Allershausen
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 26′ N, 11° 36′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Freising | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Allershausen | |
Höhe: | 442 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,55 km2 | |
Einwohner: | 6104 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 230 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85391 | |
Vorwahl: | 08166 | |
Kfz-Kennzeichen: | FS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 78 113 | |
Gemeindegliederung: | 14 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Johannes-Boos-Platz 6 85391 Allershausen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Rupert Popp (Parteifreie Wähler) | |
Lage der Gemeinde Allershausen im Landkreis Freising | ||
Allershausen ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Freising und der Sitz der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft.
Geografie
Allershausen liegt am nördlichen Rand der Münchner Schotterebene an der Mündung der Glonn in die Amper. Im Westen durchquert die Autobahn A 9 das Gemeindegebiet.
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an die Gemeinde Allershausen. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Paunzhausen (Lkrs. Freising), Schweitenkirchen (Lkrs. Pfaffenhofen/Ilm), Kirchdorf an der Amper (Lkrs. Freising), Kranzberg (Lkrs. Freising) und Hohenkammer (Lkrs. Freising).
Gliederung der Gemeinde
Es existieren folgende Gemarkungen: Aiterbach, Allershausen, und Tünzhausen. Die Gemeinde Allershausen besteht darüber hinaus aus 11 weiteren Ortsteilen:
- Eggenberg
- Göttschlag
- Höckhof
- Kreuth
- Laimbach
- Leonhardsbuch
- Oberallershausen
- Oberkienberg
- Reckmühle
- Schroßlach
- Unterkienberg
Geschichte
Archäologische Funde lassen sich auf 2000 v. Chr. datieren und bestätigen, dass die Gemeinde zu einem uralten Siedlungsgebiet gehört.
Die Kelten besiedelten etwa 500 v. Chr. das Gebiet und gaben den beiden Flüssen Amper (Amba) und Glonn (Clana) ihre Namen.
Die Römer besetzten 15 n. Chr. das Gebiet ohne Widerstand der Noriker, des Keltenstammes, der zu dieser Zeit dort siedelte. 450 Jahre später drangen die germanischen Stämme in das Gebiet vor und zwangen die Römer zum Rückzug. Der Stamm der Bajuwaren teilte sich das Gebiet mit den verbliebenen Kelten. Die vielen Orte im Landkreis mit -ing und -hausen im Namen zeigen, dass die Siedlungsgründungen vor und während der Landnahme der Bajuwaren erfolgt sind.
Schriftlich erwähnt wurde der Ort erstmals im Jahr 814 in einer urkundlichen Niederschrift als „Adalhareshusum“, eine Zusammenziehung des Personennamens Adalhar mit dem Bestimmungswort hûs, was „bei den Häusern des Adalhar“ heißt. Adalhar bedeutet so viel wie edler Krieger Weitere Erwähnungen erfolgten 822 als „Adlahareshusir“ und etwa 1140 als Adlhershusen. Der heutige Ortsname ist seit 1466 belegt.
Da der Ort seit 1190 an das Prämonstratenserkloster Neustift bei Freising geschenkt worden war, enthält das Gemeindewappen die Neustifter Schlüssel. In einer schweren Zeit am Ende des 18. Jahrhunderts ließ Abt Joseph von Neustift die Pfarrkirche neu erbauen.
Sie wurde am 4. Oktober 1783 mit dem Patronat des heiligen Josef geweiht. 1872 wurde der Turm auf 64 Meter erhöht und das Kirchenschiff 1892 um zehn Meter nach Westen verlängert. Der sogenannte „Dom des Ampertales“ wurde vor der 200-Jahr-Feier im Jahre 1983 gründlich renoviert.
Allershausen gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Kranzberg des Kurfürstentums Bayern. Durch ein Edikt des bayerischen Königs von 1808/1818 siedelten sich hauptsächlich protestantische Einwanderer aus dem Rheinkreis (Pfalz) an. Sie bauten 1835 im Ortsteil Oberallershausen eine evangelische Kirche und gründeten eine der ersten protestantischen Gemeinden in Altbayern.
Eingemeindungen
Im Zuge der kommunalen Neuordnung Bayerns wurde am 1. April 1971 die Gemeinde Aiterbach aufgelöst und in Allershausen eingemeindet. Am 1. Januar 1972 kamen die Ortsteile Göttschlag, Kreuth und Tünzhausen der aufgelösten Gemeinde Tünzhausen sowie der Gemeindeteil Oberkienberg der aufgelösten Gemeinde Schlipps hinzu.[2]
Wappen
Blasonierung: Auf rotem Grund ein Schlüssel mit zwei Barten über einem Seil.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen 2002, 2008 und 2014 führten zu den folgenden Sitzverteilungen im Gemeinderat. Seit Mai 2014 gehören dem Gemeinderat drei Parteien und Gruppierungen an:
Partei / Wählergruppe | 2002 | 2008 | 2014 |
---|---|---|---|
CSU | 6 | 6 | 7 |
SPD | 2 | 1 | 2 |
Freie Wähler | 6 | 9 | 11 |
Unabhängige Wählergemeinschaft | 2 | - | - |
Gesamt | 16 | 16 | 20 |
Nach Prozenten wurde folgendermaßen abgestimmt:
Partei / Wählergruppe | 2002 | 2008 | 2014 |
---|---|---|---|
CSU | 36.8 | 34.1 | 35.2 |
SPD | 11.8 | 10.5 | 12.3 |
Parteifreie Wähler | 39.7 | 55.4 | 52.5 |
Unabhängige Wählergemeinschaft | 11.7 | - | - |
Gesamt | 100 | 100 | 100 |
Bürgermeister
Als Erster Bürgermeister wurde Rupert Popp von den Parteifreien Wählern mit 74,8 % in seinem Amt bestätigt, das er seit 1996 ausübt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Pfarrkirche St. Joseph
- Filialkirche St. Brictius (Aiterbach)
- Kalvarienberg (Aiterbach)
- Schloss Aiterbach (Aiterbach)
- Kriegerdenkmal (Allershausen)
- Filialkirche St. Peter und Paul (Tünzhausen)
- Filialkirche St. Peter und Paul (Unterkienberg)
Brauchtum
- Leonhardiritt nach Leonhardsbuch
- Volksfest Allershausen (jedes Jahr am letzten Juliwochenende)
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 2.893.000 €, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 825.000 €.
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Die Nähe der Autobahn A 9 begünstigt die Ansiedlung von Gewerbe und Gaststätten. Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft neun, im Produzierenden Gewerbe 430 und im Bereich Handel und Verkehr 648 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 238 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1761. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es vier, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 84 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1969 Hektar. Davon waren 1598 Ackerfläche und 367 Dauergrünfläche.
Verkehr
Die Autobahn A 9 (München-Nürnberg-Berlin) hat hier die Anschlussstelle Allershausen. Nach Freising führt die St 2084. Eine ÖPNV-Anbindung besteht mit den MVV-Buslinien 616 und 619 nach Freising und nach Hohenkammer. Die Linie 695 verbindet Allershausen mit Eching und dem U-Bahnhof Garching-Hochbrück der U-Bahn München.
Bildung
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand 1999):
- Kindergärten: 150 Kindergartenplätze mit 162 Kindern
- Volksschulen: eine mit 32 Lehrern und 589 Schülern
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Der Gemeinderat von Allershausen kann Personen, die sich in besonderem Maße um die Gemeinde verdient gemacht haben, die Ehrenbürgerschaft verleihen. Diese Ernennung ist mit keinen Privilegien verbunden. Eine posthume Verleihung ist nicht möglich.
Bislang wurden mindestens vier Personen zu Ehrenbürgern von Allershausen ernannt. Es sind jedoch nicht alle Protokolle der Gemeinderatssitzungen erhalten.
- ca. 1890: Franz Galitz (1833–1907), Lehrer
- ca. 1920: Dominikus Käser, Pfarrer
- 30. Juli 1950: Magdalena Fürholzer, Lehrerin
- 13. April 1986: Johann Oswald, Geistlicher Rat
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Sebastian Mutschelle (1749–1800), Theologe
- Anton Lamprecht (1901–1984), Maler
- Gerhard Abstreiter (* 1946), Halbleiterphysiker
Persönlichkeiten die vor Ort wirkten
- Johann Martin Manl (1766–1835), Bischof von Speyer und von Eichstätt, war 1810/11 Pfarrer von Allershausen.
Weblinks
- Eintrag zum Wappen von Allershausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Gemeinde Allershausen
- Allershausen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,06 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 464.