Mannersdorf an der Rabnitz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mannersdorf an der Rabnitz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Mannersdorf an der Rabnitz
Mannersdorf an der Rabnitz (Österreich)
Mannersdorf an der Rabnitz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Burgenland
Politischer Bezirk: Oberpullendorf
Kfz-Kennzeichen: OP
Fläche: 38,42 km²
Koordinaten: 47° 26′ N, 16° 32′ OKoordinaten: 47° 25′ 44″ N, 16° 31′ 40″ O
Höhe: 245 m ü. A.
Einwohner: 1.782 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 46 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 7443, 7444
Vorwahl: 02611
Gemeindekennziffer: 1 08 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptstraße 68
7444 Mannersdorf an der Rabnitz
Website: http://www.mannersdorf-adr.at/
Politik
Bürgermeister: Herbert Schedl (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(21 Mitglieder)
11
10
11 10 
Insgesamt 21 Sitze
  • SPÖ: 11
  • BLVP: 10
Lage von Mannersdorf an der Rabnitz im Bezirk Oberpullendorf
Lage der Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)DeutschkreutzDraßmarktFrankenau-UnterpullendorfGroßwarasdorfHoritschonKaisersdorfKobersdorfLackenbachLackendorfLockenhausLutzmannsburgMannersdorf an der RabnitzMarkt Sankt MartinNeckenmarktNeutalNikitschOberloisdorfOberpullendorfPilgersdorfPiringsdorfRaidingRitzing (Burgenland)Steinberg-DörflStoobUnterfrauenhaidUnterrabnitz-SchwendgrabenWeingrabenWeppersdorfBurgenland
Lage der Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz im Bezirk Oberpullendorf (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Mannersdorf (rechts) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Mannersdorf an der Rabnitz (ungarisch Répcekethely, Kethely; kroatisch Malištrof)[1] ist eine Gemeinde mit 1782 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Oberpullendorf, Burgenland, Österreich.

Geografische Lage

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt im Mittelburgenland an den Ausläufern des Günser Gebirges an der Grenze zum Nachbarstaat Ungarn.

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende fünf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[2]):

Die Gemeinde besteht aus vier Katastralgemeinden (Fläche 2015[3]):

  • Klostermarienberg (772 ha)
  • Mannersdorf an der Rabnitz (1.020,63 ha)
  • Rattersdorf-Liebing (1.204,60 ha)
  • Unterloisdorf (845,31 ha)
Deutscher Ortsname Ungarischer Ortsname[4] Kroatischer Ortsname[5]
Klostermarienberg Borsmonostor Kloštar
Liebing Rendek -
Mannersdorf an der Rabnitz Kéthely Malištrof
Rattersdorf Rötfalva Ratištrof
Unterloisdorf Alsólászló Dolnji Loštrof

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oberloisdorf
Lockenhaus Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Frankenau-Unterpullendorf
Ungarn

Vor Christi Geburt war das Gebiet Teil des keltischen Königreiches Noricum und gehörte zur Umgebung der keltischen Höhensiedlung Burg auf dem Schwarzenbacher Burgberg.

Später unter den Römern lag das heutige Mannersdorf dann in der Provinz Pannonia. Mannersdorf liegt an der römischen Bernsteinstraße.

2014 wurden bei archäologischen Untersuchungen[6] im Vorfeld des Baus der B61a auf der Gemarkung der Gemeinde Unterloisdorf prähistorische Siedlungsreste[7] sowie eine kleine römische Nekropole freigelegt. Die 30 Brand- und Körperbestattungen datieren in die Römische Kaiserzeit sowie in die spätrömische Epoche.[8]

Zum Gemeindegebiet gehört auch das Kloster Marienberg, eine 1197 gegründete Zisterzienserabtei.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Deutsch-Westungarn). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Répczekethely verwendet werden. Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen „Deutsch-Westungarn“ in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland.

Bevölkerungsentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pfarrkirche Klostermarienberg
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Mannersdorf an der Rabnitz

1961 wurde der Sportverein Mannersdorf gegründet. Der Sportplatz wurde von der Gemeinde zur Verfügung gestellt. Mit der Aufnahme in den Dachverband Österreichische Turn- und Sportunion im gleichen Jahr wurde der Verein in UFC Mannersdorf umbenannt. Die Vereinsfarben sind blau/weiß. Der UFC spielte die Saison 1993/94 in der höchsten Spielklasse des Burgenlandes, der Landesliga. Nach einem Abstieg bis in die 1. Klasse spielte man seit der Saison 2004/05 wieder in der 2. Liga Mitte. Doch nach vielen Abgängen von starken Spielern, spielt man seit der Saison 2006/07 wieder in der 1. Klasse Mitte. 2019/20 spielte die Mannschaft in der 2. Klasse Mitte.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1999 gab es 95 landwirtschaftliche Betriebe, davon waren sechs Haupterwerbsbetriebe, zehn wurden von juristischen Personen geführt und 79 waren Nebenerwerbsbetriebe. Bis 2010 verdoppelte sich die Zahl der Haupterwerbsbetriebe auf zwölf, zwölf wurden von juristischen Personen oder Personengemeinschaften geführt und 26 im Nebenerwerb bearbeitet.[10][11][12]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige 2)
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 50 95 29 22
Produktion 13 8 38 38
Dienstleistung 63 43 112 167

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999 , 2) Erwerbstätige am Arbeitsort

Erwerbstätige, Pendler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 804 Erwerbstätigen, die in Mannersdorf wohnen, arbeiten 129 in der eigenen Gemeinde, 675 pendeln in andere Gemeinden aus. Fünfzig Personen pendeln aus anderen Gemeinden ein (Stand 2011).[13]

In der Gemeinde gibt es drei Kindergärten und zwei Volksschulen, eine in Mannersdorf und eine in Rattersdorf.[14]

Seit 2017 führt die Verlängerung der Burgenland Schnellstraße S31 als Pullendorfer Straße B61a bis Rattersdorf.[15]

Gemeinderatswahl 2022
 %
60
50
40
30
20
10
0
49,17
(−5,67)
47,85
(n. k.)
2,97
(n. k.)
n. k.
(−36,39)
n. k.
(−8,77)
BLVP
KLART
FLM
2017

2022

Gemeindeamt Mannersdorf an der Rabnitz

Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Anzahl der Wahlberechtigten insgesamt 21 Mitglieder.

Ergebnisse der Gemeinderatswahlen seit 1997
Partei 2022[16] 2017[17] 2012[18] 2007[19] 2002[20] 1997[20]
Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M. Sti. % M.
SPÖ 596 49,17 11 669 54,84 12 704 51,39 11 632 46,13 10 849 59,54 13 796 60,53 13
BLVP 580 47,85 10 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
KLART 36 2,97 0 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
ÖVP nicht kandidiert 444 36,39 8 609 44,45 10 703 51,31 11 507 35,55 7 489 37,19 8
FLM A1 nicht kandidiert 107 8,77 1 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert 57 4,16 0 nicht kandidiert 70 4,91 1 30 2,28 0
FBL nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert 35 2,55 0 nicht kandidiert nicht kandidiert
Wahlberechtigte 1803 1789 1873 1870 1863 1748
Wahlbeteiligung 74,15 % 78,31 % 80,30 % 81,50 % 85,35 % 87,87 %
A1 
Freie Liste Mannersdorf

Gemeindevorstand

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben Bürgermeister Johann-Georg Horvath (SPÖ) und Vizebürgermeister Johann Plemenschits (ÖVP) gehören weiters die geschäftsführenden Gemeinderäte Peter Frühwirth (ÖVP), Walter Josef Kuntner (SPÖ), Adelheid Müller (SPÖ) und Anton Supper (ÖVP) dem Gemeindevorstand an.[21]

Zu Ortsvorstehern wurden Walter Josef Kuntner (SPÖ, für Klostermarienberg) und Adelheid Müller (SPÖ, für Liebing) und Kurt Supper (SPÖ, für Mannersdorf) ernannt.[21]

Bürgermeister ist Johann-Georg Horvath (SPÖ). Sein Vorgänger Johann Schedl (SPÖ), der erst seit der Bürgermeisterdirektwahl 2012 an die Spitze der Gemeinde gerückt war,[18] hatte bekanntgegeben, nicht mehr zu kandidieren.[22][23] Bei der Wahl vom 1. Oktober 2017 konnte sich Horvath mit 58,08 % gegenüber Johann Plemenschits (ÖVP), der 41,92 % erreichte, als neuer Bürgermeister durchsetzen.[17] Plemenschits wurde in der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats neuerlich zum Vizebürgermeister gewählt.[21]

Amtsleiterin ist Gerda Korner.[24]

Chronik der Bürgermeister seit Bildung der Großgemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1971–1982 Stefan Trenovatz (SPÖ), 1950–1970 Bürgermeister vom 1971 eingemeindeten Klostermarienberg
  • 1982–2002 Stefan Trenovatz jun.(SPÖ)
  • 2002–2007 Norbert Kainer (SPÖ)
  • 2007 Walter Kuntner (SPÖ)
  • 2007–2012 Rudolf Draskovits (ÖVP)
  • 2012–2017 Johann Schedl (SPÖ)
  • seit 2017 Johann-Georg Horvath (SPÖ)

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mannersdorf geboren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Mannersdorf verbunden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Franz Hiesel (1921–1996), österreichischer Hörspielautor, Dramaturg und Schriftsteller
Commons: Mannersdorf an der Rabnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 85.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  3. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen, Regionalinformation, Stichtag 31. Dezember 2015, abgerufen am 9. Jänner 2017.
  4. Ungarische Ortsnamen Sammlung aller ungarischen Ortsnamen in ehemaligen ungarischen Gebieten, abgerufen am 9. August 2014.
  5. Kroatische Ortsnamen (Memento vom 1. April 2010 im Internet Archive) Sammlung aller kroatischen Ortsnamen im Burgenland, abgerufen am 9. August 2014.
  6. Christian Uchann: Sensationsfund in Unterloisdorf - Eisenstadt. In: meinbezirk.at. 19. August 2014, abgerufen am 25. Februar 2024.
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pannarch.at
  8. Robin Dürr: »Symbols of power« im (spät)römischen Gräberfeld von Unterloisdorf (Bez. Oberpullendorf/A). In: Archäologisches Korrespondenzblatt. Band 48, 2018, S. 229–240 (online).
  9. https://vereine.fussballoesterreich.at/UfcMannersdorf/Mannschaften/Saison-2019-20/KM/Tabellen
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  11. Ein Blick auf die Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  12. Ein Blick auf die Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 25. November 2020.
  14. Bildung | Gemeinde Mannersdorf. Abgerufen am 25. Oktober 2020 (deutsch).
  15. S31-Verlängerung offiziell eröffnet. 17. Juli 2017, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  16. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 23. Oktober 2022.
  17. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Mannersdorf an der Rabnitz 2017 (abgerufen am 28. Dezember 2017)
  18. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Mannersdorf an der Rabnitz 2012 (abgerufen am 28. Dezember 2017)
  19. Land Burgenland: Wahlergebnis Mannersdorf an der Rabnitz 2007 (abgerufen am 28. Dezember 2017)
  20. a b Land Burgenland: Wahlergebnis Mannersdorf an der Rabnitz 2002 (abgerufen am 28. Dezember 2017)
  21. a b c Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz: Gemeinderat (abgerufen am 28. Dezember 2017)
  22. ORF Burgenland: Wahlkampf in Mannersdorf an der Rabnitz (abgerufen am 28. Dezember 2017)
  23. BVZ vom 15. September 2017: SPÖ mit neuer Nummer 1 (abgerufen am 28. Dezember 2017)
  24. Gemeinde Mannersdorf an der Rabnitz: Korner Gerda, Oberamtfrau (Amtsleiter) (abgerufen am 28. Dezember 2017)