Seth Jones (Eishockeyspieler)

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Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  Seth Jones

Geburtsdatum 3. Oktober 1994
Geburtsort Plano, Texas, USA
Größe 193 cm
Gewicht 93 kg

Position Verteidiger
Nummer #3
Schusshand Rechts

Draft

NHL Entry Draft 2013, 1. Runde, 4. Position
Nashville Predators

Karrierestationen

2010–2012 USA Hockey National Team Development Program
2012–2013 Portland Winterhawks
2013–2016 Nashville Predators
2016–2021 Columbus Blue Jackets
seit 2021 Chicago Blackhawks

Seth Jones (* 3. Oktober 1994 in Plano, Texas) ist ein US-amerikanischer Eishockeyspieler, der seit Juli 2021 bei den Chicago Blackhawks in der National Hockey League unter Vertrag steht. Zuvor verbrachte der Verteidiger knapp zweieinhalb Jahre bei den Nashville Predators, die ihn im NHL Entry Draft 2013 an vierter Position ausgewählt hatten, sowie über fünf Jahre bei den Columbus Blue Jackets.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jones spielte von 2008 bis 2010 bei den Dallas junior Stars. Beim Bantam Draft 2009 der Western Hockey League (WHL) wurde er in der ersten Runde an elfter Position von den Everett Silvertips ausgewählt. Jones entschied sich jedoch für einen Wechsel in das USA Hockey National Team Development Program und spielte fortan zwei Jahre in der United States Hockey League. Am 23. April 2012 transferierten die Silvertips Jones’ WHL-Rechte an die Portland Winterhawks.[1] Zwei Wochen darauf unterschrieb er einen Vertrag bei den Winterhawks der den Spieler zur WHL-Saison 2012/13 an den Klub bindet, woraufhin Portland zur Vollendung des Transfers mit den Silvertips vier ihrer Spieler an Everett abgab.[2]

In der WHL-Saison 2012/13 gewannen die Winterhawks als bestes Team der Vorrunde die Scotty Munro Memorial Trophy, nachdem sie mit 57 Siegen aus 72 Ligaspielen die beste reguläre Saison ihrer Franchise-Geschichte ablegten. Seth Jones lief dabei in 61 Partien für Portland auf, dabei erzielte er 14 Tore und 42 Torvorlagen. Seine 56 Scorerpunkte waren ligaweit die viertmeisten unter Verteidigern und die Meisten eines Rookie-Abwehrspielers; sein Plus/Minus-Wert von +46 war ligaweit unter allen Feldspielern der Siebtbeste. Für diese Leistungen wurde er mit der Jim Piggott Memorial Trophy ausgezeichnet, die jährlich an den besten WHL-Rookie vergeben wird.[3] In den WHL-Play-offs 2013 gewannen die Portland Winterhawks nach Siegen gegen die Everett Silvertips, Spokane Chiefs, Kamloops Blazers sowie die Edmonton Oil Kings nach 1982 und 1998 ihren dritten Ed Chynoweth Cup. Im anschließenden Memorial Cup 2013 verloren die Winterhawks das Finalspiel gegen die Halifax Mooseheads aus der Québec Major Junior Hockey League mit 4:6.

Beim NHL Entry Draft 2013 wurde Jones in der ersten Runde an insgesamt vierter Position von den Nashville Predators ausgewählt. Im Juli 2013 unterzeichnete der US-Amerikaner einen dreijährigen Einstiegsvertrag bei den Nashville Predators.

Am 6. Januar 2016 wurde Jones im Austausch für den Center Ryan Johansen an die Columbus Blue Jackets abgegeben.[4] In der Spielzeit 2017/18 erzielte er mit 57 Punkten seine bisher mit Abstand beste Offensivstatistik und platzierte sich in der teaminternen Scorerliste auf Rang zwei hinter Artemi Panarin. Zugleich stellte er mit diesem Wert einen neuen Franchise-Rekord für Verteidiger der Blue Jackets auf und wurde am Ende der Spielzeit ins NHL Second All-Star Team gewählt.

Im Rahmen der Stanley-Cup-Playoffs 2020 stellte Jones einen neuen NHL-Rekord auf. Im ersten Spiel des Conference-Viertelfinals gegen die Tampa Bay Lightning, das die Blue Jackets in der fünften Overtime mit 3:2 verloren, erreichte der US-Amerikaner eine Einsatzzeit von 65 Minuten und 6 Sekunden. Damit übertraf er die bisherige Bestmarke von Sergei Subow, der im Conference-Halbfinale der Playoffs 2003 in der ersten Partie gegen die Mighty Ducks of Anaheim 63 Minuten und 51 Sekunden auf dem Eis stand.

Nach über fünf Jahren in Columbus wurde Jones im Juli 2021 samt einem Erstrunden-Wahlrecht im NHL Entry Draft 2021 (32. Position) sowie einem Sechstrunden-Wahlrecht für den NHL Entry Draft 2022 an die Chicago Blackhawks abgegeben. Im Gegenzug erhielten die Blue Jackets Adam Boqvist, jeweils ein Erstrunden-Wahlrecht für die Drafts 2021 (12. Position) und 2022 sowie ein Zweitrunden-Wahlrecht für den Draft 2021.[5] Direkt im Anschluss unterzeichnete der US-Amerikaner einen neuen Achtjahresvertrag bei den Blackhawks, der ihm mit Beginn der Saison 2022/23 ein durchschnittliches Jahresgehalt von 9,5 Millionen US-Dollar einbringen soll. In Chicago läuft er fortan gemeinsam mit seinem Bruder Caleb Jones auf, der im Sommer 2021 ebenfalls in die „Windy City“ wechselte.

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seth Jones vertrat sein Heimatland mit der US-amerikanischen Nationalmannschaft erstmals 2011 bei der World U-17 Hockey Challenge. Bei diesem Turnier gewann er nach einer Finalniederlage gegen das Team Canada Ontario die Silbermedaille. Zusätzlich wurde Jones in das All-Star-Team des Turniers gewählt. Einen weiteren Einsatz für das Team USA hatte er noch im selben Jahr bei der U18-Junioren Weltmeisterschaft 2011, bei der die US-Amerikaner das Finalspiel gegen die schwedische Auswahl nach einem Treffer in der Overtime gewannen. Bei der U18-Weltmeisterschaft im Jahr darauf gewann das Team USA erneut nach einem Sieg gegen die schwedische Mannschaft die Goldmedaille. Seth Jones lief dabei als Mannschaftskapitän auf und erzielte in sechs Partien acht Scorerpunkte und war damit zweitbester Punktesammler der US-Amerikaner hinter Nic Kerdiles.

Auch bei der U20-Junioren Weltmeisterschaft 2013 bezwang er mit seiner Mannschaft im Finalspiel die schwedische Auswahl und erhielt folglich seine dritte Goldmedaille bei Junioren-Weltmeisterschaften in Folge. Jones fungierte bei diesem Turnier als Assistenzkapitän und erzielte in sieben Partien ebenso viele Punkte.

Erfolge und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jones im Dress der US-amerikanischen Nationalmannschaft während der U18-Junioren Weltmeisterschaft 2011.

Stand: Ende der Saison 2022/23

Reguläre Saison Playoffs
Saison Team Liga Sp T V Pkt +/− SM Sp T V Pkt +/− SM
2008/09 Dallas Stars U16 Midget 31 33
2009/10 Dallas Stars U18 Midget 42 3 15 18 20
2010/11 USA Hockey NTDP USHL 28 1 13 14 +5 20
2011/12 USA Hockey NTDP USHL 20 4 8 12 +5 6
2012/13 Portland Winterhawks WHL 61 14 45 56 +46 33 21 5 10 15 +15 4
2013 Portland Winterhawks Memorial Cup 5 2 2 4 +6 4
2013/14 Nashville Predators NHL 77 6 19 25 −23 24
2014/15 Nashville Predators NHL 82 8 19 27 +3 20 6 0 4 4 −6 6
2015/16 Nashville Predators NHL 40 1 10 11 −5 10
2015/16 Columbus Blue Jackets NHL 41 2 18 20 −9 12
2016/17 Columbus Blue Jackets NHL 75 12 30 42 +6 24 5 0 2 2 −4 0
2017/18 Columbus Blue Jackets NHL 78 16 41 57 +10 30 6 1 4 5 −3 4
2018/19 Columbus Blue Jackets NHL 75 9 37 46 +1 28 10 3 6 9 ±0 0
2019/20 Columbus Blue Jackets NHL 56 6 24 30 +10 20 10 1 3 4 +2 4
2020/21 Columbus Blue Jackets NHL 56 5 23 28 −18 26
2021/22 Chicago Blackhawks NHL 78 5 46 51 −37 28
2022/23 Chicago Blackhawks NHL 72 12 25 37 −38 30
Midget gesamt 73 51
USHL gesamt 48 5 21 26 +10 26
NHL gesamt 730 82 292 374 −100 252 37 5 19 24 −11 14

International[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertrat die USA bei:

 

Vertrat Team Nordamerika bei:

Jahr Team Veranstaltung Resultat Sp T V Pkt SM
2011 USA U17-WHC 2. Platz, Silber 5 1 1 2 2
2011 USA U18-WM 1. Platz, Gold 6 0 3 3 0
2012 USA U18-WM 1. Platz, Gold 6 3 5 8 0
2013 USA U20-WM 1. Platz, Gold 7 1 6 7 4
2014 USA WM 6. Platz 8 2 9 11 6
2015 USA WM 3. Platz, Bronze 10 1 3 4 4
2016 Team Nordamerika World Cup 5. Platz 3 0 0 0 2
2022 USA WM 4. Platz 10 1 4 5 0
Junioren gesamt 24 5 15 20 6
Herren gesamt 31 4 16 20 12

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sein Vater Ronald „Popeye“ Jones absolvierte als Basketballspieler über 500 Partien in der NBA und ist dort seither auch als Assistenztrainer aktiv. Zudem schaffte sein jüngerer Bruder Caleb Jones ebenfalls den Sprung in die NHL, wo er im Dezember 2018 für die Edmonton Oilers debütierte.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Seth Jones – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Winterhawks Acquire Rights To Seth. Western Hockey League, 23. April 2012, abgerufen am 2. Februar 2013 (englisch).
  2. Winterhawks Sign U.S. Top Prospect. Western Hockey League, 8. Mai 2012, abgerufen am 2. Februar 2013 (englisch).
  3. WHL Announces 2012–13 Award Winners. Western Hockey League, 1. Mai 2013, abgerufen am 13. Mai 2013 (englisch).
  4. Johansen to Predators; Blue Jackets get Jones. National Hockey League, 6. Januar 2016, abgerufen am 7. Januar 2016 (englisch).
  5. RELEASE: Blackhawks Acquire Seth Jones, Two Picks from Columbus. nhl.com, 24. Juli 2021, abgerufen am 24. Juli 2021 (englisch).