Bissert (Russland)

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Siedlung städtischen Typs
Bissert
Бисерть
Flagge Wappen
Flagge
Wappen
Föderationskreis Ural
Oblast Swerdlowsk
Stadtkreis Bissert
Gegründet 1735
Frühere Namen Bissertski sawod
Siedlung städtischen Typs seit 1942
Bevölkerung 10.233 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+5
Telefonvorwahl (+7) 34398
Postleitzahl 623050–623051
Kfz-Kennzeichen 66, 96, 196
OKATO 65 228 558
Geographische Lage
Koordinaten 56° 51′ N, 59° 3′ OKoordinaten: 56° 51′ 30″ N, 59° 3′ 0″ O
Bissert (Russland) (Europäisches Russland)
Bissert (Russland) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Bissert (Russland) (Oblast Swerdlowsk)
Bissert (Russland) (Oblast Swerdlowsk)
Lage in der Oblast Swerdlowsk
Liste großer Siedlungen in Russland

Bissert (russisch Бисерть) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Swerdlowsk (Russland) mit 10.233 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Siedlung liegt an der westlichen Flanke des Mittleren Urals, knapp 100 Kilometer (Luftlinie) westlich der Oblasthauptstadt Jekaterinburg an der gleichnamigen Bissert, einem rechten Nebenfluss der Ufa. Die Bissert ist hier zu einer kleinen Talsperre angestaut (Bissertski prud).

Bissert gehört zum Rajon Nischnije Sergi; dessen Verwaltungszentrum Nischnije Sergi liegt 25 Kilometer südöstlich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte des Ortes beginnt 1735 bis 1736, als im Auftrag des Verwalters der Ural-Bergwerke Wassili Tatischtschew eine „Festung“ (Ostrog) zur Verteidigung des Gebietes gegen Einfälle der Baschkiren errichtet wurde.

1761 ließ der Unternehmer Grigori Demidow ein Eisenwerk errichten und für dessen Zwecke den Fluss zu einem „Teich“ anstauen. Werk und Ort wurde nach dem Namen des Flusses als Bissertski sawod bezeichnet. Die Herkunft der Bezeichnung ist unklar. Nach Grigori Demidows Tod im gleichen Jahr ging das Werk an dessen Sohn Pawel Demidow und blieb in Folge bis 1873 im Besitz der Familie Demidow.

Während des Pugatschow-Aufstandes befand sich das Werk 1774 zeitweise in der Hand der Aufständischen.

Zuvor zum Ujesd Krasnoufimsk des Gouvernements Perm gehörend, wurde Bissert 1923 erstmals Verwaltungszentrum eines gleichnamigen Rajons; 1932 wurde dieser jedoch an den Rajon Nischnije Sergi angeschlossen.

Bis 1925 wurde im Werk Eisen auf Grundlage lokaler Erzvorkommen geschmolzen. Während des Zweiten Weltkrieges produzierte das Werk Artilleriegranaten. 1942 erhielt der Ort den Status einer Siedlung städtischen Typs unter dem heutigen Namen. 1944 wurde wiederum ein Rajon Bissert ausgewiesen, der aber 1959 erneut im Rajon Nischnije Sergi aufging.

Nach dem Krieg wurde das Werk auf die Produktion von Landwirtschaftsgeräten sowie Rüstungsgütern und Waren des täglichen Bedarfs umgestellt.[2]

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner
1878 1.152
1939 7.141
1959 11.573
1970 13.181
1979 11.671
1989 12.646
2002 11.262
2010 10.233

Anmerkung: ab 1939 Volkszählungsdaten


Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größtes Unternehmen ist das heute Uralselmasch („Ural-Landmaschinenwerk“) genannte Werk. Daneben spielt die Forstwirtschaft eine bedeutende Rolle.[2]

Bissert liegt an der Eisenbahnstrecke MoskauKasan–Jekaterinburg (Stationsname Bissertski Sawod; Streckenkilometer 1535). Unmittelbar südlich des Ortes führt die Fernstraße R242 – Teil der Europastraße 22Perm–Jekaterinburg vorbei.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. a b Geschichte des Werkes und des Ortes auf der Webseite Heraldik der Oblast Swerdlowsk (russisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bissert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien