Bad Schallerbach

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Marktgemeinde
Bad Schallerbach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Bad Schallerbach
Bad Schallerbach (Österreich)
Bad Schallerbach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Grieskirchen
Kfz-Kennzeichen: GR
Fläche: 8,51 km²
Koordinaten: 48° 14′ N, 13° 56′ OKoordinaten: 48° 13′ 44″ N, 13° 55′ 31″ O
Höhe: 308 m ü. A.
Einwohner: 4.461 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 524 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4701
Vorwahl: 07249
Gemeindekennziffer: 4 08 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Rathausplatz 1
4701 Bad Schallerbach
Website: www.bad-schallerbach.at
Politik
Bürgermeister: Markus Brandlmayr (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
14
4
4
2
1
14 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Bad Schallerbach im Bezirk Grieskirchen
Lage der Gemeinde Bad Schallerbach im Bezirk Grieskirchen (anklickbare Karte)AistersheimBad SchallerbachEschenau im HausruckkreisGallspachGaspoltshofenGeboltskirchenGrieskirchenHaag am HausruckHeiligenbergHofkirchen an der TrattnachKallhamKematen am InnbachMeggenhofenMichaelnbachNatternbachNeukirchen am WaldeNeumarkt im HausruckkreisPeuerbachPollhamPöttingPramRottenbachSt. AgathaSt. Georgen bei GrieskirchenSt. ThomasSchlüßlbergSteegenTaufkirchen an der TrattnachTolletWaizenkirchenWallern an der TrattnachWeibernWendlingOberösterreich
Lage der Gemeinde Bad Schallerbach im Bezirk Grieskirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Rathausplatz mit dem Rathaus (1923/24 errichtet)
Rathausplatz mit dem Rathaus (1923/24 errichtet)
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Bad Schallerbach ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel mit 4461 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bad Schallerbach liegt auf 308 m Höhe an der Trattnach im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 3,8 km, von West nach Ost 3,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 8,4 km². 14,3 % der Fläche sind bewaldet, 66,7 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Landschaftlich gehört die Gegend zur Raumeinheit Inn- und Hausruckviertler Hügelland.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Bad Schallerbach (4330)
  • Gebersdorf (27)
  • Schönau (104)

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Schönau.

Die Gemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Grieskirchen.

Zählsprengel sind Bad Schallerbach-Zentrum, Bad Schallerbach-Umgebung, Zentrum-Umgebung-Ost, Zentrum-Umgebung-N und W, bei zweiterem werden Gebersdorf, Schönau und ein Teil der Ortschaft des Marktortes erfasst.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pollham St. Marienkirchen an der Polsenz (Bez. Eferding)
Schlüßlberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Wallern an der Trattnach
Pichl bei Wels (Bez. Wels-Land)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch vor dem Jahr 1167 erfolgte die erste urkundliche Nennung als Scalbach.[2][3] Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Im 19. Jahrhundert wurden Aigendorf und Kumpfhub noch als eigene Ortschaften der damals Schönau genannten Gemeinde gezählt.[4]

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Im selben Jahr erfolgte die Erschließung der Schallerbacher Schwefeltherme. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Am 3. Juni 1938 erfolgte die Namensänderung der Gemeinde Schönau in Gemeinde Bad Schallerbach[5]. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. 1946 wird Bad Schallerbach zum Markt erhoben. 1995 wurden die Badeanlagen nach umfangreichen Sanierungen und Zubauten unter dem Namen Aquapulco (anspielend auf Acapulco) eröffnet.

Die Oberösterreichische Landesgartenschau 2009 Botanica fand in Bad Schallerbach statt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 3.110 Einwohner, 2001 dann 3.275 Einwohner. Da sowohl die Geburtenbilanz als auch die Wanderungsbilanz positiv blieben, wuchs die Bevölkerungszahl auf 3.518 im Jahr 2011.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Bad Schallerbach
  • Magdalenabergkirche: Der Bau der Kirche erfolgte zwischen 1398 und 1423 in gotischem Baustil.
  • Filialkirche Schönau: Die Kirche diente bis 1950 als Pfarrkirche. In den Jahren 1965/66 erfolgte die Umgestaltung des Innenraumes. Das Mosaik-Altarbild mit Szenen aus dem Leben des Hl. Petrus und andere Kunstwerke stammen vom Tiroler Sakralkünstler Max Spielmann (1906–1984).
  • Pfarrkirche Bad Schallerbach: 1956 Grundsteinlegung, 1958 Einweihung der neuen Pfarrkirche, erbaut nach den Plänen des Architekten Hans Feichtinger (aus Bad Schallerbach), künstlerisch ausgestaltet durch Max Spielmann.
  • Das Rathaus wurde 1923–1924 von Mauriz Balzarek (1872–1945), der als bedeutendster Jugendstil-Architekt Oberösterreichs gilt, erbaut. Von ihm stammen in Bad Schallerbach außerdem die ersten Badeanlagen, die Promenade entlang der Trattnach als auch die Pläne für das Gendarmerie-Kurhaus und den Schallerbacherhof.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Oberösterreichischen Landesgartenschau Botanica 2009
  • Internationaler Musiksommer: seit 1996 unter der Leitung von Intendant Peter Gillmayr jährlich in Bad Schallerbach; Mit etwa 90 Konzerten pro Jahr zählt diese Veranstaltungsreihe zu den größten und renommiertesten im Land.
  • Schwerpunkte und Reihen: Kurorchester / Tage der evangelischen Kirchenmusik Wallern / String Passion / musica sacra / Musiksommer Virtuos / Schallerbach Vokal / Bad Schallerbacher Herbstlese- wort & ton / Advent / Silvestergala.

Das Kurorchester wurde bereits 1926 gegründet, feierte 2006 sein 80-jähriges Bestehen und spielt vom Muttertag bis Ende September immer an den Samstag- und Sonntagnachmittagen.

  • Konzerte und Vorträge: mehrmals pro Woche finden diverse Konzerte und Vorträge im Tagungszentrum Atrium (vormals Gästezentrum) statt.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hauptwirtschaftsbereich von Bad Schallerbach liegt im Tourismus (Kurbetrieb und Fremdenverkehr).

Kurbetrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luftaufnahme vom EurothermenResort Bad Schallerbach
Rehabilitationszentrum der PVA
Pfarrkirche mit Pfarrzentrum und Seniorenheim Wohnen & Pflege St. Raphael der Kreuzschwestern

Bad Schallerbach ist ein für sein hochwirksames Schwefelthermalwasser bekannter Kurort. Die Schwefelthermalquelle wurde 1918 erschlossen und zu einem modernen Thermenkomplex, dem Eurothermen Resort Bad Schallerbach, ausgebaut. Daneben gibt es eine Gesundheitseinrichtung der BVAEB, so wie ein Rehabilitationszentrum der PVA.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Gemeinde gibt es drei Schulen:

  • Eine Volksschule, die seit dem Schuljahr 2018/2019 als Ganztagesschule geführt wird.
  • Eine Mittelschule, die seit 2012 auch eine Tagesbetreuung anbietet.
  • Eine Musikschule, eine Zweigschule der Landesmusikschule Grieskirchen.[7]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Straße: Bad Schallerbach hat einen Zubringer zur Innkreis Autobahn A 8.
  • Bus: Der Shuttlebus Kurti (Kurtaxi) fährt seit 2001 täglich in den Zeiträumen 5.50–11.50 und 14.20–17.50 im Halbstundentakt im Ort. Außerdem verkehrt seit 2004 die Buslinie Walli (Wallern Linie) des Nachbarorts Wallern auch in Teilen Bad Schallerbachs. Die Buslinien sind für Inhaber einer Gästekarte und Einheimische von Bad Schallerbach und Wallern mit einer Berechtigungskarte gratis.
  • Es existiert der Bahnhof Bad Schallerbach-Wallern an der Bahnstrecke Wels–Passau.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1931–1934 Anton Weidinger (SDAP)
  • 1955–1991 Rudolf Stumpfl (ÖVP)[10]
  • 1991–2020 Gerhard Baumgartner (ÖVP)[11]
  • seit 2020 Markus Brandlmayr (ÖVP)[12]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung:

In Rot auf grünem, gewelltem Wasser ein silbernes Brunnenhaus, bestehend aus drei Stufen und einem Brunnengrand; vier Säulen tragen einen Balken, der von zwei Bogen überwölbt und einem kugelförmigen Knauf bekrönt wird. Aus einem schwarzen, kreisrunden Loch des dem Brunnengrand vorgebauten Abflusses ergießt sich eine grüne Quelle.

Die Gemeindefarben sind Rot-Weiß-Grün.

Das Wappen wurde Bad Schallerbach kurz nach der Markterhebung 1946 verliehen. Es zeigt das 1932 errichtete Brunnenhaus der Schwefelthermalquelle, der der Ort seine Bedeutung als Heilbad verdankt.[13]

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belgien Koksijde (Belgien)

Die älteste Gemeindepartnerschaft Österreichs besteht seit 1955 mit der belgischen Gemeinde. Jährlich findet in den Sommerferien ein Austauschprogramm statt, es dürfen Jugendliche beider Orte mit einem Leiter nach Wanze und Konz oder nach Bad Schallerbach fahren.[14]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personen mit Bezug zur Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Rockenschaub: Bad Schallerbach. Ein Jahrhundert in Wort und Bild. Hrsg. vom Ortsmarketing Bad Schallerbach, 2004.
  • Alfred Rockenschaub: Von der Erdölbohrung zum Heilbad – Bad Schallerbach. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Jahrgang 50, Heft 4, Linz 1996, S. 390–402 (ooegeschichte.at [PDF; 2,1 MB]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bad Schallerbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Peter Wiesinger, Karl Hohensinner, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Christina Schrödl, Stephan Gaisbauer, Aurelia Schneckenreither: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Grieskirchen und Eferding (nördliches Hausruckviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 5). Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, Linz 2017, ISBN 978-3-9027-4014-4, Nr. 5.2.8.4 („Udalricus de Scalbach“ in der Traditionsurkunde Nr. 174 des Stiftes Mondsee).
  3. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 1. Wien 1852, CLXXIV, S. 95 (archive.org – „Udalricus de scalbach“ als Zeuge): „Codex Traditionum Monasterii Lunaelacensis.“
  4. Benedikt Pillwein (Hrsg.): Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg. Mit einem Register, welches zugleich das topographische und genealogische Lexikon ist und der Kreiskarte versehen. Geographisch-historisch-statistisches Detail nach Distrikts-Kommissariaten. 1. Auflage. Dritter Theil: Der Hausruckkreis. Joh. Christ. Quandt, Linz 1830, S. 328  (Google eBook). 2. Auflage 1843 (Google Book)
  5. Land Oberösterreich: Chronik 1938; abgerufen am 26. Juni 2010
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Bad Schallerbach, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 13. April 2019.
  7. Gemeinde Bad Schallerbach, Institutionen, Schulen. Abgerufen am 13. April 2019.
  8. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  9. Wahl Oberösterreich 2021 oberoesterreich.gv.at
  10. Bürgermeister zeigen langen Atem. (Memento vom 13. Mai 2021 im Internet Archive) Landl-Zeitung
  11. Nach 29 Jahren im Bürgermeisteramt verlässt Gerhard Baumgartner die Gemeindepolitik. ÖVP Bad Schallerbach, 2020.
  12. Markus Brandlmayr ist Bad Schallerbachs neuer Bürgermeister. meinbezirk.at, 15. Oktober 2020.
  13. Land Oberösterreich: Wappen der Gemeinde Bad Schallerbach
  14. Gemeinde Bad Schallerbach, Unsere Gemeinde, Partnerschaft. Abgerufen am 13. April 2019.
  15. Land Oberösterreich – Biografie von Alois Dornetshuber, abgerufen am 14. März 2024
  16. Josef Goldberger/Cornelia Sulzbacher – Frauenorganisationen (im Gau Oberdonau), abgerufen am 14. März 2024