Weiten (Niederösterreich)

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Marktgemeinde
Weiten
Wappen Österreichkarte
Wappen von Weiten
Weiten (Niederösterreich) (Österreich)
Weiten (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Melk
Kfz-Kennzeichen: ME
Fläche: 28,54 km²
Koordinaten: 48° 18′ N, 15° 16′ OKoordinaten: 48° 17′ 30″ N, 15° 16′ 0″ O
Höhe: 349 m ü. A.
Einwohner: 1.092 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 38 Einw. pro km²
Postleitzahl: 3653
Vorwahl: 02758
Gemeindekennziffer: 3 15 46
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 37
3653 Weiten
Website: www.weiten.gv.at
Politik
Bürgermeisterin: Ramona Fletzberger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
16
3
16 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Weiten im Bezirk Melk
Lage der Gemeinde Weiten (Niederösterreich) im Bezirk Melk (anklickbare Karte)BerglandArtstetten-PöbringBischofstettenBlindenmarktDorfstettenDunkelsteinerwaldEmmersdorf an der DonauErlaufGolling an der ErlaufHofamt PrielHürmKilbKirnberg an der MankKlein-PöchlarnKrummnußbaumLeibenLoosdorfMankMarbach an der DonauMaria TaferlMelkMünichreith-LaimbachNeumarkt an der YbbsNöchlingPersenbeug-GottsdorfPetzenkirchenPöchlarnPöggstallRaxendorfRuprechtshofenSt. Leonhard am ForstSt. Martin-KarlsbachSt. OswaldSchollach (Niederösterreich)Schönbühel-AggsbachTexingtalWeitenYbbs an der DonauYspertalZelking-MatzleinsdorfNiederösterreich
Lage der Gemeinde Weiten (Niederösterreich) im Bezirk Melk (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Südostansicht von Weiten
Südostansicht von Weiten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Weiten ist seit dem Jahr 1313 eine Marktgemeinde mit 1092 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Melk in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiten liegt im südlichen Waldviertel an der Einmündung des Nastinger Baches in den Weitenbach. Dieser fließt in etwa 300 Meter Meereshöhe. Von seinen Ufern steigt das Land großteils steil an. Die höchsten Hügel liegen mit Mandlgupf (662 m), Hofkogel (687 m) und Hinterberg (763 m) im Nordwesten, Wachtberg (720 m) im Norden und Kulm (746 m) im Osten. Im Süden fällt das Gelände zur Donau hin ab.

Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 28,54 km², davon sind 56 Prozent bewaldet und 39 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst 15 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Am Schuß (156)
  • Eibetsberg (11)
  • Eitental (74)
  • Filsendorf (39)
  • Jasenegg (51)
  • Mollenburg (14)
  • Mollendorf (49)
  • Mörenz (24)
  • Nasting (4)
  • Rafles (33)
  • Seiterndorf (125)
  • Streitwiesen (54)
  • Tottendorf (48)
  • Weiten (394)
  • Weiterndorf (16)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eibetsberg bei Weiten, Eitenthal, Filsendorf, Jasenegg, Mollendorf, Mörenz, Nasting, Rafles, Seiterndorf, Streitwiesen, Tottendorf, Weiten und Weiterndorf.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde entstand am 1. Jänner 1969 aus dem Zusammenschluss der Gemeinden Weiten, Mollendorf, Seiterndorf und Filsendorf.[3]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Mollenburg wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet, aber bereits am Ende desselben Jahrhunderts zerstört, da sich der Burgherr am Aufstand der Kuenringer gegen Herzog Albrecht I. beteiligt hatte. Schon 1303 wird Konrad den Werder als neuer Burgherr urkundlich genannt. Über seine Schwester Johanna gelangte das Gut in den Besitz der Familie Ebersdorfer, die den Wiederaufbau abschloss. Am Ende des 16. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz der Familie Geyer, die sie in ein Renaissanceschloss umbaute. Nach mehrmaligem Besitzerwechsel wurden 1860 der Dachstuhl abgetragen und alles Brauchbare als Baumaterial verkauft, um die Steuerlast zu reduzieren. 1975 kaufte der Wiener Stadtrat Jörg Mauthe die Ruine, restauriert Teile, sodass diese wieder bewohnbar sind.[4]

Die erste urkundliche Erwähnung von Weiten erfolgte 1096 als Wäten (später Witin, Weiten). Die Pfarre wurde um 1050 vom Bistum Passau eingerichtet und war Mutterpfarre für das ganze Waldviertel.[5]

Der Ort erhielt 1313 das Marktrecht.[6]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche hl. Stephanus mit dem freistehenden Glockenturm
Burgruine Molllenburg mit der revitalisierten Vorburg
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Weiten

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 93 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 20 im Haupt-, 67 im Nebenerwerb, 1 von einer Personengemeinschaft und 5 von juristischen Personen geführt. Im Produktionssektor arbeiteten 28 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren und 10 in der Bauwirtschaft. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Verkehr (68), Handel (41) und soziale und öffentliche Dienste (31 Mitarbeiter).[7][8][9]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 93 109 70 58
Produktion 11 11 38 90
Dienstleistung 49 36 154 112

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Weiten befindet sich ein Kindergarten[10] und eine Volksschule.[11]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP und 2 SPÖ.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 2 SPÖ und 1 FPÖ.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 4 SPÖ.[14]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 17 ÖVP und 2 SPÖ.[15]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[16]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 3 SPÖ.[17]
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Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1995–2005 Johann Jindra (ÖVP)
  • 2005–2015 Johann Habegger (ÖVP)
  • 2015–2022 Franz Höfinger (ÖVP)[18][19]
  • seit 2022 Ramona Fletzberger (ÖVP)

Gemeindepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den 1990er Jahren wurde von österreichischer Seite eine inoffizielle Partnerschaft mit der saarländischen Ortschaft Weiten, einem Ortsteil der Gemeinde Mettlach an der Saar aufgenommen. Diese Partnerschaft wurde im Jahr 2000 offiziell besiegelt.[6][20]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weiten, Lower Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 25. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 8. Juni 2022.
  4. Mollenburg. In: burgen-austria.com. Private Website von Martin Hammerl;
  5. Gedächtnis des Landes – Orte: Weiten. Niederösterreichische Museum BetriebsgesmbH, abgerufen am 31. August 2021.
  6. a b Chronik. In: weiten.gv.at. Abgerufen am 30. März 2024.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Weiten, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 31. August 2021.
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  11. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Weiten. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 3. Dezember 2019.
  17. Land Niederösterreich – Gemeinderatswahl 2020. Abgerufen am 31. August 2021.
  18. Weitens VP-Bürgermeister Franz Höfinger im Interview: „Alles da, was man braucht“. In: tips.at. 23. Juli 2019, abgerufen am 11. April 2022.
  19. Denise Schweiger: Rücktritt: Der Weitener Bürgermeistersessel ist jetzt leer. In: noen.at. 9. April 2022, abgerufen am 11. April 2022.
  20. Friedrich Reiner: Wenn Weitener untersich sind – Weitener nehmen Freundschaft in Europa ernst. In: saarbruecker-zeitung.de. 31. Mai 2010, abgerufen am 6. Juli 2019.