Cəbrayıl (Rayon)
Cəbrayıl oder Dschäbrajil (auch Jabrayil) ist ein Rayon im Südwesten Aserbaidschans. Hauptstadt des Bezirks ist die Stadt Cəbrayıl. Das Gebiet wurde von 1993 bis 2020 fast vollständig von der international nicht anerkannten Republik Arzach kontrolliert, ehe es im Krieg um Bergkarabach 2020 von Aserbaidschan zurückerobert wurde.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rayon hat eine Fläche von 1050 km². Der Bezirk liegt im Südosten des kleinen Kaukasus zwischen den südlichen Ausläufern des Karabachgebirges und dem Fluss Aras, der die natürliche, südöstliche Grenze zum Iran bildet.[1] Hier grenzt der Bezirk an die iranische Provinz Ardabil. Größter Fluss des Rayon ist der Tschachmach, der im südlichen Teil des Bezirks von Norden nach Süden fließt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen des Bergkarabachkonfliktes war seit August 1993 der gesamte Bezirk durch die Armenische Armee besetzt, einschließlich der Hauptstadt. Die armenische Bezeichnung für das Gebiet lautet Jrakn, es wurde von der Republik Arzach als Teil von deren Provinz Hadrut verwaltet. Bei Kämpfen zwischen der armenischen und der aserbaidschanischen Seite im April 2016 wurde der Berg Lələ Təpə von der aserbaidschanischen Armee erobert und damit das Dorf Çocuq Mərcanlı als einziges des Bezirks wieder von aserbaidschanischer Seite zugänglich.[2][3]
Die Aserbaidschanische Armee konnte im Zuge des Bergkarabachkrieges 2020 im September 2020 den gesamten Rayon zurückerobern.[4]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rayon hat 82.200 Einwohner (Stand: 2021).[5] 2009 betrug die Einwohnerzahl nach aserbaidschanischen Angaben 70.300.[6] Große Teile der Bevölkerung sind nach dem Einmarsch der armenischen Armee aus dem Bezirk in andere Gebiete Aserbaidschans geflohen.[7] Die meisten Orte sind verlassen und Geisterstädte. Einige wenige armenische Siedler ließen sich in der Region nieder.
Städte und Ortschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wirtschaft und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor der Besetzung wurde in der Region Viehzucht und Weinanbau betrieben,[1] sowie Baumwolle angebaut und verarbeitet. Entlang des Aras verläuft die Eisenbahnlinie von Baku nach Naxçıvan, die zurzeit außer Betrieb ist. Die Straßen- und Bahnverbindung von Armenien durch den Bezirk zum Iran aber sind in Betrieb und von Bedeutung.[7]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Bezirk liegen die mittelalterlichen Brücken von Choda Afarin über den Fluss Aras. Im Dorf Chudayarli befindet sich ein alter Wachturm, im Dorf Schichlar ein Mausoleum. Beide sind von archäologischem Interesse.[1] Im Dorf Çələbilər steht die Çələbilər-Moschee aus dem 17. Jahrhundert.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Azerbaijan Developement Gateway ( vom 14. November 2008 im Internet Archive) über den Rayon (im Internet Archive)
- ↑ Fragile Amernia-Azeri truce largely holds. In: Gulf Times. 7. April 2016, abgerufen am 7. April 2016.
- ↑ Nagorny-Karabakh: le cessez-le-feu globalement respecté entre l'Azerbaïdjan et les séparatistes. In: L’Express. 6. April 2016 .
- ↑ iha.com.tr: Aliyev Fuzuli ve Cebrayıl bölgelerini ziyaret etti. Abgerufen am 6. Dezember 2020 (türkisch).
- ↑ Population by sex, towns and regions, urban settlements at the beginning of the 2021. In: 2_6en.xls (Excel-Datei). The State Statistical Committee of the Republic of Azerbaijan, 2021, abgerufen am 1. März 2022 (englisch).
- ↑ Aserbaidschanische Statistikbehörde ( vom 14. November 2010 im Internet Archive) (im Internet Archive)
- ↑ a b azerb.com über den Rayon und die Stadt
Koordinaten: 39° 23′ N, 47° 18′ O