Bahnstrecke Friedberg–Hanau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. September 2016 um 10:08 Uhr durch Axpde (Diskussion | Beiträge) (auch hier ist die Angabe der S-Bahn wenig sinnvoll, weitere Korrekturen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Friedberg–Nidderau–Hanau
Streckennummer (DB):3742
Kursbuchstrecke (DB):633
Streckenlänge:32,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:140 km/h
Zweigleisigkeit:(durchgehend)
Bundesland (D): Hessen
Betriebsstellen und Strecken[1]
Main-Weser-Bahn von Kassel
Horlofftalbahn von Wölfersheim-Södel
0,0 Friedberg (Hess) 148 m
0,9 Friedberg Gbf
Industrieanschlüsse
Strecke nach Friedrichsdorf (Querung bis 1968)
Main-Weser-Bahn nach Frankfurt (niveaufrei)
1,4 Friedberg Hohl (Abzw)
L 3351
Wetter
4,9 Assenheim (Oberhess)
Niddabrücke Assenheim
Erbstadt-Kaichen
B 521
Nidderbrücke (L: 85 m; H: 12 m)
Niddertalbahn von Glauburg-Stockheim
15,5 Nidderau (ehem. Heldenbergen-Windecken)
Niddertalbahn nach Bad Vilbel
17,7 Ostheim (Kr. Hanau)
21,7 Bruchköbel
~24,5 Fliegerhorst Langendiebach
A 66
Anschluss Gleisbauhof
26,8 Hanau Nord
ehem. Hanauer Kleinbahn nach Hüttengesäß
Kinzig
B 43
Kinzigtalbahn von Fulda
Verbindungsstrecke von der Kinzigtalbahn
30,4 Rauschwald (Abzw)
Verbindungsstrecke zur Main-Spessart-Bahn
Main-Spessart-Bahn von Aschaffenburg
Odenwaldbahn von Eberbach
32,2 Hanau Hbf (Inselbahnhof)
rechtsmainische Strecke nach Frankfurt
linksmainische Strecke nach Frankfurt

Die Bahnstrecke Friedberg–Hanau ist eine 32,2 Kilometer lange, zweigleisige und elektrifizierte Eisenbahnhauptstrecke in Hessen. Sie verbindet die beiden Mittelstädte Friedberg (Hessen) und Hanau über Nidderau.

Die Strecke ist als Kursbuchstrecke 633[2] in den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) integriert und wird dort als Linie 33 geführt.

Geschichte

Die Bahnstrecke wurde durch Gesetz vom 11. Juni 1873 genehmigt[3] und von der Preußischen Staatsbahn in zwei Bauabschnitten eröffnet: der erste Abschnitt von Hanau nach Heldenbergen-Windecken (heute: Nidderau) am 1. Dezember 1879[4] und der zweite von Heldenbergen-Windecken zum Bahnhof Friedberg (Hessen) für den Güterverkehr am 15. September 1881 und für den Personenverkehr am 15. Oktober 1881.[5]

Beim Bau der Nidderbrücke nördlich des heutigen Bahnhofs Nidderau kam es zweimal zum Einsturz von Gewölben: Am 18. September 1879 starb ein Arbeiter, bei dem zweiten Vorfall am 8. November 1879 starben acht Arbeiter.[6]

Bedeutung

Zugbegegnung von GTW 2/6 und Zügen der Niddertalbahn im Bahnhof Nidderau

Die Bedeutung der Strecke liegt vorwiegend im Güterverkehr. Sie bildet einen Teil der Magistrale RuhrgebietBayern über die Ruhr-Sieg-Strecke, die Dillstrecke, von Gießen bis Friedberg über die Main-Weser-Bahn und weiter ab Hanau über die Main-Spessart-Bahn.

Bei betrieblichen Störungen oder Bauarbeiten, die aufgrund der hohen Auslastung der Main-Weser-Bahn zwischen Friedberg und Frankfurt gelegentlich vorkommen, wird die Strecke als Umleitungsstrecke genutzt.

Betrieb und Fahrzeugeinsatz

Güterzug in Nidderau
ehemaliger Hp Erbstadt-Kaichen

Im Personenverkehr wird sie ausschließlich von Regionalbahnen der DB Regio Hessen GmbH befahren. Als Rollmaterial wurden – da sich die Zulassung der Talent 2-Triebwagen von 2011 bis 2013 verzögerte[7][8] – zunächst Wendezüge mit drei n-Wagen und einer Lok der Baureihe 143 eingesetzt. Ab etwa Januar 2013 kamen dann meist Triebwagen der Baureihe 425 aus dem Bestand des Mittelhessen-Express zum Einsatz. Seit dem 9. März 2013 verkehren die neuen Talent 2-Triebwagen auf der Strecke Gießen–Friedberg–Hanau.[9] Bis Mitte November 2013 noch im Wechsel mit der Baureihe 425, kommen seit Dezember 2013 ausschließlich die neuen Züge des Typs Talent 2 zum Einsatz.

Mit dem Fahrplanwechsel 2012/2013 im Dezember 2012 wurde erstmals wieder der Wochenend- und Feiertagsverkehr aufgenommen und die Fahrten mit der Linie Friedberg–Gießen zu einer durchgehenden Linie 33 verbunden. Vom Ende der 1990er Jahre bis Mitte Dezember 2012 wurde die Strecke durch die Hessische Landesbahn, Standort Butzbach, bedient. Dadurch kamen trotz Oberleitung nur die Dieseltriebwagen GTW 2/6 zum Einsatz, im Jahr 2012 dann im Auftrag der DB Regio Hessen und mit eigenem DB-Personal.[10]

Literatur

  • Eisenbahn in Hessen. Kulturdenkmäler in Hessen. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Theiss Verlag, Stuttgart 2005, 3 Bände im Schuber, Bd. 2.2, S. 605ff (Strecke 040), ISBN 3-8062-1917-6
  • Dieter Eckert: Güterzüge prägten das Bild der Bahn. 135 Jahre Eisenbahn Friedberg–Hanau: Bestandteil einer Hauptdurchgangslinie. In: Hessische Heimat 5, 2006, S. 17–20

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  2. Gesetzsammlung für die Königlichen-Preussischen Staaten, 1873, S. 305 (Nr. 22)
  3. Die deutschen Eisenbahnstrecken in ihrer Entwicklung 1835–1935. Berlin 1935 = Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken. ND Mainz 1984, S.138f (Nr. 69).
  4. Die deutschen Eisenbahnstrecken in ihrer Entwicklung 1835–1935. Berlin 1935 = Handbuch der deutschen Eisenbahnstrecken. ND Mainz 1984, S.144f (Nr. 16).
  5. Klaus-Dieter Raack: Schwere Unfälle beim Bahnbau. In: Oberhessische Versorgungsbetriebe AG (OVAG) (Hrsg.): Anschluss an die weite Welt: Zur wechselvollen Entwicklung der Eisenbahn in Oberhessen, Friedberg 2014 (2015), ISBN 978-3-9815015-5-1, S. 168.
  6. RMV: Mittelhessen-Express – Ausschreibung bringt neue Fahrzeuge. DB Regio Hessen GmbH gewinnt europaweite Ausschreibung von RMV und NVV. Pressemitteilung vom 26. Mai 2009, abgerufen am 26. Mai 2009
  7. Hamsterbacke kommt später In: Frankfurter Neue Presse, abgerufen am 28. November 2012
  8. Information des RMV über den Einsatzstart. Archiviert vom Original am 9. Mai 2013; abgerufen am 8. März 2013.
  9. NN: HLB-Triebzüge mit DB-Personal. In: Eisenbahn-Revue International 1 (2012), S. 6