Kluse (Emsland)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 56′ N, 7° 21′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Emsland | |
Samtgemeinde: | Dörpen | |
Höhe: | 8 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,31 km2 | |
Einwohner: | 1834 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 26892 | |
Vorwahlen: | 04963, 04966, 05933 | |
Kfz-Kennzeichen: | EL | |
Gemeindeschlüssel: | 03 4 54 025 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstr. 25 26892 Dörpen | |
Website: | www.kluse.de | |
Bürgermeister: | Hermann Borchers (CDU) | |
Lage der Gemeinde Kluse im Landkreis Emsland | ||
Kluse ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Dörpen im Landkreis Emsland im westlichen Niedersachsen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde Kluse liegt an der Ems zehn Kilometer östlich der niederländischen Grenze etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen der Kreisstadt Meppen im Süden und der Stadt Papenburg im Norden. Die Gemeinde ist landwirtschaftlich geprägt.
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachbargemeinden sind im Norden die Gemeinde Dörpen, im Osten die Gemeinde Wippingen, im Süden die Gemeinden Renkenberge, Fresenburg und Sustrum in der Samtgemeinde Lathen, im Westen die Gemeinden Walchum und Dersum.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Burg zu Ahlen von 1387 war der Stammsitz eines gleichnamigen Geschlechts. Otto von Ahlden (= Ahlen), seines Zeichens Ritter zu Düthe, ist als erster aus dem Geschlecht per 5. Februar 1387 urkundlich bezeugt.
Die südliche Nachbargemeinde Renkenberge trug von ihrer Gründung am 1. September 1934 bis zum 6. September 1938 ebenfalls den Namen Kluse.[2]
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Kluse bestand schon früher. Für den Bahnhof wurde der Name Kluse gewählt, weil sich in der Nähe des Bahnhofs eine Klause, auf Plattdeutsch „Kluse“ befindet, in deren Nähe früher die Pferde der Postkutschen ausgetauscht wurden.[3]
Entstehung der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem 1. Januar 1965 bildeten die Gemeinden Ahlen und Steinbild die Samtgemeinde Kluse. Die Gemeinde Kluse entstand durch den Zusammenschluss der ehemals selbständigen Gemeinden Steinbild und Ahlen bei der am 1. Januar 1973 in Kraft getretenen Gebietsreform in Niedersachsen.[3][4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Kluse setzt sich aus elf Ratsfrauen und -herren der folgenden Parteien zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Partei | 2021[5] | 2016[6] | 2011[7] | |
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CDU | 9 | 9 | 9 | |
SPD | 2 | 2 | 2 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bürgermeister der Gemeinde Kluse ist Hermann Borchers (CDU). Er wurde im November 2016 für eine vierte Amtszeit bestätigt.[8] Sein Stellvertreter ist Karl-Hans Harren (CDU).[9]
Hoheitszeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Gold (Gelb) gespalten durch einen blauen Wellenstab; vorn ein roter Kirchturm und hinten über einem roten links schrägen Eisenbahngeleise auf roten Schwellen rote Windmühlenflügel.“[10] | |
Wappenbegründung: Die von Jürgen Krause aus Essen in Zusammenarbeit mit Bürgermeister Hermann Borchers entworfenen Hoheitszeichen wurden vom Rat der Gemeinde Kluse in seiner Sitzung am 6. Juni 2023 eingeführt und am 31. Januar 2024 vom Landrat des Landkreises Emsland genehmigt.
Der stilisierte Kirchturm steht für die gotische St. Georgskirche im Ortsteil Steinbild, welche bereits 1512 erbaut wurde. Der Wellenstab symbolisiert die Ems. Die Windmühlenflügel erinnern an die Trüttken Mühle im Ortsteil Ahlen; der Schienenstrang an den früheren Bahnhof Kluse, welcher auch namens gebend für die heutige Gemeinde war. Die Farben Gold und Rot sind die Farben des früheren Fürstbistums Münster, zu dem die früheren Gemeinden Ahlen und Steinbild gehörten. |
Hissflagge: „Die Flagge ist geteilt von Gelb und Rot mit dem Wappen in der Mitte.“
Banner: „Das Banner ist gespalten von Gelb und Rot mit dem Wappen oberhalb der Mitte.“
Gemeindesiegel: „Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift ‚Gemeinde Kluse - Landkreis Emsland‘.“
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Hissflagge der Gemeinde
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Banner der Gemeinde
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Siegel der Gemeinde
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Gut Campe befindet sich im Ortsteil Steinbild.
- Nahe der Ortschaft verläuft die Transrapid-Teststrecke.
- Die Pfarrkirche St. Georg im eingemeindeten Ortsteil Steinbild ist ein spätgotisches Backsteinbauwerk aus der Zeit um 1512.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verkehr
Kluse liegt an der B 70 nahe der A 31 und an der Bahnstrecke Rheine–Norddeich Mole (Emslandstrecke), obgleich der Haltepunkt schon vor einigen Jahren geschlossen wurde, so dass jetzt ein Bahnhof in den Nachbargemeinden Lathen oder Dörpen genutzt werden muss.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emmy von Dincklage (1825–1891), Romanschriftstellerin
- Clara von Dincklage-Campe (1829–1919), Schriftstellerin und Dichterin, Stiftsdame
- Friedrich von Dincklage-Campe (1839–1918), Soldat und Militärschriftsteller
- Heinrich Leffers (1865–1936), Kaufmann, Politiker (Zentrum) und Landtagsabgeordneter
- Carl Leffers (1869–1929), Kaufmann, Politiker (Zentrum) und Landtagsabgeordneter
- Wilhelm Leffers (1871–1952), katholischer Priester und Widersacher des Nationalsozialismus
- Hermann Lüken-Klaßen (1924–1994), Politiker (Zentrum, CDU), Mitglied des Niedersächsischen Landtags
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann Abels: Die Ortsnamen des Emslandes, in ihrer sprachlichen und kulturgeschichtlichen Bedeutung. Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 1929.
- Ernst Förstemann, Hermann Jellinghaus (Hrsg.): Altdeutsches Namenbuch. Ortsnamen. Band 2, Nr. 2. Georg Olms Verlag, Hildesheim 1983, ISBN 3-487-01733-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 21. April 2020] Erstausgabe: Eigenverlag, Nordhausen 1872).
- Werner Kaemling: Atlas zur Geschichte Niedersachsens. Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Aschendorf Hümmling (Siehe unter: Nr. 41). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ a b Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Webseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom am 2. Dezember 2016; abgerufen am 5. August 2019.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 252 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 24. August 2022.
- ↑ Ergebnis zur Gemeindewahl Kluse 2016. In: Webseite Samtgemeinde Dörpen. 11. September 2016, abgerufen am 21. April 2020.
- ↑ Gemeindewahl Kluse 2016/2011. Abgerufen am 24. August 2022.
- ↑ Anna Heidtmann: Hermann Borchers bleibt Bürgermeister in Kluse. In: Webseite Neue Osnabrücker Zeitung. 23. November 2016, abgerufen am 21. April 2020.
- ↑ Rat der Gemeinde Kluse. In: Webseite Samtgemeinde Dörpen. Abgerufen am 21. April 2020.
- ↑ Amtsblatt für den Landkreis Emsland, 2024, Nr. 2, S. 17