Grafenbach-St. Valentin
Marktgemeinde Grafenbach-St. Valentin
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Hauptort: | Grafenbach | |
Fläche: | 13,90 km² | |
Koordinaten: | 47° 41′ N, 16° 0′ O | |
Höhe: | 430 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.304 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 166 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2632 | |
Vorwahl: | 02630 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 11 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Ernst-Gruber-Straße 1 2632 Grafenbach-St. Valentin | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Sylvia Kögler (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (21 Mitglieder) |
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Lage von Grafenbach-St. Valentin im Bezirk Neunkirchen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Grafenbach-St. Valentin[1] (auch Grafenbach-Sankt Valentin) ist eine Marktgemeinde mit 2304 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.
Geografie
Grafenbach-St. Valentin liegt südwestlich von Ternitz im Tal der Schwarza im Industrieviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 13,9 Quadratkilometer. 51,54 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):
- Göttschach (173)
- Grafenbach (853)
- Ober-Danegg (149)
- Penk (264)
- St. Valentin-Landschach (865)
Katastralgemeinden sind Grafenbach, Oberdanegg, Penk und St. Valentin-Landschach.
Nachbargemeinden
Ternitz | Wimpassing im Schwarzatale | |
Enzenreith | Wartmannstetten | |
Altendorf | Warth |
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1967 wurden die Gemeinden Grafenbach und St. Valentin-Landschach zur Gemeinde Grafenbach-St. Valentin zusammengelegt. Am 1. Januar 1972 wurden die Gemeinden Ober-Danegg und Penk zu Grafenbach-St. Valentin eingemeindet.
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum – die Kirche St. Valentin liegt in der Nähe einer römerzeitlichen Siedlung. In der Nähe von St. Valentin befindet sich außerdem ein Gräberfeld aus dem 9. Jahrhundert[3]. Erste urkundliche Erwähnung findet der Ort Grafenbach in einer Urkunde des Markgrafen der Steiermark, Ottokar III.: Nach einem Gütertausch mit dem Stift Rein, fielen die Besitzungen des Klosters in Grafenbach 1147 an das Stift St. Lambrecht. Bereits 1159 sollte dieser Tausch rückgängig gemacht werden, doch lehnte dies St. Lambrecht ab. Später besaßen die Herren von Pottendorf Güter in Grafenbach, genaueres ist dazu jedoch nicht bekannt. 1495 wurden jedenfalls Albrecht von Pottendorf durch Schiedsspruch alle Güter von Grafenbach zugesprochen[4].
- Pfarre St. Valentin
1158 verleiht Erzbischof Eberhard von Salzburg dem Propst Romanus von Gurk die Pfarre St. Lorenzen in Flatz. Auch die Kapelle St. Valentin war als Teil der Pfarre St. Lorenzen bereits von dieser Verleihung betroffen, eine Erwähnung der Kapelle erfolgt hier aber noch nicht. Erste urkundliche Erwähnung findet St. Valentin erstmals 1204 als Filiale der Pfarre Flatz, St. Lorenzen, als Papst Innozenz III. dem Kloster Gurk am 21. Oktober 1204 die Pfarre St. Lorenzen mit den Kapellen St. Valentin, St. Johann sowie weiteren Kapellen bestätigt[5]. Eine Urkunde aus 1208 nennt St. Valentin ebenso Kapelle, ein Ort wird nicht angegeben. Daraus lässt sich schließen, dass die Kapelle vor einer Siedlung hier bestanden hat und wahrscheinlich errichtet wurde, um den weitab von Flatz wohnenden Menschen den Besuch des Gottesdienstes zu ermöglichen.[6]
Das um 1340 verfasste Formbacher Dienstregister nennt St. Valentin dann in Zusammenhang mit dem dortigen Pfarrer, welcher in Neunkirchen ein Haus besaß, zum ersten Mal als Pfarre. Aus dem Urbar der Pfarre St. Lorenzen von 1352 geht schließlich hervor, dass St. Valentin zu diesem Zeitpunkt bereits länger eine Pfarre war, obwohl sie noch Filialpflichten gegenüber der Mutterpfarre St. Lorenzen zu leisten hatte. Zusammengefasst, bestand also schon zu Beginn des 13. Jahrhunderts eine Kapelle St. Valentin und war um 1340 bereits eine Filialpfarre[7].
Im Hochmittelalter umfasste der Sprengel von St. Valentin die Ortschaften: St. Valentin, Landschach, Ober Danegg, Penk, Altendorf, Köttlach, Putzmannsdorf, Göttschach und Grafenbach. Hinzu kamen weitab gelegene Gebiete in der Lichtenau und am Kienberg bis Ödenkirchen, die dann St. Valentin-Zerstreut genannt wurden. 1614 kam die Pfarre St. Lorenzen samt St. Valentin, St. Johann und Würflach durch Tausch von Gurk an das Kloster Rein. Bereits wenige Jahre später, 1617 wechselten die Pfarren erneut durch Tausch den Pfarrherrn und gingen von Rein an das Zisterzienserstift Neukloster in Wiener Neustadt, welches 1880 mit Stift Heiligenkreuz vereinigt wurde, sodass die Pfarre St. Valentin heute von Heiligenkreuz betreut wird[8].
Bei der ersten Kapelle von St. Valentin handelte es sich um einen Rechtecksaalbau mit eingezogenem, querrechteckigem oder längsrechteckigem Chor mit geradem Abschluss, wie durch archäologische Forschungen festgestellt werden konnte[9]. Bei diesem Bau handelte es sich um einen „Einheitstyp“ der Gegend, besonders aber der Pfarre St. Lorenzen, wo er für St. Lorenzen selbst, St. Johann und St. Valentin nachweisbar ist. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die Lage der Kirchenbauten, da sich alle auf Anhöhen, wie Hügeln oder Hängen befinden. Auch St. Valentin liegt rund 20 m oberhalb des Talbodens in Hanglage[10].
In der Neuzeit bestand eine St. Barbara-Bruderschaft an der Pfarrkirche St. Valentin, welche auch die Kosten für die Restaurierung der gesamten Kirche in den Jahren 1717 bis 1726 übernahm. Auch zur Finanzierung der 1731/32 neu angeschafften Glocke, trug die Bruderschaft 46 Gulden bei. 1773 wurde schließlich ein St. Barbara-Altar errichtet[11].
Bei Restaurierungsarbeiten wurden 1911 außerdem frühgotische Fresken im Chor der Kirche entdeckt[12].
Bevölkerungsentwicklung
Religion
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 75,9 % der Einwohner römisch-katholisch und 2,8 % evangelisch. 4,6 % sind Muslime, 0,6 % gehören orthodoxen Kirchen an. 13,3 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Politik
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, und 7 ÖVP.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, 4 ÖVP, und 2 Bürgerforum Grafenbach-St. Valentin.[13]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, und 6 ÖVP.[14]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 SPÖ, und 6 ÖVP.[15]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 SPÖ, 6 ÖVP, und 2 FPÖ.[16]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 SPÖ, 5 ÖVP, und 2 FPÖ.[17]
- Bürgermeister
- 1993–2005 Herbert Kautz (SPÖ)
- 2006–2010 Rupert Schwarz (SPÖ)
- seit 2010 Sylvia Kögler (SPÖ)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche St. Valentin-Landschach hl. Valentin
Wirtschaft
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 56, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 46. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1034. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,98 Prozent.
Sport
Sportlich gibt es drei nennenswerte Vereine:
Der SC Grafenbach ist im Bereich Fußball sehr erfolgreich und ist 7-facher Titelverteidiger in der Sparkasse Hobbyliga. In Sachen Volleyball kann man sich beim BVC Grafenbach sportlich betätigen. Im Radsport ist der RC Grafenbach sehr erfolgreich.
Persönlichkeiten
- Herbert Kautz (1945–2005), Politiker
- Anna Posch (* 1992), Schauspielerin
Weblinks
- offizielle Homepage
- 31811 – Grafenbach-St. Valentin. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Die amtliche Schreibweise ist festgelegt bzw. dargestellt im Gesetz über die Gliederung des Landes Niederösterreich in Gemeinden LGBl.Nr.1030–94 vom 9. Dezember 2011 und auf Statistik Austria: Ein Blick auf die Gemeinde
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- ↑ Wolfgang Haider-Berky, Ödenkirchen, in: Unsere Heimat 1/2004 S. 4–23, hier S. 18
- ↑ Topographie von Niederösterreich Bd. 3 S. 619–620
- ↑ Haider-Berky, Ödenkirchen S. 17; Willibald Leeb, St. Valentin am Forst. Monatsblatt des Alterthumsvereines Wien 1912 S. 123–129, 131–137, 142–143, hier S. 124f.
- ↑ Haider-Berky, Ödenkirchen S. 18; Leeb, St. Valentin S. 125
- ↑ Leeb, St. Valentin S. 127–129
- ↑ St. Valentin-Landschach, in: Dehio. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Niederösterreich südlich der Donau 2 hg. vom Bundesdenkmalamt (2003) S. 2061–2063, hier 2061; Leeb, St. Valentin S. 133
- ↑ Helmut Windl, Funde aus dem Karner von St. Valentin-Landschach, pol. Bez. Neunkirchen. MAG 103 (1973) 61f.
- ↑ Haider-Berky, Ödenkirchen S. 17
- ↑ Leeb, St. Valentin S. 143
- ↑ Leeb, St. Valentin S. 123
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 20. Juni 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 20. Juni 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 20. Juni 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 20. Juni 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Grafenbach-St. Valentin. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 20. Juni 2019.