Flughafen Rzeszów-Jasionka
Port lotniczy Rzeszów-Jasionka | ||
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| ||
Kenndaten | ||
ICAO-Code | EPRZ | |
IATA-Code | RZE | |
Koordinaten | 50° 6′ 36″ N, 22° 1′ 8″ O | |
Höhe über MSL | 206 m (676 ft) | |
Verkehrsanbindung | ||
Entfernung vom Stadtzentrum | 9 km nördlich von Rzeszów | |
Straße | ||
Nahverkehr | Zuganbindung, Linienbus | |
Basisdaten | ||
Eröffnung | 1940[1] | |
Betreiber | Spółka Port Lotniczy "Rzeszów-Jasionka" sp. z o. o. | |
Fläche | 450[2] ha | |
Terminals | 2 (1 General Aviation) | |
Passagiere | 1.020.189 (2023) | |
Luftfracht | 393 t[3] (2017) | |
Flug- bewegungen |
18.164[4] (2018) | |
Kapazität (PAX pro Jahr) |
1,8 Mio.[1] | |
Start- und Landebahnen | ||
09/27 | 3200 m × 45 m Beton | |
08/26 | 900 m × 30 m Asphalt |
Der Flughafen Rzeszów-Jasionka (poln: Port lotniczy Rzeszów-Jasionka, IATA-Code: RZE, ICAO-Code: EPRZ) ist der internationale Flughafen der Stadt Rzeszów (Woiwodschaft Karpatenvorland) im Südosten Polens.
Lage und Verkehrsanbindung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Flughafen liegt neun Kilometer nördlich der Innenstadt, nahe der Autobahn A4 und der Schnellstraße S19 und etwa 175 Kilometer östlich von Krakau. Er wird durch eine Zugverbindung und Busse in den öffentlichen Personennahverkehr eingebunden; es besteht ein Linienverkehr zwischen dem Flughafen und der Innenstadt. Ein Zuganschluss besteht seit der Erschließung und Eröffnung einer Bahntrasse sowie eines neben den Terminals befindlichen Bahnhofes seit Oktober 2023. Der Hauptbahnhof von Rzeszów ist über den Schienenverkehr innerhalb von 18 Minuten zu erreichen.[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor dem deutschen Überfall auf Polen war der Flugplatz durch die polnische Luftwaffe belegt, die hier Jagdflugzeuge stationiert hatte. Nachdem die Wehrmacht ihn am 7. September 1939 eroberte, errichtete die Luftwaffe zwischen 1939 und 1944 eine Fliegerhorstkommandantur. Im Juni 1941 lagen hier eine Aufklärungsstaffel, eine Verbindungsstaffel und eine Wettererkundungsstaffel der Luftflotte 4, die hier vor dem Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 ihr Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Erst im November 1943 erfolgte eine erneute Belegung mit fliegenden Verbänden, als Teile des Jagdgeschwaders 52 mit der Messerschmitt Bf 109G hier stationiert war. Im März/April 1944 flogen noch Transportflugzeuge vom Typ Junkers Ju 52/3m der Transportgeschwader 1 und 4 von hier aus gegen die nahe Ostfront.[6]
2012 wurde ein neues Passagierterminal eröffnet.[7]
Seit dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 entwickelte sich der Flughafen zur Drehscheibe für Hilfslieferungen westlicher Länder für die Ukraine.[8] Des Weiteren bestreitet der ukrainische Staatspräsident Wolodymyr Selenskyj seit Kriegsbeginn seine Auslandsflüge von dem Flughafen aus. Politiker vieler Länder, welche die Ukraine angesichts des russischen Überfalls auf die Ukraine besuchten, landeten vor weiterem Transport zunächst in Rzeszów. Hierzu gehören beispielsweise der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika Joe Biden und der Bundeskanzler Olaf Scholz.[9] Aufgrund der bedeutenden militärisch-politischen Lage wird der Flughafen durch das Flugabwehrsystem Patriot bewacht.[10] Der Flughafen Im April 2024 wurde laut polnischen Nachrichtenmeldungen ein russischer Spion festgenommen, der den Flughafen ausgespäht haben soll.[11]
Fluggesellschaften und Ziele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vom Flughafen Rzeszów aus werden im Somer 2024 von acht Fluggesellschaften 17 Ziele aus neun Ländern in Europa und Nordamerika angeflogen.
LOT bedient die polnischen Ziele Warschau und Danzig. Mit 33 wöchentlichen Flügen ist die Verbindung nach Warschau die am meisten frequentierte Verbindung des Flughafens. Außerdem angeflogen wird New York-Newark, hierfür eingesetzt wird das Muster Boeing 787 Dreamliner.
Ryanair fliegt Dublin in Irland sowie Manchester, East Midlands, Bristol, London-Luton, London-Stansted in England an. Hinzu kommen Alicante in Spanien und Zadar in Kroatien.
In Deutschland wird durch Lufthansa zwei Mal täglich eine Verbindung nach München angeboten.
Ferner fliegt Wizz Air nach Rom und Mailand in Italien, Smartwings nach Tirana in Albanien sowie nach Rhodes in Griechenland. Das Angebot in Griechenland wird um Corendon Airlines und SKY express nach Heraklion und SKY express nach Zakynthos ergänzt. SKY express bedient auch eine polnische Verbindung nach Pozan. In der Türkei fliegen Enter Air und Smartwings Antalya an.[12]
Aufgrund der durch den russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022 gestiegenen militärisch-politischen Bedeutung werden Hilfslieferungen westlicher Länder für die Ukraine und Staatsbesuche über den Flughafen abgewickelt. Diese werden durch Frachtlieferungen anhand Charter Frachtflüge sichergestellt. Zum Einsatz kommen daher regelmäßig zum Beispiel Flüge des Musters Antonow An-124 oder Boeing 747-8F. Zu Gast sind außerdem ausländische Luftstreitkräfte. Auch die Deutsche Luftwaffe mit ihrer Flugbereitschaft oder die AirForce One der US AirForce waren bereits in Rzeszów.
Flughafen-Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Flughafen verfügt über ein Passagier-Terminal, welches um ein General Aviation Terminal ergänzt wird. Anliegend an das Passagier-Terminal befindet sich das Vorfeld mit bis zu elf nutzbaren Parkpositionen für Großraum-Flugzeuge. Westlich des Flughafengeländes befinden sich zwei Hangar und weitere acht Außenpositionen. Für die Verladung der Fracht steht dort ein General-Cargo-Terminal zur Verfügung. Verbunden werden diese beiden Bereiche durch die 3200 m lange Start- und Landebahn 09/27 und einem dazu parallel verlaufenden Rollweg.
Östlich des Flughafenareals befindet sich eine Flugschule und ein Flugverein. Für dessen Flugbetrieb von Kleinflugzeugen werden vom internationalen Flughafen autonome Rollwege sowie die 900 m lange eigene Start- und Landebahn 08/26 genutzt.[13]
Im Bereich des zivilen Terminals befindet sich eine Airport-City. Dazu gehört aktuell ein Hotel, Industrieanlagen, Bürogebäude, der Technologiepark "Podkarpacki Science and Technology Park Aeropolis" und die "G2A Arena". In der Arena findet Kongresse oder Sportereignisse statt.[14]
Verkehrszahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Fluggastaufkommen | Luftfracht (Tonnen) | Flugbewegungen |
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2018 | 771.287 | 18.164 | |
2017 | 693.564 | 393 | 14.274 |
2016 | 664.068 | 732 | 12.629 |
2015 | 645.214 | 3.863 | 13.723 |
2014 | 601.070 | 805 | 10.656 |
2013 | 589.920 | 187 | 13.508 |
2012 | 564.992 | - | 12.355 |
2011 | 491.325 | - | 12.357 |
2010 | 454.203 | - | 10.919 |
2009 | 383.184 | - | 8.806 |
2008 | 323.838 | - | 9.662 |
2007 | 279.996 | - | 6.112 |
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Webpräsenz des Flughafens Rzeszów-Jasionka (polnisch, englisch)
- Flightradar: Rzeszów – How a small Polish airport became the gateway to Ukraine (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b History. RzeszowAirport.pl, abgerufen am 13. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ Information about the airport. RzeszowAirport.pl, abgerufen am 13. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ a b Statistics – freight on board. ULC.gov.pl, abgerufen am 13. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ a b Aircraft operations. RzeszowAirport.pl, abgerufen am 3. Februar 2019 (englisch).
- ↑ LOK Report - Polen: Flughafenanschluss Jasionka in Betrieb gegangen. Abgerufen am 18. August 2024 (deutsch).
- ↑ Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Poland. (PDF; 3,3 MB) Juni 2014, S. 44–45, abgerufen am 16. Dezember 2019 (englisch).
- ↑ Geschichte. In: rzeszowairport.pl/. Abgerufen am 18. Mai 2022 (polnisch).
- ↑ Thomas Gutschker (FAZ): Die unergründlichen Wege der Haubitzen (faz.net vom 5. Mai 2022); Peter Sawicki: Waffentransporte als Alltag – Besuch in der Frontstadt Rzeszów. Deutschlandfunk vom 10. Dezember 2022. Abruf: 10. Dezember 2022; Philipp Dahm: Wie westliche Waffen in die Ukraine gelangen. blue news (Swisscom) vom 3. Dezember 2022. Abruf: 10. Dezember 2022.
- ↑ phoenix. Abgerufen am 18. August 2024.
- ↑ deutschlandfunk.de: Polen - Staatsanwaltschaft: Verdächtiger soll Flughafen für mögliches Attentat auf Selenskyj ausspioniert haben. 19. April 2024, abgerufen am 18. August 2024.
- ↑ Nach Zugriffen in Deutschland: Auch Polen nimmt mutmaßlichen russischen Spion fest. In: Der Spiegel. 18. April 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 19. April 2024]).
- ↑ Port Lotniczy Jasionka. Abgerufen am 18. August 2024 (polnisch).
- ↑ Aeroklub Rzeszowski. In: Aeroklub Rzeszowski. 12. Juni 2020, abgerufen am 18. August 2024 (polnisch).
- ↑ G2A Arena. Abgerufen am 18. August 2024 (englisch).
- ↑ a b c Passenger traffic. RzeszowAirport.pl, abgerufen am 3. Februar 2019 (englisch).