Mauerkirchen
Marktgemeinde Mauerkirchen
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Braunau | |
Kfz-Kennzeichen: | BR | |
Fläche: | 3,09 km² | |
Koordinaten: | 48° 11′ N, 13° 8′ O | |
Höhe: | 407 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.726 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 882 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 5270 | |
Vorwahl: | 07724 | |
Gemeindekennziffer: | 4 04 22 | |
NUTS-Region | AT311 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obermarkt 19 5270 Mauerkirchen | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Dietmar Vlach (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009) (25 Mitglieder) |
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Lage von Mauerkirchen im Bezirk Braunau | ||
Mauerkirchen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Mauerkirchen ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn. Sie liegt im Mattigtal, eingebettet zwischen der Bezirkshauptstadt Braunau am Inn und der jungen Stadt Mattighofen im oberösterreichischen Innviertel. Bis zum Jahr 1779 war dieser Landstrich bayerisch und gehörte zum Rentamt Burghausen. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Braunau am Inn.
Geografie
Mauerkirchen liegt auf 407 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 2,5 km, von West nach Ost 2,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 3,1 km². 3,3 % der Fläche sind bewaldet, 63,3 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Ortsteile der Gemeinde sind: Biburg, Mauerkirchen, Spitzenberg, Unterbrunning.
Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Halbgeteilt und gespalten; rechts oben in Schwarz ein goldener, rot gewaffneter Löwe, rechts unten von Blau und Silber schrägrechts gerautet; links in Blau auf grünem Boden eine silberne, vom linken Schildrand ausgehende, eintürmige Kirche mit schwarzen Fensteröffnungen, roten Dächern und goldenem Turmknauf. Die Gemeindefarben sind Blau-Rot-Gelb. Der goldene, rot gewaffnete Löwe (Pfälzische Löwe) und das gerautete Blau-Silber sollen die lange Zugehörigkeit zu Bayern symbolisieren.
Geschichte
Schon in der Steinzeit, vor etwa 7.000 Jahren, war das Mattigtal besiedelt. Auch aus der darauffolgenden Bronzezeit wurden in der Nachbarsgemeinden Funde gemacht. Zur Zeit der Römer, sie besetzten im Jahr 15 v. Chr. den Alpenraum, verlief durch das Mattigtal eine Nebenstraße. Diese berührte wohl auch Mauerkirchen (Münzfund bei Friedhofsverlegung 1842).
Die älteste Urkunde, in der Mauerkirchen erwähnt wird, stammt vom 20. Juli 1276. Die Verleihung des Marktrechtes erfolgte am 29. September 1373 durch Herzog Stefan d. Ä. und seine Söhne. Die älteste Abbildung des Mauerkirchner Wappens, ein Urkundensiegel, stammt vom 6. Oktober 1476. Seit Anfang des 15. Jahrhunderts bestand in Mauerkirchen eine lateinische und deutsche Pfarrschule. Ab dem Jahr 1493 fand eine langjährige Marienwallfahrt statt. Am 20. Januar 1549 verlieh Herzog Wilhelm IV den Mauerkirchnern einen Bergfried. Den Dreißigjährigen Krieg überstand Mauerkirchen ohne große Kriegshandlungen, doch wurden der Ort ständig durch Truppendurchzüge, Einquartierungen, Plünderungen und Gewalttaten heimgesucht. Dazu kamen Hungersnöte und Seuchen, wie etwa die Pest. Sitz des Gerichtes (Obermarkt 13) wurde Mauerkirchen ab dem Jahre 1675 bis 2005. Aufgrund der Holzbauweise kam es zu mehreren Marktbränden: 1701 gab es eine große Brandlegung. Ein Meteoritenfall am 20. November 1768 versetzte die Bevölkerung des Ortes in Angst und Schrecken. Das Hauptstück dieses Meteoriten befindet sich heute in der Mineralogischen Staatssammlung München. Bis 1780 war der Ort bayerisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals 'Innbaiern') zu Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayerisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Oberösterreich. 1865 kam es wieder zu einem großen Brand im Ort.
1873 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahnlinie Braunau-Steindorf. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. 1938 wurde in Mauerkirchen ein Hauptschule eingerichtet (Bau 1939). Paula L. ist am 13. Januar 1942 in der Anstalt Niederhart verstorben. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich in Raum Mauerkirchen ein großes amerikanisches Entlassungslager, in dem an die 300 000 deutsche Gefangene durchgeschleust wurden (z. B. Karl Aloys Schenzinger).
Sehenswürdigkeiten
- Kirche: Nach der großen Brandlegung 1865 wurde die Pfarrkirche, das Schloss Spitzenberg und der halbe Obermarkt zerstört. Mit Ausnahme des Kirchturmes, der bis zum Glockengeschoß erhalten blieb, wurde die Kirche von 1867–1872 im neugotischen Stil wieder errichtet. Sie gilt heute als eines der wenigen Baudenkmäler der Neugotik in Oberösterreich.
Politik
Bürgermeister ist Dietmar Vlach von der SPÖ seit 1997. Die 25 Mandate im Gemeinderat verteilen sich auf SPÖ 10, ÖVP 10 und FPÖ 5 Sitze.
Öffentliche Einrichtungen
- Mit Wirkung vom 1. Jänner 2005 wurde das Bezirksgericht Mauerkirchen aufgelassen und die Gemeinde dem Bezirksgericht Braunau am Inn zugewiesen. [1]
Einwohnerentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.372 Einwohner, 2001 dann 2.303 Einwohner.
Ansässige Firmen (Auswahl)
- Hischenhuber Nfg. Roither GmbH & Co KG (Kaufhaus), Obermarkt 6, 8, 10
- Trachten-Stoffe.at Hischenhuber Nfg. Roither GmbH & Co KG (Trachten-Stoff-Fachgeschäft), Obermarkt 6, 8, 10
- GPG Girlinger (Fenster, Sonnenschutz), Wollöster 60
- Wimmer Kurt (Elektro), Obermarkt
- Sailer Rudolf (Bäckerei), Obermarkt
- Öller Josef (Gasthof, Seminar, Hotel) Obermarkt
- Badwirt - Johann Lengauer(Gasthof)
- Raimund Beck KG WSC / NTA (Herstellung von Befestigungsmittel) Biburg 1
- Leguna Nährmittel GmbH 5270 Mauerkirchen, Bahnhofstr 2
Persönlichkeiten
Der Pfleger des Gerichtes Mauerkirchen, Joseph Franz Graf von Aham, war vom 21. Dezember 1705 bis 16. Januar 1706 im Direktorium des Braunauer Parlaments.
Söhne und Töchter
- Franz Michael Vierthaler (1758–1827), Pädagoge
- Pepi Scherfler (*1933), Musiker und Komponist
Ehrenbürger
- August Gruber ( Bürgermeister a.D., späterer Landtagsabgeordneter), 1867
- K.k. Baurat Karl Freiherr von Schwarz (Erbauer der Bahnlinie Braunau-Steindorf), 1873
- Friedrich Bergmüller (Bürgermeister, Landtags- und Reichsratabgeordneter a.D.), 1883
- Franz Xaver Nothaft (Pfarrer), 1901
- Josef Matzner (Vizebürgermeister, Feuerwehrkommandant a.D.), 1929
- Karl Starmühlner (Bürgermeister a.D., Feuerwehrkommandant a.D.), 1929
- Mark W. Clark (Oberbefehlshaber der amerikanischen Truppen in Österreich), 1946
- Raimund Beck (Eigentümer der Fa. R. Beck Befestigungssysteme), 1987
- Günther Beck (Eigentümer der Beck Fastener Group), 1999
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Änderungen von Gerichtsbezirken, 26. März 2008
Literatur
- Herbert G. Brandstetter: Mauerkirchen – Die Chronik. (2005) erhältlich im Gemeindeamt Mauerkirchen.