Hofstetten (Roth)

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Hofstetten
Kreisstadt Roth
Koordinaten: 49° 14′ N, 11° 8′ OKoordinaten: 49° 13′ 41″ N, 11° 7′ 52″ O
Höhe: 342–360 m ü. NHN
Einwohner: 125 (1. Jul. 2018)[1]
Postleitzahl: 91154
Vorwahl: 09171

Hofstetten (fränkisch: Hofschdädn[2]) ist ein Gemeindeteil der Kreisstadt Roth im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt etwa 3,5 km südöstlich von Roth. Die Roth, ein rechter Nebenfluss der Rednitz, teilt mit ihren Auen den Ort in einen westlichen und einen östlichen Teil. Im Nordwesten grenzt das Waldgebiet „Lohe“ an, im Norden befindet sich eine Deponie, im Nordwesten liegt das „Ödweiherholz“ mit dem „Hundsrücken“ 362 m ü. NHN. Im Osten grenzt das Waldgebiet „In der Rucht“ an.

An Hofstetten vorbei verläuft die Staatsstraße 2220 nach Eckersmühlen (1,6 km südöstlich) bzw. zu einer Anschlussstelle an die B 2 bei Roth (2,3 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt ebenfalls nach Eckersmühlen (1,5 km südöstlich). Parallel zur St 2220 verläuft die Bahnstrecke Roth–Greding.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1297 als „Hofstetten“.[5] Aus einer auf ca. 1190 zu datierenden Lehenurkunde des Bamberger Domkapitels, die das Amt Roth beschreibt, geht hervor, dass Hofstetten im Gebiet dieses Amtes gelegen haben muss.[6] Erst 1431 wurden die einzelnen Orte des ehemaligen Besitzes namentlich aufgelistet. Im Urbar für das burggräfliche Amt Roth, das ca. 1360 aufgestellt wurde, wurden für „Hofsteten“ 5 Huben, 7 Gereute, 1 Reutacker und 1 Reutwiese aufgeführt. Im Urbar des nunmehr markgräflichen Amtes Roth von 1434 wurde zusätzlich eine Mühle aufgeführt.[7] Im 16-Punkte-Bericht des Jahres 1608 sind für den Ort 13 Anwesen verzeichnet.[8]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hofstetten 14 Anwesen (2 Ganzhöfe, 2 Halbhöfe, 4 Köblergüter, 1 Gut mit Mahlmühle, 4 Gütlein, 1 Leerhaus) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Roth aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kastenamt Roth.[9] 1799 gab es im Ort 12 Anwesen.[10]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Roth. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hofstetten dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Eckersmühlen und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Eckersmühlen zugeordnet. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde der Ort zusammen mit Eckersmühlen am 1. Mai 1978 nach Roth eingemeindet.[11]

Baudenkmal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Haus Nr. 7: Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002018
Einwohner 81 76 93 75 105 86 78 95 88 87 80 125
Häuser[12] 16 15 16 16 16 16 14 23
Quelle [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24]

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach Zu unserer lieben Frau (Roth) gepfarrt.[9] Die Katholiken sind nach Maria Aufnahme in den Himmel (Roth) gepfarrt.[21][25]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ortsteile > Hofstetten. In: stadt-roth.de. Abgerufen am 3. August 2023.
  2. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 32. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hófšdęd(n)“.
  3. Gemeinde Roth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. August 2023.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 32 = F. Eigler: Schwabach, S. 170.
  6. F. Eigler: Schwabach, S. 151.
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 170.
  8. W. Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach, S. 271.
  9. a b F. Eigler: Schwabach, S. 397 f.
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 218.
  11. F. Eigler: Schwabach, S. 470 f.
  12. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 42 (Digitalisat).
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 215 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1089, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1255, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1191 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1263 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1301 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 823 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 179 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 349 (Digitalisat).
  24. www.stadt-roth.de
  25. Pfarrverband Roth-Büchenbach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 2. Juni 2023.