen Ostkreises von Sachsen-Altenburg war.
Grünflächen und Naherholung
Auf freier Flur westlich der bebauten Ortsfläche von Rückersdorf entstand auf einem 1956 errichteten Sprengmittellager für die Wismut ein Biotop, das als Begleitobjekt der Expo 2000 der Öffentlichkeit übergeben wurde. Die Schautafeln stellen 21 Biotoptypen vor, die nach Stand von 1999 256 Arten Gefäßpflanzen, 69 Arten Pilze, 43 Arten Vögel, 98 Arten Webspinnen, 133 Arten Schmetterlinge und 47 Arten Wildbienen aufweisen.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Das Gemeindegebiet wird von der Landesstraße L 1081 von Ronneburg nach Werdau durchzogen, die durch Reust führt und Rückersdorf über eine zu Wismut-Zeiten entstandene Ortsumgehung berührt. Bei Rückersdorf zweigt die L 1082 ab, die nach Linda und Pohlen führt. Es verkehren die zwei werktags vom Regionalverkehr Gera (RVG) und von dem privaten Busunternehmen Piehler bedienten Buslinien 212 Gera–Friedmannsdorf und 213 Gera–Werdau–Zwickau, wobei nur erstere auch den Ortsteil Haselbach anfährt. Seit der Einstellung des Reisezugverkehrs auf der Verbindung Wünschendorf–Werdau befindet sich der nächstgelegene Personenbahnhof im fünf Kilometer entfernten Ronneburg.
Medien
In der Nähe von Rückersdorf betreibt die Deutsche Telekom seit 1994 einen 163 Meter hohen Sendemast für UKW und DAB, den Sender Gera-Ronneburg.
Bildung
In Rückersdorf ist die Grundschule der Verwaltungsgemeinschaft untergebracht.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 - Herzogtum Sachsen-Altenburg - Landratsamt Ronneburg. Abgerufen am 19. September 2012.
- ↑ Kommunalwahl 2014
- ↑ Kommunalwahl 2009
- ↑ Die Bismarcksäule auf dem Reuster Berg. Stadt Ronneburg, abgerufen am 19. September 2012.
- ↑ Rückersdorf bei Gera – Tourismus. Gemeinde Rückersdorf, abgerufen am 19. September 2012.