Benutzerin:Wikida

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

! H E R Z L I C H   W I L L K O M M E N !

Chronologie / Zeittafel

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Tabellarische Chronologie[1][2][3][4]
1977
Februar Die Suche nach einem Standort für eine Wiederaufarbeitungsanlage beginnt.
1979
Juli Erste Gerüchte in der regionalen Presse über ein mögliches atomares Zwischenlager im Landkreis Schwandorf. Wackersdorf wird erstmals als möglicher Standort erwähnt.
8. September Beschluss der Regierungschefs von Bund und Ländern auf eine schnelle Errichtung einer WAA hinzuwirken.
1980
3. Dezember Franz Josef Strauß will WAA-Standort in Bayern.
1981
12. August Erklärung der Regensburger Initiative gegen Atomanlagen (RIGA): WAA soll nicht nach Wackersdorf kommen
Oktober Raum Schwandorf als WAA-Standort im Gespräch
Oktober Die Bayerische Staatsregierung veröffentlicht die „Kriterien zur Bewertung von Standorten für eine industrielle Anlage zur Wiederaufarbeitung bestrahlter Kernbrennstoffe in Bayern“.
7. Oktober Gründung einer ersten Bürgerinitiative (BI) in Schwandorf
14. November 2.000 Menschen demonstrieren in Regensburg gegen die WAA
20. November Erste Vollversammlung der BI; Deutsche Gesellschaft für Wiederaufarbeitung von Kernbrennstoffen(DWK) richtet eigenes Werbe-Büro in Schwandorf ein (Werbeetat p. a. 2 Mio. DM)
2. Dezember Veranstaltung in der Oberpfalzhalle mit Dr. Peter Weish (Wien) und Hubert Weinzierl; Gemeinsame Resolution von CSU, SPD, Grünen, BN und Bis sowie örtlichen Vereinen gegen eine WAA im Landkreis Schwandorf
1982
18. Februar DWK beantragt Raumordungsverfahren für drei mögliche Sandorte im Landkreis Schwandorf (Teublitz, Steinberg am See, Wackersdorf)
17. März Demonstration in Schwandorf mit 15.000 Beteiligten als Reaktion anlässlich der Beantragung des Raumordnungsverfahrens durch die DWK
Juni Der Wackersdorfer Gemeinderat und Bürgermeister Josef Ebner (SPD) stimmen für die WAA.
1983
14. Mai Turmbau im Taxölderner Forst, Abbruchverfügung seitens des Landratsamtes binnen 24 Stunden, Verwaltungsgericht setzt sofortigen Vollzug aus (vgl. Spielfilm Wackersdorf (2018))
20. Mai Polizei reißt den Turm im Taxöldener Forst auf Weisung des Innenminister ab.
23. August DWK reicht beim Umweltministerium den Antrag auf Erteilung einer ersten Teilerrichtungsgenehmigung ein. (53.000 Einwender)
17. November Kreistag Schwandorf begrüßt mit CSU-Mehrheit den Bau der WAA.
1984
7. Februar Beginn des ersten öffentlichen Anhörungsverfahrens (Erörterungstermin) in Neunburg vorm Wald.
18. März CSU verliert die absolute Mehrheit im Kreistag.
30. September Christlicher Widerstand: Das Franziskus-Marterl wird eingeweiht (erstes Kirchweihfest).[5]
Oktober Landrat und WAA-Gegner Hans Schuierer wird mit rund 71 % der Stimmen wiedergewählt.
1985
4. Februar Die DWK entscheidet sich offiziell für den WAA-Standort Wackersdorf.
1. Mai Das bisherige gemeindefreie Gebiet „Taxölderner Forst“ wird überwiegend in die Gemeinde Wackersdorf eingegliedert
9. Juli Landtag beschließt „Selbsteintrittsrecht“ der Regierung (Lex Schuierer).
14. August Bau des Freundschaftshauses
18. September Gründung der DWK-Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf GmbH (DWW)
24. September Erteilung der ersten atomrechtlichen Teilerrichtungsgenehmigung.
11. Dezember Beginn der ersten Rodungsarbeiten
15. Dezember Platzbesetzung und Bau eines Hüttendorf am Rodungsplatz (50 Festnahmen)
16. Dezember Räumung des ersten Hüttendorfes mit ca. 3.000 – 4.000 Polizisten; 1.500 WAA-Gegner vom Platz geräumt, 869 Festnahmen, Innenminister Karl Hillermeier vor Ort, Einsatz von CS-Gas, abends Spontan-Demo auf dem Marktplatz in Schwandorf
21. Dezember Erneute Platzbesetzung: Mit dem Bau des zweiten Hüttendorfes wird begonnen. Bis 7. Januar entstehen rund 200 Häuser. Zehntausende Einheimische solidarisieren sich und bringen Verpflegung und Material in die „Republik Freies Wackerland“
31. Dezember Segnung des ersten Holzkreuzes; Jahresschlussandacht mit Prof. Dr. Norbert Brox
1986
5. Januar Zu einem Kulturfest u. a. mit Gerhard Polt und der Biermösl Blosn kommen ca. 15.000 Menschen in das Hüttendorf.
7. Januar Räumung des zweiten Hüttendorfes nach 18 Tagen „Wackerland“ (ca. 2.000 Dorfbewohner) durch 3.000 Polizisten und Beamte des BGS
16. Januar 50 Physiker der Uni Regensburg warnen in einer von insgesamt 173 Kollegen unterzeichneten Resolution vor den Gefahren einer WAA
1. Februar Die Städte Salzburg und Linz melden schwere Bedenken gegen die WAA an.
12. Februar Wackersdorf wird Standortgemeinde der WAA.
13. Februar Politischer Aschermittwoch in Schwandorf mit Hans Schuierer, Hubert Weinzierl, Erhard Eppler, Robert Jungk, Carl Amery, Franz Xaver Kroetz, Harald Grill u. a.
20. Februar Die erste Kreuzfigur entstanden während des Hüttendorfes wird von Unbekannten am Franziskus-Marterl gestohlen.
30. März Osterdemonstration: 30.000 Menschen demonstrieren am Bauzaun. Einsatz von Wasserwerfern und CS-Reizgas. Ein asthmakranker Mann stirbt.
31. März Ostermarsch: 100.000 Menschen protestieren. Am Bauzaun kommt es zu Auseinandersetzungen. Die Polizei setzt Wasserwerfer und CS-Gas ein.
26. April Nuklearkatastrophe von Tschernobyl
17.–19. Mai Über die Pfingstfeiertage kommt es am Zaun zu schweren Zusammenstößen der Demonstranten mit der Polizei. Am Pfingstmontag wirft die Polizei aus Hubschraubern Gasgranaten in die Menge, ca. 3.500 Verletzte
22. Mai Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen Landrat Hans Schuierer. - Einstellung am 17.4.1989
Juli Einreiseverbot für WAA-Gegner aus Österreich.
26./27. Juli Anti-WAAhnsinns-Festival in Burglengenfeld mit etwa 100.000 Besuchern.
29. September Demonstration und gellendes Pfeifkonzert beim Wahlkampfauftritt von Franz-Josef-Strauß im Schwandorfer Sepp-Simon-Station[6]
9. Oktober Protestaktion vor der Münchner Staatskanzlei und Übergabe von 200.000 Unterschriften gegen Atomenergie und Wiederaufarbeitung.
1987
4. März Beginn des Erdaushubs für den Bau des Brennelementeeingangslagers.
10. Oktober 20.000 Menschen marschieren zum Bauzaun. „Prügel-Einsatz“ einer Sondereinheit der Berliner Polizei gegen die Demonstranten.
6. November Harald GrillsJorinde und Joringel im Wackersdorfer Wald“, Uraufführung in Regensburg,
16. November Anti-Atom-Bündnis im Rahmen der Umweltpartnerschaft mit Salzburg.
1988
Januar Der Bebauungsplan wird aufgehoben
29. Januar BayVGH hebt den Bebauungsplan des Landratsamtes Schwandorf auf ,,weil nuklearspezifische Risiken nicht ausreichend berücksichtigt wurden.“
26. Januar Antrag auf Erteilung der zweiten atomrechtlichen Teilgenehmigung.
11. Juli Beginn des zweiten öffentlichen Anhörungsverfahrens in Neunburg vorm Wald (nach 23 Tagen vom Bayerischen Umweltministerium abgebrochen)
1. Oktober Ärzte-Demo im weißen Kittel mit Herbert Begemann, Hans Becker (Mediziner), dem Theologen Norbert Brox, dem Psychoanalytiker Horst-Eberhard Richter, Harald Theml, Stefan Thierfelder mit WAA-Spaziergang, Podiumsdiskussion
3. Oktober Der Bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß stirbt in Regensburg.
1. November „Tag der Künstler gegen Wackersdorf“ – für eine atomfreie Zukunft mit Salzburger Landestheater
28. November Besuch der Bundestagsfraktion der Grünen mit Besichtigung des WAA-Geländes, öffentliche Fraktionssitzung
1989
7. Januar Bregenz Bischof Erwin Kräutler
11. April Düsseldorfer Energie-Konzern VEBA als wichtiger Anteilseigner der DWK plant eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Wiederaufbereitung mit der französischen Nukleargesellschaft Cogema.
April Die VEBA AG gibt bekannt, dass die französische Cogema ein Angebot unterbreitet hat, ab 1999 abgebrannte Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken aufzuarbeiten.
16. April Rund 6.000 WAA-Gegner feiern das Ende der WAA in Wackersdorf.
5.–7. Mai 5. Deutsch-Japanisches Friedensforum in Schwandorf; Besuch am Marterl und am Bauzaun
31. Mai Die DWK vollzieht den Baustopp mit der symbolischen Schließung des Eisentores am Haupteingang.
3. Juni Anti-WAA-Demo in München
4. Juni Jesuitenpater Dr. Ludwig Kaufmann (Theologe) am Franziskus-Marterl
Juni Die DWK lässt die atomaren Brennstäbe nun in La Hague (Frankreich) aufarbeiten.
1990
23. Juli Auflösung Info-Büro „Freies Wackerland“
1993
31. März DWK verlässt Wackersdorf endgültig
2000
20. Juli WAA-Widerstands-Denkmal auf dem Mozartplatz in Salzburg (PLAGE)
2005
26. Oktober Verleihung des Wilhelm-Hoegner-Preises an Hans Schuierer im Bayerischen Landtag

Weitere Zeitdokumente

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Schreckgespenst WAA – Widerstand in Wackersdorf. Medienwerkstatt Franken, 2006 (Schreckgespenst WAA - (ca. 26 Min.))
  • Harald Grill: Jorinde und Joringel im Wackersdorfer Wald. 22 Bilder einer Himmelsbeerdigung. Theaterstück. Unterforsthuber & Roßmanit, Traunreut 1987. Städtische Bühnen Regensburg, Uraufführung am 6. November 1987.
  • Dachverband der oberpfälzer Bürgerinitiativen gegen die WAA (Hrsg.): Der WAA-Prozeß (Dokumentation). Mit einem Vorwort von Hubert Weinzierl und Beiträgen von Gustav Obermeier und Wolfgang Baumann. Selbstverlag Amberger Zeitung, 1987.
- Wackersdorf: Damals wie heute aktuell - Erste Küsse am Bauzaun der Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf: Friedrich Brandl stellt sein neues Jugendbuch „Wieder am Bauzaun - eine Geschichte von Tränengas und Zärtlichkeit“ vor. - (Schongauer Nachrichten vom 19.11.10)

Weitere "Bekannte Anti-WAA-Aktivisten"

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weitere Protestdenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Anti-WAW-Gendenktafel ()
Als am 30. Mai 1989 der WAA-Baustopp bekannt gegeben wurde, pflanzte man als Symbol für eine „unverstrahlte“ Zukunft vor der evangelischen Kirche in Pfreimd eine Widerstandseiche. 2009 wurde dort eine Gedenktafel enthüllt und die Eiche gesegnet. Siehe:
  1. Pfreimd: Fest zum 20-Jährigen - "Aus" der WAA: BN feiert mit prominenten Gästen - (Oberpfalznetz vom 18. Mai 2009)
  2. Gedenktafel bei der "Widerstandseiche" - Anti-WAA-Aktivisten erinnern an eine schwere Zeit - Der Ärger sitzt immer noch tief - (Oberpfalznetz vom 25. Mai 2009)
  3. „Wir haben mit friedlichen Mitteln Goliath bezwungen!“ - Eine Widerstands-Eiche kündet vom Kampf der Bevölkerung. Zum 20. Jahrestag des WAA-Endes wurde eine Gedenktafel dort enthüllt. - (Mittelbayerische Zeitung vom 25. Mai 2009)
"Beim Roten Kreuz"(): Westlich der WAW und unweit vom "Chaoten Eck" war ein beliebter Treffpunkt vieler Anti-WAA-Demonstranten.

Am "Roten Kreuz" westlich der WAA unweit vom "Chaoten Eck" war ein bekannter Treffpunkt vieler Demonstranten.

  1. Oskar Duschinger: Hans Schuierer. Symbolfigur des friedlichen Widerstands gegen die WAA. Regenstauf 2018, S. 12 f.
  2. Exemplarische Chronologie des WAA-Widerstandes der BI Schwandorf (PDF) - Alfred Wolfsteiner nach den Unterlagen von Wolfgang Nowak auf Kultur gegen die WAA
  3. WAA-Infotafeln am ehemaligen Baugelände und am Franziskus-Marterl - Wikimedia Commons
  4. Eckdaten zur Wiederaufarbeitungsanlage (WAA) in Wackersdorf - (Gemeinde Wackersdorf)
  5. Christlicher Widerstand auf Kultur gegen die WAA (Uli Otto)
  6. Strauß in Schwandorf: Grüne Gefahr (NDR-Panorama (Magazin) vom 30. September 1986, 7 Min.)