Polonia Warschau

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Polonia Warschau
Basisdaten
Name Polonia Warszawa Spółka Akcyjna
Sitz Warschau
Gründung 1911
Farben schwarz-weiß-rot
Präsident Grégoire Nitot
Website kspolonia.pl
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Wojciech Szymanek
Spielstätte Polonia-Warschau-Stadion
Plätze 7.150
Liga 1. Liga
2022/23 1. Platz (  2. Liga)
Heim
Auswärts
Die Haupttribüne des Stadions Polonii Warszawa

Polonia Warschau (offiziell Polonia Warszawa Spółka Akcyjna) ist ein Sportklub aus der polnischen Hauptstadt Warschau. Er wurde 1911 gegründet. Die Farben des Vereins sind Schwarz-Weiß-Rot.

Fußballabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Polonia Warschau feierte 1946 als erster polnischer Fußballmeister nach dem Zweiten Weltkrieg seinen ersten großen Vereinserfolg, dem sechs Jahre später der Pokalsieg folgte. Danach versank der Verein jedoch in der Bedeutungslosigkeit und stieg erst 1994 erstmals in die Ekstraklasa, Polens oberste Spielklasse, auf. Der Einstand misslang jedoch – mit gerade einmal 4 Siegen aus 34 Spielen stieg Polonia Warschau umgehend wieder ab, ehe dem Verein zwei Jahre später der Wiederaufstieg gelang und er sich in der Ekstraklasa langfristig zu etablieren begann.

Auch wenn der Verein im Schatten des Ligakonkurrenten Legia Warschau steht, so konnte ausgerechnet Polonia Warschau zur Jahrtausendwende erstmals seit fast 50 Jahren wieder den ganz großen nationalen Erfolg feiern. 1998 noch knapp an LKS Lodz gescheitert, sicherte sich der Verein im Mai 2000 mit einem glatten 3:0-Sieg bei Legia Warschau zwei Spieltage vor Saisonende die zweite polnische Meisterschaft. Im folgenden Jahr setzte sich Polonia Warschau im Endspiel des polnischen Pokalwettbewerbs mit 2:2 und 2:1 gegen Górnik Zabrze durch.

Auf internationaler Ebene bleiben derweil die Erfolge der Warschauer überschaubar. Nach der 1998 knapp verpassten Meisterschaft scheiterte der Verein daraufhin in der Qualifikation zum UEFA-Pokal (0:1, 0:1 gegen Dynamo Moskau). Ein Jahr später verpasste die Mannschaft die Qualifikation für den UI-Cup, als man im Halbfinale mit 1:1 und 1:5 am FC Metz scheiterte. Auch die Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League überstand Polonia Warschau nach der Meisterschaft 2000 nicht. Zwar konnten die Warschauer in der zweiten Runde zuhause gegen Panathinaikos Athen einen 0:2-Rückstand noch ausgleichen. Im Rückspiel scheiterte die Mannschaft jedoch mit 1:2. Dadurch immerhin erstmals für den UEFA-Pokal qualifiziert, scheiterte Polonia Warschau in diesem wie im folgenden Jahr gleich in der ersten Runde. In der ersten Runde des UEFA Intertoto Cup 2003 gingen beide Spiele gegen Tobol Qostanai aus Kasachstan mit 0:3 und 1:2 verloren.

Im Mai 2006 stieg Polonia Warschau als Tabellenletzter aus der Ekstraklasa ab. Am 11. Juli 2008 fusionierte der Verein mit Groclin Grodzisk und übernahm seinen Platz in der Ekstraklasa.

Heimspielstätte von Polonia Warschau ist das rund 7.000 Zuschauer fassende Kazimierz-Sosnkowski-Stadion in der Warschauer Neustadt. Das Stadion wird momentan modernisiert und soll nach Abschluss der Umbauarbeiten 16.000 Zuschauern Platz bieten und komplett überdacht sein. An das Objekt soll auch eine 4.500 Zuschauer fassende Basketballhalle und ein überdachtes 50 m Schwimmbecken angeschlossen werden. Die Kosten des Umbaus belaufen sich auf 180.000.000 Złoty (umgerechnet etwa 41.200.000 Euro).

Nachdem der Verein im Juli 2012 nach Zahlungsschwierigkeiten an einen Investor verkauft worden war, sollte er die Saison 2012/13 in der 4. Liga beginnen, konnte den Zwangsabstieg jedoch abwenden.[1][2] Nach einem sechsten Tabellenplatz in der Ekstraklasa 2012/13 und weiter fortschreitenden finanziellen Engpässen verpasste Polonia Warschau dann auch die Lizenz für die Saison 2013/14. Vom polnischen Verband wurde der Verein infolgedessen doch noch in die fünftklassige 4. Liga zurückgestuft.[3] Zur Saison 2023/24 konnte der Verein sportlich wieder in die zweitklassige 1. Liga aufsteigen.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Trainer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Basketballabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Basketballer von Polonia spielten unter dem Namen Polonia Azbud Warschau in der Dominet Basket Liga. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten wurde dem Verein die Lizenz für die Saison 2011/2012 nicht erteilt.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Polnischer Meister: (1959)
  • Polnischer Basketballpokal: (1970)

Schachabteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schachabteilung Polonia Warschaus wurde zum ersten Mal 1959 polnischer Mannschaftsmeister. Weitere Meistertitel folgten 1996 und von 1999 bis 2006 ohne Unterbrechung. 2007 wurde sie aus finanziellen Gründen ausgegliedert. Im ersten Jahr seit der Unabhängigkeit vom Mutterverein erreichte Polonia die Vizemeisterschaft in Polen, die erste Meisterschaft wurde 2009 gewonnen, unter anderem mit Michał Krasenkow, Bartłomiej Macieja, Robert Kempiński und Eduardas Rozentalis.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Polonia Warschau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Polen: Verkauft! Warschau zukünftig nur noch viertklassig
  2. psnfutbol.com: Polonia Warszawa to stay in the Ekstraklasa, 25. Juli 2012, abgerufen am 5. August 2012
  3. wprost.pl: Polonia Warschau ohne Lizenz für die Ekstraklasa, 28. Mai 2013, abgerufen am 22. Juni 2013