Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Bergstraße-Odenwald
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Karte | ||
Lage | Odenwald | |
Kennung | NP-00001 | |
Geographische Lage | 49° 42′ N, 9° 11′ O | |
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Einrichtungsdatum | 1960 |
Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald liegt mit einer Größe von 3500 km² zwischen den Flüssen Rhein, Main und Neckar. Im Süden überschneidet er sich teilweise mit dem Naturpark Neckartal-Odenwald auf baden-württembergischem Gebiet. Im Osten trifft er am Main mit dem Naturpark Bayerischer Spessart zusammen.
Auszeichnung als Geopark
Der Naturpark ist seit 2004 als Geopark Bergstrasse-Odenwald Mitglied im Global Network of Geoparks der UNESCO. Die UNESCO definiert für einen Geopark drei übergeordnete Ziele: Bewahrung der intakten Umwelt, Impulse für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und geowissenschaftliche Wissensvermittlung. Es gibt derzeit (Stand März 2016) in Europa 64 Geoparks, die von der UNESCO als Europäischer Geopark und als Globaler Geopark zertifiziert sind. Sechs der insgesamt 15 deutschen Geoparks haben diese internationale Auszeichnung erhalten und arbeiten daher in einem europaweiten Netzwerk zusammen. Im Einzelnen sind dies [1]:
- Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald (Bergstrasse-Odenwald UNESCO Global Geopark)
- Vulkaneifel UNESCO Global Geopark
- Swabian Albs UNESCO Global Geopark
- TERRA.vita UNESCO Global Geopark
- Harz Braunschweiger Land Ostfalen UNESCO Global Geopark
- Muskau Arch/ Łuk Mużakowa UNESCO Global Geopark
Geographische Lage
Der Naturpark liegt im Odenwald
- im Süden des Bundeslands Hessen in den Landkreisen Bergstraße, Darmstadt, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau und Odenwaldkreis,
- im Norden von Bayern im Landkreis Miltenberg und Landkreis Aschaffenburg,
- im Norden von Baden-Württemberg in den Landkreisen Rhein-Neckar-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis und Main-Tauber-Kreis.
Er umfasst die Bergstraße im Westen, die waldreiche Mittelgebirgslandschaft des Kristallinen Odenwaldes und des Buntsandstein-Odenwalds bis hin zum Maintal im Osten. Im Norden reicht er ins Messeler Hügelland mit dem UNESCO-Weltnaturerbe Grube Messel; und nach Süden bis zum Neckartal.
Träger
Der Träger des Naturparks ist der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V., der 2008 aus dem Zusammenschluss des 1960 gegründeten Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V. und des Geopark Bergstraße-Odenwald e.V. entstand.
Schutzgebiete
Der südöstliche Teil des Naturparks ist als Landschaftsschutzgebiet LSG innerhalb des Naturparks Bayerischer Odenwald (ehemals Schutzzone) (LSG-00562.01, WDPA: 396112) ausgewiesen.
Kontroverse um Windkraftanlagen
Aus Kritik am Bau eines geplanten Windparks im schutzwürdigen FFH-Gebiet bei Neckarsteinach und Hirschhorn bildete sich 2014 die Bürgerinitiative Greiner-Eck e.V.[2] Der Protest konnte nicht verhindern, dass im Sommer 2016 mit dem Bau der Windkraftanlagen begonnen wurde. Enoch zu Guttenberg kritisierte im November 2016 am Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dass dieser die Errichtung des Windparks bei Neckarsteinach tatenlos zulasse: "Vor Kurzem erst wurde das UNESCO-Weltnaturerbe Greiner Eck im Odenwald ohne Einspruch des BUND zur Zerstörung durch Windenergieindustrie freigegeben. Das Vertrauen und die Hoffnung in den deutschen Naturschutz wurden mit Füßen getreten."[3].
Sehenswürdigkeiten
- Grube Messel,
- Kloster Lorsch,
- Kühkopf-Knoblochsaue, Stockstadt am Rhein
- Odenwald-Limes
- Felsenmeer bei Reichenbach, Lautertal (Odenwald)
- Obrunnschlucht zwischen Höchst im Odenwald und Rimhorn
- Heidelberg mit Heidelberger Schloss
- Lösswand von Haarlass in Heidelberg, deren erste wissenschaftliche Beschreibung durch Karl Cäsar von Leonhard 1824 zur Einführung der Bezeichnung Löss führte
- Katzenbuckel – mit 626 m Höhe die höchste Erhebung des Odenwalds
- Odenwälder Freilandmuseum in Walldürn-Gottersdorf
- Eberstadter Tropfsteinhöhle bei Buchen (Odenwald)
- Naturschutzzentrum Bergstraße bei Bensheim
- Besucherbergwerk Grube Marie in der Kohlbach bei Hohensachsen
- Besucherbergwerk Grube Anna-Elisabeth bei Schriesheim
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Liste der UNESCO Global Geoparks
- ↑ Siehe http://www.bi-greinereck.de/
- ↑ Enoch zu Guttenberg: Stählerne Monster, in: Georg Etscheit (Hg.): Geopferte Landschaften. Wie die Energiewende unsere Umwelt zerstört. München (2016), S. 27-41, hier S. 29f.