Oberteuringen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 47° 44′ N, 9° 28′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Bodenseekreis | |
Höhe: | 451 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,08 km2 | |
Einwohner: | 5004 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 249 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88094 | |
Vorwahl: | 07546 | |
Kfz-Kennzeichen: | FN, TT, ÜB | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 35 045 | |
LOCODE: | DE OEU | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
St.-Martin-Platz 9 88094 Oberteuringen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Ralf Meßmer (Parteilos) | |
Lage der Gemeinde Oberteuringen im Bodenseekreis | ||
Oberteuringen ist eine Gemeinde im Bodenseekreis in Baden-Württemberg in Deutschland.
Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Oberteuringen liegt an der Rotach, etwa acht Kilometer nördlich des Bodensees, südöstlich des Gehrenbergs. Oberteuringen befindet sich zwischen Friedrichshafen, Markdorf und Ravensburg.
Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu Oberteuringen gehören die Teilorte Bitzenhofen, Hefigkofen, Neuhaus, Rammetshofen, Unterteuringen, Bibruck, Vittenhag und Remette. Hefigkofen und Bibruck grenzen an das Stadtgebiet von Ravensburg (Landkreis Ravensburg).
Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Gebiet der Gemeinde Oberteuringen sind zurzeit (Stand: 1. Mai 2009) je zwei Landschafts- und Naturschutzgebiete ausgewiesen.
- Naturschutzgebiete
- Sowohl die Altweiherwiese (78,25 Hektar (ha), NSG-Nr. 4.093) als auch das Hepbacher-Leimbacher Ried (46,5 ha, NSG-Nr. 4.114) sind durch das Regierungspräsidium Tübingen ausgewiesene Naturschutzgebiete.
- Landschaftsschutzgebiete
- Als LSG sind das Gebiet „Altweiherwiese und Taldorfer Bach“ (76,0 ha, LSG-Nr. 4.35.003) sowie das „Hepbacher-Leimbacher Ried“ (66,94 ha, LSG-Nr. 4.35.033) ausgewiesen.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oberteuringen wurde in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 752 zugunsten des Klosters St. Gallen erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Besiedlung erfolgte aber bereits im 5. Jahrhundert durch die Alemannen.
Bis ins 12. Jahrhundert hatte das Dorf eine gewisse regionale Bedeutung als Gerichtsort. Bis 1413 gehörte das Gebiet zu den Besitztümern des Klosters zu Konstanz, anschließend zur Stadt Ravensburg. Im 16. und 17. Jahrhundert wurde das Dorf mehrfach von Raubrittern und von den Armeen des Dreißigjährigen Kriegs niedergebrannt.
1810 wurde das heutige Gemeindegebiet im Zuge der neuen Verwaltungsgliederung des Königreichs Württemberg Teil des Oberamtes Tettnang. Oberteuringen bildete zunächst mit Ettenkirch die Gemeinde Eggenweiler, wurde aber 1823 eine eigenständige Gemeinde. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs entwickelte sich Oberteuringen zu einem landwirtschaftliches Zentrum und wichtigen Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte. 1922 wurde mit der Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Oberteuringen eine Eisenbahnverbindung nach Friedrichshafen erbaut, die 1964 endgültig stillgelegt wurde.
Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Oberteuringen 1938 zum Landkreis Friedrichshafen. 1945 wurde Oberteuringen Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging. Durch die Kreisreform in Baden-Württemberg gelangte die Gemeinde 1973 zum Bodenseekreis.
Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Oberteuringen gibt es eine dem Dekanat Friedrichshafen unterstellte römisch-katholische und eine zum Kirchenbezirk Ravensburg gehörende evangelische Kirchengemeinde.
Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu dem in den Diagrammen dargestellten Ergebnis.[2]
Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im September 2017 wurde Ralf Meßmer als Bürgermeister gewählt, nachdem sein Vorgänger Karl-Heinz Beck nach vier Amtsperioden altersbedingt nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidieren durfte.[3]
Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oberteuringen hat sich mit der Stadt Markdorf und den Gemeinden Bermatingen und Deggenhausertal zu einem Gemeindeverwaltungsverband zusammengeschlossen.
Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Blasonierung: In Blau auf einem schreitenden silbernen Pferd der Hl. Martin in silberner Rüstung mit silbernem Schwert seinen goldenen Mantel teilend.
Partnergemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- seit 1990: Lohmen (Sachsen). Im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands knüpften die Gemeinden Lohmen und Oberteuringen im Jahre 1990 erste Kontakte, aus denen sich rasch eine intensive und freundschaftliche Partnerschaft entwickelte. Lohmen liegt am Rande der Tourismusregion Sächsische Schweiz.
- seit 1997: Tübach (Kanton St. Gallen, Schweiz). Seit dem Jahre 1997 bestehen freundschaftliche Verbindungen zwischen den Gemeinden Tübach (Schweiz) und Oberteuringen.
Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war die Landwirtschaft vorherrschend. Zwischenzeitlich prägen mittelständische Gewerbebetriebe, Handwerk und Einzelhandel sowie touristische Familienbetriebe die wirtschaftliche Struktur der Gemeinde. Die verbliebenen landwirtschaftlichen Betriebe haben sich auf Obstbau spezialisiert und vermarkten ihre Produkte zusammen mit den Obstbaubetrieben der Bodenseeregion unter dem Label „Obst vom Bodensee“.
Die Energieversorgung erfolgt durch das Regionalwerk Bodensee.
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Ortsteile Neuhaus und Hefigkofen liegen an der stark befahrenen Bundesstraße 33, die Ravensburg mit Meersburg verbindet.
Öffentlicher Nahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oberteuringen gehört dem Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo) an und wird mit einer Linie des Stadtverkehr Friedrichshafen ganztägig im Taktverkehr an Friedrichshafen angebunden.
Es liegt außerdem an der stündlich verkehrenden Buslinie Ravensburg–Konstanz, die die Fährverbindung zwischen Meersburg und Konstanz nutzt.
Von 1920 bis 1960 existierte die Bahnstrecke Friedrichshafen Stadt–Oberteuringen.
Wanderwege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch das Gemeindegebiet Oberteuringens verlaufen der von Brochenzell her kommende Oberschwäbische Jakobsweg und die dritte Etappe des Jubiläumswegs, ein 111 Kilometer langer Wanderweg, der 1998 zum 25-jährigen Bestehen des Bodenseekreises ausgeschildert wurde. Er führt über sechs Etappen durch das Hinterland des Bodensees von Kressbronn über Neukirch, Meckenbeuren, Markdorf, Heiligenberg und Owingen nach Überlingen.
Im Gebiet „Rotachpark“ sind elf weitere Wanderwege mit Längen zwischen rund drei und dreizehn Kilometern ausgeschildert.
Bildungseinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oberteuringen verfügt über eine eigene Grundschule sowie zwei kommunale und einen katholischen Kindergarten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kulturhaus Mühle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einer umfangreichen Sanierung wurde 2002 in einer 500 Jahre alten Mühle das Kulturhaus Mühle eröffnet, in dem Konzerte, Kleinkunst, Ausstellungen und andere Veranstaltungen angeboten werden.
Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schwäbisch-alemannische Fasnet mit der „Narrenzunft Teuringer Johle“, der „Narrenzunft Bitzenhofen-Oberteuringen“ und der „Narrenzunft Hefigkofen“
- Blütenfest (rund um den 1. Mai jeden Jahres)
- Deutscher Mühlentag an der Ziegelmühle (am Pfingstmontag jeden Jahres)
- Teuringer Sonntag (Dorffest, meist am ersten Juliwochenende)
- Floriansfest (Feuerwehrfest) am letzten Wochenende im August jedes Jahres
Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde hat einen eigenen Musikverein, welcher seit 1832 besteht. Er setzt sich zusammen aus Jugend- und Trachtenkapelle und bietet in Zusammenarbeit mit Markdorf eine Musikschule an. Auf der Homepage des Vereins findet sich eine ausführliche Chronik sowie Informationen über Aktivitäten und Termine.
Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Eitelhans Ziegelmüller (15.–16. Jahrhundert), Bauernführer im Deutschen Bauernkrieg
- Paul Ott (1903–1991), Orgelbauer
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Tettnang. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1838 (Volltext bei Wikisource)
- Gerhard K. Sanktjohanser: Teuringen – Ein Streifzug durch die Jahrhunderte. Gemeinde Oberteuringen 2002. ISBN 3-00-009412-1
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Baden‑Württemberg: Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019, Oberteuringen
- ↑ https://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/oberteuringen/Zwei-Drittel-Mehrheit-fuer-Ralf-Messmer-in-Oberteuringen;art372488,9427823