Bayerischer Fußball-Verband

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Bayerischer Fußball-Verband
Logo des BFV
Gegründet Juni 1946
Präsident Rainer Koch
Adresse Brienner Straße 50
80333 München
Meister Herren SSV Jahn Regensburg
Pokalsieger Herren Würzburger Kickers
Meister Frauen SC Regensburg
Pokalsieger Frauen 1. FC Nürnberg
Übergeordneter Verband Süddeutscher Fußballverband
Untergeordnete Verbände 7 Bezirke
Region
Vereine (ca.) 4.624*
Mitglieder (ca.) 1.587.570*
Mannschaften (ca.) 28.206*
*Stand: 2016[1]
Homepage www.bfv.de

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) ist die Dachorganisation für 4624 Fußballvereine in Bayern mit über 1,5 Millionen Mitgliedern (Stand: 2016). Damit ist der BFV der größte der 21 Landesverbände des DFB und der größte Sportfachverband des Bayerischen Landessport-Verband (BLSV).[2]

Geschichte

Der Verband Süddeutscher Fußball-Vereine (VSFV) wurde 1897 in Karlsruhe als regionaler Dachverband für Fußballvereine in Süddeutschland gegründet und umfasste damals auch das Gebiet des Königreichs Bayern. In Bayern wurde in der Saison 1904/05 ein Gau als Teil des Südkreises des VSFV gebildet. Bayern bildete keinen eigenständigen Regionalverband innerhalb des DFB. Im Zug der Gleichschaltung des Sports durch die Nationalsozialisten lösten sich die Regionalverbände des DFB auf, der süddeutsche Verband beschloss seine Selbstauflösung am 6. August 1933. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) als späterer eigenständiger Landesverband des DFB wurde im Juni 1946 gegründet, am 4. Februar 1949 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister beim Amtsgericht München. Besonders zwei Personen haben sich als Geburtshelfer des BFV hervorgetan: In Südbayern hat Hans Huber Mitte Januar 1946 die erste Tagung des BFV im Wirtshaus „Postgarten“ am Isartor abgehalten und erste sportliche Ziele formuliert. In Nordbayern zeichnete dafür der Arbeitersportler Andreas Rieß verantwortlich. So wurden bereits in den Anfangsjahren des BFV von München aus 850 Vereine mit 1300 Senioren- und 200 Jugendmannschaften betreut. Den ersten sportlichen Vergleich zwischen Nord- und Südbayern sahen 28.000 Zuschauer. Später etablierte sich der Länderpokal der Männer als attraktiver Wettbewerb, den der BFV im Laufe der Jahre 14 Mal für sich entscheiden konnte. Im Jahr 1953 kaufte der BFV ein 4000 m² großes Grundstück an der Brienner Straße in München. Das Haus des Fußballs, das darauf gebaut worden ist, dient dem Verband bis zum heutigen Tag als Hauptsitz.

Präsidenten

Verbandsgebiet

Das Verbandsgebiet erstreckt sich auf den Freistaat Bayern, wobei einige Vereine (auf bayerischem Gebiet) nicht zum BFV, sondern zum Württembergischen Fußball-Verband oder zum Hessischen Fußball-Verband gehören.

Das Verbandsgebiet ist in sieben Bezirke (Oberbayern, Niederbayern, Schwaben, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken) aufgeteilt, die Bezirke wiederum in insgesamt 24 Kreise. In jedem Bezirk befindet sich eine dezentrale Geschäftsstelle. Im Jahr 2006 wurde eine Reform der Verbandsstruktur umgesetzt, unter anderem mit der Folge, dass jeder Kreis aus mindestens 100 Vereinen bestehen muss. Umgekehrt reduzierten Mittelfranken und Oberfranken die Spielkreise jeweils, Unterfranken weist seitdem einen Spielkreis mehr auf.

Im Einzelnen (Stand 2014/15):[3]

  • Bezirk Mittelfranken, bestehend aus den drei Kreisen: Erlangen/Pegnitzgrund, Neumarkt/Jura und Nürnberg/Frankenhöhe
  • Bezirk Niederbayern, bestehend aus den vier Kreisen: Bayerwald, Landshut, Passau und Straubing
  • Bezirk Oberbayern, bestehend aus den vier Kreisen: Donau/Isar, Inn/Salzach, München und Zugspitze
  • Bezirk Oberfranken, bestehend aus den drei Kreisen: Bamberg/Bayreuth/Kulmbach, Coburg/Kronach/Lichtenfels und Hof/Marktredwitz
  • Bezirk Oberpfalz, bestehend aus den drei Kreisen: Amberg/Weiden, Cham/Schwandorf und Regensburg
  • Bezirk Schwaben, bestehend aus den drei Kreisen: Allgäu, Augsburg und Donau
  • Bezirk Unterfranken, bestehend aus den vier Kreisen: Aschaffenburg, Rhön, Schweinfurt und Würzburg

Organisation

Zentrale des BFV in der Münchner Brienner Straße

Höchstes Organ des Bayerischen Fußball-Verbandes ist der im Vier-Jahre-Rhythmus stattfindende Verbandstag. Dieser wählt unter anderem den BFV-Präsidenten. Seit dem 6. November 2004 bekleidet dieses Amt der Jurist Rainer Koch. Zusammen mit dem 22 Personen umfassenden Verbandsvorstand und dem sechsköpfigen Präsidium leitet er ehrenamtlich den Verband. In fünf Fachausschüssen für die Bereiche Spielbetrieb, Schiedsrichter, Frauen- und Mädchen, Jugend und Sportgerichte werden die inhaltlichen Weichen für den organisierten bayerischen Amateurfußball gestellt. Über 800 weitere ehrenamtliche Verbandsmitarbeiter und 78 hauptamtliche Mitarbeiter sorgen dafür, dass der Fußball in Bayern „rollt“.

In der Münchner Verbandszentrale gibt es unterhalb des Geschäftsführers Jürgen Igelspacher drei Hauptabteilungsebenen für Sport, Recht und Soziales sowie die innere Verbandsverwaltung. Letzterer Ebene angegliedert ist die Passabteilung des Bayerischen Fußball-Verbandes, die im Zeitraum zwischen 2010 und 2014 insgesamt 178.981 Passneuausstellungen und 263.478 Vereinswechsel bearbeitet hat.

Rund 13.500 Schiedsrichter sind zusammen mit ehrenamtlichen Spielleitern und Sportrichtern Woche für Woche Garant für die Organisation und den reibungslosen Ablauf des Verbandsspielbetriebes mit 9.126 Herrenmannschaften, 17.231 Juniorenmannschaften sowie 1849 Frauen- und Mädchenmannschaften. Somit spielen 28.206 Mannschaften in den einzelnen Ligen des BFV (Stand 2016).

Kritik

Mehrere Zeitungsverlage in Bayern haben sich mit einer kartellrechtlichen Klage gegen Auflagen des Bayerischen Fußballverbandes gewehrt. Die zuständige bayerische Landeskartellbehörde hat in den Streit zwischen den Verlagen und dem BFV allerdings nicht eingegriffen und abgelehnt, sich mit der Sache zu befassen. Den Kläger hat die Behörde auf den zivilen Rechtsweg verwiesen [4]. Nach dem Willen des BFV sollen die Verlage Ihre Videoaufnahmen von Spielen im bayerischen Amateurspitzenfußball (4. bis 6. Liga) kostenlos der Verbandsplattform BFV.TV überlassen oder eine in der Höhe jeweils an die Liga angepasste Lizenzgebühr (Anmerkung: Regionalliga = 1000 Euro; Bayernliga = 500 Euro; Landesliga = 250 Euro) pro Spiel zahlen, welche der BFV zu 90 Prozent an die Vereine ausschüttet. Ansonsten können die Vereine Reporter per Hausrecht ausschließen.[5] Zeitungsverlage werfen dem BFV vor, seine Monopolstellung auszunutzen und die Gemeinnützigkeit zu missachten.

Die 17. Kammer für Handelssachen am Landgericht München I stoppte per einstweiliger Verfügung die bisherige Praxis des BFV im Umgang mit der Videoberichterstattung im Amateurfußball. Laut Beschluss vom 12. Mai 2015 wurde dem Verband mit sofortiger Wirkung untersagt, in Vereinbarungen mit Fußballvereinen der Bayern- und Landesligen die in den Zulassungsunterlagen für die kommende Saison schriftlich hinterlegten Vertragsbedingungen zu verwenden. Gleichzeitig wurde untersagt, sich auf diese Bedingungen in bereits abgeschlossenen Vereinbarungen mit den Vereinen zu berufen. Der BFV hat gegen die Einstweilige Verfügung Widerspruch eingelegt. Diesem Widerspruch hat das Landgericht München I am 11. Juni 2015 stattgegeben und die einstweilige Verfügung gegen einzelne, die Akkreditierungsrichtlinien für Medien betreffende Passagen der Zulassungsunterlagen (Saison 2015/16) für die Bayern- und Landesliga aufgehoben. [6]. Die „Mittelbayerische Zeitung“ als Antragsteller will nun nach eigenen Angaben in die nächste Instanz gehen und den Rechtsstreit vor dem Oberlandesgericht München fortführen.

Trotz der Aufhebung der einstweiligen Verfügung beschloss der BFV-Vorstand angesichts der seit Monaten gegen den BFV in der Öffentlichkeit erhobenen Vorwürfe, der Verband erpresse durch Ausnutzung einer Monopolstellung in marktmissbräuchlicher Weise seine Fußballvereine, in dem er unter Androhung von Sanktionen Druck ausübe und sie gegen deren eigentlichen Willen zur Anerkennung der BFV-Akkreditierungsrichtlinien zwinge, am 19. Juni 2015, dass die Regelungen nur dann zur Anwendung kommen sollen, wenn sich die Vereine der bayerischen Amateur-Spitzenligen auf den Spielgruppen-Tagungen in geheimer Abstimmung mehrheitlich dafür aussprechen. [7]

Auf den Spielgruppen-Tagungen haben die Amateur-Spitzenvereine der Regionalliga Bayern, der beiden Bayernligen sowie der fünf Landesligen nunmehr klar für eine gemeinsame Wahrnehmung und Verwertung der Videorechte im Zusammenwirken mit dem BFV votiert. In geheimer Abstimmung sprachen sich auf den acht Tagungen insgesamt 90,1 Prozent der Klubs (127 Ja-Stimmen) für die Anwendung der BFV-Akkreditierungsrichtlinien und Regelungen zur Ausübung des Hausrechts aus (14 Gegenstimmen; eine Enthaltung). Nach diesem eindeutigen Votum erklärten sich weitere Vereine mit der überragenden Mehrheit solidarisch. In einer gemeinsamen Erklärung baten 97,2 Prozent der Klubs (138 von 142) den BFV, die Regelungen zusammen mit ihnen umzusetzen.[8]

Der BFV wolle kein Monopol. Er wolle im Gegenteil eine maximale Verbreitung auch auf anderen Amateurfußball-Plattformen, u.a. können Verlage vom BFV produzierte Videoberichte zu Auswärtsspielen ihrer regionalen Vereine kostenlos bekommen. Der Verband habe nichts dagegen, wenn auf anderen Plattformen Amateurfußball-Videos gezeigt werden. Für die Ligen unterhalb der Verbandsebene (ab der 7. Liga) gibt es überhaupt keine Richtlinien. Im Amateur-Spitzenfußball, also bei 72 von 15.000 Spielen an jedem Wochenende (=0,48 % aller Spiele) ist Filmen ebenfalls möglich, allerdings nur entsprechend den von Vereinen und BFV gemeinsam aufgestellten Regeln. Hier haben die Amateurfußball-Spiele einen vom BGH anerkannten wirtschaftlichen Wert, der Sache nach heute in der 4. Bis 6. Liga nicht anders als in der 3. Liga. Dieser Wert steht den Vereinen zu.[9] Liveübertragungen in der Regionalliga haben im Durchschnitt mehr als doppelt soviele Zuschauer wie beispielsweise Spiele der Handball-Bundesliga. Im sogenannten „Hartplatzhelden-Urteil“ hatte der Bundesgerichtshof im Oktober 2010 festgehalten, dass sich ein Verband wie der BFV im Zusammenwirken mit seinen Vereinen über das Hausrecht eine Verwertung für seine Videoportale sichern kann.

Spielbetrieb Männer

Oberste Spielklasse der Männer innerhalb des Bayerischen Fußball-Verbands ist die Regionalliga Bayern. Der Meister der Regionalliga nimmt an der Aufstiegsrunde zur 3. Liga teil. Zweithöchste Liga ist die Bayernliga, welche in zwei Gruppen (Nord und Süd) ausgetragen wird. Als dritte Ligastufe und damit unterste Spielklasse auf Ebene des Landesverbands wird die Landesliga ausgetragen, welche in fünf Gruppen (Nordost, Nordwest, Mitte, Südost und Südwest) eingeteilt ist. Die schlechtplatziertesten Vereine der Landesliga steigen in die jeweilige Bezirksliga des Bezirksverbandes ab, in dessen Zuständigkeitsbereich sie ansässig sind.

Insgesamt finden in Bayern an einem Wochenende etwa 15.000 Spiele statt, über eine Million Menschen sind in Bayern jedes Wochenende als Spieler, Trainer, Betreuer oder Zuschauer auf den Amateurfußballplätzen.

Finanzierung

2013 lag das Haushaltsvolumen des BFV bei 15,5 Millionen Euro. Die Einnahmen setzten sich aus Zuschüssen des DFB, dem Bayerischen Landessport-Verband und Süddeutschem Fußballverband, Passgebühren und Passeinzug, Vermarktungserlöse der BFV Service-GmbH, Schiedsrichter-Einnahmen, Spielabgaben der Profiklubs, Vereinsmeldegebühren, Einnahmen aus Sportgerichtsverfahren, Trainerausbildung, Talentfördercamps und Fußballschulen, Liegenschaften, Vermögensverwaltung, Bezirks- und IT-Gebühren, Veranstaltungen und Spielbetrieb zusammen. Demgegenüber standen gleich hohe Ausgaben für Personalkosten, Weiterentwicklung Amateurfußball, Organisation und Entwicklung Spielbetrieb, Wettbewerbe, Aktionen und Events für die Vereinsbasis, EDV-Kosten, Computerprogramme, Spielbetrieb, Kampagne „Pro Amateurfußball“, Betrieb der Bezirke, Arbeit in den Kreisen, Schiedsrichter-Pool, Talentförderung, Feriencamps und Fußballschulen, Verwaltungs- und Betriebskosten, Verbandsschiedsrichterausschuss, betriebliche Altersvorsorge, Trainerausbildung, Schiedsrichterkassen und Aufwand Regionalliga Bayern.

Aufgaben

Zum satzungsgemäßen Aufgabenbereich des gemeinnützigen Verbandes gehören die Förderung des Leistungs- und Breitensports sowie die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. Die drei zentralen Säulen der Verbandsarbeit des BFV sind die Organisation des Spielbetriebs, die Talentförderung und Soziales.

Talentförderung

Eine zentrale Säule des BFV ist die Talentförderung. Ziel ist es, jedem Talent unabhängig von seinem Wohnort eine gleiche und faire Chance auf eine heimatnahe und qualifizierte Ausbildung zu bieten. Um die Talente zu entdecken, veranstaltet der BFV jedes Jahr im Juli einen bayernweiten Talentsichtungstag, an dem alle Kinder teilnehmen können, die im selben Jahr ihren 11. Geburtstag feiern. Bei den Mädchen beginnt die Talentförderung mit einer eigenen Grundsichtung für fußballinteressierte Mädchen im Frühjahr und regelmäßige Schnuppertrainings unter dem Motto „Ballbina kickt“. 192 Honorartrainer sorgen dafür, dass die jungen Talente den Weg vom kleinen Heimatverein in der Fläche, über die 64 Basis-Stützpunkte des DFB in die 19 BFV-Nachwuchsleitungszentren und im Idealfall zu den Nachwuchsmannschaften der Profivereine schaffen. Zusätzlich verknüpfen die vom BFV in Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium und dem FC Bayern München, 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München, der SpVgg Greuther Fürth und der SpVgg Unterhaching betriebenen Eliteschulen des Fußballs in München und Nürnberg eine hochqualifizierte Schul- und Sportausbildung. Während insgesamt gesehen der Organisationsgrad bei den Junioren weitestgehend ausgereizt ist, gibt es bei den Frauen und Mädchen noch viel Potenzial in Bayern.

Soziales Engagement

Mit Kampagnen und Aktionen macht sich der BFV für das Thema Integration stark, setzt gemeinsam mit seinen Vereinen ein klares Zeichen gegen Rassismus, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz und Respekt. Etwa durch die BFV-Anti-Rassismus-Kampagne mit dem Spot „Rassismus is a Schmarrn“, durch bayernweite Zeichen wie dem Aktionstag „Gemeinsam gegen Rechtsextremismus“ zusammen mit dem bayerischen Bündnis für Toleranz, durch Unterstützung des „Gräfenberger Sportbündnisses“, „Music for Goals“ und des „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ und durch Bereitstellung von 22 Konfliktmanagern. 2009 eröffnete BFV-Präsident Rainer Koch auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau die Ausstellung „Kicker, Kämpfer und Legenden“, die später auch im Haus des Fußballs zu sehen war. Seine soziale und gesellschaftliche Verantwortung nimmt der BFV auch mit der 2012 gegründeten Sozialstiftung wahr. Die Stiftungsmittel setzen sich aus Spenden und dem BFV-Sozialeuro zusammen: bei allen Relegations- und Entscheidungsspielen erhebt der Verband pro Eintrittskarte zusätzlich einen Euro als Sozialabgabe. Neben dem Engagement für das seit 2005 bestehende Sozialprojekt Mosambik und die seit 2013 bestehende Kooperation mit dem Jordanischen Fußballverband (JFA) kann der BFV über die Stiftung zugleich auch bei Notsituationen innerhalb der bayerischen Fußballfamilie tätig werden und finanzielle Hilfe leisten.

Stärkung des Ehrenamts

Auch für das Ehrenamt als Lebensader des Amateurfußballs und Fundament aller Jugendarbeit setzt sich der BFV mit einer eigenen Kommission für die Pflege und die Förderung des Ehrenamtes ein. Als Dank für den unermüdlichen und unentgeltlichen Einsatz zeichnet der BFV gemeinsam mit herausragenden Persönlichkeiten des Sports (u. a. Franz Beckenbauer, Paul Breitner und Uwe Seeler) jeden November bei der großen Ehrenamtspreisverleihung 24 Personen aus den 24 bayerischen Kreisen aus – stellvertretend für die vielen ehrenamtlich Tätigen in Bayern. Weitere Ehrenamtspreise- und Auszeichnungen werden kreis- und bezirksspezifisch vergeben, ebenso werden in der Fläche verschiedene Schulungsreihen abgehalten. Die Schulung „Zusammenspiel von Prävention und Ehrenamt im Verein“ vermittelt den Teilnehmern Formen der Anerkennung der Mitarbeit, die Einbindung neuer Zielgruppen und Jugendlichen, behandelt aber auch Präventionsthemen wie Alkohol und sexuelle Gewalt. Zusätzlich bietet der BFV Grundschulungen für Vereinsehrenamtsbeauftragte und so genannte Ehrenamtstreffs an. Diese dienen der im Rahmen eines dreiteiligen Aufbaus Information, Weiterbildung und dem Austausch der Vereinsehrenamtsbeauftragten mit dem Kreisehrenamtsbeauftragten.

Amateurfußball

Vermarktung

Mit der Gründung der BFV Service GmbH als hundertprozentige Tochter des BFV machte der Verband im Jahr 2000 einen großen Schritt in die professionelle und exklusive Vermarktung des bayerischen Amateurfußballs. Im Fokus der mit allen Vermarktungsrechten ausgestatteten Marketingtochter steht die Betreuung zahlreicher Kooperationen, Events und Partnerschaften. Mit zehn Mitarbeitern erwirtschaftete die BFV Service-GmbH zuletzt 1,9 Millionen Euro (Stand: 2013).

Kampagne „Pro Amateurfußball“

Seit 2011 investiert der Bayerische Fußball-Verband jährlich eine Million Euro in die Kampagne „Pro Amateurfußball“. Mit der acht Schwerpunkte umfassenden Initiative unterstützt der BFV seine Vereine bei ihrer täglichen Arbeit und hilft ihnen, sich zukunftsfähig aufzustellen vor dem Hintergrund sich verändernder gesellschaftlicher Rahmenbedingungen, insbesondere der demografischen Entwicklung: Von 2008 bis 2013 ist die Zahl der Juniorenmannschaften in Bayern von 20.699 auf 16.809 Mannschaften (2013) gesunken – ein Rückgang von fast 19 Prozent. Finanzierungsgrundlage von „Pro Amateurfußball“ sind die Mehreinnahmen aus der Erhöhung der Vereinswechselgebühren, die beim Verbandstag 2010 von Vereinen und Verband gemeinsam beschlossen wurde.

Medienarbeit

Das Verbandsorgan des BFV ist der Bayernsport mit einer Auflage von 23.500 Exemplaren. Seit dem 1. Oktober 2008 können sich die Fans auf BFV.TV, dem Online-Video-Portal des BFV, Tore und wichtige Szenen von Spielen aus der Regionalliga Bayern und den beiden Bayernligen ansehen. Alle Ergebnisse, News und Liveticker-Einträge sind – ebenso wie die wöchentliche „Internet-Sportschau“ – über die kostenlose BFV-App für Smartphones und Tablets abrufbar. Das BFV-Widget, das alle Vereine kostenlos auf ihre Homepage einbinden können, der Elektronische Spielbericht, das Pass-Online-System und der eigene Twitter-Kanal zur Regionalliga Bayern sind weitere Informationsangebote des Verbandes.

Sportschule Oberhaching

In Oberhaching im Landkreis München hat der BFV gemeinsam mit dem BLSV im Jahr 1994 eine eigene Sportschule eröffnet, die sich über eine Fläche von 220.000 m² erstreckt. Beide Verbände sind jeweils 50-prozentige Eigentümer. In der Sportschule, die während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland das Quartier der Nationalmannschaft von Paraguay war, findet die zentrale BFV-Trainerausbildung statt. Auch die Deutsche Fußballnationalmannschaft der Männer und der Frauen war mehrfach zu Gast.

Turniere und Pokale

Herren

  • Toto-Pokal
  • Bayerische Hallenmeisterschaft
  • ERDINGER Meister-Cup

Senioren

  • Senioren A (Ü32)
  • Senioren B (Ü40)
  • Senioren C (Ü45)
  • BFV-Ü40-Cup

Frauen

  • Bayerischer Pokal der Frauen
  • Bayerische Hallenmeisterschaft um den E.ON Cup
  • ERDINGER Meister-Cup

A-Jugend

  • BayWa A-Junioren Pokal
  • Bayerische Meisterschaft
  • Bayerische Hallenmeisterschaft um den E.ON Cup

B-Jugend

  • Bayerische Meisterschaft
  • Bayerische Hallenmeisterschaft um den E.ON Cup

C-Jugend

  • Bau-Pokal
  • Bayerische Meisterschaft
  • Bayerische Hallenmeisterschaft um den E.ON Cup

C-Juniorinnen

  • Bayerische Meisterschaft
  • E.ON Cup
  • AOB-Cup

D-Jugend

  • K und L-Fußballcup

E-Jugend

  • E.ON Kids Cup

Aktuelle Auszeichnungen

  • Bayerischer Sportpreis in der Kategorie „Innovation im Sport“ für „BFV.TV - Das Bayerische Fußballmagazin“ für die Idee, Konzeption und Umsetzung der deutschlandweit ersten „Online-Sportschau“ für den Amateurfußball (2013).
  • Deutsch-Türkischer Freundschaftspreis „Kybele“ für die Integrationsarbeit des BFV und den Einsatz des Verbandes für Chancengleichheit und Fairness auf und neben dem Fußballplatz (2014).
  • „UEFA Grassroots Day Award“ für die BFV-Kampagne „Pro Amateurfußball“ als bestes Breitenfußball-Projekt (2014).

Trivia

  • Im Reichsbundpokal konnte Bayern, 1939, 1940 und 1941 dreimal hintereinander das Endspiel erreichen.
  • Der BFV ist mit 14 Titeln Rekordsieger des Länderpokals der Männer (1952-55, 1963, 1965, 1968, 1970-71, 1977, 1980, 1989-90, 2000), die Frauen halten zwei Titel (1983, 2002).

Literatur

  • Rainer Franzke, Koch beweist: Der Verband subventioniert jeden Klub, kicker, 21. Januar 2013, S. 46 f.
  • Bayerischer Fußball-Verband (Hrsg.), 50 Jahre Bayerischer Fußball-Verband, Vindelica-Verlag, Gersthofen, 1995
  • Bayerischer Fußball-Verband (Hrsg.), 25 Jahre Bayerischer Fußball-Verband, Pflaum Verlag, München, 1970

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. DFB-Mitgliederstatistik 2016, siehe http://www.dfb.de/fileadmin/_dfbdam/113011-Mitgliederstatistik_2016.pdf, aufgerufen am 6. August 2016
  2. BFV-Image-Broschüre, siehe http://www.bfv.de/cms/docs/BFV_Flyer_Homepage%281%29.pdf, aufgerufen am 21. Oktober 2014
  3. bfv.de Kreis-/Bezirkstage 2014
  4. [1]
  5. http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/video-streit-gericht-stoppt-bayerischen-fussball-verband.
  6. [2]
  7. [3]
  8. [4]
  9. [5]

Weblinks