Radfeld

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Radfeld
Wappen Österreichkarte
Wappen von Radfeld
Radfeld (Österreich)
Radfeld (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Kufstein
Kfz-Kennzeichen: KU
Fläche: 14,32 km²
Koordinaten: 47° 27′ N, 11° 55′ OKoordinaten: 47° 26′ 46″ N, 11° 54′ 41″ O
Höhe: 512 m ü. A.
Einwohner: 2.564 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 179 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6241
Vorwahl: 05337
Gemeindekennziffer: 7 05 20
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfstraße 57
6241 Radfeld
Website: www.radfeld.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Josef Auer (Zukunft für Radfeld)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(15 Mitglieder)

10 ZFR
4 ARL
1 RADFELDA

Lage von Radfeld im Bezirk Kufstein
Lage der Gemeinde Radfeld im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)AlpbachAngathAngerbergBad HäringBrandenbergBreitenbach am InnBrixleggEbbsEllmauErlKirchbichlKramsachKufsteinKundlLangkampfenMariasteinMünsterNiederndorfNiederndorferbergRadfeldRattenbergReith im AlpbachtalRettenschössScheffau am Wilden KaiserSchwoichSöllThierseeWalchseeWildschönauWörglTirol (Bundesland)
Lage der Gemeinde Radfeld im Bezirk Kufstein (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW
Radfeld, Landschaft mit Kirchturm

Radfeld ist eine Gemeinde mit 2564 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Kufstein, Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Rattenberg.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Radfeld liegt im Unterinntal und grenzt westlich direkt an die Stadt Rattenberg an. Die Siedlung hat den Charakter eines langgestreckten Reihendorfes.

Das Gemeindegebiet wird im Norden vom Inn begrenzt und umfasst im Wesentlichen das Einzugsgebietes des Maukenbaches. Vom Inntal in rund 500 Meter über dem Meer steigt das Land nach Süden bewaldet bis auf etwa 1500 Meter an. Die Fläche beträgt rund vierzehn Quadratkilometer. Davon ist die Hälfte bewaldet und ein Drittel wird landwirtschaftlich genutzt.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Breitenbach am Inn

Kramsach Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Rattenberg
 
Am anderen Innufer
∗∗ 
Brixlegg liegt im Inntal hinter Rattenberg, grenzt im Bergland östlich von Rattenberg an

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals erscheint Radfeld 788 unter dem Namen Ratefelden und 790 als Ratfeld, und zwar als Eigenkirche des Erzstifts Salzburg.[2] Der Name des Ortes geht auf ‚Feld des Ratboto zurück, der ein altbayrischer Adliger entweder aus dem Geschlecht der Rapotonen oder der Aribonen war.[3] Im Gebiet um Radfeld spielte die Landwirtschaft immer schon eine große Rolle und war lange Zeit die Haupteinnahmequelle für die Bevölkerung. So wurden die ersten Gasthäuser erst um 1850 erwähnt, 1925 wurde die erste Fremdenpension eröffnet. Die ersten Handwerker erscheinen nach 1911.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bevölkerungszahl nimmt stark zu, da sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv sind.[4]

Filialkirche hl. Briccius
Schützenkapelle in der Au / Herz-Jesu-Kapelle

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Radfeld
  • Kath. Filialkirche Hl. Briccius
  • Schützenkapelle in der Au / Herz-Jesu-Kapelle
  • Auflegerkapelle
  • Stadtbergkapelle/ Schlossbergkapelle
  • Pestsäule
  • Bildstock Hl. Johannes Nepomuk
  • Kundler Tor und Reste der Stadtmauer der Nachbargemeinde Rattenberg

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In letzter Zeit unterlag Radfeld einem großen Bevölkerungswachstum und reger Bautätigkeit.

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 26 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 18 im Haupt-, sechs im Nebenerwerb und zwei von juristischen Personen geführt. Diese zwei bewirtschafteten 59 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 517 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung, sechzig in der Bauwirtschaft und zwölf im Bereich Wasserver- und Abfallentsorgung. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche Verkehr (344), soziale und öffentliche Dienste (58) und Handel (56 Erwerbstätige).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 26 35 27 24
Produktion 31 28 589 638
Dienstleistung 101 76 556 800

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Neuansiedlung mehrerer Betriebe ist Radfeld zu einer Einpendlergemeinde geworden. Von den 1134 Erwerbstätigen, die 2011 in Radfeld wohnten, arbeiteten 225 in der Gemeinde, achtzig Prozent pendelten aus. Aus den umliegenden Gemeinden kamen 947 Menschen zur Arbeit nach Radfeld.[8]

Infrastruktureinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bedingt durch die Beengtheit der bebaubaren Fläche der Nachbargemeinde Rattenberg, deren Siedlungsfläche nur etwa zur Hälfte innerhalb der Gemeindegrenze liegt, befinden sich mehrere Infrastruktureinrichtungen auf Radfelder Gemeindegebiet. Dies sind u. a. Kindergarten, Feuerwehr, Friedhof, Sportplatz, Bahnhaltestelle und mehrere Parkplätze, aber auch das „Kundler Tor“ und Reste der Stadtmauer.

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Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehrsmäßig ist Radfeld über die Ausfahrt Kramsach der Inntalautobahn und die Haltestelle Rattenberg-Kramsach der Unterinntalbahn angeschlossen. Die Tiroler Straße führt südlich des Dorfes durch das Gemeindegebiet.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Gemeinderat werden 15 Mandatare gewählt:

Partei 2022[9] 2016[10] 2010[11]
% Mandate % Mandate % Mandate
Zukunft für Radfeld (ZFR) 63,48 10 59,41 9 45,98 7
Allgemeine Radfelder Liste (ARL) 29,46 4 31,26 5 38,98 6
Parteiunabhängige Radfelder-innen – Liste für ein modernes Radfeld (RADFELDA) 7,06 1
Radfelder Gemeinschaftsliste 9,33 1 15,04 2

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 19??–1992 Johann Gasteiger
  • 1992–2010 Erich Laiminger
  • seit 2010 Josef Auer

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgendes Wappen wurde der Gemeinde 1947 verliehen: In einem silbernen geteilten Schild unten auf grünem Feld ein gesplittertes Radstück mit drei Speichen, oben der golden gekrönte rote Adler mit grünem Kranze.[12]

Das Wappen symbolisiert als redendes Wappen den Gemeindenamen.[13]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Radfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Radfeld – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Radfeld, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  2. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 39–40, Nr. 59.
  3. Peter Anreiter, Christian Chapman, Gerhard Rampl: Die Gemeindenamen Tirols: Herkunft und Bedeutung (= Veröffentlichungen des Tiroler Landesarchives). Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 3-7030-0449-5, S. 312 ff.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Radfeld, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Radfeld, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Radfeld, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Radfeld, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Radfeld, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. April 2021.
  9. Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Radfeld. Abgerufen am 2. Mai 2022.
  10. Land Tirol – Wahlen 2016. Abgerufen am 3. April 2021.
  11. Land Tirol – Wahlen 2010. Abgerufen am 3. April 2021.
  12. Tiroler Wappen: Radfeld. Die Fischnaler Wappenkartei, abgerufen am 3. April 2021.
  13. Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 41.
  14. Leitner Johann Georg. In: tirol.gv.at. Abgerufen am 12. Oktober 2021.