Peuerbach
Stadtgemeinde Peuerbach
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Grieskirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | GR | |
Fläche: | 39,4 km² | |
Koordinaten: | 48° 21′ N, 13° 46′ O | |
Höhe: | 390 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.650 (1. Jän. 2020) | |
Postleitzahl: | 4722 | |
Vorwahl: | 07276 | |
Gemeindekennziffer: | 4 08 35 | |
NUTS-Region | AT311 | |
UN/LOCODE | AT PRB | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathausplatz 1 4722 Peuerbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Oberlehner (ÖVP) | |
Lage von Peuerbach im Bezirk Grieskirchen | ||
Peuerbach, Kirchenplatz | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Peuerbach ist eine Stadtgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel mit 4650 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2020). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Grieskirchen.
Am 6. November 2016 gab es eine Abstimmung, ob Peuerbach mit den Nachbargemeinden Bruck-Waasen und Steegen zusammengelegt wird. Die Bewohner von Peuerbach und Bruck-Waasen stimmten mehrheitlich dafür, die Bewohner von Steegen mehrheitlich dagegen. Somit wird Peuerbach mit Bruck-Waasen zusammengelegt.[1] Die Fusionsgemeinde führt den Namen Stadtgemeinde Peuerbach weiter.[2]
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Peuerbach liegt auf einer Höhe von 390 m ü. A. im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 11,0 km, von West nach Ost 7,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 39,4 km². 10,9 % der Fläche sind bewaldet, 79,6 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gemeindegebiet umfasst seit der Fusion mit Bruck-Waasen am 1. Jänner 2018 nunmehr 58 Ortschaften, davor 14 (Einwohner Stand 1. Jänner 2020[3]):
- Achleiten (65)
- Adenbruck (62)
- Aichet (31)
- Besenberg (80)
- Blindenau (16)
- Brandstätten (28)
- Breitau (86)
- Bruck an der Aschach (160)
- Buch (118)
- Dunkenedt (11)
- Eckartsroith (57)
- Erleinsdorf (29)
- Feichten (13)
- Freiling (11)
- Fuchshub (145)
- Greinsfurth (23)
- Gschwendthäuser (20)
- Haargassen (10)
- Höhenstein (418)
- Holzleithen (13)
- Hötzmannsberg (28)
- Hub (29)
- Itzling (20)
- Kastlingeredt (84)
- Köppensteegen (8)
- Leithen (15)
- Mittereibach (16)
- Mühlbrenning (54)
- Niederaching (21)
- Niederensfelden (20)
- Niederweiding (23)
- Nußbaum (12)
- Oberaching (25)
- Oberndorf (54)
- Oberngrub (14)
- Oberweiding (22)
- Parz bei Gattern (17)
- Peuerbach (1628)
- Pfarrhofheuberg (181)
- Prambeckenhof (20)
- Pühret (37)
- Ranna (27)
- Ratzling (18)
- Schieferhub (116)
- Sölden an der Straß (41)
- Spielmannsberg (38)
- Staureth (6)
- Stefansdorf (74)
- Steingrüneredt (33)
- Teucht (135)
- Thomasberg (51)
- Untereibach (6)
- Unterheuberg (76)
- Untertreßleinsbach (127)
- Usting (93)
- Waasen (16)
- Waasnerau (52)
- Winkl (17)
Die Gemeinde besteht aus drei Katastralgemeinden (Fläche: Stichtag 31. Dezember 2017[4]):
- Bruck (1108,22 ha)
- Peuerbach (1100,87 ha)
- Waasen (1730,91 ha)
Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Natternbach | Neukirchen am Walde | |
St. Willibald (Bez. Schärding) Steegen Altschwendt (Bez. Schärding) |
![]() |
Heiligenberg Waizenkirchen |
Kallham | Pötting | Michaelnbach |
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Peuerbach erhielt im Jahr 1280 das Marktrecht. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Bekannt ist der Ort vor allem für seine Rolle in den Bauernkriegen (1625/26). In der politisch und religiös wirren Zeit zwischen 1620 und 1660 verließ eine große Zahl von Peuerbacher Exulanten ihre Heimat.[5] Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Im Jahr 1995 erhielt Peuerbach das Stadtrecht.
Am 1. Jänner 2018 erfolgte die Fusionierung der Stadtgemeinde mit der Nachbargemeinde Bruck-Waasen.
Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schloss Peuerbach: Das Schlossmuseum Peuerbach beherbergt die Georg-von-Peuerbach-Ausstellung, das Bauernkriegsmuseum und die oö. Landeskrippe.
- Pfarrkirche Peuerbach
- Astrolabium-Uhr auf dem Rathaus, 10× vergrößert nach dem Original Georg von Peuerbachs um 1450
- Kometor
- Musikverein Peuerbach[6] (gegründet 1870) – zuständig auch für die Gemeinde Steegen
- Freisitz Schifferhub
- Freisitz Steindlbach
Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Star Movie Kino
- verschiedene Pubs und Gasthäuser
- Freibad
- Kletterhalle
- Eislaufhalle (nur im Winter)
- Fußball-/Tennisplatz
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit 1997 findet der Silvesterlauf Peuerbach statt, einer der bestbesetzten Straßenläufe Österreichs, der von 1981 bis 1996 in Natternbach ausgetragen wurde.
In Peuerbach gibt es zwei Sportvereine, die Union Peuerbach und die ASKÖ Bruck-Peuerbach.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bahn[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Peuerbach ist Endpunkt einer Stichstrecke der Linzer Lokalbahn.
Straße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Peuerbach liegt an der Eferdinger Straße (B129).
Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Volksschule Bruck
- Volksschule Peuerbach
- Neue Mittelschule Peuerbach (mit Sportzweig)
- Landesmusikschule Peuerbach
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Gemeinderat wurde wegen der Gemeindefusionierung per 1. Jänner 2018 aufgelöst. Er hatte bis Ende 2017 25 Mitglieder:
- 14 ÖVP
- 4 SPÖ
- 4 FPÖ
- 3 Grüne
Der Stadtrat zählte 7 Mitglieder:
- 4 ÖVP
- je 1 SPÖ, FPÖ und Grüne
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1850–1855: Silvester Terpinitz
- 1855: Mathias Lißberger
- 1855–1864: Karl Mayrhofer
- 1864–1867: Karl Stöbner
- 1867–1870: Franz Wezlmayr
- 1870–1879: Alois Spanlang
- 1879–1883: Ignaz Starzengruber
- 1883–1886: Franz Hoflehner
- 1886–1917: Heinrich Pramendorfer
- 1917–1938: Josef Heuberger
- 1938–1945: Alois Trappmaier
- 1945–1947: Alois Schmidauer
- 1947–1961: Johann Peham
- 1961–1990: Rudolf Orthofer
- 1990–2001: August Falkner (ÖVP)
- 2001–2017, 2018–: Wolfgang Oberlehner (ÖVP)
- Vom 1. Jänner 2018 bis zur Neuwahl des Bürgermeisters am 8. April 2018 wurden die Geschäfte interimistisch durch den vom Land Oberösterreich bestellten Regierungskommissär Andreas Wenzl getätigt.[7]
- Am 8. April 2018 wurde nach der Fusion der Gemeinderat und Bürgermeister neu gewählt. ÖVP-Kandidat Wolfgang Oberlehner erhielt 43,8 Prozent der Stimmen, SPÖ-Kandidat Fritz Peham 24,3 Prozent. Am 22. April 2018 erfolgte eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten,[8][9] bei der sich Wolfgang Oberlehner (ÖVP) mit 52,85 Prozent der Stimmen durchsetzte.[10]
Ehemalige Bürgermeister von Bruck-Waasen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1873–1906: Johann Zehetmayr
- 1906: Johann Humer
- 1906–1912: Anton Lugmair
- 1912–1942: Josef Wohlmair
- 1942–1945: Alois Trappmair
- 1945–1946: Alois Schmidauer
- 1946–1955: Johann Zauner
- 1955–1967: Josef Aschauer
- 1967–1984: August Mayrhuber
- 1984–1997: Rudolf Mayr
- 1997–2006: Josef Emprechtinger
- 2006–2017: Peter Sattlberger (ÖVP)
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung (Offizielle Beschreibung) des Gemeindewappens:
- „In Blau ein silberner, gequaderter Torbau mit aufgeschlagenen, roten Torflügeln und drei Zinnen mit schwarzen Schießlöchern. In der durchbrochenen Toröffnung auf grünem, vom Schildfuß ausgehendem Dreiberg ein schwarzer, linkshin gewendeter Rabe, einen goldenen Eichenzweig mit drei Eicheln im Schnabel.“
Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Georg von Peuerbach (1423–1461), Astronom an der Wiener Universität und Wegbereiter des kopernikanischen Weltbilds
- Johann Gotthard Hayberger (1695–1764), Barockbaumeister und Bürgermeister von Steyr
- Maximilian Heyß (1808–1867), Jurist und Politiker
- Albert Mauer (1907–1999), polnischer Eishockeyspieler
- Günther Sallaberger (* 1940), Politiker (SPÖ)
- Maria Rösslhumer (* 1960), Politikwissenschafterin und Frauenrechtlerin
- Klaus Klaffenböck (* 1968), Rennfahrer, Seitenwagenweltmeister und Sieger der Isle of Man TT
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Heinrich Barucher (* um 1390), Benediktiner und langjähriger Pfarrer, Kirchenrechtler an der Univ. Wien, Mentor von Georg von Peuerbach
- Reinhold Entholzer (* 1959), Politiker (SPÖ)
- Walter Entholzer (* 1953), Arzt und Politiker (ÖVP)
- Kajetan Alois Gloning (1836–1910), Lehrer und Fachschriftsteller
- Martin Gollner (* 1968), Arzt und Politiker
- Manfred Hebenstreit (* 1957), Maler und Grafiker
- Walter Knoglinger (1928–2012), Journalist, Publizist und Segelsportfunktionär
- Doris Schmidauer (* 1963), Politikerin (Grüne) und Ehefrau des amtierenden österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Julius Strnadt: Peuerbach. Ein rechtshistorischer Versuch. In: Jahrbuch des Oö Musealvereins. Band 27, Linz 1868, S. 1–634, PDF (46 MB) auf ZOBODAT
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 40819 – Peuerbach. Gemeindedaten, Statistik Austria. (Datenstand 31. Dezember 2017 für die Altgemeinde Peuerbach!)
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS) (Datenstand 31. Dezember 2017 für die Altgemeinde Peuerbach!)
- Weitere Infos über die Gemeinde Peuerbach auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich. (Datenstand 31. Dezember 2017 für die Altgemeinde Peuerbach!)
- www.peuerbach.at Webseite der Gemeinde
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ OÖ: Zwei Gemeinden fusionieren orf.at, 6. November 2016, abgerufen 6. November 2016.
- ↑ Verordnung der Oö. Landesregierung betreffend die Vereinigung der Gemeinden Bruck-Waasen und Peuerbach, abgerufen am 6. Dezember 2017
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2020 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2020), (CSV)
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2017, abgerufen am 4. Jänner 2018
- ↑ Eberhard Krauß: Vertreibung, Flucht, Migration: Exulanten aus Peuerbach in Franken, Schwaben und anderswo. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 2006, S. 135, gesamter Artikel S. 123–138, PDF auf land-oberoesterreich.gv.at
- ↑ MVP. Abgerufen am 16. Juni 2017.
- ↑ Startseite der Stadtgemeinde Peuerbach, abgerufen am 7. Jänner 2018
- ↑ orf.at: Neue Bürgermeister: Stichwahl in Peuerbach. Artikel vom 8. April 2018, abgerufen am 9. April 2018.
- ↑ orf.at: Bürgermeisterwahlen in drei Bezirken. Artikel vom 8. April 2018, abgerufen am 9. April 2018.
- ↑ orf.at: Neue Bürgermeister in Peuerbach und Micheldorf. Artikel vom 22. April 2018, abgerufen am 22. April 2018.