Benutzer:Prüm/Deutsche Kriegsverbrechen in Polen während des Zweiten Weltkrieges

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Dies folgende Liste gibt einen Überblick über die deutschen Kriegsverbrechen in Polen während des Zweiten Weltkrieges. Sie umfasst vorrangig Verweise auf existierende Artikel innerhalb der deutschsprachigen Wikipedia, die diese Vorgänge näher beschreiben. Polen hatte im Zweiten Weltkrieg, bei einer Vorkriegsbevölkerung von rund 35 Millionen, geschätzt mindestens 5,65 Millionen Todesopfer zu beklagen, wovon nur etwa 300.000 Todesfälle oder rund 5 % auf militärische Verluste zurückgingen. In etwa 3,1 Millionen der Toten waren polnische Juden – das polnische Judentum wurde damit fast völlig ausgelöscht. Prozentual gesehen sind diese Bevölkerungsverluste die höchste Todesrate aller am Krieg beteiligten Staaten. Die folgende Liste versucht, das Ausmaß der Grausamkeit, mit der die deutschen Besatzer, die für den überwiegenden Teil dieser Opfer verantwortlich waren, vorgegangen sind, anhand einiger Beispiele darzustellen.

(NB: Als Polen wird in dieser Liste das Staatsgebiet der Zweiten Polnischen Republik mit Stand vom 30. September 1938 (d.h. vor der Zerschlagung Polens durch die im Hitler-Stalin-Pakt verbündeten Deutschland und Sowjetunion und auch vor der 1938 in Komplizenschaft mit Deutschland durchgeführten Annexion des Olsagebiets) betrachtet.)

Liste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ereignis Zeitraum Ort Beschreibung
AB-Aktion (kurz für „Außerordentliche Befriedungsaktion“) ab Mai 1940 besetztes Polen Ermordung von rund 7.500 Personen, vorrangig der Intelligenz, auf Beschluss des Reichsverteidigungsrates, durchgeführt von SiPo/SD in den besetzten Gebieten
Aktion Erntefest ab November 1943 Generalgouvernement Ermordung von mehr als 43.000 Juden aus den verbliebenen Todeslagern im Generalgouvernement durch SS, Reserve-Polizei-Bataillon 101
Aktion Reinhardt Frühjahr 1942 bis Ende 1943 primär Generalgouvernement systematische Ermordung der häufig in Ghettos lebenden Juden und Roma des Generalgouvernements in Vernichtungslagern nach der Wannseekonferenz, durchgeführt vorrangig von der SS
Aktion Zamość Herbst 1942 bis Ende 1943 Teile des Bezirks Lublin im Generalgouvernement Verschleppung und gewaltsame Umsiedlung von ca. 110.000 Polen zwecks Germanisierung gemäß dem Generalplan Ost, durchgeführt durch SS-Einheiten
Blutsonntag von Stanislau 12. Oktober 1941 Stanislau, Generalgouvernement Massenerschießung an Juden, verübt von SS- und Polizeieinheiten; geschätzt 10–12.000 Tote
Deportationen im Rahmen des Generalplans Ost Ende 1939 bis 1942? Reichsgaue Wartheland und Danzig-Westpreußen, Gebiet Zamość (vgl. #Aktion Zamość) Deportationen der ortsansässigen Bevölkerung und Umsiedlung ins Generalgouvernement mit dem Ziel der Germanisierung
„Eindeutschung“ von Polen gemäß der „Deutschen Volksliste 1939–1944/45 besetztes Polen Einteilung der Bevölkerung nach „rassischen“ Kriterien mit erheblichen Auswirkungen auf die Überlebenschancen der als „niederwertig“ eingestuften Bevölkerungsteile
Frauengefängnis „Serbia“ 1939 bis 1944 Warschau-Muranów Frauengefängnis mit insgesamt rund 20.000 Insassinnen
Gefängnis Mokotów ab 1939 Warschau-Mokotów Gestapo-Gefängnis, von dem aus Transporte zu Hinrichtungsorten wie #Palmiry stattfanden
Gefängnis Montelupich ab Ende 1939 Krakau Gestapo-Gefängnis mit insgesamt ca. 20.000 Insassen; s. auch #Sonderaktion Krakau
Gefängnis Pawiak ab 1939 Warschau Gefängnis, in dem mind. 100.000 Polen von den Besatzern inhaftiert wurden. Mind. 37.000 von ihnen wurden ermordet.
Ghetto Krakau ab März 1941 Krakau-Podgórze Tausende Tote bei „Räumungsaktionen“ sowie Deportationen im Zuge der #Aktion Reinhardt
Großaktion Warschau Juli bis September 1942 Warschau Auflösung des Warschauer Ghettos im Zuge der #Aktion Reinhardt, ca. 265.000 Tote
Heuaktion 1944 vor allem Kresy Verschleppung von 6–7.000 Kindern und Jugendlichen zur Zwangsarbeit
Huta-Pieniacka-Massaker 28. Februar 1944 Huta Pieniacka, Kresy Auslöschung einer gesamten Dorfbevölkerung von etwa 500–1200 Personen
Intelligenzaktion Herbst 1939 bis Frühjahr 1940 besetztes Polen Ermordung von bis zu 100.000 Angehörigen der polnischen Intelligenz durch Einsatzgruppen und Volksdeutschen Selbstschutz
Irrenanstalt Chełm 12. Januar 1940 Chełm, Woiwodschaft Lublin Ermordung von 440 Patienten durch SS-Einheiten, um das Gelände für SS-Zwecke in Beschlag nehmen zu können
KZ Auschwitz I (Stammlager) ab Ende 1939 Landkreis Bielitz nahe der Stadt Oświęcim anfangs Barackenlager für jüdische Polen, ab Feb. 1940 Ausbau zum dauerhaften KZ; Vernichtung durch Arbeit und physische Gewalt; 60–70.000 Tote
KZ Auschwitz II (KZ Auschwitz-Birkenau) ab Herbst 1941 Gemeinde Brzezinka nahe Oświęcim größtes deutsches Vernichtungslager, Tod meist durch massenhafte „Vergasung“ in Gaskammern, ca. 1,1 Mio. Tote
KZ Auschwitz III Monowitz ab Anfang 1942 Monowice (heute eingemeindet in Oświęcim) gegründet als Wohnlager für Zwangsarbeiter der I.G. Farben, ab November 1943 unter dem Namen KZ Auschwitz III; etwa 20–25.000 Tote
KZ Majdanek Juli 1941 bis Juli 1944 Majdanek (Vorort von Lublin) entstanden als provisorisches Sammellager; Tod teils in Gaskammern, ca. 78.000 Tote
KZ Plaszow ab 1940 Płaszów (Vorort von Krakau) anfangs Arbeitslager, ab 1943 befehligt von Amon Göth, ab Jan. 1944 KZ; Zahl der Toten unbekannt, vermutlich Tausende
KZ Stutthof ab September 1939 Sztutowo bei Danzig erstes KZ in Polen; anfangs Zivilgefangenenlager, später Sonderlager und Konzentrationslager der Stufe I; rund 110.000 Insassen, von denen 65.000 starben
Lager Poniatowa 2. Halbjahr 1941 bis November 1943 Poniatowa, Woiwodschaft Lublin Stalag der Wehrmacht für sowjetische Kriegsgefangene (ca. 22.000 Tote), dann Zwangsarbeitslager (Tausende Tote), Liquidierung im Zuge der #Aktion Erntefest (ca. 15.000 Tote)
Luftangriff auf Wieluń Wieluń, Woiwodschaft Łódź Luftangriff der deutschen Luftwaffe auf eine Kleinstadt in den ersten Stunden des Überfalls auf Polen, ca. 1.200 Tote
Märtyrinnen von Nowogródek 1. August 1943 Nowogródek, Kresy Ermordung von 11 Ordensschwestern der Schwestern von der Heiligen Familie von Nazareth
Massaker von Borów 2. Februar 1944 Gemeinde Borów bei Annopol, Generalgouvernement Ermordung von 917 Personen einer Gemeinde durch Truppenpolizei, Wehrmacht und Sicherheitspolizei sowie Deportation der übrigen
Massaker an der Bracka-Straße in Warschau 3./4. August 1944 Warschau-Śródmieście Massaker durch Wehrmachtseinheiten im Zuge des Warschauer Aufstands, ca. 200 Tote
Massaker von Ciepielów 8. September 1939 nahe Ciepielów, Masowien Ermordung von ca. 250 polnischen Kriegsgefangenen durch Wehrmachtseinheiten (III./IR 15 (mot.))
Massaker von Józefów 13. Juli 1942 Józefów im Generalgouvernement Ermordung der gesamten weiblichen und minderjährigen jüdischen Bevölkerung und Deportation der Männer, durchgeführt vom Reserve-Polizei-Bataillon 101 auf direkte Anweisung Odilo Globocniks
Massaker von Piaśnica Ende 1939 um Wielka Piaśnica, Woiwodschaft Pommern Massenmorde durch Erschießungen, durchgeführt durch SS und Volksdeutschen Selbstschutz; ca. 10–13.000 Tote
Massaker von Przemyśl (s. auch Judenverfolgung in Przemyśl) 15.–19. September 1939 Przemyśl, Woiwodschaft Karpatenvorland Massenerschießung, verübt durch das Einsatzkommando I an der jüdischen Bevölkerung; ca. 600 Tote
Massaker von Wawer 27. Dezember 1939 Warschau-Wawer Erschießung von 120 Geiseln zu Vergeltungszwecken; verübt von OrPo-Einheiten
Massaker von Wola August 1944 Warschau-Wola Massenerschießung zu Vergeltungszwecken im Zuge des Warschauer Aufstands, verübt von SS, OrPo, Osttruppen; mind. 30.000 Tote
Massenerschießungen bei Palmiry 1939–1943 Palmiry, Masowien zentraler Hinrichtungsort für Massenerschießungen, u. a. in der #AB-Aktion; ca. 2100–2300 identifizierte Tote
Massenhinrichtungen bei Bydgoszcz September bis November 1939 Fordon, Bydgoszcz (Bromberg) Massenerschießungen zur Vergeltung für den „Bromberger Blutsonntag“; bis zu 5000 Tote
Massenmorde in Lemberg im Sommer 1941 Juni/Juli 1941 Lemberg Pogrome und Massenerschießungen, vorrangig an Juden
Maßnahmen nach der Polenstrafrechtsverordnung ab Dezember 1941 besetztes Polen vorgesehen waren unter anderem die Todesstrafe für Polen und Juden bereits für geringe Vergehen
Sanatorium Zofiówka ab 19. August 1942 Otwock bei Warschau Nervenheilanstalt, deren Insassen 1942 in die Todeslager deportiert wurden
Sonderaktion Krakau 6. November 1939 Krakau Verschleppung von 183 Hochschullehrern der Jagiellonen-Universität in KZs; ein großer Teil starb an den Folgen
SS-Arbeitslager Dorohucza März bis November 1943 Dorohucza bei Trawniki SS-Arbeitslager für ca. 700 niederländische sowie auch andere Juden, liquidiert im Zuge der #Aktion Erntefest, 16 Überlebende
Unternehmen Tannenberg der Einsatzgruppen Herbst 1939 besetztes Polen Massenerschießungen und terroristische Repressalien, vorrangig gegen Angehörige der polnischen Intelligenz, etwa 20.000 Tote
Vernichtungslager Belzec März bis Dezember 1942 Bełżec, Woiwodschaft Lublin Vernichtungslager der #Aktion Reinhardt; Tod meist in Gaskammern durch Kohlenmonoxid/Motorabgase, vermutlich mehr als 435.000 Tote
Vernichtungslager Bronnaja Gora Mai bis November 1942 bei Bronnaja Gora nahe Brest, Kresy (heute Weißrussland) Vernichtungslager hinter der deutsch-sowjetischen Interessengrenze von 1939; Tod meist durch Erschießung, Verscharren der Leichen in Massengräbern, ca. 50.000 Tote
Vernichtungslager Kulmhof ab Herbst 1941 Chełmno nad Nerem bei Dąbie erstes Vernichtungslager in Polen; mind. 152.000 Tote
Vernichtungslager Sobibor März 1942 bis Oktober 1943 Sobibór nahe Włodawa, Woiwodschaft Lublin Vernichtungslager der #Aktion Reinhardt; Tod meist durch Vergasung mit Motorabgasen; Lager aufgegeben nach dem Aufstand von Sobibór; geschätzt 150.000–250.000 Tote
Vernichtungslager Treblinka (KZ Treblinka II) ab Juli 1942 Treblinka, Gemeinde Małkinia Górna, Masowien als letztes errichtetes Vernichtungslager, zusammen mit #Auschwitz-Birkenau auch das größte; Tod meist in Gaskammern, wahrscheinlich über 1 Mio. Tote
Zerstörung Warschaus nach dem Warschauer Aufstand Herbst 1944 Warschau Mutwillige großflächige Zerstörung der zuvor bereits in den Aufstandskämpfen schwer geschädigten Bausubstanz Warschaus, verbunden mit umfänglichen Deportationen und Plünderungen
Zivilgefangenenlager Neufahrwasser ab September 1939 Danzig-Neufahrwasser insgesamt rund 10.000 zivile Insassen
Zivilgefangenenlager Viktoriaschule ab September 1939 Danzig Zivilgefangenenlager mit mehreren Tausend Insassen
Zwangsarbeitslager Lemberg-Janowska September 1941 bis November 1943 Lemberg (ul. Janowska) insgesamt ca. 300.000–400.000 Insassen, geschätzt 200.000 Tote
Zwangsarbeitslager Trawniki Herbst 1941 bis November 1943 Trawniki, Woiwodschaft Lublin mind. 12.000 Tote, davon allein ca. 6000 bei der Liquidierung im Zuge der #Aktion Erntefest

-- hier bitte ergänzen --

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Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kategorie:Deutsche Besetzung Polens 1939–1945 Kategorie:NS-Kriegsverbrechen