Stainz

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Marktgemeinde
Stainz
Wappen Österreichkarte
Wappen von Stainz
Stainz (Österreich)
Stainz (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Deutschlandsberg
Kfz-Kennzeichen: DL
Fläche: 92,46 km²
Koordinaten: 46° 54′ N, 15° 16′ OKoordinaten: 46° 53′ 39″ N, 15° 15′ 50″ O
Höhe: 349 m ü. A.
Einwohner: 8.675 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 94 Einw. pro km²
Postleitzahlen: 8510, 8524, 8503, 8504, 8522
Vorwahlen: +43 3463, 3185, 3464, 3136
Gemeindekennziffer: 6 03 50
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 1
8510 Stainz
Website: www.stainz.at
Politik
Bürgermeister: Walter Eichmann[1] (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(25 Mitglieder)
14
4
4
2
1
14 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Stainz im Bezirk Deutschlandsberg
Lage der Gemeinde Stainz im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)Bad SchwanbergDeutschlandsbergEibiswaldFrauental an der LaßnitzGroß Sankt FlorianLannachPölfing-BrunnPredingSankt Josef (Weststeiermark)Sankt Martin im SulmtalSankt Peter im SulmtalSankt Stefan ob StainzStainzWettmannstättenWiesSteiermark
Lage der Gemeinde Stainz im Bezirk Deutschlandsberg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Marktgemeindeamt am westlichen Ende des Hauptplatzes
Marktgemeindeamt am westlichen Ende des Hauptplatzes
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Stainz ist eine Marktgemeinde mit 8675 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Deutschlandsberg (Gerichtsbezirk Deutschlandsberg) in der Steiermark (Österreich). Im Rahmen der steiermärkischen Gemeindestrukturreform ist sie seit 2015 mit den Gemeinden Stallhof, Stainztal, Rassach, Marhof und Georgsberg zusammengeschlossen,[2] die neue Gemeinde führt den Namen Stainz weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz - StGsrG.[3]

Geografie

Stainz liegt an den Ausläufern der Koralpe in der Weststeiermark.

Gemeindegliederung

Eingemeindungen

Am 1. Jänner 1953 wurde die Gemeinde Neurath eingemeindet.[4]

Mit 1. Jänner 1965 folgte die Gemeinde Kothvogel,[5] am 1. Jänner 1968 auch die Gemeinde Gamsgebirg und Teile der Gemeinde Wald in Weststeiermark (soweit sie nicht nach Marhof und Greisdorf eingemeindet wurden).[6]

Nachbargemeinden

Edelschrott (VO) Sankt Josef (Weststeiermark)
Deutschlandsberg Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Preding
Deutschlandsberg Groß Sankt Florian Wettmannstätten

Namen

Der Ortsname wird, z. B. in Busfahrplänen, auch als Stainz in der Weststeiermark genannt. Das dient zur Unterscheidung vom Ort Stainz bei Straden im Bezirk Südoststeiermark. Vor 1919 diente der Zusatz auch zur Unterscheidung von Orten am Fluss Stainz (Ščavnica), z. B. Stanz, Stainzthal oder St. Georgen an der Stainz (Sveti Jurij ob Ščavnici) im damaligen Gerichtsbezirk Oberradkersburg in der Untersteiermark.

Der Ort Stainz liegt am gleichnamigen Fluss, dem Stainzbach, er wird 1160 als circa rivum stauwencz erwähnt. Der Name wird von einem auffallend (sauer oder salzig) schmeckenden Quellwasser (Sauerbrunn) abgeleitet und auf das slowenische Wort ščava zurückgeführt. Als Beleg dafür wird angeführt, dass sich Stainz und andere Orte dieses Namens in der Steiermark in der Nähe von Orten und Gewässern befinden, deren Namen (wie Sulz…) auf solche Gewässer hindeuten bzw. die auch später als Mineralwässer bekannt wurden (z. B. Bad Sauerbrunn bei Marhof westlich von Stainz).[7]
Die Namen Stainz und Sauerbrunn werden in diesem Zusammenhang als ein slawisch-deutscher Doppelname betrachtet.[8]

Namen von Ortsteilen auf …neurath werden als Rodungsnamen betrachtet, die auf eine neu gerodete Fläche hinweisen. Der Name Pösneurath bei Pichling wurde 1494 als Poesnewrat erwähnt, was als „Rodung, die nur geringen Wert besitzt“ gedeutet wird (mhd. boese „schlecht, gering, wertlos“).[9]

Der Ortsname Tomberg im Süden von Stainz wurde 1432 als Tanperg geschrieben und wird damit von Tannen abgeleitet (ein mit Tannenbäumen bewachsener Berg).[10] Andere Schreibweisen, welche diese Deutung belegen, sind 1373 Tamperch, 1465 am Tan bei Stainz, 1475 Tonberg, 1753 Tamberger hart.[11]

Geschichte

Archäologische Grabungen am Lethkogel bei der Stainzer Warte belegen die Verarbeitung von Kupfer in Schmelzöfen aus der Kupferzeit bis in die späte La-Tène-Zeit.[12]

Stainz wurde 1177 als Stawiz erstmals urkundlich genannt und erhielt 1218 das Marktrecht und eine eigene Gerichtsbarkeit. 1229 gründete Leuthold von Wildon das Augustiner-Chorherrenstift. Eine Sage erzählt, dass Leuthold an dieser Stelle auf der Jagd versehentlich ein Kind getötet hat.

Im Südwesten von Stainz hat sich im Ort Neurathberg im Bauernhof vlg. „Pletteri“ der Rest eines wehrhaften Ansitzes erhalten. Dieses Gebäude wird als Wohnsitz des in einer Urkunde vom 18. Februar 1245 als Zeuge genannten[13] Rudlinus de Nivriut betrachtet.[14] In seiner Nähe befindet sich die denkmalgeschützte Pletteri-Kapelle.

Am Lethkogel befanden sich am Ort der heutigen Aussichtswarte noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts Reste des Wehrturmes „Polan“, auch „Pollan“ oder „Pöllibergschloss“ genannt. Diese Anlage war der Sitz eines Dienstmannengeschlechts der Herren von Wildon, ihre Erbauung wird für das Ende des 12. Jahrhunderts angenommen.[15] Nach neueren Forschungen befand sich dieser Wehrturm nicht an der höchsten Stelle des Lethkogels, sondern auf einer Kuppe beim Engelweingarten, das wird aus entsprechendem Fundmaterial abgeleitet.[16] Zu den Gebäuden in der Nähe, die mit diesem Turm in Verbindung standen, wird der Bauernhof „Ganster“ gezählt, dessen Kellermauer 1,8 m dick ist und nur eine Öffnung, eine Schießscharte, aufweist. In einer Urkunde vom 17. April 1247 wird ein Rudolf de Polan als Zeuge genannt.[17]

In den Katastralgemeinden Graschuh,[18] Pichling[19] und Angenofen befanden sich noch im 21. Jhdt. Hinweise auf die Besiedlungsgeschichte: Dort lag je eine „Bauerngmoa“ (im Grundbuch: „Bauerngmein“). Diese Grundstücke standen im gemeinsamen Eigentum der Besitzer mehrerer (teilweise ehemaliger) Bauernhöfe. Die Eigentumsanteile waren grundbücherlich nicht Personen zugeordnet, sondern mit dem Eigentum an den Liegenschaften dieser Bauernhöfe (den im Grundbuch so genannten „Stammliegenschaften“) verbunden. Diese Eigentumsverteilung beruhte auf Urkunden aus den Jahren 1881/82. Die Bezeichnung ist ein Beleg dafür, dass es sich bei diesen Gebieten um Reste eines dörflichen Allgemeingutes (Allmende) handelt, solche Gebiete wurden im bayrischen Sprachgebrauch als „G(e)mein“ bezeichnet. Sie bestanden bei vielen Orten, die im 12. oder 13. Jhd. entstanden und sind Hinweise auf eine planmäßige Besiedelung eines Gebietes, deren Rahmenbedingungen durch eine Obrigkeit festgelegt wurden. Ab dem Spätmittelalter wurden diese Gemeinschaftsbereiche allerdings meist wegen Unstimmigkeiten unter den Berechtigten aufgeteilt oder ihr Gebiet neuen Hofstätten (Keuschen, Huben) zugewiesen.[20] Dies belegt auch den zuletzt relativ geringen Umfang der Liegenschaften. Über die Bauerngmein in Pichling (genannt im Grundbuch „Pessneurather Bauergmein“ nach dem Ortsteil Pösneurath) wurde im 2016 ein Teilungsverfahren eröffnet,[21] ebenso über die Gmoa in Graschuh.[22]

1440 war mit dem Ansitz die Familie Särl belehnt, 1622 die Familie der Racknitzer. Der Hof wurde noch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Lehen betrachtet, aber nicht mehr als Sitz einer adeligen Familie.[23]

1785 wurde das Stift durch Kaiser Josef II. aufgehoben, die Chorherren mussten es verlassen. Die wertvollen Bücher und viele andere Materialien zur Geschichte des Stiftes sollten nach Graz verbracht werden, gingen jedoch durch einen Transportunfall für immer verloren, weil sie anschließend nicht mehr geborgen wurden. Erzherzog Johann kaufte 1840 Schloss und Herrschaft Stainz um insgesamt 250.000 Gulden. 1850 wurde er zum ersten Bürgermeister der damals 700 Einwohner zählenden Marktgemeinde Stainz gewählt.

Durch eine 1849 beschlossene Kundmachung wurde der Gerichtsbezirk Stainz geschaffen.[24][25]

Von 1850 bis 1854 existierte der Bezirk Stainz mit einer Expositur in Voitsberg.[26]

In den 1880er Jahren wurde in Stainz eine Zündwarenfabrik errichtet. Da die einheimische Bevölkerung vorerst nicht in der Fabrik arbeiten wollte, rekrutierte sich in den Anfangsjahren ein großer Teil der Belegschaft aus der slowenischen Untersteiermark und aus Kroatien. Die Belegschaft der Fabrik umfasste vor dem Ersten Weltkrieg rund 450 Beschäftigte und sank in den 1920er Jahren auf 179 Personen ab. Bei seiner Schließung im April 1927 hatte das Unternehmen noch 120 Beschäftigte.[27]

In der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts war die Marktgemeinde Stainz einer der „Kristallisationskerne“[28] der bedingt durch die Weltwirtschaftskrise in Österreich aufstrebenden NSDAP. Die steiermärkischen Gemeinderatswahlen von 1932 brachten erstmals auch einen NS-Mandatar in den Stainzer Gemeinderat, und zwar einen der Richter des Bezirksgerichts Stainz. Während des nationalsozialistischen Juliputsches im Jahr 1934 wurden der Markt und seine Umgebung vollständig von den Nationalsozialisten beherrscht, die Postenkaserne der Gendarmerie und andere öffentliche Gebäude waren von ihnen besetzt. Beim Kampf um den Gendarmerieposten sind insgesamt drei Menschen gestorben: der Postenkommandant, ein Heimwehrangehöriger und ein Nationalsozialist. Nach der Niederschlagung des Putsches wurden im Gebiet des Gendarmeriepostenrayons Stainz 117 Personen wegen Beteiligung am Juliputsch verhaftet, eine unbekannte Anzahl weiterer Putschisten war flüchtig.[29]

Der Anschluss 1938 wurde auch in Stainz enthusiastisch gefeiert. Aufmärsche, Ansprachen und Feierlichkeiten bestimmten die nachfolgenden Monate in Stainz und sollten den Bewohnern die von den Nationalsozialisten propagierte „Volksgemeinschaft“ vor Augen führen. Bei der Volksabstimmung am 10. April, welche die Wiedereingliederung Österreichs ins Deutsche Reich nachträglich sanktionieren sollte, hatte es in Stainz nur eine Gegenstimme gegeben. Die Bedeutung, die der Markt seit jeher für die NS-Bewegung gehabt hatte, wurde auch dadurch unterstrichen, dass zunächst Stainz Sitz der Kreisleitung der NSDAP des Kreises Deutschlandsberg war. Der Kreisleiter war ein in Stainz praktizierender Dentist. Die Deutschlandsberger Nationalsozialisten, die sich solcherart zurückgesetzt fühlten, unternahmen alles, damit der Sitz der Kreisleitung in ihre Stadt verlegt würde und hatten schließlich Erfolg. Noch 1938 wurde Deutschlandsberg Sitz der Kreisleitung und blieb es bis Kriegsende.[30]

Mit 1. Juli 2014 wurde das Bezirksgericht Stainz aufgelöst und mit dem Bezirksgericht Deutschlandsberg zusammengelegt.[31]

Bevölkerungsentwicklung


Wappen

Das Stainzer Wappen war bis 2014 ein Doppelwappen, über dem ein Engelkopf mit ausgebreiteten Schwingen positioniert ist. Der linke Teil zeigt ein Seeblatt, das von den Wildoniern übernommen wurde. Rechts sind Rad und Richterschwert zu sehen, symbolische Zeichen für das Marktrichteramt. Außerdem sind Rad und Schwert auch die Attribute der Hl. Katharina, der Schutzpatronin der Stainzer Pfarrkirche.

Mit der Gemeindefusion 2015 verloren die Wappen aller Altgemeinden, auch das Stainzer Doppelwappen ihre Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 5. Dezember 2016.[32]
Die neue Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautet:

„Zwischen silbernen, mit je drei grünen Seeblättern übereinander belegten Schildflanken in Rot unter zwei goldenen sechszackigen Sternen und über einem goldenen Kreuz ein silbernes Katharinenrad, hinterlegt mit einem schräglinks gestellten silbernen Richtschwert.“

Die sechs Seeblätter stehen symbolisch für jeden Ortsteil. Ordensstern, Rad und Richterschwert wurden aus dem alten Stainzer Doppelsiegel übernommen.[33]

Industrie

Stainz hat mehrere kleine und mittelgroße Betriebe (gesamt ca. 120[34]). Viele dieser Betriebe sind im Gewerbepark (OT-Stainz) sowie im Technologiezentrum (OT-Georgsberg) beheimatet. Zu den größten Betrieben in Stainz zählen:

  • Grünewald Fruchtsaft
  • Fleischerei Messner
  • Molkerei Stainz (Stainzer Milch)
  • TCM International
  • MHS Systems

Vereine und Organisationen

In Stainz gibt es ca. 70 Vereine.[35] Weiters gibt es elf Freiwillige Feuerwehren im Gemeindegebiet. Die Marktfeuerwehr Stainz bildet dabei ausrüstungstechnisch den Schwerpunkt. Mit einem großen Tanklöschfahrzeug, einer Drehleiter und einem Kranfahrzeug nimmt die Freiwillige Feuerwehr Stainz auch eine überörtliche Stützpunktfunktion ein. Das Rote Kreuz betreibt im Ortszentrum eine Rettungsdienststelle sowie einen Stützpunkt der mobilen Pflege. Am Hauptplatz in Stainz ist im Gebäude des ehemaligen Bezirksgerichts außerdem eine Polizeidienststelle der Bundespolizei Österreich untergebracht.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Stainz

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit St. Stefan ob Stainz den Tourismusverband „Schilcherland-Stainz-Reinischkogel“.[36]

Schloss Stainz

Schloss Stainz

Schloss Stainz ist ein ehemaliges Augustiner-Chorherrenstift mit der Stiftskirche Hl. Katharina, das um 1229 durch Leuthold von Wildon gegründet und 1785 von Kaiser Josef II. säkularisiert wurde. 1840 wurde es von Erzherzog Johann um 40.000 Gulden erworben. Heute ist das Schloss im Besitz der Grafen von Meran, die Nachfahren von Erzherzog Johann sind. Im Schloss befindet sich ein Museum, das zum steirischen Universalmuseum Joanneum gehört. Zu sehen sind zwei Sammlungen: Zum einen das im Herbst 2009 neu eröffnete Landwirtschaftsmuseum, das altes bäuerliches Gerät zeigt und die verschiedenen Zweige der Landwirtschaft präsentiert, zum anderen ein 2006 eröffnetes, didaktisch aufbereitetes Jagdmuseum, das Einblick in die Geschichte der Jagd gibt.

Wein und Stein

Stainz ist vor allem für seinen Schilcher bekannt, der schon 400 v. Chr. von den Kelten gezogen wurde. Jährlich im August werden die Stainzer Schilchertage veranstaltet, ein mehrtägiges Volksfest rund um den Schilcherwein und andere lokale Spezialitäten. Stainz ist auch die Namensgeberin für die „Stainzer Platten“, ein Gestein aus Gneis, aus dem Platten gewonnen werden, die als Baumaterial, Fußboden usw. dienen.

Flascherlzug

Der Flascherlzug

Der Flascherlzug wurde im Jahr 1892 eröffnet. Sein Name kommt aus der Zeit des Wunderdoktors Höllerhansl (1866–1935), der den Ruf hatte, aus dem Urin Krankheiten erkennen zu können und in Marhof in der Nähe von Stainz lebte. Aus diesem Grund reisten viele Kranke mit einem Flascherl Urin an, was dem Zug zu diesem Namen verhalf. Heute ist der Flascherlzug eine Touristenattraktion.

Als Werbelokomotive für den Flascherlzug befindet sich am Kreisverkehr der Radlpass-Straße B 76 im Süden von Stainz eine 1914 erbaute Schmalspurdampflok. Diese Lokomotive fuhr allerdings nie auf der Stainzerbahn, sie sieht nur äußerlich den ersten Lokomotiven dieser Strecke ähnlich. Sie gehörte zu den Bahnanlagen am Erzberg (ursprünglich 830 mm Spurweite, Betriebs-Nr. 19). Die Lok wurde während des Zweiten Weltkrieges auf 900 mm umgespurt (Nr. 2/60) und war ab Februar 1954 im Hüttenwerk Donawitz (790 mm Spurweite als Nr. 60.4) verwendet.[37] Später war sie als Spielzeuglokomotive in Leoben aufgestellt, ehe sie ab 1994 in Stainz äußerlich renoviert und um 2002 als Denkmallok aufgestellt wurde.

Bildung

Stainz hat vier Volks-, eine Neue Mittel-, sowie eine polytechnische Schule. Weiters hat Stainz auch eine land- und forstwirtschaftliche Fachschule und eine öffentlich-rechtliche Musikschule.

Persönlichkeiten

Partnergemeinden

Im Juni 2011 beschloss der Gemeinderat von Stainz, mit den Nachbargemeinden Georgsberg, Marhof, Rassach, Stallhof, Stainztal die Kleinregion Stainz zu gründen. In diesem Gemeindeverband sollen Verwaltungsaufgaben dieser Gemeinden gemeinsam erledigt werden. Der Verband wird Rechtspersönlichkeit haben und beruht auf freiwilliger Vereinbarung. Sein Sitz ist in Stainz,[38] seine rechtliche Basis § 38a der Gemeindeordnung.[39] Dieser Gemeindeverband wurde durch die Zusammenlegung seiner Mitglieder im Rahmen der Gemeindestrukturreform zur einzigen Gemeinde Stainz wieder aufgelöst, weil eine Kleinregion nach den dafür bestehenden Regeln der Gemeindeordnung mindestens zwei Mitgliedsgemeinden haben muss.

Commons: Stainz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Historische Landkarten

Einzelnachweise

  1. Weststeirische Rundschau. Nr. 17, Jahrgang 2015 (24. April 2015), 88. Jahrgang. ZDB-ID 2303595-X. Simadruck Aigner u. Weisi, Deutschlandsberg 2015, S. 1.
  2. Steiermärkische Gemeindestrukturreform.
  3. § 3 Abs. 2 Z 5 des Gesetzes vom 17. Dezember 2013 über die Neugliederung der Gemeinden des Landes Steiermark (Steiermärkisches Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG). Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 2. April 2014. Nr. 31, Jahrgang 2014. ZDB-ID 705127-x. S. 2.
  4. Kundmachung vom 19. Dezember 1952, Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 31. Dezember 1952, 18. Stück, Nr. 68. S. 88.
  5. Verordnung vom 21. Dezember 1964, Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 31. Dezember 1964, 33. Stück, Nr. 368. S. 213.
  6. Gesetz vom 18. Dezember 1967 über Gebietsänderungen von Gemeinden, Landesgesetzblatt für die Steiermark vom 29. Dezember 1967, 26. Stück, Nr. 138. S. 188.
  7. Fritz Lochner von Hüttenbach: Steirische Ortsnamen. Zur Herkunft und Deutung von Siedlungs-, Berg-, Gewässer- und Flurbezeichnungen. In der Reihe: Grazer Vergleichende Arbeiten. Band 21. Verlag Leykam, Graz 2008. ISBN 978-3-7011-0116-0. ZDB-ID 2083885-2. S. 42.
  8. Fritz Lochner von Hüttenbach: Steirische Ortsnamen. S. 42, 49, 78.
  9. Fritz Lochner von Hüttenbach: Die Rodungsnamen der Steiermark. In: Michaela Ofitsch, Christian Zinko: 125 Jahre Indogermanistik in Graz. Festband anläßlich des 125-jährigen Bestehens der Forschungseinrichtung „Indogermanistik“ an der Karl-Franzens-Universität Graz. Verlag Leykam, Graz 2000. ISBN 3-7011-0026-8. S. 249.
  10. Fritz Lochner von Hüttenbach: Steirische Ortsnamen. S. 153.
  11. Bezirkstopographie: Helmut-Theobald Müller (Hrsg.), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. ISBN 3-90193815X. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Zweiter Teilband Bezirkslexikon. Seite 348.
  12. Fundberichte aus Österreich. Herausgegeben vom Bundesdenkmalamt. Band 44, Jahrgang 2005, Wien 2006; Band 45, Jahrgang 2006, Wien 2007, Seite 672 und Band 46, Jahrgang 2007, Wien 2008.
  13. Joseph von Zahn: Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark StUB. Band II, 1192–1246. Nr. 448 auf S. 561. Verlag der Historischen Landeskommission für Steiermark. Graz 1879.
  14. Herwig Ebner: Burgen und Schlösser in der Steiermark. Teil III. Graz, Leibnitz, West-Steiermark. 2. Auflage Wien 1981 (1. Auflage 1967). S. 124.
    Rupert Pittner: Die Edelhöfe rings um Gams. In: Blätter zur Heimatkunde der Steiermark BHKSt. Band 9, Jahrgang 1931. S. 21–22.
  15. Robert Baravalle: Burgen und Schlösser der Steiermark. Eine enzyklopädische Sammlung der steirischen Wehrbauten und Liegenschaften, die mit den verschiedensten Privilegien ausgestattet waren. Graz 1961, Verlag Stiasny. S. 80.
  16. Andreas Bernhard: Zgodnjesrednjeveška višinska naselbina na Pöllibergu pri Stainzu na zahodnem Štajerskem - Eine frühmittelalterliche Höhensiedlung am Pölliberg bei Stainz in der Weststeiermark. In: Mitja Guštin: Zgodnji slovani - Die frühen Slawen. Zgodnjesrednjeveška lončenia na obrobju vzhodnih Alp - frühmittelalterliche Keramik am Rand der Ostalpen. Ljubljana, Narodni Muzej Slovenije 2002. ISBN 961-6169-22-X. S. 163.
  17. Joseph von Zahn: Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark StUB. Band III, 1246–1260. Nr. 11 auf S. 66. Verlag des Historischen Vereines für Steiermark. Graz 1903.
  18. Bezirksgericht Stainz. Grundbuch der Katastralgemeinde 61212 Graschuh, Einlagezahl 65, 2323 m².
  19. Bezirksgericht Stainz. Grundbuch der Katastralgemeinde 61231 Pichling, Einlagezahl 93, Grundstücke (nicht mehr zusammenhängend, im Bereich 416/2, 416/2, 417/1, 417/2 und 417/4 im Bereich Gratzlweg, Hochäckersiedlungsweg, Rutzendorfweg) insgesamt 2063 m².
  20. Walter Brunner: Die Gmein im steirischen Altsiedelland. In: Gerhard Pferschy: Siedlung, Macht und Wirtschaft. Festschrift Fritz Posch zum 70. Geburtstag. Veröffentlichungen des steiermärkischen Landesarchives. Band 12. Graz 1982. Keine ISBN. Seiten 45–50.
  21. Kundmachung der Agrarbezirksbehörde für Steiermark vom 7. April 2016 über die Einleitung des Verfahrens betreffend die Spezialteilung der Agrargemeinschaft „Pepsneurather Bauerngmein“ (sic! handschriftliches langes s einer alten Eintragung mit p verwechselt?). Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 15. Stück, ausgegeben 15. April 2016. 212. Jahrgang, Graz 2016. ZDB-ID 1291268-2 S. 224.
  22. Kundmachung über die Spezialteilung dieses Grundstücks (als „Agrargemeinschaft Tomberg“ bezeichnet), Grazer Zeitung vom 29. April 2016, Stück Nr. 17/2016, S. 268: Bescheid vom 21. März 2016 der Agrarbezirksbehörde für Steiermark, ABBST-2G-20/1997-62, Kundmachung vom 26. April 2016.
  23. Herwig Ebner: Burgen und Schlösser in der Steiermark. Teil III. Graz, Leibnitz, West-Steiermark. 2. Auflage Wien 1981 (1. Auflage 1967). S. 136.
    Rupert Pittner: Die Edelhöfe rings um Gams. In: Blätter zur Heimatkunde der Steiermark BHKSt. Band 9, Jahrgang 1931. S. 16–21.
  24. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, XXI. Stück, Nr. 378: Erlass des Statthalters vom 20. September 1850, womit die nach dem provisorischen Gesetze vom 17. März 1849 errichteten neuen Ortsgemeinden mit ihrer Zutheilung in die politischen Gerichts- und Steueramts-Bezirke in dem Kronlande Steiermark bekannt gemacht werden.
  25. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark. 1850, Beilage Kreis Gratz
  26. Geschichte der Bezirkshauptmannschaft Voitsberg, abgerufen am 3. Dezember 2016
  27. Wilfinger Hans, 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Stallhof. 1883-1983. Deutschlandsberg o. J., S. 8f. und 13.
  28. Gerald M. Wolf: „Jetzt sind wir die Herren …“ Die NSDAP im Bezirk Deutschlandsberg und der Juli-Putsch 1934 (= Grazer zeitgeschichtliche Studien, Band 3) StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2008, ISBN 978-3-7065-4006-3, S. 142.
  29. Die bislang ausführlichste Abhandlung über die Kämpfe während des Juliputsches in Stainz und allen anderen Orten des Bezirks findet sich in Gerald M. Wolf: „Jetzt sind wir die Herren ...“ Die NSDAP im Bezirk Deutschlandsberg und der Juli-Putsch 1934 (= Grazer zeitgeschichtliche Studien, Band 3) StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2008, ISBN 978-3-7065-4006-3, S. 152–178. Die Darstellung zur Marktgemeinde Stainz findet sich auf S. 153–158.
  30. Werner Tscherne: Von Lonsperch zu Deutschlandsberg. Eigenverlag der Stadtgemeinde Deutschlandsberg, o.J. (1990), S. 422.
  31. § 4 Absatz 1 der Bezirksgerichte-Verordnung Steiermark 2012, BGBl. II Nr. 243/2012.
  32. 139. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 24. November 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Stainz (politischer Bezirk Deutschlandsberg), abgerufen am 2. Dezember 2016
  33. Stainz legt Fokus auf Stärkung des Zentrums, www.kleinezeitung.at am 2. März 2016
  34. Betriebe rund um Stainz
  35. Vereine und Veranstaltungen
  36. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. ZDB-ID 1291268-2 S. 629–630.
  37. Schienenverkehr aktuell. Nr. 10 (Oktoberheft), Jahrgang 1992. Verlag Pospischil Wien. S. 38.
  38. Wochenzeitung Weststeirische Rundschau. Nr. 27 vom 8. Juli 2011. 84. Jahrgang 2011. Seite 14.
  39. Steiermärkische Gemeindeordnung in der Fassung der Änderung im Landesgesetzblatt Nr. 92, ausgegeben am 4. September 2008, 27. Stück, Seite 304 in Verbindung mit § 2 Abs. 1 des stmk. Gemeindeverbandsorganisationsgesetzes (GVOG) 1997.