Benutzer:CMGPJ/Die GP JOULE GmbH

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GP JOULE GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 2009
Sitz Reußenköge, Deutschland

Buttenwiesen, Deutschland

Leitung Ove Petersen (CEO),

Heinrich Gärtner (CEO),

Dr. Daniel Gerner (CFO),

Jürgen Gerold (COO)

Mitarbeiterzahl 350
Branche Erneuerbare Energien
Website GP-Joule.de

Die GP JOULE-Gruppe ist in der Entwicklung, dem Bau und der Vermarktung von Windenergie- und Photovoltaikprojekten aktiv und hat bis dato (Stand März 2021) Erneuerbare Energien-Projekte mit einer Leistung von rund 1 Gigawatt (GW) ans Netz gebracht.

Neben der Entwicklung und dem Bau von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten und der Übernahme von Servicedienstleistungen für den Betrieb ist GP JOULE auch Lösungsanbieter und Umsetzungspartner für integrierte Wärme- und Mobilitätskonzepte basierend auf Erneuerbaren Energien. Dazu zählen auch Wasserstoff-Projekte.[1]

Das Unternehmen ist in Deutschland, in einigen westeuropäischen Märkten und in Nordamerika tätig. Es beschäftigt heute (Feb. 2021) rund 350 Personen. GP JOULE sieht sich selbst als Pionier im Bereich der regenerativen Energien und hat sich nach eigenen Angaben als eines der führenden Unternehmen in diesem Segment positioniert.[2]

Derzeit befinden sich nach Angaben von GP JOULE Projekte mit einer Gesamtleistung von etwa 1,3 GW in der Entwicklung. Künftig möchte das Unternehmen die Bereiche Sektorkopplung, Wärme und Mobilität ausbauen.

Der Name "GP JOULE" setzt sich zusammen aus den Initialen der beiden Firmengründer Heinrich Gärtner und Ove Petersen sowie "Joule", der Maßeinheit für Energie.

Gründung GP JOULE

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Nach dem Abschluss ihres Studiums als Diplom-Agraringenieure an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf, beschließen die beiden Kommilitonen Ove Petersen und Heinrich Gärtner 2009 erste unternehmerische Erfahrungen in der Planung und Realisierung von PV-Freiflächenanlagen für die Gründung von GP JOULE zu nutzen. Ziel ist es, ein wirtschaftlich rentables Unternehmen zu gründen, welches die flächendeckende Energieversorgung aus Erneuerbaren Energien im Fokus hat.

Gemeinsam hatten beide bereits 2004 eine PV-Anlage auf dem Hof der Familie Gärtner und im Folgejahr 2005 eine PV-Anlage auf dem Hof der Familie Petersen errichtet. Es handelte sich dabei jeweils um die bis dato größte Dünnschicht-Freiflächenanlage in Deutschland.

Der Hof Petersen

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Der Hauptsitz der Firma GP JOULE liegt in Nordfriesland, auf dem Hof der Familie Petersen. Nachdem der Cecilienkoog in1905 eingedeicht und somit zu Festland wurde, gründete die Familie Petersen den Hof Petersen (1920). Auf dem Hof wurde vorrangig fruchtbares Marschland bewirtschaftet. Dieses eignet sich aufgrund der feinkörnigen Struktur, des Nährstoffreichtums und des hohen Grundwasserspiegels hervorragend für die landwirtschaftliche Nutzung.

Heute werden rund 250 Hektar der Fläche für die rund 7000 Bio-Legehennen genutzt. Weitere 250 Hektar dienen der konventionellen Bewirtschaftung für Mais, Winterweizen, Raps, Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS) und Ackergras. Die Anbauflächen dienen hauptsächlich der eigenen Futtermittelgewinnung sowie der Energiepflanzenerzeugung für Biogasanlagen. Neben einem modernen Maschinenpark und großen Lagerkapazitäten verfügt der Hof auch über eine eigene Getreidetrocknung sowie einen Eiervertrieb.

Über die klassische landwirtschaftliche Nutzung hinaus, unterhält der Hof Petersen zwei Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 1 MW. Die entstehende Abwärme beheizt die angrenzenden Betriebs-, Büro-, und Wohngebäude sowie benachbarte Bauern- und Gesundheitshöfe.

Zudem betreibt der Hof im Rahmen der solaren Freiflächennutzung seit 2005 eine selbst installierte 2 MW-Solaranlage, die grünen Strom erzeugt.

Mittlerweile wird der Hof in vierter Generation von Ove Petersen zusammen mit Vater Oke Petersen bis 2015 geführt[3].

Der Zweitsitz der Firma GP JOULE liegt auf dem Maierhof der Familie Gärtner im Landkreisdreieck Dillingen, Donau-Ries, Augsburg. Auf der rund 80 Hektar großen Eigentumsfläche finden sich ca. 8 Hektar Wald sowie Karpfen- und Forellenteiche. Zurzeit werden auf den landwirtschaftlichen Flächen Mais, Zuckerrüben, Getreide und Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS) angebaut. Die Erträge dienen auch hier hauptsächlich der Futtermittelgewinnung sowie der Energiepflanzenerzeugung für Biogasanlagen.

Bis 1968 wurden auf den Betrieb Schweine, Rinder und Geflügel gehalten. Danach konzentrierte sich die Landwirtschaft auf Mastschweine. Ab 2002 wurde eine PV-Freiflächenanlage mit Dünnschichtmodulen und einer Leistung von 3,2 MW gebaut. 2004 folgte eine Biogasanlage mit einer Leistung von 850 kW. Seit 2007 werden 25 Häuser im Nachbarort und ein Treibhaus von 25 x 30 m mit Wärme versorgt. Die anfallenden Gärreste der Biogasanlage werden boden- und grundwasserschonend ausgebracht. Der entstehende Strom wird in das örtliche Stromnetz eingespeist.

2013 wurde eine Windkraftanlage mit einer Leistung von 3,2 MW gebaut. Auch dieser Strom wird in eingespeist.

Die Mastschweineproduktion wurde 2018 eingestellt. Die Stallungen wurden zu Büroräumen umgebaut.

Der Hof blickt auf eine lange Geschichte zurück. Archäologische Funde im Betriebsbereich weisen auf eine frühe Bewirtschaftung hin. Erste urkundliche Erwähnungen finden sich in Bayerischen Staatsarchiv in Neuburg um 1650. Um 1700 fiel der Hof in Folge des Spanischen Erbfolgekrieges der österreichisch-habsburgerischen Grafschaft Burgau zu. Dem Besitzer des Hofes wurde die niedere Gerichtsbarkeit verliehen. Seit 1903 ist der Hof im Besitz der Familie Gärtner.

Geschäftsmodel

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GP JOULE ist ein Energielieferant und -versorger, genauer Projektentwickler für Erneuerbare Energien in Deutschland, West-Europa und Nordamerika. Das Geschäftsmodell von GP JOULE steht im Wesentlichen auf zwei Säulen: zum einen auf der Projektierung von erneuerbaren Erzeugungskapazitäten in den Bereichen Solar- und Windenergie sowie  Wärme- und Wasserstoffprojekten, zum anderen auf Dienstleistungen rund um den Bau und die Betriebsführung sowohl für diese Anlagen als auch für Drittprojekte sowie für die Konzeption und Umsetzung integrierter Mobilitätskonzepte.

Geografisch liegt der Fokus von GP JOULE in Europa und Nordamerika. In diesen Regionen gibt es nicht nur einen hohen Pro-Kopf-Energieverbrauch, sondern auch weiterhin Wachstumstendenzen im Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie stabile politische Bedingungen.

GP JOULE versteht sich als integrierter Erneuerbarer-Energien-Konzern mit Kompetenzen im Bereich der Sektorenkopplung und als Innovator in den Bereichen Energiewirtschaft und Mobilität.

Unternehmensstruktur

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Standort Deutschland

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Standort Reußenköge

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Der Hauptsitz von GP JOULE liegt in Reußenköge auf dem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb von Mitgründer Ove Petersen. An diesem Standort sind ca. 150 Mitarbeiter (Sept. 2020) beschäftigt. Neben der Verwaltung sind dort auch alle weiteren Bereiche aus dem GP JOULE-Portfolio vertreten und koordiniert.

Standort Buttenwiesen

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In Buttenwiesen in der Nähe von Augsburg befindet sich auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Heinrich Gärtner ein weiterer Unternehmensstandort mit etwa ca. 35 Mitarbeitern, die sich vorrangig um die Projektierung von Windenergie- und Photovoltaikanlagen im Süden Deutschlands sowie bundesweit um die Entwicklung von Wärmenetzen kümmern.

Weitere Standorte

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In Lübeck, Augsburg und Berlin befinden sich kleinere Vertriebsbüros, wobei Berlin auch als Standort für die Verbandsarbeit sowie die politische Arbeit auf Bundesebene dient.

Standort Frankreich

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Die französische Region Aquitanien hat landesweit den höchsten Photovoltaik-Zubau zu verzeichnen. Im ersten Quartal 2012 wurden dort für den Solarpark Pompogne Anlagen mit einer Leistung von 54 MW Leistung installiert, rund 70 Prozent davon baute GP JOULE. Das Unternehmen unterhält mittlerweile ein eigenes Büro für das Frankreich-Geschäft. Zu den wichtigsten Projekten zählt in diesem Zusammenhang die Inbetriebnahme jenes Solarparks im Sommer 2013. Auf 75 Hektar Fläche erzeugt dieser regenerative Energie für etwa 11.000 Haushalte. Der Park besteht aus vier Teilflächen, in Pompogne, Barbaste und Farques, die zu einem großen Park zusammengefasst wurden. Über vier Trassen wird der Strom zu einem zentralen Umspannwerk geleitet.

Im Mai 2015 stieg die Nennleistung der insgesamt von GP JOULE in Frankreich realisierten PV-Anlagen auf 108 MW. Es handelt sich dabei um das bislang größte Auslandsprojekt des Unternehmens aus Reußenköge.

Standort Italien

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Im Dezember 2013 hat GP JOULE in der norditalienischen Region Friaul einen Solarpark mit einer Gesamtleistung von 26,5 MW ans Netz gebracht. Der Park setzt sich aus sechs Teilprojekten zusammen, die sich in der Nähe von Udine, der Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien befinden. Mit dem dort erzeugten Ökostrom lassen sich etwa 7.300 Haushalte versorgen.

Das erste realisierte Projekt in Italien ist die Installation von 2 PV-Anlagen nahe der Gemeinde Iglesias auf Sardinien. Auf einer Gesamtfläche von 3,5 Hektar wurden dort rund 8.300 Module mit einer Nennleistung von 1 MW installiert.

Standort Nordamerika

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Der nordamerikanische Hauptsitz befindet sich in Toronto, Kanada. Dort arbeiten rund 20 Mitarbeiter in den Bereichen EPC-Anlagenbau und Projektierung von Photovoltaikanlagen. Von dort aus wird auch der US-amerikanische Markt bearbeitet. Im kalifornischen Los Gatos befindet sich noch ein kleines Projektbüro.[4]

Tochterunternehmen/ Business Units

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Die Geschäftseinheit GP JOULE PROJECTS (GP JOULE PROJECTS GmbH & Co. KG) umfasst die weltweiten Projektentwicklungen der Gruppe mit Ausnahme des Nordamerika­geschäfts. Da der Zugang zum beschränkenden Faktor Fläche entscheidend für die erfolgreiche Projektierung erneuerbarer Energieerzeugungskapazitäten ist, steht die regionale Verankerung dieser Business Unit im Fokus [5]. Prägend ist hier vor allem der biografische Hintergrund der beiden Gründer und Geschäftsführer in der Landwirtschaft, wodurch das Verständnis für die Flächeneigentümer, oftmals eben Landwirte, im Unternehmen gefördert wird.

Die Geschäftseinheit PROJECTS wird für Wind- und PV-Projekte in der nördlichen Hälfte Deutschlands aus Reußenköge (Schleswig-Holstein) für die südlichen Projekte aus Buttenwiesen (Bayern) geführt.

GP JOULE PROJECTS betreibt die Entwicklung von Erneuerbaren-Projekten seit der Gründung von GP JOULE technologieübergreifend und über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Dazu zählen:

·      Standortanalysen und Weißflächenkartierung

·      Rechtliche Projektsicherung und Pachtflächen-Akquise

·      Strategische Planung und Entwicklung

·      Rechtliche sowie energie- und genehmigungsrechtliche Planung

·      Teilnahme an Ausschreibungen der Bundesnetzagentur

·      Vertragsmanagement

·      Energiesteckbriefe

Als Partner ist GP JOULE PROJECTS vor allem für

·      Flächeneigentümer (vorrangig Landwirte)

·      Kommunen

·      Unternehmen aus dem Bereich der Energieversorgung (Stadtwerke)

·      Unternehmen mit einem hohen eigenen Stromverbrauch

·      Investoren

tätig und führt für die jeweilige Zielgruppe individuelle Projekt­entwicklungen durch. Das aktuelle Projektportfolio von GP JOULE PROJECTS umfasst erneuerbare Energieerzeugungs­kapazitäten mit einer Leistung von insgesamt 1,28 GW (Stand Februar 2021).

EPC - Anlagenbau

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Der Geschäftsbereich EPC (Engineering, Procurement, Construction) umfasst alle Dienstleistungen rund um den Bau von Solar- und Windparks. Dazu gehört die technische Planung der erneuerbaren Erzeugungskapazitäten sowie die Auswahl und Beschaffung geeigneter Komponenten und nachfolgend der Bau bzw. die Errichtung der Anlage(n).

Die individuelle Planung großer Photovoltaikanlagen ist eine der Hauptaufgaben dieser Einheit. Von der elektrotechnischen Auslegung über die Ertragsanalyse bis hin zur Bauplanung für den Tiefbau, den Netzanschluss (Link) und die Aufbaukonstruktion werden hier Grundlagen für den späteren Betrieb der Anlagen gelegt.

Das Leistungsangebot der Geschäftseinheit EPC wurde 2015 auf den Windenergiesektor ausgeweitet. Der Bereich Engineering konzentriert sich dabei auf die parkinterne Verkabelung, die Netzanschlusserrichtung und den Wegebau.

Die Geschäftseinheit SERVICE (GP JOULE SERVICE GmbH & Co. KG) und steht für die technische und kaufmännische Betriebsführung für Wind-, Solar- und Biogasanlagen. Im April 2019 hat sich die Enertrag AG, einer der größten Unternehmen im Bereich der Erneuerbaren Energien in Deutschland, mit 50 Prozent an dieser Gesellschaft beteiligt.[6]

GP JOULE SERVICE arbeitet mit zwei modern ausgerüsteten Leitwarten, eine davon in Reußenköge (Schleswig-Holstein) und eine in Buttenwiesen (Bayern), die tagsüber personell und in der Nacht durch einen Bereitschaftsdienst besetzt sind. Die Leistungsdaten der überwachten Anlagen werden in Echtzeit ausgewertet. Damit wird eine durchgängige Kontrolle der Anlagen bis hin zur sog. Predictive Maintenance, bei der technische Auffälligkeiten frühzeitig detektiert werden und die basierend darauf eingeleiteten Maßnahmen dazu beitragen, dass größere Schäden an den Anlagen und die damit verbundenen Kosten vermieden werden können.[7]

Die kaufmännische Betriebsführung ergänzt das technische Servicespektrum insbesondere durch folgende Leistungen:

·      Überwachung und Abwicklung des Einspeisemanagements

·      Erarbeitung und Umsetzung von Finanz- und Steuerkonzepten

·      Optimierung der Finanzierungskosten

·      Unterstützung bei Verhandlungsgesprächen bis hin zur Übernahme der Verhandlungen


Wartungs- und Reparaturmaßnahmen an Solarparks werden in aller Regel von eigenen Service­mitarbeitern durchgeführt. Für Windenergieanlagen wird die Koordination und Kontrolle sowohl der Wartungs- als auch der Instandhaltungsmaßnahmen übernommen.[8]

Über einen Zugang zum Online-Monitoring können sich Kunden transparent über die Arbeit des Dienstleisters informieren und in Echtzeit auf die Daten ihrer Anlagen zuzugreifen.

Die Geschäftseinheit THINK (GP JOULE THINK GmbH & Co. KG) befasst sich mit der Entwicklung integrierter Energiekonzepte, gespeist aus Sonnen- und Windenergie sowie aus Biogasanlagen und mit deren Umsetzung. GP JOULE THINK fokussiert sich auf die beiden Kernmärkte „Regenerative Wärme“ und „Wasserstoff“.

Der Energieverbrauch in Gebäuden hat einen maßgeblichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch, sodass der Fokus im Kontext des Klimaschutzes zukünftig besonders auf diesem Sektor liegen muss. In der EU entfallen 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs auf Gebäude. Davon wiederum 80 Prozent werden für das Beheizen aufgewendet. GP JOULE THINK bietet beispielsweise Gemeinden zwischen 500 und 10.000 Einwohnern die Möglichkeit, ihre Einwohner durch integrierte Wärmelösungen dezentral über entsprechende Wärmenetze zu versorgen.

Think Wasserstoff

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Der Teilgeschäftsbereich THINK Wasserstoff ist für die Entwicklung grüner Wasserstoffprojekte verantwortlich und operiert hauptsächlich in regionalen Märkten. Ein wesentlicher Faktor ist die Einbindung der regional Beteiligten, um die Akzeptanz der Bevölkerung sicherzustellen.

Die Säulen des Geschäfts sind die Analysen und Untersuchungen zur Machbarkeit und Business­modellierung, die Projektentwicklung (Link) kompletter Wasserstoffprojekte sowie die Übernahme des Anlagenbetriebs. Perspektivisch soll sich THINK Wasserstoff auch um die überregionale Vermarktung von regenerativ produziertem (sogenanntem grünen) Wasserstoff kümmern.

Das Leistungsspektrum von GP JOULE THINK Wasserstoff umfasst im Kern die technische Wertschöpfungskette von der Erzeugung des grünen Wasserstoffs (Link), über die Weiterverarbeitung, den Transport, die Belieferung, Betankung und Nutzung des Primärprodukts und seiner Derivate (Sauerstoff, Wärme, Methanisierung). Hinzu kommen projektbezogen Transferleistungen wie Standortsicherung, Genehmigungsverfahren, vertragliche Wechselbeziehungen, Finanzierung und rechtliche Rahmen­beding­ungen, die THINK Wasserstoff ebenso abdeckt wie die Betriebsführung inklusive der Steuerung der Anlagen, deren technische Überwachung sowie Serviceleistungen.

Die Geschäftseinheit CONNECT (GP JOULE Connect GmbH & Co. KG) ist ein Systemhaus für neue Mobilitätskonzepte. Im Vordergrund steht die Nutzung regenerativer Energie für die Elektromobilität. GP JOULE CONNECT begleitet Kunden im DACH-Raum bei der Realisierung von Projekten in diesem Sektor.

Das Portfolio von CONNECT besteht aus 6 Produktkategorien mit dem Ziel, Mobilitäts­projekte aus einer Hand anzubieten. Dazu zählen die Analyse, die Konfiguration eines individuellen Leistungsangebots, die Planung der erforderlichen Ladeinfrastruktur, die Abrechnung, der laufende Betrieb und die Wartung.

Des Weiteren befasst sich CONNECT auch mit Ladelösungen für den Einsatz von konventionellen AC-Wallboxen und Hyperchargern (Schnelladepunkten) für das besonders schnelle Laden von Elektroautos. CONNECT begleitet Kunden im Kontext von Load Management und angrenzenden Frage­stellungen wie der Eigenstromerzeugung oder Lade-/Last- und Energie­management.

eFarm ist ein von GP JOULE entwickeltes Konzept zur Integration nachhaltig erzeugten Wasserstoffs in vorhandene kommunale Bedarfs- und Infrastrukturen der Gemeinden. Das Pilotprojekt ist das bisher größte seiner Art in Deutschland.[9]

Das Projekt zeigt in Nordfriesland, wie Wasserstoff regional und regenerativ hergestellt und in der Mobilität genutzt werden kann. Dafür hat die von der GP JOULE GmbH initiierte eFarming GmbH & Co. KG gemeinsam mit 19 Partnern, Bürgerwind- und Solarparks (Link), Unternehmen und Stadtwerken aus der Region ein modular erweiterbares Wasserstofferzeugungs- und vertriebsnetz in Nordfriesland aufgebaut.[10]

Die bei der Wasserstoffproduktion entstehende Abwärme wird in ein Wärmenetz zur Versorgung der Anwohner gespeist.

Grundlage für das Konzept und das Projekt stellt das zeitweise vorhandene Überangebot von Strom aus zahlreichen Windenergieanlagen in Norddeutschland dar, welches es durch Netzmanagementmaßnahmen (Link) aufzufangen gilt. Teils wird dieser überschüssige Strom aus erneuerbaren Energien zu Negativpreisen ins Ausland verkauft. Es bietet sich jedoch an, diesen Strom zur Erzeugung von Wasserstoff an fünf Standorten mit jeweils 225 kW zu nutzen. Mittels sieben mobiler Wasserstoffs­pei­cher-Contai­ner wird der Was­se­rstoff dann an zwei Wasser­stoff­tank­stellen­ geliefert. Genutzt wird der Wasserstoff u.a. von zwei Brennstoff­zellen-Omni­busse im ÖPNV, die mit im Projekt enthalten sind. [11]

Solarpark Ganzlin

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Der Solarpark Ganzlin liegt auf dem Gelände einer alten Kiesgrube und stellte zu Beginn der Planung 2013 mit einer Fläche von 71 Hektar das größte Solarprojekt Deutschlands dar. Nach einer Bauzeit von acht Monaten erbringen die rund 160.000 PV-Module 65 MW Nennleistung und können damit rechnerisch 16.500 Haushalte mit CO2-freiem Strom versorgen.[12] GP JOULE ist als Generalunternehmer verantwortlich für die vollständige Projektsteuerung: von der Auswahl und Beschaffung der Komponenten, der Auftragsvergabe an Dienstleister bis zur Bauausführung. Spatenstich war Oktober 2019, die Inbetriebnahme des Solarpark fand im Mai 2020 statt. Auftraggeber und Initiator des Projektes ist Clenergy Global Projects Deutschland.[13]

Solarpark Ammerland

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Auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts Oldenburg hat GP JOULE den Solarpark Ammerland errichtet. Mit einem Investitionsvolumen von 40 Millionen Euro wurden rund 196.000 sogenannte Dünnschicht-Module im Juni 2011 in Betrieb genommen. Im Oktober 2011 folgte eine offizielle Eröffnung mit dem damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten McAllister.[14] Heute erbringt der Solarpark Ammerland eine Nennleistung von 20,8 MW. Das entspricht dem Energieverbrauch von ca. 6000 Vier-Personen-Haushalten oder eingesparten 11.800 Tonnen CO2 jährlich[15].[16]

Solarpark Meuro

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Für den Solarpark Meuro hat GP JOULE das Greenfield Development (Link) übernommen. Das Projekt mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von 150 Millionen Euro hat GP JOULE komplett in Eigenregie durchgeführt. Von der Genehmigungs- und Finanzplanung bis hin zum Vertrieb. GP JOULE hat für diesen 70 MW-Park auch die EPC-Leistung (Engineering-Procurement-Construction) erbracht. Integrierte EPC-Projekte wie der Solarpark Meuro sind, neben der reinen Planung und Errichtung solcher Anlagen, ein wichtiges Geschäftsfeld von GP JOULE.[17] [18]

Bürgerwindpark Wittbek

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Im September 2015 konnte der BürgerWindpark Wittbek der Gemeinde Wittbek in Betrieb genommen werden. Die BürgerWindpark Wittbek GmbH & Co. KG erbrachte durch 1.526 Anteile in Höhe von je 3.000 Euro ein haftendes Eigenkapital von 4.578.000 Euro, um das Projekt zu realisieren. Heute erbringen vier Anlagen eine Gesamtleistung von 13,2 MW bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von 16 Millionen Euro.[19] GP JOULE verantwortet den kaufmännischen und technischen Betrieb des Parks.[20]

Windpark Schimmendorf

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Der Windpark Schimmendorf ist mit sieben Anlagen und 16,8 MW Nennleistung der größte der von GP JOULE realisierten Windparks in Bayern.[21] Der Park erzeugt Energie, die dem Jahresverbrauch von rund 4800 Vier-Personen Haushalten entsprechen. Neben der Projektierung übernahm GP JOULE die Bauleitung durch GP JOULE EPC sowie die technische Betriebsführung durch GP JOULE SERVICE. Die Inbetriebnahme war im Februar 2017.[22]

Renergiewerke Buttenwiesen

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In Kooperation mit GP JOULE hat die schwäbische Gemeinde Buttenwiesen 2007 ein eigenes Fernwärmenetz gegründet.[23] Hauptenergiequelle sind Biogasanlagen aus der Region, deren Abwärme als Heißwasser durch ein Leitungssystem zur Warm- und Brauchwasserbereitung (Link) auf den Heizkreislauf des Gebäudesektors übertragen. Das Wärmenetz erstreckt sich über elf Kilometer und versorgt 130 Anschlussnehmer mit erneuerbarer Energie.[24]

Protherm Mertingen

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Die Protherm Mertingen GmbH wurde 2016 von der Gemeinde Mertingen in Bayern und GP JOULE zum Zwecke der Realisierung eines neuen Wärmenetzwerkes sowie der nachhaltigen Energieversorgung der Region gegründet. Das Fernwärmenetz versorgt die Bewohner mit regenerativer Wärme aus Biogasanlagen.[25] Parallel dazu verantwortet GP JOULE CONNECT den Ausbau der öffentlichen Ladestationen für E-Mobile in Mertingen.[26]

Sektorenkopplung

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Sektorkopplung Witzwort

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Ziel des Projekts war es, die Abwärme aus der Molkerei des größten Frischmilch-Lieferanten Nord­deutschlands von ca. 6.300 MWh/ Jahr für das angrenzende Dorf Witzwort nutzbar zu machen. Im Ergebnis kann nahezu der gesamte Wärme­bedarf von rd. 6.500 MWh/ Jahr vollständig durch die bisher ungenutzte Abwärme gedeckt werden. Das entspricht einer jährlichen Einsparung von 650.000 Litern Heizöl, bzw. rund 2.000 Tonnen CO2.[27]

Das Projekt umfasste auf der Produktionsseite neue Photovoltaikflächen, zwölf Windkraft­anlagen sowie eine Biogasanlage. Diese wurden so angebunden, dass nun die Gemeinde Bosbüll, ein Schweinezuchtbetrieb und weitere Gewerbeflächen mit Wärme versorgt werden. Gleichzeitig wurde die Möglichkeit zur Wasserstoffproduktion geschaffen. Das Projekt wurde durch das Programm “Wärmenetz 4.0“ der Bundesregierung gefördert.[28][29]

Pioneer Park Hanau

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Der Pioneer Park Hanau ist ein innovatives Konzept der DSK | BIG Gruppe, um nachhaltigen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Rund 1.600 Wohneinheiten werden bis 2024 auf dem 50 Hektar großen Gelände der ehemaligen Pioneer-Kaserne entstehen. In Zukunft können hier ca. 5.000 Menschen Einfamilien-, Doppel-, und Reihenhäuser, Kettenbungalows und Stadtvillen sowie Geschosswohnungen beziehen. GP JOULE CONNECT ist seit 2019 mit der konzeptionellen Planung und Implementierung von Elektromobilität für alle Wohneinheiten beauftragt und rüstet jeden vierten der 4.000 privaten Stellplätze im Vorfeld mit Wallboxen aus. Geplant sind bei einem Investitionsvolumen von drei Millionen Euro bis zu 12 E-Mobilitätsstationen mit öffentlich zugänglicher AC- und DC-Ladeinfrastruktur (Link) sowie ein Carsharing-Angebot für Besucher mit ca. 210 E-Mobilen sollen eine Alternative zum herkömmlichen Zweit-Fahrzeug mit Verbrennungsmotor schaffen.

Neben der Ladeinfrastruktur verantwortet GP JOULE das übergeordnete Energiemanagement der Wohnanlage, die Netzauslegung und Elektroüberplanung sowie die Einbindung übergeordneter Verkehrskonzepte.[30][31]

Strandgut Resort St. Peter-Ording

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Das 2007 errichtete StrandGut Resort St. Peter-Ording, ein Lifestylehotel mit 98 Zimmern, hat 2018 ein Ladesäulennetz mit Ökostrom von GP JOULE CONNECT eingerichtet. Das eingerichtete Angebot umfasst 10 Ladepunkte für E-Mobile inklusive sieben E-Bikes sowie zwei E-Autos, mit denen Gäste 100% CO2-frei mobil sind.[32]

Einzelnachweise

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  1. Hagen Lang: GP JOULE: Lösungen für die Wertschöpfungskette erneuerbare Energien. Abgerufen am 15. Januar 2021.
  2. Die Pioniere des Nordens: Spatenstich für grünes Wärmenetz aus Wind und Solar. Abgerufen am 15. Januar 2021 (deutsch).
  3. Klassische Landwirtschaft, moderne Energiewirtschaft in Norddeutschland: Hof Petersen. Abgerufen am 15. Januar 2021.
  4. GP JOULE Los Gatos. Abgerufen am 17. März 2021.
  5. GP JOULE Projects GmbH & Co. KG, Reußenköge - Firmenauskunft. Abgerufen am 17. März 2021.
  6. Enertrag steigt bei GP Joule ein. Abgerufen am 17. März 2021.
  7. Enertrag steigt bei GP Joule ein. 3. April 2019, abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
  8. GP JOULE SERVICE erfolgreich nach iso-9001 zertifiziert. Abgerufen am 8. November 2020.
  9. Husumer Nachrichten: German Renewables Award 2020: Ove Petersen von GP Joule erhält Preis für Wasserstoffprojekt eFarm | shz.de. Abgerufen am 17. März 2021.
  10. Hagen Wohlfahrt: Wasserstoff-Projekt in Bosbüll: Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer eröffnet eFarm von GP Joule | shz.de. Abgerufen am 17. März 2021.
  11. Matthias Kriegel, DER SPIEGEL: Energiewende in Nordfriesland: Der Wasserstoff, aus dem die Träume sind. Abgerufen am 17. März 2021.
  12. NDR: Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern. Abgerufen am 17. März 2021.
  13. 65-Megawatt-Solarpark in Ganzlin steht kurz vor Probebetrieb. 23. April 2020, abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
  14. McAllister gibt Startschuss für Solarpark Ammerland. 28. Oktober 2011, abgerufen am 17. März 2021.
  15. Solarpark Ammerland größtes Solarkraftwerk. 31. Oktober 2011, abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
  16. Solarpark Ammerland. Abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
  17. Solarpark Meuro. In: Wikipedia. 24. Dezember 2020 (wikipedia.org [abgerufen am 17. März 2021]).
  18. Gemeinde Schipkau - Solarpark Meuro. Abgerufen am 17. März 2021.
  19. Gemeinde Wittbek - Bürgerwindpark Wittbek GmbH & Co. KG. Abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
  20. Bürgerwindpark Wittbek: Windenergie in Schleswig-Holstein. Abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
  21. Windpark Schimmendorf. Abgerufen am 17. März 2021.
  22. Windpark Schimmendorf: Windenergie aus Bayern. Abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).
  23. Über GP JOULE. Abgerufen am 17. März 2021.
  24. Hertha Stauch: Jetzt sorgen die „Renergiewerke“ für Wärme und Strom. Abgerufen am 17. März 2021.
  25. Unser Wärmenetz. Abgerufen am 17. März 2021.
  26. Ladeinfrastruktur. Abgerufen am 17. März 2021.
  27. Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.): Gesamtsynopse der Stellungnahmen zum Verfahren Teilaufstellung des Regionalplans für den Planungsraum I Kapitel 5.8 (Windenergie an Land).
  28. Pilotprojekt: Abwärme aus Wasserstoffproduktion im Wärmenetz. 25. Mai 2020, abgerufen am 17. März 2021.
  29. Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co KG: Die Helden von Bosbüll: Wärme aus regionalem Windstrom. Abgerufen am 17. März 2021.
  30. Stadt Hanau | presse-service.de. Abgerufen am 17. März 2021.
  31. "Stadt profitiert erheblich vom Pioneer Park" - Anzeige gegen Anwalt. 17. März 2021, abgerufen am 17. März 2021.
  32. Kirstin Sommer: Greenpeace Energy und StrandGut Resort setzen auf nachhaltige Hotellerie und klimafreundliche E-Mobilität. Abgerufen am 17. März 2021 (deutsch).