Age of Empires III

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Age of Empires III
Entwickler Ensemble Studios
Publisher Microsoft
Veröffentlichung 18. Oktober 2005 (US), 4. November (EU)
Plattform Windows, Mac OS
Genre Echtzeit-Strategiespiel
Spielmodus Einzelspieler; Mehrspieler über IPX, TCP/IP, Modem, dem integrierten Online Modus "Ensemble Studios Online (ESO)"
Steuerung Maus, Tastatur
Systemvor-
aussetzungen
CPU: 1400 MHz, SSE-fähig; RAM: 256 MB; HDD: 2,5 GB; GPU: 64-MB-3D-Karte; OS: Windows XP
Medium 3 CDs (PC) 1 DVD (Mac)
Sprache Deutsch
Aktuelle Version 1.14[1] (Hauptspiel: Age of Empires III),
1.06a[2] (Erweiterung: The War Chiefs),
1.03[3] (Erweiterung: The Asian Dynasties)
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben
PEGI
PEGI ab 12+ Jahren empfohlen
PEGI ab 12+ Jahren empfohlen

Age of Empires III bezeichnet ein Computerspiel, das zur Gruppe der Echtzeit-Strategiespiele zählt und von den Ensemble Studios für die Microsoft-Game-Studios entwickelt wurde.

Hintergrund

Age of Empires III ist Mitte Oktober 2005 erschienen, beginnt inhaltlich ungefähr im Jahre 1500 und endet etwa um 1860 mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg.

Es benutzt eine 3D-Grafik-Engine, die DirectX-9-Effekte und Shader 3.0 nutzt und den Namen Bang! trägt. Es handelt sich hierbei um eine erweiterte Version der Engine von Age of Mythology, welche laut Herstellerangaben zu über sechzig Prozent neu geschrieben wurde und zahlreiche Effekte und sonstige Neuerungen (wie beispielsweise höhere Texturauflösung) einführt.

Zudem wurde die Havok-Physik-Engine lizenziert. Diese soll unter anderem genutzt werden, um den Schaden zu berechnen, der mit Schüssen verursacht wird. So wird beispielsweise die Flugbahn von Kanonenkugeln wie auch das Einstürzen eines Turmes realistisch und exakt berechnet und dargestellt. Diese Physik dient aber nur der Optik, spielerisch wirkt sie sich (im Gegensatz zu anderen Echtzeitstrategiespielen, wie z. B. bei Command & Conquer) nicht aus.

Nachdem 2009 der Entwickler Ensemble Studios geschlossen wurde[4] und der offizielle Support damit beendet war, versuchte die Spielgemeinde den Support selbst aufrechtzuerhalten, u.a. mit Fan-Patches.[5]

Spielaufbau

Die größte Neuerung ist die sogenannte „Heimatstadt“. Diese unterscheidet sich je nach Volk und kann in den Kampagnen von Mission zu Mission ausgebaut werden, ohne im späteren Verlauf eine Erweiterung der Stadt einzubüßen. Sie entwickelt sich wie der Charakter in einem Rollenspiel und ermöglicht je nach Erweiterung unterschiedliche Boni. Die Ressourcen sind erstmals andere als in den ersten beiden Age-of-Empires-Spielen: Es gibt nun Holz, Nahrung, Münzen (anstatt Gold) und Erfahrungspunkte (neu); die Steine wurden weggelassen. Erfahrungspunkte werden innerhalb eines Szenarios dazu benötigt, um Boni in Form von „Schiffsladungen“ aus der Heimatstadt empfangen zu können. Missionsübergreifend dienen sie zum Ausbau der Heimatstadt.

Es gibt in diesem Spiel mehr „Kulturen“ als bei Age of Mythology, und sie unterscheiden sich wesentlich stärker, als es in Age of Empires II der Fall war. Es gibt mehr Spezialeinheiten und auch verschiedene Technologien, die sich in der Heimatstadt anfordern lassen. Folgende acht Völker sind spielbar:

Flagge Volk Herrscher Heimatstadt
Spanier Königin Isabella Sevilla
Briten Königin Elisabeth London
Franzosen Napoleon Bonaparte Paris
Portugiesen Heinrich der Seefahrer Lissabon
Niederländer Moritz von Nassau[6] Amsterdam
Russen Iwan der Schreckliche Sankt Petersburg
Deutsche Friedrich der Große Berlin
Osmanen Süleyman der Prächtige Istanbul

Ein weiterer Aspekt sind die neutralen Indianerstämme: Mit der Errichtung eines Handelspostens in einem Indianerlager erhält der Spieler die Möglichkeit, Einheiten dieses Stammes zu erschaffen und verschiedene Verbesserungen zu erwerben. Folgende Indianerstämme stehen zur Auswahl: Azteken, Cherokee, Cree, Inka, Irokesen, Kariben, Klamath, Komantschen, Lakota, Maya, Nootka, Seminolen und Tupi.

Zudem kommen in den Kampagnen Piraten (Lizzy und ihre Bande), Wegelagerer, gezähmte Jaguare, Schweizer Söldner etc. vor.

Neben diesen neuen Merkmalen wurde die Ressourcenbeschaffung stark vereinfacht, was den Fokus von den wirtschaftlichen auf die militärischen Aspekte des Spieles lenkt, die außerdem durch den neu hinzugekommenen Kundschafter und den verschiedenen Angriffsmodi mancher Einheiten (Fernkampf-, Nahkampf-, Trampelangriff z. B. bei Dragonern) an Tiefe gewonnen haben.

Die Zeitalter sind entsprechend der Geschichte chronologisch geordnet: Man startet im Entdeckungszeitalter, das sich nahtlos an AoK (AoE II) anschließt. Darauf folgen das Kolonialzeitalter, das Festungszeitalter, das Industriezeitalter und schließlich das Imperialzeitalter.

Die Dorfzentren können im Gegensatz zu Age of Mythology frei platziert werden. Es gibt nun Handelsrouten, die zur Erlangung von Erfahrungspunkten oder Rohstoffen genutzt werden können.

Die ehemaligen Dorfbewohner nennen sich nun Siedler (in der jeweiligen Sprache). Das Heer der AoE-III-Armeen besteht aus Infanterie, Kavallerie, Artillerie und der Marine.

Age of Empires III verwendet zum Online-Spielen die ESO (Ensemble Studios Online, „-Plattform“ zu ergänzen), eine Plattform, die hauptsächlich dem Auffinden von menschlichen Spielgegnern dient. Zusätzlich ist es möglich, nur je ein ESO-Nutzerkonto mit einer gültigen Seriennummer anzulegen. Dieses Konto kann nachträglich nicht mehr geändert werden.

Spiele können nun auch über DirectIP gestartet werden. Bislang konnte diese Option nicht für Internetspiele verwendet werden. Auch die Nutzung eines VPN zur Simulation eines lokalen Netzwerks ist nur mit Modifikationen wie aoe3loader und Hamachi möglich, da das Spiel sonst immer die erste Netzwerkverbindung des Systems verwendet. Offiziell ist eine Nutzung des Mehrspieler-Modus über das Internet nur über ES-Online vorgesehen.

Stammbaum der Familie Black

Bei der Nutzung von ES-Online prüft das Spiel (über Datei-Prüfsummen) seine eigene Installation und verhinderte lange einen "No-CD-Crack"; seit den allerneuesten Versionen kann man aber auf CD und "No-CD-Crack" verzichten. Programm-Aktualisierungen ("updates") werden beim Verbinden mit ES-Online zwangsweise installiert. Wird das Spiel über Steam gestartet, ist natürlich keine DVD nötig.

Auch wenn Age of Empires III ausschließlich für Windows XP produziert wurde, läuft es mit Anpassungen auch teilweise auf dem Vorgängersystem Windows 2000.

Die aus drei Akten bestehende Kampagne behandelt die Geschichte der Familie Black. Diese muss immer wieder gegen den „Zirkel von Ossus“ kämpfen, der auf der Suche nach dem Jungbrunnen ist. Historische Dinge sind dabei nur am Rand von Bedeutung. Akt 1 handelt von der Belagerung Maltas 1565 und weiterhin von der Besiedelung Amerikas. Akt 2 spielt um 1757 und thematisiert den Franzosen- und Indianerkrieg. Akt 3 beginnt 1819. Er beinhaltet den Eisenbahnbau sowie die Befreiungsbewegung durch Simón Bolívar.

Kritik

Age of Empires III erhielt von der Fachpresse durchgehend überdurchschnittliche Rezensionen. Die Computer Bild Spiele schrieb, das Spiel biete „überwältigend animierte Szenarien, die das historische und taktische Erlebnis farbenprächtig ausschmücken“ und vergab die Note „gut“ (2,25).[7] Laut 4players.de (Wertung: 82 %) ist Age of Empires III mit den „herrlichen Animationen“ und der „epischen Musikuntermalung“ zwar „auf den ersten Blick der schönste […] Teil der ruhmreichen Serie“, allerdings zogen logische Ungereimtheiten und fehlende taktische Finessen den Unmut der Tester auf sich.[8] GameStar (Wertung: 89 %) nennt das Spiel „Ein Fest für die Sinne“, kritisiert jedoch ebenso wie 4players.de die zwar graphisch schönen, aber bisweilen unrealistischen Gefechte, bei denen Geländeeigenschaften keine Rolle spielen würden und Soldaten durch Hindernisse schießen können.[9]

Auf Kritik anderer Art stieß überdies die historische Korrektheit des Spiels. So enthalte Age of Empires III zwar „unzählige Punkte, die einen historisch wahren Kern haben“, allerdings ergäben sich bei näherer Überprüfung des Realitätsbezuges „oft grobe Mängel“.[10] Beispielsweise wurde als Herrscher der Nation Portugal Heinrich der Seefahrer gewählt, obgleich dieser niemals Herrscher von Portugal war und lediglich Expeditionen nach Asien, nicht aber nach Amerika leitete, wo jedoch Age of Empires III ausschließlich spielt.[11]

Age of Empires III: The WarChiefs

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Logo von Age of Empires III: The WarChiefs

Das Expansionpack (Erweiterungspaket) unter dem Namen Age of Empires III: The WarChiefs wurde Anfang November 2006 veröffentlicht. In diesem Add-On ist es möglich, drei Indianerstämme als vollständiges Volk zu leiten (Azteken, Sioux und Irokesen) und somit eine andere Geschichte in der Neuen Welt zu schreiben. Zudem gibt es eine neue Kampagne, die die Geschichte der Familie Black weiterführt. Hinzu kommen Erweiterungen der schon vorhandenen europäischen Völker. Hier wurden die Heimatstädte überarbeitet, neue Einheiten und Karten hinzugefügt. Eine weitere neue Option der europäischen Nationen ist die Revolution. Anstatt in das Imperialzeitalter zu gelangen, kann sich der Spieler entscheiden, eine Revolution auszurufen, um seine Nation somit in eine revolutionäre Nation zu verwandeln, die stark militaristisch geprägt ist. Die Briten z. B. können bei einer Revolution zu den USA werden. Eine Revolution ist jedoch mit einem starken Rückgang der Wirtschaft verbunden, da sich alle Siedler in Kolonialmilizionäre verwandeln und auch fortan keine neuen Siedler mehr ausgebildet werden können. Hier findet sich eine Übersicht der verfügbaren „revolutionären“ Nationen:

Flagge Nation Revolutionär Verfügbar für
Argentinien José de San Martín Deutsche
Brasilien José Bonifácio de Andrada e Silva Portugiesen und Niederländer
Chile Bernardo O’Higgins Osmanen und Spanier
Venezuela Francisco de Paula Santander Osmanen, Franzosen und Russen
Haiti Toussaint Louverture Franzosen und Briten
Mexiko Miguel Hidalgo Spanier und Portugiesen
Peru Simón Bolívar Russen und Deutsche
Vereinigte Staaten George Washington Briten und Niederländer

Auch die Kampagne aus The War Chiefs handelt von der Familie Black. Der „Zirkel von Ossus“ kommt jedoch nicht mehr vor. Stattdessen sind nun geschichtliche Ereignisse von höherer Bedeutung. Die Kampagne besteht aus zwei Akten. Der erste liegt zeitlich zwischen dem zweiten und dem dritten Akt aus Age of Empires III und handelt vom Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Der zweite Akt behandelt den Goldrausch und den Indianerkrieg unter George Armstrong Custer.

Flagge Indianerstamm Herrscher Heimatstadt
Azteken Cuauhtémoc Tenochtitlan
Sioux Gall Hunkpapa
Irokesen Hiawatha Caughnawaga

Außerdem sind in The WarChiefs sieben weitere Indianerstämme zu finden: Huron, Cheyenne, Zapoteken, Klamath, Apache, Navajo und Mapuche.

Age of Empires III: The Asian Dynasties

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Logo von Age of Empires III: The Asian Dynasties

Am 30. Oktober 2007 erschien in Europa das zweite Expansionspack für Age of Empires III. The Asian Dynasties spielt in Asien und enthält neben asiatischen Völkern (Japan, China und Indien) und Spielkarten auch neue Gameplay-Funktionen. Die Asiaten verfügen über den zusätzlichen Rohstoff „Export“, wodurch sie Bündnisse mit europäischen Völkern eingehen und dadurch bestimmte europäische Einheiten, Gebäude oder Technologien erwerben können. Japaner haben auch die Möglichkeit der Isolation. Das Add-on wurde von Ensemble Studios und Big Huge Games (Rise of Nations) entwickelt.

Mit der Expansion wird das Spiel um drei Kampagnen erweitert, eine für jede neue Zivilisation. Die japanische Kampagne ist für AoE3-Verhältnisse ziemlich nah an der Geschichte orientiert. Sie beschäftigt sich mit der Vereinigung Japans unter Shogun Tokugawa Ieyasu, auch Torii Mototada kommt vor. Die chinesische Kampagne erzählt eine fiktive Geschichte, der zufolge die Schatzschiffe unter der Ming-Dynastie bis Amerika gefahren sind. Die indische Kampagne handelt von dem Aufstand von 1857 gegen die Britische Ostindien-Kompanie. Als historische Person kommt Bahadur Shah II. vor.

Mit den neuen Völkern kommen auch neue Einheiten dazu, z. B. japanische Samurai und indische Kriegselefanten. Auf den neuen Asien-Karten findet man außerdem keine Indianer, sondern religiöse Gemeinschaften vor: Bhakti, Jesuiten, Shaolin, Sufi, Udasi und Zen.

Flagge Nation Herrscher Heimatstadt
Japan Tokugawa Ieyasu Edo
Chinesisches Kaiserreich Kangxi Peking
Indien Akbar Delhi

Age of Empires III Mobile

Age of Empires III Mobile ist eine speziell für Mobiltelefone entwickelte Variante von Age of Empires III, die in Deutschland im ersten Quartal 2008 auf den Markt kam. Sie läuft auf Java-fähigen Mobiltelefonen aller großen Anbieter. Der Funktionsumfang und die Grafik hat sich gegenüber der letzten mobilen Version von Age of Empires stark verbessert. So werden Kämpfe zwischen den Einheiten viel realistischer dargestellt, auch die Auswahl an Einheiten und Gebäuden ist größer geworden.

Die Mobile-Version von Age of Empires III enthält eine Kampagne mit über 15 Missionen sowie einen Gefechtsmodus. Im Gefechtsmodus stehen fünf Zweispieler- und elf Dreispieler-Karten zur Verfügung. Ziel in der Kampagne ist es, Westeuropa vor der Invasion durch das Osmanische Reich zu beschützen.

Weblinks

  • aoe3kampagne.de Praxisorientiertes Tutorium für den Szenario-Editor. Plus derzeit 25 neue Kampagnenspiele für Age of Empires III (Kämpfe in Asien und Amerika)
  • http://www.ne.elpea.net/ Napoleonic Era v2.1.7b für Age of Empires III

Einzelnachweise

  1. Ensemble Studios: Age of Empires III: Game Updates. agecommunity.com, abgerufen am 12. August 2012.
  2. Age Of Empires. agecommunity.com, abgerufen am 12. August 2012.
  3. Age Of Empires. agecommunity.com, abgerufen am 12. August 2012.
  4. Bruce Shelley : Ensemble Studios Closing. In: Ensemble Studios Blog. Archiviert vom Original am 18. November 2008; abgerufen am 21. Januar 2009.
  5. Zutazuta: AgeSanctuary TAD Fan Patch 1.2. rts-sanctuary.com, 10. März 2010, abgerufen am 2. September 2014 (englisch): „We developed this fan patch because of the fact that Ensemble Studios closed down in February 2009, and their successors Robot Entertainment have made few balance changes
  6. Im Spiel ist der Name „Moritz von Nassau“ gebräuchlich. Gemeint ist jedoch „Moritz (Oranien-Nassau)“, und nicht „Johann Moritz (Nassau-Siegen)“. Zu erkennen ist das in der Hintergrundinformation zur Geschichte, wo es nicht nur heißt, dass Moritz 1567 geboren wurde, sondern auch seine andere Bezeichnung „Moritz von Oranien“ genannt wird.
  7. computerbild.de. Abgerufen am 12. August 2016.
  8. 4players.de. Abgerufen am 12. August 2016.
  9. gamestar.de. Abgerufen am 12. August 2016.
  10. Sebastian Herbst: Heinrich der Seefahrer und die portugiesische Expansion: Ein Vergleich zwischen der Realität und Age of Empires III. GRIN Verlag GmbH, München 2011, ISBN 978-3-656-23181-3, S. 20.
  11. Herbst, ebd., S. 7ff.