Mönichkirchen

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Marktgemeinde
Mönichkirchen
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mönichkirchen
Mönichkirchen (Österreich)
Mönichkirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Neunkirchen
Kfz-Kennzeichen: NK
Fläche: 16,31 km²
Koordinaten: 47° 30′ N, 16° 2′ OKoordinaten: 47° 30′ 0″ N, 16° 2′ 0″ O
Höhe: 967 m ü. A.
Einwohner: 609 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 37 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 2872, 7421
Vorwahl: 02649
Gemeindekennziffer: 3 18 15
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Mönichkirchen 18
2872 Mönichkirchen
Website: www.moenichkirchen.at
Politik
Bürgermeister: Andreas Graf (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(15 Mitglieder)
11
3
1
11 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Mönichkirchen im Bezirk Neunkirchen
Lage der Gemeinde Mönichkirchen im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)AltendorfAspang-MarktAspangberg-St. PeterBreitenauBreitensteinBuchbachBürg-VöstenhofEdlitzEnzenreithFeistritz am WechselGloggnitzGrafenbach-St. ValentinGrimmensteinGrünbach am SchneebergHöflein an der Hohen WandKirchberg am WechselMönichkirchenNatschbach-LoipersbachNeunkirchen (Niederösterreich)OtterthalPayerbachPittenPrigglitzPuchberg am SchneebergRaach am HochgebirgeReichenau an der RaxScheiblingkirchen-ThernbergSchottwienSchrattenbachSchwarzau am SteinfeldSchwarzau im GebirgeSeebensteinSemmeringSt. Corona am WechselSt. Egyden am SteinfeldTernitzThomasbergTrattenbachWarthWartmannstettenWillendorfWimpassing im SchwarzataleWürflachZöbernNiederösterreich
Lage der Gemeinde Mönichkirchen im Bezirk Neunkirchen (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Mönichkirchen ist eine Marktgemeinde im Bezirk Neunkirchen mit 609 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) und befindet sich im Südosten des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich an der Grenze zur Steiermark.

Mönichkirchen ist Heilklimatischer Kurort.[1]

Geografie

Mönichkirchen liegt am östlichen Ende des Wechselgebirges im südöstlichen Industrieviertel an der Grenze zur Steiermark. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 16,31 km², 68,34 % der Gemeindefläche sind bewaldet.

Gemeindegliederung

Mönichkirchen besteht aus einer einzigen Katastralgemeinde gleichen Namens.
Zur Gemeinde gehören neben dem Hauptort die Ortschaften Am Hartberg, Feldbauern, Mönichkirchner Schwaig, Pfeffergraben, Tauchen und Unterhöfen.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind: Aspangberg-Sankt Peter und Zöbern (beide in Niederösterreich) sowie die steirischen Gemeinden Schäffern und Pinggau.

Geschichte

Historischer Grenzstein an der B 54

Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Besiedelt ist die Gegend von Mönichkirchen zumindest seit dem Frühmittelalter. Um 1130 errichteten die Johanniter am Hartberg zum Zwecke der Betreuung von Pilgern ein Hospital, dessen kirchliche Organisation dem Erzbistum Salzburg unterstand. Seit dem 12. Jahrhundert ist Mönichkirchen mit diesem Namen belegt, der sich auf die hier angesiedelten Mönche bezog. Im späteren Mittelalter entwickelte sich der Ort zu einem der ältesten Marien-Wallfahrtsorte Österreichs. Ansonsten herrschte bäuerliches Leben in gruppierten Höfen („Oberdorf“, „Unterdorf“) vor.

Während der Regentschaft Josephs II. in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verschwanden die Wallfahrtsanlagen, die Bevölkerung nahm zu – 1823 verzeichnete man 174 Einwohner. 1865 wütete ein Großbrand, dem ein großer Teil des Dorfes zum Opfer fiel.

Noch im 19. Jahrhundert kam mit der Eröffnung der Wechselbahn 1881 erster Fremdenverkehr auf. Seit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ist Mönichkirchen als Höhenluftkurort und Aussichtspunkt bekannt und geschätzt. Die zahlreichen historischen Villen und Glanzbauten erinnern noch heute an die Kaiserzeit und werden nach wie vor gepflegt und am Leben erhalten.

Das Gebiet um Mönichkirchen war von jeher Grenzland und auch im Zweiten Weltkrieg umkämpft, wovon noch ein Soldatenfriedhof am nahegelegenen Hochwechsel zeugt.
Die Tunnel der Wechselbahn bei Mönichkirchen dienten dem beweglichen Führerhauptquartier „Frühlingssturm“ Adolf Hitlers vom 12. bis zum 25. April 1941 als Ort zur Leitung des Balkanfeldzugs.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verlief die Demarkationslinie zwischen der sowjetischen Besatzungszone (Niederösterreich) und der britischen Zone (Steiermark) direkt durch den Ort. Außerdem existiert ein historischer Grenzstein über dem Tauchenbach direkt an der B 54 Richtung Schaueregg.

Bevölkerungsentwicklung


Religion

Nach den Daten der Volkszählung 2001 waren 94,1 % der Einwohner römisch-katholisch und 2,1 % evangelisch, 0,2 % gehörten orthodoxen Kirchen an. 3,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis angegeben.

Politik

BW

Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, und 2 SPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 9 ÖVP, 5 Wir für Mönichkirchen, und 1 SPÖ.[2]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, und 4 SPÖ.[3]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, und 4 SPÖ.[4]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 2 FPÖ, und 2 SPÖ.[5]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 3 FPÖ, und 1 SPÖ.[6]
Bürgermeister
  • bis 2010 Hermann Sam (ÖVP)
  • seit 2010 Andreas Graf (ÖVP)

Wirtschaft

Nach der Probezählung von 2006 dominierten in der Mönichkirchner Bevölkerung die wirtschaftlichen Sektoren Sachgütererzeugung (15,4 % der Erwerbstätigen), Land- und Forstwirtschaft (12,0 %) sowie Verkehr und Nachrichtenübermittlung (12,0 %).[7]

Nach einer Erhebung gab es im Jahr 1999 40 land- und forstwirtschaftliche Betriebe; nach der Arbeitsstättenzählung im Jahr 2001 gab es 46 nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 263. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 43,82 %, im Jahr 2006 bei 44,6 %.[7]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Mönichkirchen
Pfarrkirche Mönichkirchen
Holzplastik „Feuergeist“ in Erinnerung an eine Feuersbrunst im Jahre 1903 aufgrund von Brandstiftung
  • Der Dichter Anton Wildgans hat in seinem Epos „Kirbisch oder Der Gendarm, die Schande und das Glück“ Mönichkirchen unter dem Namen „Übelbach“ verewigt. Obwohl er darin von den Einwohnern ein keineswegs schmeichelhaftes Bild zeichnete, wird seiner heute noch durch jährliche Lesungen als eines nahezu Einheimischen gedacht. Auch ist er in der ortsansässigen Bevölkerung nicht zuletzt durch seine oft bezeugte Verbundenheit zu Mönichkirchen nach wie vor hoch verehrt. So existiert seit einiger Zeit ein neu angelegter Anton-Wildgans-Weg, der der Person des Dichters gewidmet ist.
  • In Mönichkirchen existieren der W.P.M.-Jugendverein Mönichkirchen zur Förderung der Jugendkultur sowie zwei Musikvereine traditioneller Natur. Seit 2006 organisiert der Jugendverein alljährlich im Sommer den Rockmusik-Event „Rocky Mountain Festival“.
  • Mit den Angelegenheiten des örtlichen Tourismus sowie mit kulturellen Dingen befassen sich der Dorferneuerungsverein Mönichkirchen und der Dorferneuerungsverein Tauchen.

Verkehr

Mönichkirchen (rechts unten) um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
  • Straße: Mönichkirchen ist verkehrsmäßig durch die Wechsel Straße B 54 und die Wechselbahn erschlossen. Die nächsten Autobahnauffahrten sind Aspang und Pinggau der Süd Autobahn A 2 (Wien–Graz).

Bildung

Der Ort besitzt auf dem Bildungssektor einen Kindergarten und eine Volksschule.

Sicherheit

Es gibt zwei Freiwillige Feuerwehren (Mönichkirchen und Tauchen) und einen Bergrettungsdienst.

Sport und Freizeit

Auf dem Gebiet des Sports gibt es in Mönichkirchen zwei Vereine:

  • Wintersportclub Mönichkirchen
  • Fußballverein FC Mönichkirchen

Die Gegend unmittelbar um Mönichkirchen ist Skigebiet. Mönichkirchen ist diesbezüglich mittels einer Schischaukel verbunden mit dem zur Gemeinde Aspangberg-Sankt Peter gehörenden Ort Mariensee. Zusammen ergibt die Pistenlänge etwa 13 km. Die beiden Orte besitzen derzeit drei Sessellifte und einen Tellerlift.
Weiters gibt es eine Reihe von Wanderwegen sowie einen Kletterpark und einen Wellness-Park.

In Mönichkirchen existiert ein von einer einzigen Person gestalteter Modellpark. Die Miniaturen sind in erster Linie Nachbildungen bekannter oder typischer Bauten vorwiegend aus Österreich sowie zum Teil animierte Nachstellungen folkloristischer und biblischer Szenen. Der Park beinhaltet die weltweit größte mechanische Landschaftskrippe, die auch im Guinness-Buch der Rekorde eingetragen ist.[8]

Persönlichkeiten

Personen mit Bezug zur Gemeinde
  • Herbert Cysarz (1896–1985), deutscher Germanist, lebte von 1944 bis 1951 in Mönichkirchen
  • Dietmar Larcher (* 1940), österr. Erziehungswissenschaftler, lebt unter anderem in Mönichkirchen
  • Maria Anna von Österreich-Teschen (1882–1940), Erzherzogin von Österreich, lebte eine Zeit lang in Mönichkirchen, dort auch bestattet
  • Anton Wildgans (1881–1932), österr. Lyriker und Dramatiker, verbrachte einige Zeit in Mönichkirchen

Weblinks

Commons: Mönichkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gesetzlich anerkannte Heilklimatischen Kurorte in Österreich (Memento des Originals vom 23. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oehkv.at, auf www.oehkv.at, abgerufen am 7. Juni 2015
  2. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  3. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  4. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  5. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  6. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Mönichkirchen. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 10. Oktober 2019.
  7. a b Statistik Austria: Mönichkirchen: Bevölkerung nach Erwerbsstatus (PDF; 10 kB).
  8. Mamilade Ausflugstipps Modellpark in Mönichkirchen (Memento des Originals vom 2. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.mamilade.at