Castiglione di Garfagnana

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Castiglione di Garfagnana
Castiglione di Garfagnana (Italien)
Castiglione di Garfagnana (Italien)
Staat Italien
Region Toskana
Provinz Lucca (LU)
Koordinaten 44° 9′ N, 10° 25′ OKoordinaten: 44° 9′ 3″ N, 10° 24′ 42″ O
Höhe 545 m s.l.m.
Fläche 48,63 km²
Einwohner 1.707 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl 55033
Vorwahl 0583
ISTAT-Nummer 046010
Bezeichnung der Bewohner Castiglionesi
Schutzpatron Madonna del Carmine (16. Juli)
Website Webseite der Gemeinde Castiglione di Garfagnana

Panorama von Castiglione di Garfagnana

Castiglione di Garfagnana ist eine italienische Gemeinde mit 1707 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Lucca.

Geographie

Lage der Gemeinde Castiglione di Garfagnana in der Provinz Lucca

Der Ort liegt ca. 35 km nördlich der Provinzhauptstadt Lucca und ca. 80 km nordwestlich der Regionalhauptstadt Florenz in der Landschaft der Garfagnana im oberen Serchiotal. Er liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone E, 2 784 GG[2]. Wichtige Gewässer im Gemeindegebiet sind die Torrenti Corfino (2 von 12 km im Gemeindegebiet), Torrente di Castiglione (14 von 15 km im Gemeindegebiet) und Sillico (5 von 13 km im Gemeindegebiet), allesamt linke Nebenflüsse des Serchio.[3]

Die Nachbargemeinden sind Frassinoro (MO), Pieve Fosciana, Pievepelago (MO), Villa Collemandina und Villa Minozzo (RE).

Fraktionen

Castiglione besteht aus folgenden 16 Fraktionen (Ortsteilen):

Boccaia, Campori (421 m, ca. 100 Einwohner), Casone di Profecchia (1314 m, ca. 20 Einwohner), Cerageto (837 m, ca. 150 Einwohner), Chiozza (925 m, ca. 150 Einwohner), Col d’Arciana, Filippe, Isola (611 m, ca. 25 Einwohner), Mozzanella (436 m, ca. 10 Einwohner), Pagaia, Passo Radici, Pian di Cerreto (421 m, ca. 90 Einwohner), Pozzatelle, Prunecchio (757 m, ca. 20 Einwohner), San Pellegrino in Alpe (1524 m, 3 Einwohner) und Valbona (672 m, ca. 25 Einwohner). Der Hauptort Castiglione hat ca. 250 Einwohner.[4]

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde der Ort und die Kirche San Pietro im 8. Jahrhundert, als die Langobarden über den Ort herrschten.[5] Zwischen 1149 und 1168 nahm der Ort mehrfach an den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Lucca und Pisa teil und stand dabei auf der Seite von Pisa. Der Ort wurde 1168 nach längerer Belagerung von Lucca eingenommen und der Anführer aus Castiglione, Veltro da Corvaia, ermordet. Zwei Jahre später gab Lucca die Erlaubnis, die Burg wieder aufbauen zu dürfen. Als sich Castiglione um 1226 wieder Pisa annäherte, wurde die Burg von Lucca abermals zerstört und 1230 wieder aufgebaut. 1356 gehörte der Ort zu Pisa und wurde erfolglos von den Söhnen des Castruccio Castracani belagert. Zu Lucca gelangte der Ort 1371. Die heutige, 750 m lange und mit vier Stadttoren ausgestattete Befestigung des Ortes mit den fünf Wehrtürmen (Brunella, dell’Orologio, del Fattori, di San Michele und di San Pietro) stammt aus dieser Zeit.[6] Von 1429 bis 1433 beherrschte Florenz den Ort, danach ging die Herrschaft wieder an Lucca zurück. Am Anfang des 17. Jahrhunderts wurde Castiglione mehrfach von den Este belagert (1602, 1603 und 1613[6]), blieb ab bei Lucca.[7]

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche San Michele im Ortskern
Die Kirche Santa Maria della Corba kurz außerhalb des Ortskern
Die Kirche San Bartolomeo im Ortsteil Chiozza
  • Rocca di Castiglione, Burg im Ortskern. Sie ist mit den drei zylindrischen Wehrtürmen del Mastio (Hauptturm), del Castellano und della Campanella ausgestattet.[6]
  • Chiesa di San Pietro, Kirche im Ortskern, die bereits im 8. Jahrhundert erwähnt wurde.[5]
  • Chiesa di San Michele, Kirche im Ortskern, die bereits 1168 erwähnt wurde.[7] Enthält ein Tafelbild von Giuliano di Simone da Lucca (Madonna col Bambino, auch Madonna delle Tosse genannt, 1389 datiert).[6]
  • Chiesa della Corba (Santa Maria della Corba), Kirche kurz außerhalb des Ortskerns von Castiglione di Garfagnana, die erstmals 1621 erwähnt wurde und über einem älteren Oratorium erbaut wurde.[8]
  • Chiesa di San Bartolomeo, Kirche im Ortsteil Chiozza, die bereits 1168 erwähnt wurde.[9]
  • Chiesa di San Martino, Kirche im Ortsteil Cerageto. Wurde bereits 1168 erwähnt.[10]
  • Ponte Medievale dei Molini, mittelalterliche Brücke in der Località Mulino am antiken Weg zum Ortsteil Chiozza, der durch Spinetta Malaspina am Anfang des 14. Jahrhunderts entstand.[11]

Gemeindepartnerschaften

Seit 2010 hat der Ort eine Gemeindepartnerschaft mit Isola, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Frankreich.[12]

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

Commons: Castiglione di Garfagnana – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA), abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch) (PDF; 330 kB)
  3. Offizielle Webseite des Sistema Informativo Ambientale della Regione Toscana (SIRA) zu den Flüssen in Castiglione di Garfagnana, abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch)
  4. Vorhandene Daten zu den Ortsteilen aus: ISTAT (Istituto Nazionale di Statistica) mit Angaben zu den Ortsteilen und Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Lucca, abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch)
  5. a b Emanuele Repetti: CASTIGLION DI GARFAGNANA in Val di Serchio.
  6. a b c d Andrea Santoro: Fortezze, Rocche e Castelli in Lucchesia e in Garfagnana.
  7. a b Contado Lucchese
  8. Samuele Cecchi : SANTA MARIA DELLA CORBA. In: Castiglione News, 2004
  9. Arcidiocesi di Lucca, Webseite des Erzbistum Lucca zur Kirche San Bartolomeo in Chiozza, abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch)
  10. Arcidiocesi di Lucca, Webseite des Erzbistum Lucca zur Kirche San Martino in Cerageto, abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch)
  11. In Garfagnana zur Ponte Medievale, abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch)
  12. Webseite des Pro Loco Castiglione di Garfagnana zur Gemeindepartnerschaft mit Isola, abgerufen am 9. Februar 2016 (italienisch)
  13. I borghi più belli d’Italia (offizielle Webseite), abgerufen am 22. September 2016 (italienisch)