Windischleuba
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 1′ N, 12° 28′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Altenburger Land | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Pleißenaue | |
Höhe: | 194 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,73 km2 | |
Einwohner: | 1861 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 90 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04603 | |
Vorwahl: | 03447 | |
Kfz-Kennzeichen: | ABG, SLN | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 77 052 | |
Gemeindegliederung: | 8 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Erich-Mäder-Str. 13 04603 Windischleuba | |
Bürgermeister: | Gerd Reinboth (CDU) | |
Lage der Gemeinde Windischleuba im Landkreis Altenburger Land | ||
Windischleuba ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Altenburger Land. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Pleißenaue an.
Geografie
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind (im Uhrzeigersinn) Fockendorf in Thüringen, die sächsischen Städte Frohburg und Kohren-Sahlis (mit dem Ortsteil Dolsenhain) im Landkreis Leipzig, Langenleuba-Niederhain, Nobitz, die Kreisstadt Altenburg, Gerstenberg und Treben in Thüringen.
Gemeindegliederung
Ortsteile sind Windischleuba, Bocka, Borgishain, Pähnitz, Pöppschen, Remsa, Schelchwitz und Zschaschelwitz.
Geschichte
Eine Wasserburg war für die Sicherung des Pleißeübergangs für die Nordwest-Südost-Verbindung des mitteldeutschen Raumes über Chemnitz mit dem böhmischen Becken und Prag verantwortlich. In der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde ein Ritter Heinrich von Luben erwähnt, der höchstwahrscheinlich für diese Burg verantwortlich und vielleicht auch Namensgeber war. Der Ortsname Windischleuba ist entgegen der volksetymologischen Deutung nicht aus der Wurzel "wendisch" abgeleitet. In der urkundlichen Ersterwähnung von 1244 ist von einem Ort Luben minor (Kleinleuben) zur Unterscheidung von Luben major' (Großleuben, = Langenleuba) die Rede. Auch in späteren Jahrhunderten existierte noch die Nebenform "Wenigenleube(n)".
Lehnsherren waren später die Vögte von Weida und dann die Burggrafen von Altenburg, bevor 1538 Sachsen die Herrschaft übernahm. Im 16. Jahrhundert wurde die Wasserburg zum Schloss umgebaut. Das Schloss und sein Umfeld sind noch heute gut erhalten. [2]
In dem heutigen Ortsteil Pöppschen kam es Anfang März 1919 insoweit zu einem historischen Ereignis, als es dort sowie in den Gemeinden Rositz und Gorma zu den ersten bekannten Anwendungsfällen unmittelbarer Gemeindedemokratie gekommen ist. Dabei setzten 90 der 137 Wahlberechtigten durch, dass die Zahl der Gemeinderatsmitglieder zu den Wahlen am 2. März 1919 von sechs auf neun erhöht wurde. [3]
Einwohnerentwicklung
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand jeweils 31. Dezember):
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- Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
Gemeinderat
Seit der Kommunalwahl vom 7. Juni 2009 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:
- CDU - 9 Sitze (65,0 %)
- Sportclub - 2 Sitze (15,9 %)
- WV Remsa - 1 Sitz (6,0 %)
- FFW - 1 Sitz (8,3 %)
- FWG - 1 Sitz (4,7 %)
Die Wahlbeteiligung lag bei 46,6 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Das aus einer mittelalterlichen Wasserburg entstandene Schloss mit Türmen, Ringmauer und Wassergraben und dem an die Pleiße grenzenden Park wurde im 19. Jahrhundert durch die Familie Münchhausen wiederaufgebaut. 1945 wurde sie enteignet, das gotische Inventar teilweise nach Altenburg verbracht. Heute dient das Schloss als Jugendherberge.
Parks
Im Schlosspark stehen dendrologische Kostbarkeiten wie die alte panaschierte Sumpf-Eiche, der Silber-Ahorn und eine seltene Süntelbuche, ein von Börries von Münchhausen senior 1886 gepflanzter Sämling der bekannten Tilly-Buche. Im Jahr 2006 wurde in unmittelbarer Nähe der alten Süntelbuche, welche im Jahr 2007 bedingt durch Alter und Vandalismus endgültig abgestorben ist, eine Neuanpflanzung einer Süntelbuche vorgenommen. Der Park wird mehrfach in den Werken Börries von Münchhausen beschrieben "Ein Schloß in Wiesen".
Persönlichkeiten
- Johann George von Lindenau (1704–1771), Erb-, Lehn- und Gerichtsherr
- Börries Freiherr von Münchhausen (1874–1945), deutscher Schriftsteller
- Christian Gumprecht (* 1950), Landrat und Landtagsabgeordneter (CDU)
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
- ↑ M. Köhler Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze Jenzig-Verlag 2001 ISBN 3-910141-43-9 S.277
- ↑ Christopher Schmidt: Unmittelbare Gemeindedemokratie im mittel- und süddeutschen Raum der Weimarer Republik. Baden-Baden 2007, ISBN 978-3-8329-2607-6, S. 118.
Literatur
- Autorenkollektiv: Ein Dorf im Naherholungsgebiet. Probleme der Entwicklung seiner baulichen Gestalt unter besonderer Berücksichtigung wertvoller Altbausubstanz - dargestellt am Beispiel Windischleuba, Bezirk Leipzig. Sächsische Heimatblätter Heft 2/1969