Hannoversche Westbahn

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Löhne–Rheine–Emden
Streckennummer (DB):2992 (Löhne–Rheine)
2931 (Rheine–Emden Süd)
Kursbuchstrecke (DB):375, 395
Streckenlänge:176 + 124 = 300 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:140 km/h
Zweigleisigkeit:Löhne–Rheine
Rheine–Dörpen
Dörpen-Lehe–Leer Süd
Leer Gbf–Emden Rbf Strw
Strecke von Norddeich Mole
348,6 Emden Süd
0,0 348,1 Emden Rbf Strw (ab hier zweigleisig)
nach Emden Bezirksbf
347,8 Emden Rbf (Abzw)
Borssumer Kanal und Verbindungskanal
344,4 Petkum
339,4 Oldersum
331,5 Neermoor
328,4 Nüttermoor (Awanst)
A 31
Strecke von Oldenburg
323,1 Leer (Ostfriesland)
322,0 Leer (Ostfriesland) Gbf
Leda (Strecke eingleisig)
320,6 Leer (Ostfriesland) Süd (ab hier zweigleisig)
317,1 Westoverledingen Gemeinde (Awanst)
ehem. Kleinbahn von Westrhauderfehn
315,5 Ihrhove (ehem. PV)
Strecke nach Groningen (NL)
312,3 Steenfelde
306,1 Papenburg (Ems)
Papenburger Hafen (Klappbrücke)
300,8 Aschendorf
B 70
296,4 Dörpen-Lehe (Üst)
B401
Küstenkanal (Strecke eingleisig)
291,5 Dörpen (ehem. auch PV)
290,2 Dörpen
B 70
287,1 Kluse
ehem. Kleinbahnstrecke
279,0 Lathen Transrapid-Versuchsanlage
Hümmlinger Kreisbahn nach Werlte
270,4 Haren (Ems)
B 408
267,1 Meppen RWE (Awanst)
265,0 Hemsen (Ems)
B 402
B 70
Nordradde
Strecke von Essen (Oldb)
260,1 Meppen
ehem. Trasse nach Essen (Oldb)
Hase
248,8 Geeste
B 70
243,8 Holthausen (Ems) (Abzw)
242,3 Lingen (Ems) Stadt (Awanst)
ehem. Kleinbahn von Quakenbrück
239,8 Lingen (Ems)
236,2 Lingen (Ems) Faserwerke (Awanst)
B 213
234,2 Hanekenfähr
Ems
232,0 Elbergen
225,6 Leschede
223,7 Emsbüren (Awanst)
Strecke von Almelo (NL)
216,7 Salzbergen
Strecke von Quakenbrück
ehem. Strecke von Ochtrup
208,9 Rheine
Strecke nach Münster
178,1 Üst Emsbrücke
177,9 Kümpers (Awanst)
173,0 Rodde PV bis Juni 1991
Dortmund-Ems-Kanal
A 30
168,2 Hörstel
Mittellandkanal
Hafen Uffeln
163,8 Ibbenbüren-Esch
Bergwerk Ibbenbüren
158,6 Ibbenbüren
Strecke nach Gütersloh
154,1 Ibbenbüren-Laggenbeck
ehem. Perm-Bahn von Hasbergen
148,1 Velpe (Westf)
142,9 Lotte (Kr Tecklenburg)
142,8 Landesgrenze NRW / Nds
A 1
Tecklenburger Nordbahn von Altenrheine
Strecke von Oldenburg
137,4 Osnabrück-Eversburg (Keilbahnhof)
133,7 Osnabrück Altstadt
Hannoverscher Bahnhof
„Kluskurve“ nach Bremen
132,4 Osnabrück Hbf (Turmbahnhof)
„Münsterkurve“ von Münster
Osnabrück Rbf Fledder
„Stahlwerkskurve“ bzw. „Schinkelkurve“
129,3 Lüstringen (Abzw)
122,4 Wissingen
116,8 Westerhausen (Melle)
113,4 Melle-Euer Heide (Awanst)
111,3 Melle
104,0 Bruchmühlen
103,8 Landesgrenze Nds / NRW
103,0 Möller (Awanst)
98,5 Stadt Bünde (Anst) ehem. Ahle (Kr Herford)
von Bassum
95,2 Bünde (Westf)
90,3 Kirchlengern
nach Herford
ehem. Wallücker Willem (Schmalspur)
87,8 Löhne (Westf) Gbf West
Hauptstrecke von Hamm
86,8 Löhne (Westf) Gbf
85,3 Löhne (Westf) Pbf
Strecke nach Hameln
Hauptstrecke nach Minden

Quellen: [1][2]

Als Hannoversche Westbahn wird die Strecke von Löhne über Rheine nach Emden bezeichnet, mit der die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen Mitte des 19. Jahrhunderts den Westen des Königreiches Hannover erschlossen.

Heute wird der Abschnitt Löhne–Rheine von DB Netz als Strecke 2992 Löhne (Westf) Pbf–Rheine geführt und der Abschnitt Rheine–Emden als Teil der Strecke 2931 Hamm (Westf) Pbf–Emden Rbf.

Verlauf und Bau der Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die westliche Erschließung des Königreiches Hannover durch die Eisenbahn begann 1847 mit der Bahnstrecke Hannover–Minden. Dort schloss sich die Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft über Hamm nach Köln an.

Die Hannoversche Westbahn zweigt am Bahnhof Löhne von der Bahnstrecke Minden–Hamm ab und verläuft im Tal von Else und Hase südlich des Wiehengebirges über Bünde und Melle nach Osnabrück. Da das nächste Teilstück von Osnabrück über Ibbenbüren nach Rheine auf westfälischem Gebiet liegt, wurde es vom preußischen Staat gebaut und danach an die Königlich Hannöverschen Staatseisenbahnen verpachtet.[3] Von Rheine aus folgt die Strecke der Ems in nördlicher Richtung und verläuft über Salzbergen, Lingen (Ems), Meppen und Papenburg nach Emden.[4]

Die Strecke wurde in den Jahren 1854 bis 1856 schrittweise in Betrieb genommen. Zuerst wurde am 24. November 1854 der Abschnitt Emden–Papenburg fertiggestellt. Er befand sich zunächst in einer Insellage, da er noch an keine andere Bahnstrecke angeschlossen war. Mit der Inbetriebnahme des Abschnitts Löhne–Osnabrück am 21. November 1855 wurde an dessen vorläufigem Ende der Hannöversche Bahnhof eröffnet.

Der Abschnitt Papenburg–Lingen folgte am 2. Mai 1856, und am 23. Juni 1856 wurde schließlich das Reststück Osnabrück–Lingen in Betrieb genommen. Gleich mit dem Bau der Strecke wurden auch die zentralen Werkstätten für die Gesamtstrecke in Lingen eingerichtet.

Rheine entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem Eisenbahnknotenpunkt. Schon am 27. Juni 1856 wurde die Bahnstrecke Rheine–Münster eröffnet, weitere Strecken siehe Bahnhof Rheine. 1865 wurde durch die Bahnstrecke Almelo–Salzbergen eine Verbindung zum niederländischen Streckennetz geschaffen.

Übergang an Preußen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Deutschen Krieg wurde das Königreich Hannover durch Preußen annektiert. Die Hannöversche Staatsbahn wurde preußisches Eigentum und am 15. Dezember 1866 in vollem Umfang einer königlichen Direktion mit Sitz in Hannover unterstellt. Der Wechsel der Zuständigkeit an die „Königliche Direction der Westfälischen Eisenbahn“ wurde am 1. Mai 1867 beschlossen.[5]

Der Streckenabschnitt zwischen Emden und Rheine (bzw. je nach Lesart bis Salzbergen) wurde dann später ausgegliedert und am 1. Januar 1868 von der Königlich-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft übernommen.[6]

Die Hannoversche Westbahn wird seitdem nicht mehr als eine Einheit betrachtet. Zur weiteren Geschichte siehe die Artikel Bahnstrecke Löhne–Rheine und Emslandstrecke.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DB Netze - Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Arthur von Mayer: Geschichte und Geographie der Deutschen Eisenbahnen von ihrer Entstehung bis auf die Gegenwart 1890. Band 1. Baensch, Berlin 1891, S. 348. Zitat: „Da diese Verbindungslinie der geographischen Lage nach preussisches Gebiet berühren musste, und andererseits nach Möglichkeit bereits bestehende Linien mit benutzt werden sollten, wurde mit Preussen und der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft dahin Vereinbarung getroffen, dass der hannöversche Staat von der Station Löhne der Köln-Mindener Bahn bis Osnabrück, 47,5 km lang, und weiter von der preussisch-hannöverschen Grenze zwischen Rheine und Salzbergen bis Emden an der Nordsee, 133,5 km lang, baue, während das Zwischenstück von Osnabrück bis zu dem genannten Grenzpunkt seitens der preussischen Staatsbahnverwaltung hergestellt werden sollte. Zur Erzielung eines einheitlichen Betriebes war aber auch diese Theilstrecke von Hannover in Pacht und Betrieb genommen und ihr ausserdem von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft für die Strecke Minden-Löhne das Mitbenutzungsrecht eingeräumt worden.“
  4. Hannoversche Westbahn auf westbahn.de, abgerufen am 22. November 2023.
  5. www.westbahn.de
  6. H. Kobschätzky, Streckenatlas der deutschen Eisenbahnen 1835–1892, Düsseldorf 1971