Die Siedler von Catan

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Oktober 2016 um 17:46 Uhr durch Stefan Knauf (Diskussion | Beiträge) (Typografie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Catan – Das Spiel
Daten zum Spiel
Autor Klaus Teuber
Grafik Marion Pott (Ausgabe 1995),
Tanja Donner (Ausgabe 2003 und 2006),
Michael Menzel (Ausgabe 2010 und 2015)
Verlag Kosmos
u. a.[1]
Erscheinungsjahr 1995
Art Brettspiel
Spieler 3 bis 4

bis 6 (mit Erweiterung)

Dauer ca. 75 Minuten
Alter ab 10 Jahren
Auszeichnungen

Catan – Das Spiel ist ein 1995 im Kosmos-Verlag erschienenes Brettspiel von Klaus Teuber. Es erschien 1995 unter dem Namen Die Siedler von Catan; 2015 erfolgte zum 20. Geburtstag die Umbenennung in Catan – Das Spiel.[2]

In der konstruktiv-kooperativ aufgebauten Simulation erbauen die Spieler auf der fiktiven Insel Catan Siedlungen, welche Rohstoffeinnahmen bringen, mit denen Straßen, neue Siedlungen und Städte gebaut sowie Ritter zur Verteidigung ausgeschickt werden können. Für erbaute Siedlungen und Städte erhalten die Spieler Siegpunkte, ebenso wie für die längste Handelsstraße und größte Rittermacht. Gewinner ist, wer zuerst eine bestimmte Anzahl solcher Siegpunkte erreicht.

Im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Brettspielen weist Catan – Das Spiel eine Vielzahl innovativer Spielideen auf. Dazu zählen die Möglichkeit der Spieler, untereinander mit ihren Rohstoffen handeln zu können, die breite Spanne an möglichen Spieltaktiken sowie der variable Spielplan, mit dem sich für jedes Spiel eine anders gestaltete Insel auslegen lässt. Nicht zuletzt deswegen schreibt die Spielumsetzung von Teuber eine bisher nicht gekannte Erfolgsgeschichte: bis 1996 wurden 500.000 Exemplare verkauft, 10 Jahre nach Erstverlegung waren es insgesamt 8 Millionen deutsche Exemplare.[3] Bereits 2004 war der Begriff Catan jedem zweiten Deutschen bekannt.[4] Weltweit hat das Spiel bis 2002 über 10 Millionen Spieler gefunden[5] und ist in über 20 verschiedenen Sprachen in mehr als 40 Ländern zu beziehen.[4] National wie international wurden diverse Preise vergeben, insbesondere mit dem Spiel des Jahres und Deutschem Spielepreis die beiden in Deutschland relevantesten. Bis 2015 hat es sich über 22 Millionen Mal verkauft und wurde in über 30 Sprachen übersetzt.[2]

Durch die Popularität des Spiels und die Medienwirksamkeit des Begriffs Catan ist ein regelrechtes Catan-Universum entstanden. So werden einzelne Spielkomponenten in neue Spiele eingebettet – unter anderem sind bisher Karten-, Würfel- und Computerspiele erschienen. Aber auch der geschichtliche Hintergrund findet, unabhängig von den Spielprinzipien, sowohl in weiteren Brettspielen als auch in einem gleichnamigen Roman von Rebecca Gablé Verwendung.

Spielmaterial

Auswahl des Spielmaterials: Städte (hinten), Straßen und Siedlungen. (Ausgabe von 1995)
Die Beschriftungen der Zahlenchips deuten auf die Wahrscheinlichkeit eines entsprechenden Würfelwurfs hin. Die Rückseiten (rechts) sind mit Buchstaben beschriftet.

Im Spiel enthalten sind:

  • 19 sechseckige Landschaftsfelder:
    • 4 × Wald (ergibt Holz)
    • 4 × Weideland (ergibt Wolle)
    • 4 × Ackerland (ergibt Getreide)
    • 3 × Hügelland (ergibt Lehm)
    • 3 × Gebirge (ergibt Erz)
    • 1 × Wüste (Keine Erträge)
  • 18 sechseckige Meeresfelder, davon jeweils 9 mit und ohne Hafen (Ausgabe von 1995)
  • 6 Rahmenteile mit Häfen (Ausgaben ab 2002)
  • 95 Rohstoffkarten, je 19 × Holz, Wolle, Getreide, Lehm und Erz
  • 96 Spielfiguren in 4 Farben, je Farbe
    • 15 Straßen
    • 5 Siedlungen
    • 4 Städte
  • 18 Zahlenchips mit den Zahlen von 2 bis 6 und 8 bis 12 (3 bis 11 jeweils doppelt); die Rückseiten sind mit Buchstaben markiert
  • 25 Entwicklungskarten (14 × Ritter, 6 × Fortschritt und 5 × Siegpunkte)
  • 2 Sonderkarten „Längste Handelsstraße“ und „Größte Rittermacht“
  • 4 Infotafeln „Baukosten“
  • 2 Würfel
  • eine Räuberfigur

Spielablauf

Spielaufbau

Aus den 19 gut gemischten sechseckigen Landfeldern wird zu Spielbeginn eine nahezu kreisförmige Insel ausgelegt. Die neun Hafenfelder werden ebenfalls gemischt und mit jeweils einem Feld Abstand rund um die Insel platziert. Mit den übrigen neun Wasserfeldern werden die entstandenen Lücken aufgefüllt. Die Zahlenchips werden auf die Rückseite gedreht und nach Buchstaben sortiert. Beginnend bei einem beliebigen ans Wasser grenzenden Eckfeld werden die Zahlenchips nun dem Alphabet nach gegen den Uhrzeigersinn auf der Insel verteilt, die Wüste wird dabei ausgelassen und erhält keinen Zahlenchip. Anschließend werden die Zahlenchips aufgedeckt. Die Räuberfigur wird auf die Wüste gestellt.

Jeder Spieler erhält in der Startaufstellung zwei Siedlungen und zwei Straßen. Reihum im Uhrzeigersinn setzt jeder Spieler eine Siedlung mit angrenzender Straße, anschließend setzt beginnend beim letzten Spieler reihum gegen den Uhrzeigersinn jeder Spieler seine zweite Siedlung nebst Straße. Siedlungen dürfen dabei nur auf Eckpunkte gesetzt werden, an denen drei Sechseckfelder aneinandergrenzen. Straßen verbinden jeweils zwei solcher Punkte entlang einer Kante zwischen zwei Feldern, wobei nicht zwischen zwei Wasserfeldern gebaut werden darf. Dabei dürfen weder zwei Siedlungen noch zwei Straßen aufeinander gebaut werden. Siedlungen müssen untereinander einen Abstand von mindestens zwei Kantenabschnitten aufweisen. Rohstoffkarten erhalten die Spieler zu Anfang entsprechend den an ihre zweite Siedlung angrenzenden Feldern. Im weiteren Spiel halten die Spieler ihre Rohstoffkarten verdeckt.

Ein Spielzug

Der Spielzug eines Spielers besteht aus drei nacheinander auszuführenden Phasen: dem Auswürfeln der Rohstofferträge, dem Handeln und dem Bauen.

Auswürfeln der Rohstofferträge

Jugendliche beim Spielen

Das Auswürfeln der Rohstofferträge erfolgt durch Werfen beider Würfel. Die addierte Augenzahl benennt die Landschaftsfelder, welche in dieser Runde Erträge abwerfen. Jeder Spieler, der eine Siedlung angrenzend an einem Feld besitzt, welches auf seinem Zahlenchip die gewürfelte Augensumme zeigt, erhält den entsprechenden Rohstoff. Für eine angrenzende Stadt erhält der Spieler zwei Rohstoffkarten.

Sollte eine Sieben gewürfelt werden, erhalten die Spieler keine Rohstoffe. Stattdessen tritt der Räuber in Aktion. Der am Zug befindliche Spieler muss die Räuberfigur auf ein anderes Feld versetzen. Sollte an dieses Feld eine Siedlung eines oder mehrerer Mitspielers angrenzen, darf von einem dieser Spieler verdeckt eine Rohstoffkarte gezogen werden. Solange der Räuber auf einem Feld steht, wirft es keine Rohstoffe ab. Weiterhin muss jeder Spieler, der mehr als sieben Rohstoffkarten auf der Hand hat, die Hälfte seiner Rohstoffe abgeben. Bei einer ungeraden Anzahl von Rohstoffkarten wird abgerundet.

Da die Summe der Augen beim Wurf mit zwei Würfeln dreiecksverteilt ist, wird die Sieben häufiger als jede andere Zahl gewürfelt. Auch sind dadurch bestimmte Felder lukrativer als andere. Um dies im Spiel zu verdeutlichen, sind die wahrscheinlicheren Zahlen größer und dicker gedruckt als die unwahrscheinlicheren und die besonders häufigen Zahlen 6 und 8 rot.

Wahrscheinlichkeiten für Würfelergebnisse mit zwei Würfeln
Zahl 2 3 4 5 6 7 (Räuber) 8 9 10 11 12
Wahrscheinlichkeit 1/36 (2,8 %) 1/18 (5,6 %) 1/12 (8,3 %) 1/9 (11,1 %) 5/36 (13,9 %) 1/6 (16,7 %) 5/36 (13,9 %) 1/9 (11,1 %) 1/12 (8,3 %) 1/18 (5,6 %) 1/36 (2,8 %)

Handeln

In der zweiten Phase darf der Spieler handeln. Dies kann einerseits über den Seehandel geschehen: Hat der Spieler eine Siedlung oder Stadt an einem entsprechenden Hafenfeld am Inselrand, dürfen je nach Hafenart drei beliebige gleiche Rohstoffe gegen einen anderen Rohstoff getauscht werden (3:1) oder mit dem angegebenen Rohstoff 2:1 getauscht werden. Andererseits ist ebenso ein Binnenhandel erlaubt: unter den Spielern dürfen Angebote gemacht werden und der am Zug befindliche Spieler darf im freien Verhältnis Rohstoffkarten mit den anderen Spielern tauschen. Es ist aber auch erlaubt, vier gleiche Rohstoffkarten gegen eine beliebige Rohstoffkarte mit der Bank zu tauschen (4:1). Lediglich Schenkungen sind nicht erlaubt.[6] Es darf nur derjenige Spieler Handel betreiben, der an der Reihe ist. Andere Spieler dürfen weder untereinander noch mit der Bank tauschen, sondern nur mit dem Spieler, der an der Reihe ist.

Bauen

Die dritte Phase ist die Bauphase. Hier darf der Spieler gegen Abgabe entsprechender Rohstoffe Straßen, Siedlungen und Städte bauen sowie Entwicklungskarten kaufen. Beim Platzieren von Siedlungen, Städten und Straßen auf dem Spielplan gelten die gleichen Regeln wie bei der Anfangsaufstellung, insbesondere dürfen nicht mehrere Elemente aufeinander gebaut werden, und Siedlungen und Städte müssen mindestens zwei Kreuzungen voneinander entfernt sein. Eine Stadt kann nur gebaut werden, wenn ein Spieler noch eine Siedlung auf dem Spielfeld besitzt, diese wird entfernt und die Stadt anstelle der Siedlung auf das Spielfeld gesetzt. Jedoch können nur Siedlungen aufgerüstet werden, die sich mindestens eine vollständige Runde auf dem Spielfeld befinden.

Baukosten
Spielelement Benötigte Rohstoffe
Lehm Holz Wolle Getreide Erz
Straße 1 × 1 ×
Siedlung 1 × 1 × 1 × 1 ×
Stadt (nur durch Überbauen einer Siedlung) 2 × 3 ×
Entwicklungskarte 1 × 1 × 1 ×

Erfahrene Spieler können die beiden Phasen Handeln und Bauen beliebig mischen.

Hat ein Spieler mit mindestens fünf zusammenhängenden Straßen (wobei Abzweigungen nicht gezählt werden) die längste Handelsroute erbaut, erhält er die entsprechende Sonderkarte, welche offen vor ihm liegen bleibt. Sobald ein Spieler eine längere Handelsstraße erbaut hat, wechselt die Karte ihren Besitzer. Die Sonderkarte „Längste Handelsstraße“ bringt dem Spieler zwei Siegpunkte. Baut ein anderer Spieler eine Siedlung zwischen zwei Straßen, ist die Straße unterbrochen, unter Umständen gilt sie nicht mehr als längste Handelsstraße.

Entwicklungskarten spielen

Einmal während seines Zuges darf der Spieler zu einem beliebigen Zeitpunkt eine Entwicklungskarte spielen, allerdings nicht solche, welche im gleichen Zug gekauft wurden. Zeigt die Karte einen Ritter, darf die Räuberfigur versetzt werden. Die aufgedeckte Karte bleibt vor dem Spieler liegen. Sobald ein Spieler drei Ritterkarten gespielt[7] hat, erhält er die Sonderkarte „Größte Rittermacht“, wodurch der Spieler zwei Siegpunkte erhält. Gleich wie bei der längsten Handelsstraße wechselt die Karte ihren Besitzer erst, wenn ein anderer Spieler mehr Ritterkarten aufgedeckt hat. Siegpunktkarten darf der Spieler alle auf einmal aufdecken, soweit er damit das Spiel beenden kann. Fortschrittskarten existieren je zweimal mit folgenden Ausführungen:

  • Entwicklung: Der Spieler erhält zwei beliebige Rohstoffkarten von der Bank, es können sowohl zwei verschiedene als auch zwei der gleichen Art sein.
  • Straßenbau: Der Spieler darf regelkonform zwei Straßen bauen, wird mit der Seefahrer-Erweiterung gespielt, auch zwei Schiffe oder eine Straße und ein Schiff. Die Straßen können sich an zwei verschiedenen Orten befinden.
  • Monopol: Der Spieler bekommt alle Rohstoffe einer von ihm bestimmten Art von seinen Gegnern. Die anderen Spieler können sich nicht dagegen wehren.

Fortschrittskarten kommen nach dem Ausführen der Aktion aus dem Spiel.

Spielende

Das Spiel endet, sobald der am Zug befindliche Spieler eine Mindestanzahl Siegpunkte erreicht hat (im Grundspiel bspw. 10). Siegpunkte erhalten die Spieler für Siedlungen, Städte, die längste Handelsroute, die größte Rittermacht und entsprechende Entwicklungskarten.

Siegpunkte
Spielelement Siegpunkte
Straße 0
Siedlung 1
Stadt 2
Siegpunktkarte 1
Größte Rittermacht 2
Längste Handelsstraße 2

Varianten

Der Autor selbst hat im Laufe der Zeit zwei Regeländerungen veröffentlicht, welche er den Spielern empfiehlt.[8] Zum einen sollen starke Ungleichgewichte durch den Räuber zu Spielbeginn vermieden werden, indem der Räuber nicht an Siedlungen von Spielern platziert werden darf, die weniger als drei Siegpunkte haben. Diese Variante floss auch unter dem Namen „Freundlicher Räuber“ in die später erschienene „Händler & Barbaren“-Erweiterung ein. Die Variante wird in Spielerkreisen kontrovers diskutiert, ermöglicht sie doch Spielern, erst mal unbehelligt ihre Infrastruktur zu entwickeln, um dann das Feld von hinten aufzurollen. Auch werden hierbei verdeckte Siegpunkte durch Entwicklungskarten nicht berücksichtigt. Zum anderen wird vorgeschlagen, die Handels- und Bauphase zusammenzulegen. Im Zuge dessen darf mittlerweile auch ein erschlossener Hafen noch in derselben Runde benutzt werden oder, nachdem bereits eine Siedlung gebaut wurde, noch mit anderen Spielern weiter gehandelt werden.

Das Spiel zu zweit

Obwohl die Regeln des Grundspiels kein Spiel für zwei Spieler vorsehen, hat Klaus Teuber Regelvorschläge für ein Spiel zu zweit veröffentlicht,[9] welche später auch in die Erweiterung Händler und Barbaren eingegangen sind. Dazu werden auf dem Spielplan zusätzlich Siedlungen und Straßen von zwei imaginären neutralen Spielern errichtet. Sobald ein Spieler eine Siedlung oder Straße baut, errichtet er ebenfalls für einen der beiden neutralen Spieler eine solche mit. Die neutralen Spieler können keine Erträge erwirtschaften, aber durchaus die längste Handelsstraße beanspruchen. Um die fehlende Handelskomponente des Spiels zu zweit auszugleichen, dürfen Spieler unter bestimmten Bedingungen Zwangshandel mit dem Gegner ausführen. 2015 wurde die Zwei-Spieler-Variante in Catan – Das Spiel – kompakt integriert.[10]

Entstehungsgeschichte

Klaus Teuber, 2008

Nach eigenen Angaben vergingen von den ersten Ideen bis zum fertigen Spiel knapp vier Jahre.[11] Ursprünglich waren wesentlich mehr Komponenten im zunächst „Kolonisation“ genannten Spiel geplant, insbesondere sollte die Insel zu Spielbeginn nicht offen liegen, sondern im Laufe der Zeit durch Kundschafter erforscht und so nach und nach aufgedeckt werden.[12] Als abschließende Phase war ein Konflikt um die Insel geplant. Erst später kam der Entschluss, das Spiel schlanker zu machen: Die drei Komponenten wurden in drei verschiedene Spiele aufgeteilt und parallel weiterentwickelt. Der mittlere Teil sollte als „Die Siedler“ veröffentlicht werden. Da von Blue Byte 1993 das PC-Spiel Die Siedler erschienen war, ergänzte Klaus Teuber sein Spiel um den Zusatz „von Catan“, der sich aus einer Liste von Namensvorschlägen mit Phantasieworten, die er seiner Familie und Freunden vorgelegt hatte, als Favorit herauskristallisiert hatte.[13] Neben den Siedlern kamen 1996 auch das Spiel Entdecker und schließlich 1998 das Spiel Löwenherz in den Handel, das vom Verlag Goldsieber in seiner Werbung als „Abschluss der Catan-Trilogie“ bezeichnet wurde.[14]

Kritik

Insgesamt zeichnet das Spiel sein konstruktiver Aufbau aus. Die Spieler expandieren ständig, was das positive Spielgefühl einer Aufbausimulation vermittelt. Dennoch gibt es Möglichkeiten, in kompetitiver Weise durch Verbauen und Blockieren bestimmter Gebiete die Gegner einzuschränken und eigene Gebiete besser abzustecken. Umgekehrt können dabei die Spieler kooperativ untereinander verhandeln und sich gegenseitig zum Vorteil verhelfen oder Allianzen schmieden.

Die Siedler hat dabei eine Reihe zum Erscheinungszeitpunkt nicht gebräuchlicher Elemente eingeführt, welche maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben. Hervorzuheben ist hier der variable Spielplan. Einerseits kann dadurch für jedes Spiel eine neue Spielsituation geschaffen werden. Andererseits ermöglichte dieser aber auch eine nicht zu unterschätzende Komponente für Erweiterungen und Varianten. Die Spieler können selbst nach eigenem Gusto Szenarien entwerfen, indem Rohstoffe künstlich verknappt werden oder die Insel nicht mehr in sechseckiger Form ausgelegt wird.

Positiv zeichnen sich auch die kurzen Wartezeiten für die Spieler aus. Da ein berechtigtes Interesse an den Zügen der Mitspieler besteht, um beratend tätig zu werden oder einen Handel vorzuschlagen, entfallen Denkpausen und längere Abschnitte, in denen lediglich ein Spieler aktiv ist. Auch dass die Würfelergebnisse jeweils für alle Spieler zählen, trägt zur intensiveren Beschäftigung der Spieler während der Züge anderer bei.

Als Kritikpunkt ist aufzuführen, dass Catan – Das Spiel im Vergleich zu gleichzeitig erschienenen Spielen sehr komplex ist,[15] und auch Teuber selbst gestand ein, das Spiel „sei zu komplex für eine große Zielgruppe“.[16] Entschärft wurde dies durch eine durchdachte Spielanleitung: Die eigentlichen Spielregeln bestehen nur aus einer einzelnen Seite und einem Beispielaufbau fürs erste Spiel. Ein zusätzlicher Siedler-Almanach gibt nach alphabetisch sortierten Stichworten Auskunft zu Detailfragen.

Auszeichnungen

In Deutschland

Bereits im Vorfeld der Wahl galten die Siedler als klarer Favorit für das Spiel des Jahres 1995.[15] Neben dieser von einer Jury vergebenen Auszeichnung erhielt Teuber auch den als Publikumspreis vergebenen deutschen Spielepreis (ebenfalls 1995). Damit sind die Siedler das zweite Spiel, welches in einem Jahr die beiden wichtigsten deutschen Spielepreise für sich gewinnen konnte. Darüber hinaus wurde die Spielanleitung mit dem Wanderpreis Essener Feder gewürdigt, worauf hin das Spiel wenige Tage später zum Ende der Spielemesse in Essen 1995 restlos vergriffen war.[3] Die Stiftung Warentest urteilte in der Ausgabe 12/96 mit „Spielspaß: Sehr groß“.

Erfolge im Ausland

Auch international konnte das mittlerweile in 20 Sprachen und 40 Ländern[4] erschienene Spiel diverse Auszeichnungen für sich gewinnen. In den Vereinigten Staaten erhielt es 1996 mit dem Origins Award in der Kategorie Best Fantasy or Science Fiction Board Game eine der wichtigsten Auszeichnungen, zwei Jahre später folgte der Titel Board game of the Year. Ebenso wie die Jury des Origins Award hat auch das Games Magazine die Siedler in ihre Hall of Fame aufgenommen. Darüber hinaus wurden diverse regional bedeutsame Preise vergeben, so beispielsweise die Auszeichnung Speelgoed van het jaar in den Niederlanden und das polnische Äquivalent zum Spiel des Jahres (Gra Roku). Bei der Wahl der beliebtesten Spiele in Japan belegten Catan – Das Spiel 2006 den ersten und 2007 den zweiten Platz.[17][18] Dabei gelang der Durchbruch in Japan erst, nachdem mit einem anderen Kooperationspartner eine Version mit verkleinerten Landschaftsfeldern angeboten wurde, die auf den kleineren japanischen Tischen gespielt werden kann.[19] 2010 äußerte Blake Eskin in The Washington Post die Meinung, „Monopoly sei das Spiel der Großen Depression gewesen, Catan hingegen ist das Brettspiel der heutigen Zeit.“[20]

Erweiterungen

Grundsätzlich bieten der variable Spielplan und das einfach gehaltene Spielmaterial eine gute Ausgangslage für Erweiterungen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sowohl mehrere große Erweiterungen als auch viele kleinere Varianten entstanden sind. Insbesondere letztere tauchen häufig als Werbegeschenk auf Spielemessen und in Spielezeitschriften auf.

Die Seefahrer

Die Seefahrer
Daten zum Spiel
Autor Klaus Teuber
Grafik Marion Pott (Ausgabe 1997),
Tanja Donner (Ausgabe 2003 und 2006),
Michael Menzel (Ausgabe 2010)
Verlag Kosmos
Erscheinungsjahr 1997
Art Materialerweiterung
Spieler 3 bis 4
bis 6 (mit Erweiterung)
Dauer ca. 90–180 Minuten
Alter ab 12 Jahre

Die erste Erweiterung Die Seefahrer erschien ein Jahr nach dem Basisspiel und ermöglicht den Spielern, mittels Schiffen zwischen verschiedenen Inseln auf einem erheblich erweiterten Spielplan zu siedeln. Neben einer Vielzahl von bereits im Grundspiel enthaltenen Landschafts- und neuen Goldflussfeldern ist der Erweiterung auch noch ein Rahmen beigelegt, um die Sechseckfelder am Verrutschen zu hindern.

Spielmaterial

In der Erweiterung enthalten sind:

  • 14 Rahmenteile (Ausgabe 1996), 6 Rahmenteile (Ausgaben ab 2003)
  • 24 bzw. 30 sechseckige Landschaftsfelder
    • 12 × Wasser (Ausgabe 1996), 19 × Wasser (Ausgaben ab 2003)
    • 02 × Goldfluss
    • 03 × Wüste (Ausgabe 1996), 2 × Wüste (Ausgaben ab 2003)
    • 01 × Ackerland
    • 01 × Wald
    • 01 × Weideland
    • 02 × Gebirge
    • 02 × Hügelland
  • 10 Zahlenchips
  • 12 Hafen-Plättchen (Ausgabe 1996), 10 Hafen-Plättchen (Ausgaben ab 2003)
  • 8 Siegpunkt-Chips (Ausgabe 1996), 37 Siegpunkt-Chips (Ausgaben ab 2003)
  • 60 Schiffe in 4 Farben
  • 1 Seeräuber-Schiff

Regeländerungen

Spielmaterial der ersten Erweiterung: statt mit Straßen über Land können nun auch mit Schiffen über Wasser Siedlungen verbunden werden. (Ausgabe von 1995/1997)

An den Regeln des Basisspiels ändert sich nichts, es kommen lediglich ein paar Sonderregeln hinzu. Anstatt mittels Straßen können Siedlungen nun auch mit Schiffen verbunden werden. Ein Schiff kostet je einen Woll- und Holzrohstoff und darf zwischen Wasserfeldern bzw. an Küsten platziert werden. Schiffe dürfen dabei nur an Schiffen und Siedlungen bzw. Städten angebaut werden, ein Übergang von Straße zu Schiff ist nicht direkt möglich, sondern erfordert eine Siedlung bzw. Stadt, um zwischen Straßen und Schiffen wechseln zu können. Im Gegensatz zu Straßen dürfen Schiffe allerdings unter bestimmten Voraussetzungen versetzt werden: verbindet eine Reihe von Schiffen, eine so genannte Schiffslinie, nicht zwei Siedlungen miteinander, darf der am Zug befindliche Spieler pro Zug einmal das vorderste Schiff einer Schiffslinie entfernen und umsetzen. Sobald eine Schiffslinie zwei Siedlungen bzw. Städte verbindet, dürfen die Schiffe dieser Linie nicht mehr versetzt werden.

Ansonsten gelten für Schiffe dieselben Regeln wie für Straßen. Für die längste Handelsroute zählen ebenso Schiffe und bei Ereigniskarten, welche sich auf Straßen beziehen, können alternativ Schiffe oder eine Mischung aus Straßen und Schiffen gewählt werden. Auch kann in der Gründungsphase anstatt einer Straße ein Schiff an eine eigene Siedlung angelegt werden, sofern die betreffende Siedlung an Wasser angrenzt.

Eine weitere Neuerung ist der Seeräuber, welcher anstatt des Räubers versetzt werden kann. An den umliegenden Wasserwegen darf kein Schiff gebaut oder versetzt werden. Der Seeräuber darf nur auf Wasserfelder gesetzt werden. Der versetzende Spieler darf bei einem Gegner, der mindestens ein Schiff auf den anliegenden Seewegen stehen hat, eine Rohstoffkarte ziehen.

Als neues Rohstofffeld kommt ein Goldfluss hinzu. Dabei handelt es sich beim abgebauten Rohstoff Gold um eine reine Tauschwährung. Wird die dem Feld entsprechende Zahl gewürfelt, wählen sich die am Goldfluss niedergelassenen Spieler einen Rohstoff frei aus. Er erhält, wie bei den anderen Rohstofffeldern üblich, bei mehreren Siedlungen bzw. einer Stadt am Goldflussfeld je Siedlung eine bzw. je Stadt zwei Rohstoffkarten, wobei er sich verschiedene Rohstoffkarten wählen kann. So kann er bei einer Stadt z.B. einen Rohstoff Holz und einen Rohstoff Wolle wählen.

Spielablauf

Die Anleitung sieht keinen speziellen Spielaufbau vor, sondern macht insgesamt elf Vorschläge für verschiedene Szenarien. Neben einem Einstiegsszenario, welches die gewohnte Basisinsel nur um vier sehr kleine Nachbarinseln ergänzt, sind auch Vorschläge für zerklüftete Insellandschaften vorhanden. Einzelne Sonderregeln können weitere Spielreize schaffen. Dazu sind Siegpunktchips beigelegt, die vergeben werden können, wenn eine neue Insel erreicht wurde. Auch Vorschläge für ein Spiel mit Entdeckerkomponente sind gegeben: Hier wird ein Bereich des Spielfeldes erst aufgedeckt, wenn er mit einem Schiff oder einer Straße erreicht wird.

Auswürfeln der Rohstofferträge

Das Auswürfeln der Rohstofferträge erfolgt, gleich wie beim Basisspiel, durch das Werfen der beiden Würfel. Die Vergabe der Rohstoffe erfolgt ebenfalls gleich wie beim Basisspiel: für eine Siedlung erhält der Spieler eine Rohstoffkarte, für eine Stadt zwei.

Beim Würfeln einer Sieben tritt entweder der Räuber oder der Pirat (Seeräuber) in Aktion. Der Spieler kann wählen, welchen von beiden er versetzt. Es darf weiterhin eine Rohstoffkarte von einem der mit einer Siedlung oder Stadt an das Feld angrenzende Feld gezogen werden. Der Räuber kann auch über Meere hinweg auf z.B. eine Insel versetzt werden, der Pirat hingegen kann nur auf ein Wasserfeld gesetzt werden. Beim Versetzen des Piraten zieht der Spieler einem Spieler eine Rohstoffkarte, dessen Schiff sich auf diesem Wasserfeld befindet. Steht der Pirat auf einem Wasserfeld, darf auf diesem kein Schiff gebaut oder versetzt werden.

Weiterhin muss jeder Spieler, der mehr als sieben Rohstoffkarten auf der Hand hat, die Hälfte seiner Rohstoffe abgeben und bei einer ungeraden Anzahl von Rohstoffkarten wird abgerundet.

Besitzt ein Spieler eine Siedlung an einem Goldfeld, darf er sich eine Rohstoffkarte aussuchen, bei einer Stadt zwei, wobei er auch verschiedene wählen kann.

Handeln

In der zweiten Phase darf der Spieler nach wie vor handeln. Für den Handel über den Seehandel sind Häfen über das Spielfeld verteilt, sie wurden bei der Aufbauphase an zufälligen Küstenabschnitten gesetzt. Wie im Basisspiel gibt es Häfen für den Tausch im Verhältnis von 3:1 mit der Bank oder im Verhältnis von 2:1 für gewisse Rohstoffarten. Weiterhin kann mit der Bank vom Spieler, der am Zug ist, immer während seines Zuges im Verhältnis von 4:1 getauscht werden. Handel unter den Spielern im freien Verhältnis ist ebenfalls erlaubt, jedoch darf nur mit dem am Zug befindlichen Spieler getauscht werden. Schenkungen sind weiterhin nicht gestattet.

Bauen

In der dritten Phase kann der Spieler gegen Abgabe entsprechender Rohstoffe an die Bank Straßen, Schiffe, Siedlungen und Städte bauen sowie Entwicklungskarten kaufen. Beim Platzieren von Siedlungen, Städten und Straßen auf dem Spielplan gelten die gleichen Regeln wie bei der Anfangsaufstellung und beim Basisspiel, insbesondere dürfen nicht mehrere Elemente aufeinander gebaut werden, und Siedlungen und Städte müssen mindestens zwei Kreuzungen voneinander entfernt sein. Eine Stadt kann nur gebaut werden, wenn ein Spieler bereits eine Siedlung besitzt auf dem Spielfeld besitzt, diese wird entfernt und die Stadt an anstelle der Siedlung gesetzt.

Schiffe werden gleich wie Straßen zwischen zwei Feldern gesetzt, es muss jedoch zumindest ein Wasserfeld sein. Ein direkter Übergang von Straße zu Schiff ist ebenfalls nicht möglich, da ein Schiff immer an ein anderes Schiff oder an eine Siedlung grenzen muss. Um in See zu stechen, muss daher eine Siedlung an der Küste gebaut werden.

Baukosten
Spielelement Benötigte Rohstoffe
Lehm Holz Wolle Getreide Erz
Straße 1 × 1 ×
Schiff 1 × 1 ×
Siedlung 1 × 1 × 1 × 1 ×
Stadt (nur durch Überbauen einer Siedlung) 2 × 3 ×
Entwicklungskarte 1 × 1 × 1 ×

Die beiden Phasen Handeln und Bauen können weiterhin beliebig gemischt werden.

Für die Ermittlung der längsten Handelsstraße gelten nach wie vor die gleichen Regeln: Hat ein Spieler mit mindestens fünf zusammenhängenden Straßen (wobei Abzweigungen nicht gezählt werden) die längste Handelsroute erbaut, erhält er die entsprechende Sonderkarte, welche offen vor ihm liegen bleibt. Sobald ein Spieler eine längere Handelsstraße erbaut hat, wechselt die Karte ihren Besitzer. Die Sonderkarte „Längste Handelsstraße“ bringt dem Spieler zwei Siegpunkte. Baut ein anderer Spieler eine Siedlung zwischen zwei Straßen, ist die Straße unterbrochen, unter Umständen gilt sie nicht mehr als längste Handelsstraße.

Für die Ermittlung der längsten Handelsstraße werden jedoch auch Schiffe mitgezählt. Die Straße muss jedoch „verbunden“ sein, d.h. wenn von einer Siedlung Schiffe in eine Richtung gebaut werden und von einer anderen Siedlung Straßen, muss erst eine Siedlung gebaut werden, um die beiden Streckenabschnitte zu verbinden.

Entwicklungskarten spielen

Es gelten die gleichen Regeln wie beim Basisspiel: Der Spieler, der am Zug ist, darf während seines Zuges Entwicklungskarten spielen, wobei er solche nicht spielen darf, die im gleichen Zug gekauft werden. Beim Spielen eines Ritters darf er entweder den Piraten oder den Räuber versetzen und muss eine Karte bei einem angrenzenden Spieler ziehen. Sobald ein Spieler drei Ritterkarten gesammelt hat, erhält er die Sonderkarte „Größte Rittermacht“, wodurch der Spieler zwei Siegpunkte erhält. Gleich wie bei der längsten Handelsstraße wechselt die Karte ihren Besitzer erst, wenn ein anderer Spieler mehr Ritterkarten aufgedeckt hat. Beim Spielen der Ritterkarte verliert ebenfalls jeder, der mehr als sieben Karten auf der Hand hat, die Hälfte seiner Karten (gleich wie beim Würfeln einer Sieben). Siegpunktkarten darf der Spieler alle auf einmal aufdecken, soweit er damit das Spiel beenden kann. Fortschrittskarten existieren je zweimal mit folgenden Ausführungen:

  • Entwicklung: Der Spieler erhält zwei beliebige Rohstoffkarten von der Bank, es können sowohl zwei verschiedene als auch zwei der gleichen Art sein.
  • Straßenbau: Der Spieler darf regelkonform zwei Straßen bauen (entweder zwei Straßen, zwei Schiffe oder eine Straße oder ein Schiff). Die beiden Straßen müssen nicht aneinandergrenzen.
  • Monopol: Der Spieler bekommt alle Rohstoffe einer von ihm bestimmten Art von seinen Gegnern. Die anderen Spieler können sich nicht dagegen wehren.

Fortschrittskarten kommen nach dem Ausführen der Aktion aus dem Spiel.

Spielende

Das Spiel endet, wenn ein Spieler die beim Szenario vorgeschriebene Punkteanzahl erreicht.

Siegpunkte
Spielelement Siegpunkte
Straße 0
Schiff 0
Siedlung 1
Stadt 2
Siegpunktkarte 1
Größte Rittermacht 2
Längste Handelsstraße 2
Besondere Siegpunkte je nach Szenario verschieden

Szenarien

Zu neuen Ufern

Gespielt wird mit einer Hauptinsel, die aus 23 (Spiel zu dritt) bzw. 29 (Spiel zu viert) Feldern besteht. Am anderen Ende des Spielfeldes werden kleinere Inseln platziert. Der Bau einer ersten Siedlung auf einer kleinen Insel wird mit zwei Sondersiegespunkten belohnt, wobei es keine Rolle spielt, ob andere Spieler bereits eine Siedlung auf einer der Inseln gegründet haben. Für den Sieg werden 14 Siegespunkte benötigt.

Die vier Inseln

Zu Beginn werden vier Inseln gebaut, die insgesamt aus 20 (Spiel zu dritt) bzw. 23 (Spiel zu viert) Rohstofffeldern bestehen. Für das Gründen der ersten Siedlung auf einer Insel, die nicht die Heimatinsel ist, werden zwei Sondersiegespunkte vergeben, bei dem Erreichen mehrerer Inseln erhält der Spieler entsprechend mehr Punkte. Das Spiel endet bei 13 Punkten.

Ozeanien

Die Inselwelt besteht aus zwei Inseln, die eine links unten und die andere rechts oben. Um jede Insel wird ein Korridor aus Seefeldern gelegt, die Felder für die Fläche in der Mitte werden verdeckt aufgelegt und werden erst aufgedeckt, wenn ein Spieler mit einem Schiff oder einer Straße das jeweilige Feld erreicht. Wird ein Landfeld aufgedeckt, erhält es ein Zahlenchip von einem verdeckten Stapel, der neben dem Spielfeld bereitliegt. Der Sieg ist mit zwölf Punkten erreicht, Sondersiegespunkte gibt es nicht.

Durch die Wüste

Der Norden der Hauptinsel (drei Rohstofffelder) ist durch einen Wüstenstreifen (drei Wüsten) vom restlichen Teil getrennt, östlich der Hauptinsel befinden sich weitere kleinere Inseln. Zu Spielbeginn muss jeder Spieler seine Siedlungen im Hauptteil der Hauptinsel gründen (unterhalb des Wüstengürtels). Gründet ein Spieler die erste Siedlung jenseits der Wüste oder auf einer der kleinen Inseln, erhält er zwei Sondersiegespunkte, wobei es keine Rolle spielt, ob bereits andere Spieler auf „fremdem Gebiet“ eine Siedlung gegründet haben oder nicht. Für den Sieg werden 14 Punkte benötigt.

Der vergessene Stamm

Es wird eine Hauptinsel gelegt, auf der die Spieler in der Gründungsphase ihre Siedlungen bauen. Auf in der Anleitung markierte Küstenlinien werden Catan-Chips gelegt, weiters werden auf ebenfalls markierte Felder verdeckt die Häfen gelegt. Auf den kleinen Inseln darf niemals eine Siedlung gebaut werden, auch erhält man an diesen Feldern keine Erträge, auch darf der Räuber nicht dorthin versetzt werden. Erreicht ein Spieler mit einem Schiff eine Kante mit einem Catan-Chip, erhält er den Chip als Siegespunkt. Die Spieler erhalten „Geschenke des fremden Volkes“: Unter anderem zählen die Catan-Chips dazu. Weiters liegen Entwicklungskarten an den Ecken, baut ein Spieler ein Schiff an dieser Stelle, erhält er die Karte. Es gelten die gleichen Regeln: frühestens ab der nächsten Runde ausspielen, maximal eine Karte pro Runde verwenden und Siegespunkte nur dann aufdecken, wenn das Spiel dadurch gewonnen würde. Das dritte Geschenk sind die Häfen. Beim Bauen eines Schiffes an einer Kante mit einem Hafen erhält der Spieler den Hafen, den er sogleich an eine seiner Siedlungen an einer Küste anlegen darf. Häfen dürfen sich nicht überschneiden. Der Spieler darf sofort vom Hafen Gebrauch machen. Das Spiel ist mit 13 Punkten gewonnen.

Stoffe für Catan

Es werden in die Mitte des Spielfeldes vier kleine Inseln (je ein Feld) gelegt, die ebenfalls von Mitgliedern des vergessenen Stammes bewohnt werden. Auf jede der Inseln werden zwei Zahlenchips gelegt, sie stellen die Dörfer des Stammes dar. Zu jedem der Dörfer werden fünf Catan-Chips gelegt, weitere zehn Catan-Chips werden als Reserve neben das Spielfeld gelegt, die Chips stellen Stoffballen dar. Nach der regulären Gründung der zwei Siedlungen pro Spieler darf jeder Spieler im Uhrzeigersinn eine dritte Siedlung gründen, für die er die Startrohstoffe erhält. Auf den Inseln des vergessenen Stammes (kleine Inseln) darf kein Spieler eine Siedlung gründen. Verbindet ein Spieler mit einer Schiffslinie eine seiner Siedlungen mit einem Dorf des vergessenen Stammes (Erreichen des Zahlenchips mit einem Schiff), beginnt der Tauschhandel. Er erhält sofort einen Stoffballen, wird im weiteren Verlauf die Zahl des Dorfes gewürfelt, erhält er einen weiteren Ballen. Haben mehrere Spieler eine Verbindung zum Dorf, erhält jeder einen Stoffballen. Reicht der Dorfvorrat nicht aus, werden die fehlenden aus dem allgemeinen Vorrat neben dem Spielfeld entnommen, sind keine Chips mehr vorhanden, erhält keiner der Spieler einen Chip. Zwei Stoffballen sind einen Siegespunkt werden, jedoch zählen halbe Siegespunkte nicht. Die Verbindung zu einem Dorf gilt als geschlossene Schiffslinie, d.h. es darf kein Schiff mehr versetzt werden. Beim Versetzen des Piraten darf der Spieler entweder eine Rohstoffkarte oder einen Catan-Chip nehmen. Die Punkte für die „Längste Handelsstraße“ entfällt, die „Größte Rittersmacht“ gibt es allerdings. Das Spiel endet entweder mit dem Erreichen von 14 Siegespunkten oder wenn sich nur noch in 3 Dörfern des „Vergessenen Stammes“ Chips befinden. Dann gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten, bei einem ex-aequo gewinnt der Spieler, mit mehr Stoffballen.

Kritik

Insgesamt wurde die erste Erweiterung bei den Spielern positiv aufgenommen. Unabhängige Spielekritiken sprechen größtenteils eine Kaufempfehlung aus.[21] Entsprechend hat sich die Erweiterung binnen weniger Wochen mehr als 100.000-mal verkauft.[22]

Modifizierungen

Im Zuge der Designänderung der Spielfiguren Anfang 2003 wurde auch die Seefahrererweiterung überarbeitet. Einige Szenarien verschwanden aus dem Regelheft, dafür kamen neue hinzu, die zuvor in den Catan-News veröffentlicht worden waren.

Städte & Ritter

Städte & Ritter
Daten zum Spiel
Autor Klaus Teuber
Grafik Franz Vohwinkel (Ausgabe 1998),
Tanja Donner (Ausgabe 2003 und 2006),
Michael Menzel (Ausgabe 2010)
Verlag Kosmos
Erscheinungsjahr 1998
Art Materialerweiterung
Spieler 3 bis 4
bis 6 (mit Erweiterung)
Dauer ab 2 Stunden
Alter ab 10 Jahre

Die zweite Erweiterung Städte & Ritter greift wesentlich stärker als Die Seefahrer ins Spiel ein. Neben neuen Rohstoffen, den so genannten Handelswaren, werden die Ereigniskarten komplett ausgetauscht. Gegen Abgabe von Rohstoffen können nun auch Stadtmauern, Städteerweiterungen und Ritter gebaut werden, welche unterschiedliche Vorteile bringen.

Spielmaterial

In der Erweiterung enthalten sind:

  • 4 Städtekalender (Ausgabe 1998), Stadtausbau-Tableaus mit 4 × 15 Markern (Ausgaben ab 2003)
  • 36 Karten Handelswaren
    • 12 × Tuch
    • 12 × Buch
    • 12 × Münze
  • 54 Fortschrittskarten
  • 6 Siegpunktkarten („Retter Catans“)
  • 10 Rahmenteile (nur Ausgabe 1998)
  • Doppelhexfeld „Route der Barbaren“ (Ausgabe 1998), Zugfeld für Barbarenflotte (Ausgaben ab 2003)
  • 3 Metropolen (Ausgabe 1998), 12 Metropolenaufsätze in 4 Spielerfarben (Ausgaben ab 2003)
  • 3 Metropolenchips (nur Ausgabe 1998)
  • 1 Händler
  • 1 Barbarenschiff
  • 12 Stadtmauern in 4 Spielerfarben
  • 24 Ritterscheiben in 4 Spielerfarben mit Aufklebern (Ausgabe 1998), 24 Ritterfiguren mit beweglichen Armen (Ausgabe 2003) bzw. Helmen (ab Ausgabe 2006)
  • roter Augenwürfel
  • Symbolwürfel

Regeländerungen

Spielmaterial der zweiten Erweiterung: Stadtmauern (links), Metropolen (hinten), Ritter (rechts) sowie zusätzliche Würfel und das Barbarenschiff (mittig). (Ausgabe von 1995/1998)

Für die Erweiterung Städte & Ritter wird ein Teil der Regeln des Basisspiels abgeändert. Die Entwicklungskarten werden aus dem Spiel genommen und können nicht mehr gekauft werden. Die größte Rittermacht existiert als solche nicht mehr. Einer der weißen Augenwürfel wird durch einen roten ersetzt, zusätzlich wird zum Rundenanfang mit einem Symbolwürfel gewürfelt. Weiterhin erhält jeder Spieler zu Spielbeginn statt zwei Siedlungen zuerst eine Siedlung und als zweites eine Stadt. Gespielt wird, bis 13 Siegpunkte erreicht werden.

Handelswaren

Zusätzlich zu den Rohstoffen werden die neuen Handelswaren Buch, Münze und Tuch eingeführt. Bei einer Stadt an einem Wald-, Gebirgs- oder Weideland erhält der jeweilige Spieler beim Austeilen der gewürfelten Erträge keine zweite Rohstoffkarte, sondern die entsprechende Handelsware. So erhält er für eine Stadt an einem Waldfeld: eine Rohstoffkarte Holz und eine Handelsware Buch, bei einer Gebirgslandschaft Erz und Münze sowie an einem Weideland Wolle und Tuch.

Handelswaren werden für Stadtausbauten verwendet. Ein Städtekalender, der vor jedem Spieler liegt, zeigt die bereits gebauten Erweiterungen an. Die Erweiterungen sind in drei Bereiche aufgeteilt: Handel, Politik und Bildung. In jeder Kategorie können bis zu fünf Gebäude gebaut werden, wobei es in jeder Kategorie ab dem dritten Ausbau einen speziellen damit verbundenen Vorteil gibt.

Hat ein Spieler die vierte Ausbaustufe erreicht, darf er einen Metropolenaufsatz auf eine Stadt setzen, wodurch die Stadt vier[23] Siegpunkte wert ist. Baut ein anderer Spieler zuerst das fünfte Gebäude, wechselt die Metropole und der bisherige Besitzer muss sie entfernen. Nach dem Erreichen der fünften Stufe ist die Metropole fix im Besitz des Spielers. Es können sich somit maximal drei Metropolen am Spielfeld befinden.

Darüber hinaus gibt es weitere Vorteile: Je mehr Ausbauten der Städtekalender zeigt, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, beim Auswürfeln der Rohstoffe eine Fortschrittskarte zu erhalten. Je nach Ergebnis des roten Würfels sowie des Symbolwürfels darf eine Karte aus einem der drei Bereiche gezogen werden, welche dann im folgenden Spielzug ähnlich den bisherigen Ereigniskarten eingesetzt werden darf.

Handelswaren können sowohl unter den Spielern als auch mit der Bank getauscht werden.

Handelswaren zählen ebenfalls zu den Handkarten, daher werden auch sie bei dem Würfeln einer Sieben mitgezählt.

Ritter

Für je ein Erz und ein Wolle kann entweder ein Ritter an eine Straßenkreuzung gebaut oder ein vorhandener aufgewertet werden. Für ein Getreide wird der Ritter aktiviert.

Ein aktivierter Ritter kann vielfältig Verwendung finden. Er darf über eigene Straßen hinweg versetzt werden, wonach er deaktiviert werden muss. Zudem kann er den Räuber (mit Seefahrer-Erweiterung auch den Piraten) vertreiben, aber auch eine fremde Handelsstraße oder einen Bauplatz blockieren oder einen anderen (schwächeren) Ritter fortjagen. Zusätzlich hilft er bei der Verteidigung von Catan gegen das Barbarenheer.

Barbarenheer

Auf einem neben dem Spielfeld liegenden Feld nähern sich die Barbaren der Insel Catan, um diese zu überfallen, die Spieler können den Angriff mit Aktivieren der Ritter jedoch abwehren. Die Stärke des Barbarenheeres ergibt sich aus der Summe der Städte auf Catan, die Stärke der Spieler aus der Summe der Zacken, die auf den aktivierten Rittern der Spieler zu sehen sind.

Wenn bei Erreichen der Insel weniger aktivierte Ritterpunkte als Städte auf dem Spielfeld liegen, plündern die Barbaren eine Stadt des Spielers mit den wenigsten Ritterpunkten: sie wird zur Siedlung abgewertet. Hat der Spieler keine Stadt auf dem Spielfeld, verliert der Spieler oder die Spieler mit den zweitwenigsten Ritterpunkten eine Stadt.[24] Hat er keine Siedlung mehr, gegen die er eine Stadt austauschen könnte, wird seine Stadt zur Seite gedreht und zählt somit als Siedlung. Er muss sie erneut durch Abgabe der entsprechenden Rohstoffkarten zur Stadt ausbauen.

Können die Barbaren hingegen mit den Rittern vertrieben werden, erhält der Spieler mit den meisten Ritterpunkten eine Siegpunktkarte („Retter Catans“). Haben zwei oder mehr Spieler gleich viele Ritterpunkte, erhalten sie eine beliebige Fortschrittskarte. Sind die Siegpunktkarten „Retter Catans“ aufgebraucht, wird der Siegpunkt der Fortschrittskarte durch ein anderes Element, z.B. eine Münze vergeben.[25]

Erst wenn die Barbaren das erste Mal Catan heimgesucht haben, wird der Räuber aktiv. Bis dahin müssen beim Würfeln einer Sieben nur Handkarten abgegeben werden wenn die Spieler das Limit überschreiten. Diese Regel wurde im Zuge der Neugestaltung 2003 eingeführt.

Stadtmauern

Als letztes neues Spielelement können Stadtmauern gebaut werden. Für die Abgabe von zwei Lehm an die Bank kann eine Stadt mit einer Stadtmauer umgeben werden, bei einer gewürfelten Sieben oder eines Ausspielens einer räuberversetzenden Karte darf der entsprechende Spieler zwei Karten mehr als üblich auf der Hand halten. Jeder Spieler kann bis zu drei Stadtmauern bauen.

Beispiel: Ein Spieler hat zwei Stadtmauern. Somit darf er bis zu elf Karten auf seiner Hand halten, bei zwölf oder mehr Karten muss er die Hälfte an die Bank zurückgeben.

Kritik

Die zweite Erweiterung wurde unterschiedlich aufgenommen. Während ein Großteil der Presse durchaus positiv berichtete,[26] gab es auch Kritik.[27] Neben Unzulänglichkeiten bei der Qualität des Spielmaterials der ersten Edition wird insbesondere ein zu hoher Glücksfaktor kritisiert. Dieser entsteht einerseits durch die zu ungleich starken Fortschrittskarten, andererseits durch das zum Teil schnelle erste Auftauchen der Barbaren ohne Möglichkeit, zuvor einen Ritter entsenden zu können. Schon zu Beginn des Spiels seine erste Stadt zu verlieren kommt oft einer Niederlage gleich. Um dem Rechnung zu tragen, hat Klaus Teuber 2003 die Räuberregel für Städte & Ritter modifiziert: Nun darf der Räuber erst versetzt werden, nachdem das Barbarenschiff einmal angekommen ist. Andererseits zeigte sich in vielen Spielen, dass ein früher Stadtverlust nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer Niederlage im Spiel sein muss, zumal auch ein Stadtverlust zur Balance des Spieles beitragen kann.

Modifizierungen

Im Zuge der Designänderung Anfang 2003 wurde auch diese Erweiterung überarbeitet. Zum einen wurden auch hier die Spielfiguren aus Kunststoff gefertigt, zum anderen wurden die Klappkalender für den Stadtausbau durch Tableaus ersetzt, in die die 15 Ausbauten eingelegt werden. Da die alten Klappkalender aber vielen Spielern besser gefallen, werden diese mittlerweile auch separat angeboten. Weil bei den Ritterfiguren die für die Aktivierung benutzten Arme häufig abbrachen, wurden 2006 die Ritter nochmals modifiziert. Statt mit einer schwenkbaren Fahne wird die Aktivierung nun durch einen abnehmbaren Helm angezeigt. Auch diese Ritter können separat bezogen werden.

Händler & Barbaren

Händler & Barbaren
Daten zum Spiel
Autor Klaus Teuber
Grafik Tanja Donner (Ausgabe 2007),
Michael Menzel (Ausgabe 2010)
Verlag Kosmos
Erscheinungsjahr 2007
Art Materialerweiterung
Spieler 2 bis 4
bis 6 (mit Erweiterung)
Dauer ca. 50–70 Minuten
Alter ab 10 Jahre

Obwohl Klaus Teuber ursprünglich geplant hatte, die Catan-Saga mit der zweiten großen Erweiterung abzuschließen, da er annahm, dass damit alle Wünsche, auf Catan mehr zu erleben, erfüllt seien,[28] erschien zwölf Jahre nach Erstveröffentlichung des Basisspiels eine dritte offizielle Erweiterung. Bei einer Umfrage unter Spielern der Catan-Onlinewelt stellte sich der Wunsch der Spieler nach weiteren Varianten zum Grundspiel heraus. So veröffentlichte Klaus Teuber im Frühjahr 2007 diese dritte Erweiterung. Mit dieser haben die Spieler die Möglichkeit, vier Varianten und fünf Szenarien zu spielen, wobei sich die Varianten und Szenarien teilweise auch untereinander kombinieren lassen. Auch eine Kombinationen mit den Erweiterungen Die Seefahrer und Städte und Ritter ist teilweise möglich.[29]

Varianten

Neben der schon ein Jahr zuvor von Teuber auf seiner Website vorgeschlagenen Zweispielervariante Catan für Zwei erklären die Regeln als Variante ebenso den Freundlichen Räuber, also die ebenfalls vor längerer Zeit publik gemachte Variante, den Räuber nur zu Spielern mit mehr als zwei Siegpunkten versetzen zu dürfen. Die Variante Hafenmeister führt, ähnlich der längsten Handelsstraße und größten Rittermacht, zwei Sondersiegpunkte für den Spieler mit den meisten Häfen ein. Die vierte Variante Ereignisse auf Catan ersetzt die beiden Augenwürfel durch einen Kartenstapel. Neben Zahlenwerten können nun auch bestimmte Ereignisse auftreten. Weiterhin wird eine genauere Annäherung an die Dreiecksverteilung der Würfelergebnisse erreicht.

Szenarien

Die fünf Szenarien greifen jeweils tiefer als die Varianten in die Spielmechanik ein. Bei Die Fischer von Catan wird das Wüstenfeld durch einen fischreichen See ersetzt und die Wasserfelder ohne Häfen zu Fischgründen. Statt Rohstoffe erlauben Siedlungen und Städte am See bzw. den Fischgründen das Ziehen von Fischplättchen. Diese können in unterschiedlicher Anzahl gegen weitere Aktionen eingelöst werden, so beispielsweise das Versetzen des Räubers, einen Straßenbau oder das Ziehen einer Entwicklungskarte.

Die Flüsse von Catan ergänzt das Spielfeld um im Flussbett Gold tragende Flüsse. Man erhält Gold nicht durch Würfeln beim Rohstoffertrag, sondern nur durch Bau von Siedlungen und Straßen an Flüssen bzw. dem Bau einer Brücke über den Fluss. Gold selbst dient einerseits als Währung und kann gegen andere Rohstoffe mit dem Vorrat getauscht werden. Andererseits erhält man durch den Besitz des meisten bzw. wenigsten Goldes die Sonderkarten „Reichster Siedler“ bzw. „Ärmster Siedler“, welche einen Siegpunkt bringen bzw. zwei Siegpunkte kosten.

Das Szenario Der Zug der Karawanen tauscht die Wüste gegen eine von Nomaden besetzte Oase aus. Von dieser Oase starten in drei Richtungen Kamelrouten, welche bei jedem Bau einer Siedlung oder Stadt verlängert werden. Dabei können die Spieler Wolle und Getreide bieten, um Einfluss auf die Karawanenroute zu nehmen. Siedlungen und Städte zählen durch eine angrenzende Karawane einen Siegpunkt mehr, Straßen zählen für die längste Handelsroute eine Straße mehr.

Im Szenario Der Barbarenüberfall erscheinen reihenweise Barbaren an den Küstenfeldern Catans, welche von in einer Burg ausgebildeten Rittern gefangen genommen werden sollen. Der Räuber und die Karte „größte Rittermacht“ kommen aus dem Spiel. Dafür werden bei jedem Bau einer Siedlung oder Stadt drei Küstenfelder ausgewürfelt, auf denen neue Barbaren landen. Ist ein Feld von drei Barbaren bevölkert, wirft es keine Erträge mehr ab. Auch ein Bau von Straßen oder Siedlungen an diesem Feld ist unterbunden, ebenso geben Siedlungen und Städte, die von Barbaren umringt sind, keine Siegpunkte mehr. Barbaren können mit Hilfe von Rittern bekämpft werden, welche durch Entwicklungskarten ins Spiel kommen. Dabei werden zumeist Ritter mehrerer Spieler benötigt, die die Barbaren dann gefangen nehmen und unter sich aufteilen. Jeder gefangene Barbar zählt einen halben Siegpunkt.

Das letzte Szenario Händler & Barbaren beschreibt die Situation nach Zerstörung der Burg von Catan durch Barbaren. Als drei neue Landschaftsfelder kommen die zerstörte Burg, ein Marmorsteinbruch sowie eine Glashütte hinzu. Ziel ist es nun, sich mit Marmor und Glas am Wiederaufbau der Burg zu beteiligen. Die Grundregeln des Spiels werden leicht abgeändert: die längste Handelsstraße gibt keine Siegpunkte mehr, der Räuber wird entfernt. Weiterhin werden die Entwicklungskarten durch neue ersetzt. Auch kommen drei Barbaren ins Spiel. Zu Spielbeginn darf jeder Spieler statt zwei Siedlungen eine Siedlung und eine Stadt setzen, neben die Stadt platziert er einen Tross. Zum Ende des Zugs dürfen die Spieler zusätzlich ihren Tross bewegen, wobei durch Abgabe von Getreide die Reichweite erhöht werden kann. Mit diesem Tross werden Werkzeuge zum Marmorsteinbruch und Sand zur Glashütte gebracht, um die benötigten Güter herzustellen, die dann zur Burg gebracht werden. Für jeden abgewickelten Transport wird man wiederum mit Gold und Siegpunkten belohnt. Gold wird einerseits benötigt, um mit seinem Tross Straßen der Mitspieler befahren zu können, andererseits kann es gegen weitere Rohstoffe getauscht werden.

Kritik

Die dritte Siedler-Erweiterung wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Während weniger Kritik zu den eigentlichen Spielprinzipien zu vernehmen ist, wird eher bemängelt, dass ein Großteil der Inhalte schon länger vor der Veröffentlichung erhältlich war. Drei der vier Varianten hat Teuber schon über seine Homepage bzw. die dort abrufbare Siedler-Zeitung veröffentlicht. Die Szenarien Die Flüsse von Catan und Der Zug der Karawane wurden schon unter dem Namen Der große Fluss bzw. Die große Karawane 2005 bzw. 2006 auf den internationalen Spieletagen in Essen verschenkt und über den Catan-Shop verteilt. Die Fischer von Catan waren in einer Ausgabe der Spielezeitschrift Spielbox enthalten. Die beiden Hauptszenarien der Erweiterung (Der Barbarenüberfall und Händler & Barbaren) sind hingegen Neuentwicklungen.

Auch wurde kritisiert, dass die Kunststofffiguren zwar spieltechnisch mit den Holzfiguren kompatibel sind, optisch aber ein Stilbruch zu erkennen ist. Dem wurde Rechnung getragen, indem im Catan-Shop Figurensätze mit Holzfiguren angeboten werden.

Entdecker & Piraten

Entdecker & Piraten
Daten zum Spiel
Autor Klaus Teuber
Grafik Michael Menzel
Verlag Kosmos
Erscheinungsjahr 2013
Art Materialerweiterung
Spieler 2 bis 4
bis 6 (mit Erweiterung)
Dauer 90–150 Minuten
Alter ab 10 Jahre

Diese Erweiterung erschien 2013 zur Nürnberger Spielwarenmesse. Sie enthält mehrere neue Szenarien. Mit der Erweiterung reagiert Klaus Teuber auf das besondere Interesse der Spieler an Entdeckerszenarien.[30] Zum Spielen wird zudem das Material des Basisspiels – mit Ausnahme der Städte, Entwicklungs- und Sondersiegpunktkarten – benötigt. Statt Städten bauen die Spieler Hafensiedlungen, von wo aus sie Siedler und Einheiten in neu entdeckte Gebiete befördern. Schiffe werden nicht, wie bei der Seefahrererweiterung hintereinander gebaut, sondern über den Spielplan bewegt.[31]

Enthaltene Szenarien:

  • Land in Sicht – Einführungsszenario zum Kennenlernen der Grundregeln[32]
  • Die Piratenlager – Piratenlager müssen entdeckt und besiegt werden. Wenn eine „Sieben“ gewürfelt wird kommen Piratenschiffe ins Spiel.[33]
  • Fische für Catan – Fische müssen gefangen und zur Insel des Catanischen Rates gebracht werden.[34]
  • Gewürze für Catan – Gewürzinseln müssen entdeckt, dort Händler abgeladen und die erhaltenen Gewürzsäcke zur Insel des Catanischen Rates gebracht werden. Zudem werden Vorteile erhalten, die schnellere Schiffsbewegungen, höhere Chancen im Kampf gegen Piratenschiffe und zusätzliche Möglichkeiten Gold zu erhandeln bieten.[35]
  • Entdecker & Piraten – Spiel mit allen drei Missionen.[36]

Spielmaterial

In der Erweiterung enthalten sind:

  • Spielfiguren
    • 4 Sätze in 4 Spieler-Farben mit je:
      • 16 (4×4) Hafensiedlungen
      • 36 (4×9) Einheiten
      • 12 (4×3) Schiffe
      • 08 (4×2) Siedler
      • 12 (4×3) Markierungssteine
      • 04 (4×1) Piratenschiffe
    • Neutrales Spielmaterial:
      • 06 Fischschwärme
      • 24 Gewürzsäcke
      • 40 Goldmünzen Wert 1
      • 36 Goldmünzen Wert 3
  • 15 Rahmenteile und Wasserfelder
  • Landschaftsfelder
    • 6 Goldflussfelder
    • 6 Fischfelder
    • 6 Gewürzfelder
    • 6 Standard-Landschaftsfelder und 6 Zahlenchips (mit grüner Markierung auf der Rückseite)
    • 6 Standard-Landschaftsfelder und 6 Zahlenchips (mit orangefarbener Markierung auf der Rückseite)
  • Sonstiges
    • 6 Scheiben „Piratenlager“
    • 3 Missionskarten plus 3 Siegpunktkärtchen
    • 4 neue Baukostenkarten
    • 10 Zip-Tüten für das Spielmaterial

Zur Kombination mit Städte & Ritter sowie Elementen der Händler & Barbaren hat Klaus Teuber Empfehlungen veröffentlicht.[37]

Historische Szenarien

Als erste Adaption auf eine historische Hintergrundgeschichte zeigte Klaus Teuber in der 2. Ausgabe der Siedlerzeitung einen Prototyp eines Szenarios mit dem Namen „Ramses“. Dieses wurde dann als Poster gedruckt und auf Messen sowie bei Veranstaltungen verteilt.[38] Allerdings ging es erst nach der Präsentation in Druck, und da Ramses keine Pyramiden hatte bauen lassen, erhielt es den Titel „Cheops“, denn dieser Pharao, der um 2500 v. Chr. lebte, ließ in der Nähe des heutigen Kairo die Cheops-Pyramide bauen, während Ramses zwischen 1303 und 1213 v. Chr. lebte und u.a. den Felsentempel von Abu Simbel bauen ließ.

Zusätzlich benötigtes Spielmaterial war am Rande des Posters aufgedruckt und musste zum Spielen auf stärkeren Karton geklebt werden. Das Poster war dann nach Erscheinen schnell vergriffen, auch wenn es einige Druckfehler, z.B. fehlende Goldfelder enthielt. 1998 erschien es dann als Teil der ersten historischen Szenarien mit einem aus sechs quadratischen Teilen bestehenden faltbaren Spielplan auf dessen Rückseite das Szenario „Alexander“ abgebildet war.[39]

2001 erschienen dann die zweiten und bisher letzten historischen Szenarien.[40] Hier sind ebenso feste Spielpläne mit geringen Regelanpassungen vorgegeben. Für diese Erweiterungen wird das Material des Grundspiels benötigt.

Historische Szenarien I: Alexander der Große & Cheops

Historische Szenarien I: Alexander der Große & Cheops
Daten zum Spiel
Autor Klaus Teuber
Grafik Marion Pott
Verlag Kosmos
Erscheinungsjahr 1998
Art Materialerweiterung
Spieler 3 bis 4
Dauer ca. 90 Minuten
Alter ab 10 Jahren
Alexander der Große

Dieses Szenario ist eine historische Adaption des Feldzugs Alexander des Großen 334–324 v. Chr. Die Spieler müssen ihn auf seinem Zug mit Rohstoffen für Hungersnöte, Kriegsschlachten, Denkmäler, Brückenbau und neuen Siedlungen unterstützen.

Zusätzliches Spielmaterial
  • Spielplan mit der Seite Alexander der Große
  • Goldstücke
  • 28 mit einem Fragezeichen bedruckte Ereignischips
  • Drei Siegpunktkarten Berater
  • Alexander Spielfigur
Spielverlauf

Im Gegensatz zu normalen Catan-Spielen werden keine Startsiedlungen gegründet. Die Rohstoffkarten werden gemischt als Nachschubstapel bereitgelegt (15 Karten jeder Rohstoffsorte bei nur drei Spielern). Jeder Spieler erhält zu Beginn fünf Rohstoffe von diesem Stapel.[41] Es gelten die Regeln des Basisspiels, mit den erläuterten Änderungen. Der Spielverlauf gliedert sich in vier Phasen:

1. Würfeln und Rohstoffeinkünfte

Zusätzlich zu den Einkünften von Siedlungen und Städten erhalten alle Spieler eine Rohstoffkarte vom Nachschubstapel, solange bis dieser aufgebraucht ist. Für eine Siedlung oder Stadt an einer Goldlandschaft erhalten die Spieler ein oder zwei Goldchips. Diese werden bei einer gewürfelten 7 nicht berücksichtigt und dürfen nicht gestohlen werden, können aber beim Seehandel im Verhältnis 4:1 oder mit dem entsprechenden Hafen im Verhältnis 3:1 getauscht werden.

2. Alexander ziehen

Die Alexander-Spielfigur wird über die nächste Kreuzung auf den dahinterliegenden Pfeil gezogen. Bildet die Kreuzung einen Tempel ab, bieten die Spieler um den Bau einer Siedlung; liegt darauf ein Ereignis-Chip, können die Spieler im Folgenden Alexander helfen, dieses zu bestehen.

3. Ereignisse bestehen

Es existieren fünf verschiedene Ereignisse, bei denen die Spieler folgende Rohstoffe einsetzen können. Zusätzlich ist es möglich, jedes Ereignis mit Gold (Wertigkeit 1) zu unterstützen.

Baukosten
Ereignis Bedeutung Benötigte Rohstoffe (Wert)
Lehm Holz Wolle Getreide Erz bereits ausgespielter Ritter
Siedlungsbau Alexander möchte eine Siedlung gründen. 1 × 1 × 1 × 1 ×
Hungersnot In der griechischen Heimat ist eine Hungersnot ausgebrochen. 1 × 1 ×
Brücke Ein Fluss muss überquert werden. 1 × 1 ×
Schlacht Alexander trifft auf ein feindliches Heer. 1 × 1 × 3 ×
Statue Alexander wünscht eine große Statue. 1 × 1 ×

Die Spieler dürfen reihum um das Ereignis bieten. Benutzt man beim Ereignis Schlacht einen Ritter, so muss man diesen abgeben und hat ihn nicht mehr für die größte Rittermacht zur Verfügung. Der Spieler mit dem höchsten Gebot, bekommt eine Siedlung auf dem entsprechenden Platz oder den Ereignis-Chip. Erlangt jemand seinen dritten Ereignischip, so erhält er eine Beraterkarte (1. Berater: 4 SP; 2. Berater 3 SP (wird im Spiel zu dritt nicht benutzt); 3.Berater 2 SP). Jeder Spieler kann nur über eine Beraterkarte verfügen. Analog zur größten Rittermacht oder längsten Handelsstraße können diese Karten unter den Spielern ausgetauscht werden.

4. Handeln und Bauen

Es darf keine Siedlung auf einer Kreuzung oder dessen unmittelbarer Nachbarschaft errichtet werden, über die Alexander noch nicht gezogen wurde.

Spielende

Das Spiel endet entweder, wenn ein Spieler in seinem Zug 14 Siegpunkte erreicht oder Alexander auf den Zielort seiner Route (Persepolis) gezogen wird. Bei Siegpunktgleichstand gewinnt in diesem Fall der Spieler mit den meisten Ereignischips. Über die letzten drei violett mit einer Sieben markierten Kreuzungen darf nur gezogen werden, wenn eine 7 gewürfelt wurde.

Cheops

In diesem Szenario verkörpert jeder Spieler eine ägyptische Fürstenfamilie. Um sich die Unterstützung des Pharaos Cheops zu sichern, helfen sie ihm beim Bau seiner Pyramide.

zusätzliches Material
  • Spielplan mit der Seite Cheops
  • je 11 rote, gelbe, blaue und weiße Steinblöcke, 16 schwarze Steinblöcke
  • Goldstücke
  • 1 Karte „Pharaos Segen“ (+3 Siegpunkte)
  • 3 Karten „Pharaos Fluch“ (-2 Siegpunkte)
  • 32 Schiffe, je 8 in den vier Spielerfarben (es können alternativ Schiffe der Seefahrererweiterung benutzt werden)
Spielverlauf

Zuerst darf jeder Spieler am Ufer des Nils 3 Siedlungen gründen. Jeder Spieler erhält beim Bau der dritten Siedlung die Rohstoffe der angrenzenden Felder. Die Längste Handelsstraße wird in diesem Szenario nicht benötigt.

Regeländerungen

Im Gegensatz zur Seefahrererweiterung kann man Schiffe und Straßen direkt weiterführen.

Ein Spieler darf fremde Häfen benutzen, insofern er über einen Handelsweg mit der Hafensiedlung verbunden ist, die Farbe der Handelsverbindung spielt keine Rolle. Allerdings muss der Nutzer des fremden Hafens dem Besitzer ein Goldstück zahlen. Gold erhalten die Spieler für Siedlungen und Städte an den beiden Goldfeldern. Diese fehlten im Poster, an deren Stelle befindet sich ein weißes leeres Feld.

Sobald eine Siedlung an einem Pyramidenbauplatz gegründet wurde, kann der Pyramidenbau beginnen. Ein Baustein kostet einmal Lehm und einmal Erz. Um einen Baustein ohne Pyramidenbauplatz zu errichten, benötigt ein Spieler mindestens eine Handelsverbindung zu einer fremden Bauplatzsiedlung, muss dann aber für jeden Bau ein Goldstück an den Besitzer der Siedlung entrichten.

Wird eine 7 gewürfelt, baut der Pharao selbst an der Pyramide, allerdings erst, nachdem die erste Siedlung auf einem Pyramiden-Bauplatz errichtet wurde. Ein schwarzer Baustein wird der Pyramide hinzugelegt. Dies ist eine Regeländerung gegenüber dem als Poster verteilten Szenario, auf die auch in der Siedler-Zeitung 2/98 hingewiesen wurde.

Die Karten „Pharaos Segen“ und „Pharaos Fluch“ werden beim Bau des ersten Bausteins vergeben. Die Karte „Pharaos Fluch“ bekommen immer nur die Spieler mit den wenigsten Bausteinen, die Karte „Pharaos Segen“ derjenige Spieler mit den meisten Bausteinen. Analog zur „größten Rittermacht“ kann ihm Pharaos Segen wieder verloren gehen, sollte einer seiner Mitspieler mehr Bausteine zum Bau beigetragen haben.

Spielende

Das Spiel endet entweder:

  • wenn ein Spieler 12 Siegpunkte erreicht hat
  • wenn alle schwarzen Steine des Pharaos verbaut sind oder
  • wenn die Pyramide vollendet ist.

Besonderheiten:

Die Bezeichnung I erhielten diese Szenarien erst, als die Historischen Szenarien II erschienen. Das Szenario Cheops konnte mit Klaus Teubers Genehmigung zwischen April 2002 und März 2007 auf der Webseite www.catanien.de als Play-by-Email-Spiel (PBeM) gespielt werden. Beide Szenarien wurden auch ins Dänische und Niederländische übersetzt. In Deutschland sind die Historischen Szenarien I beim Verlag vergriffen und werden auch zukünftig wahrscheinlich nicht mehr produziert, einzelne Händler können sie trotzdem noch vorrätig haben. Im Herbst 2014 erlebte das Szenario „Cheops“ im neuen Spiel „Die Siedler von Catan – Das Alte Ägypten“ eine Auffrischung.

Historische Szenarien II: Troja & Die Große Mauer

Historische Szenarien II: Troja & Die Große Mauer
Daten zum Spiel
Autor Klaus Teuber
Grafik Marion Pott, Michaela Schelk
Verlag Kosmos
Erscheinungsjahr 2001
Art Materialerweiterung
Spieler 4 oder 6
Dauer ca. 90 Minuten
Alter ab 10 Jahren
Troja

Anders als in den anderen Szenarien spielen hier jeweils 2 oder 3 Spieler einerseits zusammen, anderseits aber jeder für sich, denn zu Beginn zieht jeder Spieler eine der Entscheidungskarten mit denen festgelegt ist ob er die griechische Stadt Mykene oder Troja im Krieg der beiden Städte unterstützt. Dabei versucht jeder Spieler so lange wie möglich geheim zu halten welche Stadt er unterstützt um so als alleiniger Sieger aus dem Kampf hervorzugehen. Die Unterstützung der Städte erfolgt durch Rohstoffspenden, Getreide und Holz unterstützen Mykene, Erz und Wolle Troja. Aber auch Lehm kann gespendet werden, denn für jede Spende erhält der Spieler ein Handelskärtchen, von denen er 2 braucht um zusammen mit Holz und Wolle ein Schiff zu bauen. Mit diesen Schiffen verbessert er seine Handelsmöglichkeiten, erhält Siegpunkte und Einflussmöglichkeiten auf die Spenden.

Sobald eine bestimmte Anzahl von Rohstoffen gespendet wurde (10 oder mehr bei 4 bzw. 13 oder mehr bei 6 Spielern) kommt es zu einer Schlacht und die Stadt, für die die meisten Spenden eingegangen sind erhält einen Punkt, den sich die Unterstützer der Stadt zu ihren eigenen Punkten addieren dürfen. Sobald ein Spieler 15 Punkte erreicht hat oder eine Stadt die letzte Schlacht gewonnen hat endet das Spiel.

Zusätzliches Spielmaterial
  • Spielplan mit der Seite Troja
  • 4 bzw. 6 Entscheidungskarten
  • 28 bzw. 42 Schiffsplättchen
  • 10 Handelskärtchen (2:1)
  • Figur Seefahrervolk
  • 2 Siegpunktemarker Troja und Mykene
Die Große Mauer

Dieses ebenfalls für 4 oder 6 Spieler ausgelegte Szenario führt die Spieler nach China. Jeder Spieler ist verantwortlich für einen Abschnitt der großen chinesischen Mauer an der fast 2.700 Jahre lang gebaut wurde. Durch den Bau der Mauer in 5 Stufen versuchen die Spieler zu verhindern, dass Steppenreiter aus dem Norden ihre Landschaften erobern. Zusätzlich werden die Spieler von Seeräubern bedroht, die bei einer 7 ihre Häfen blockieren und so den Handel erschweren. Die Steppenreiter kommen ins Spiel wenn die Spieler weitere Siedlungen bauen oder Siedlungen zu Städten ausbauen. Sie versammeln sich dann nördlich der Mauer, greifen in der Ertragsphase an und durchbrechen die Mauer wenn diese nicht genug Wachtürme hat. Konnte ein Spieler den Durchbruch in seinem Mauerabschnitt nicht verhindern erhält er einen Malus-Chip, wodurch ihm ein Punkt abgezogen wird.

Das Spiel endet hier wenn ein Spieler 10 Siegpunkte erreicht oder die Mauer fünf- (bei 4 Spielern) bzw. siebenmal (bei 6 Spielern) durchbrochen wurde. In diesem Fall haben alle verloren, der Spieler mit den meisten Siegpunkten ist der beste Verlierer.

Zusätzliches Spielmaterial
  • Spielplan mit der Seite Die Große Mauer
  • 20 bzw. 20 Mauerabschnitte
  • 21 bzw. 35 Steppenreiter
  • 7 Malus-Chips
  • 1 Seeräuberfigur
Besonderheiten

Das Szenario Troja kann seit Dezember 2005 in der Catan Online Welt (nun PlayCatan) gespielt werden. Der Aufbau ist etwas anders als beim Original und es kann nur zu Viert gespielt werden. Zudem gibt es eine Variante bei der die Felder zufällig platziert werden. Die Historischen Szenarien II erschienen auch in Niederländisch bei 999 Games. In Deutschland sind die Historischen Szenarien II beim Verlag vergriffen und werden auch zukünftig wahrscheinlich nicht mehr produziert, einzelne Händler können sie trotzdem noch vorrätig haben.

Erweiterungen für 5 und 6 Spieler

Sowohl zum Grundspiel als auch zu den vier Erweiterungen existieren Ergänzungen, welche ein Spiel zu fünft und sechst ermöglichen. Neben dem zusätzlichen Material (Siedlungen, Straßen, Spielfiguren…) in zwei zusätzlichen Farben liegen auch teilweise weitere Landschaftsfelder bei, um die Insel(n) angemessen vergrößern zu können.

Zusätzlich gibt es eine Regeländerung, um den Spielern die Möglichkeit zu geben, die entsprechend mehr erhaltenen Rohstoffe zwischen zwei Spielzügen vor dem Räuber zu schützen: nach jedem Spielzug findet eine außerordentliche Bauphase statt, in der reihum jeder weitere Spieler Straßen, Siedlungen und Städte bauen bzw. Entwicklungskarten kaufen darf.

Das Buch zum Spielen

Nicht als offizielle Erweiterung sondern als Material- und Ideensammlung ist im Jahre 2000 Die Siedler von Catan – Das Buch zum Spielen erschienen.[42] In einem gebundenen Buch werden auf 200 Seiten 15 Szenarien und 40 Varianten des Basisspiels und der ersten beiden Erweiterungen beschrieben,[43] zusätzlich liegt diverses Spielmaterial bei.

Hervorgegangen ist das Buch aus Einsendungen von Vorschlägen an den Verlag. Dabei finden Regeln und Figuren aus der Seefahrer-Erweiterung mehr Gewicht, als Städte und Ritter, da bei letzterer die Regel komplexer und das Spielmaterial weniger abstrakt gehalten ist.[44] Die enthaltenen Szenarien haben dabei teilweise nur noch das Spielmaterial mit dem Grundspiel gemeinsam, so z. B. bei „Catan Express“, in welchem es um die Erschließung Catans mit Eisenbahnen geht.

Atlantis – Szenarien und Varianten

Unter dem Titel Atlantis – Szenarien und Varianten ist im Jahre 2005 erneut ein Variantenpaket erschienen, welches als limitierte Sonderausgabe fast ausschließlich im Paket mit dem Basisspiel erhältlich war.[45] Von den enthaltenen zehn Varianten und Szenarien sind sieben schon zuvor in Die Siedler von Catan – Das Buch zum Spielen erschienen.

Kleinere Erweiterungen

Neben den oben genannten im Spielwarenhandel erhältlichen Erweiterungen kursieren auch diverse kleinere Ergänzungen. So veröffentlichen die Catan-News – eine vom Kosmos herausgegebene Kundenzeitschrift – regelmäßig neue Varianten, wie z. B. „Kaffee für Catan“,[46] in welchem als neuer Rohstoff Kaffee hinzukommt oder historische Varianten wie z. B. „Aufschwung in Ägypten“.[47] Auch Vorschläge und Regelanpassungen für ein Spiel mit zwei Basisspielen auf einer doppelt großen Karte wurden veröffentlicht.[48] Auch haben sich kleinere Erweiterungen bisher als give-away auf Messeständen oder in Spielezeitschriften eingebürgert.

Unter dem Titel „Die Siedler von Hessen“ startete im Oktober 2007 eine Deutschlandserie,[49] welche mit weiteren Erscheinungen nach und nach ganz Deutschland abdecken soll. Die kostengünstigen Poster enthalten neben einem der tatsächlichen Geographie nachempfundenen Spielplan Informationen zu der jeweiligen Region. Zum Spielen wird jeweils ein Basisspiel benötigt, die Regeln bleiben nahezu unverändert. Es werden lediglich die Baumöglichkeiten für Siedlungen dahingehend eingeschränkt, dass nur an Standorten realer Städte gebaut werden darf. Im Zuge dessen wird auf die Abstandsregel verzichtet. Im Herbst 2008 folgten „Die Siedler von Nordrhein-Westfalen“ und 2009 „Die Siedler von Bayern“.[50][51] 2010 folgte mit der Österreich-Edition ein Abstecher in die Alpenrepublik. Das im Stile der Deutschland-Edition gezeichnete Szenario kann – wie das 2011 erschienene Szenario „Die Siedler von Thüringen“ – im Gegensatz zu den ersten Bundesländerszenarien auch mit 5 und 6 Spielern gespielt werden. Statt Weiden mit Schafen zeigt das Österreich-Szenario Almwiesen mit Kühen und die Wälder wurden als Bergwälder gezeichnet.[52] 2012 erschien als erstes „Insel-Szenario“ in dieser Reihe die „Mallorca Edition“, bei der statt Getreidefelder Mandelbaumplantagen Rohstoffe einbringen.[53] Parallel dazu erscheinen seit 2009 von Mayfair Games herausgegebene Spielpläne von US-Bundesstaaten, bei denen aber zusätzliche Elemente ins Spiel kommen.[54]

Zum Jubiläum der Seefahrererweiterung wurde 2007 das Szenario Die Kolonien, das schon im Buch zum Spielen enthalten war, mit leicht modifizierten Regeln und neuen Spielfiguren herausgegeben.

Im Herbst 2009 wurde Schätze, Drachen und Entdecker – Das Szenarienpack für Fans veröffentlicht in dem einige Szenarien, die zuvor in der Siedler-Zeitung und den Catan-News veröffentlicht wurden enthalten sind.[55]

Von Oktober 2010 bis April 2011 druckte ein Schokoladenhersteller im Rahmen einer Werbeaktion Codes auf Produktverpackungen, mit denen man fünf Rohstoffe zur Schokoladenproduktion sammeln konnte. Damit war eine kleine Catan-Erweiterung verbunden. Seit Abschluss der Marketing-Aktion kann die Erweiterung auch direkt im Catan-Shop gekauft werden.[56]

2010 wurden zwölf Ergänzungskarten unter dem Namen Die Helfer von Catan aufgelegt, mit denen Joker und Schutzfunktionen vor Bedrohungen ermöglicht werden.[57][58] 2012 wurden die Helfer als Unterstützungskarten in das neue Star Trek Catan integriert.[59]

Weitere Spielausgaben des Basisspiels

Die Siedler sind mittlerweile in verschiedenen Ausführungen erschienen. Neben kleineren zwischenzeitlichen Anpassungen wurde im Jahr 2003 das Design des Spiels grundlegend geändert. Die Rohstofffelder und Karten bekamen neue Illustrationen, die Insel wird schon in der Basisversion mit einem stabilen Rahmen ausgeliefert, wohingegen die Wasserfelder entfallen sind, und die Siedlungen, Städte und Straßen sind nicht mehr aus Holz, sondern detailliert in Kunststoff ausmodelliert. Problematisch gestaltet sich dabei die Integration neuerer Erweiterungen in ältere Basisspiele, da das Material teilweise nicht zusammenpasst.

Darüber hinaus ist auch eine 3D-Version erschienen. Teuber selbst – seines Zeichens gelernter Zahntechniker[60] – modellierte als Unikat geplant eine 3D-Version der Insel aus, welche im Jahr 1998 auf der Spielemesse in Essen ausgestellt wurde. Daraufhin kam rege Nachfrage nach einer Serienfertigung auf. Es bestand damals das Angebot, in einer Sammelbestellung eine unbemalte Version für ca. 200 DM in Auftrag zu geben,[61] welche aber nicht die nötige Anzahl Bestellungen erhielt. Erst im Jahr 2005 zum zehnjährigen Jubiläum kam dann eine handbemalte 3D-Version auf den Markt, welche in Deutschland auf 2500 Stück limitiert inklusive der Erweiterung Städte und Ritter für ca. 280 € erhältlich war.[62] Zudem erschienen eine 3D-Ausgabe in den USA bei Mayfair Games und in den Niederlanden bei 999 Games, letztere ist inzwischen ausverkauft.

2010 erschien zum fünfzehnjährigen Jubiläum eine Jubiläumsedition für 3 bis 6 Spieler in einer Holzkiste, die die Landschafts- und Wasserfelder als MDF-Platten und die Spielfiguren der zuvor separat erhältlichen Viking-Edition enthält.[63][64]

Die folgende Tabelle zeigt an, in welchen Designs die einzelnen Erweiterungen produziert wurden.

Spielerweiterungen in den unterschiedlichen Designs
Erweiterung Holzversion
(1995)
Kunststoffversionen
(ab 2003)
3D-Version
(2005)
Jubiläums-Version
(2010)
Travel-Box (2002)
Kompakt-Version
(2015)
Erweiterung für 5 und 6 Spieler Ja Ja Nein enthalten Nein
Die Seefahrer Ja Ja Nein Nein Nein
Die Seefahrer –
Erweiterung für 5 und 6 Spieler
Ja Ja Nein Nein Nein
Städte und Ritter Ja Ja enthalten Mit separat erhältlichen Figuren Nein
Städte und Ritter –
Erweiterung für 5 und 6 Spieler
Ja Ja Nein Mit separat erhältlichen Figuren Nein
Händler und Barbaren kompatibel
(Holzfiguren separat erhältlich)
Ja Nein
(einige Elemente nutzbar)
Nein
(einige Elemente nutzbar)
Nein
(einige Elemente nutzbar[65])
Händler und Barbaren –
Erweiterung für 5 und 6 Spieler
kompatibel
(Holzfiguren separat erhältlich)
Ja Nein
(einige Elemente nutzbar)
Nein
(einige Elemente nutzbar)
Nein
Entdecker und Piraten kompatibel
(zusätzliche Rahmenteile erforderlich,
Holzfiguren separat erhältlich)
Ja Nein Nein Nein
Das Buch zum Spielen Ja kompatibel,
mit Einschränkungen
Nein
(einige Elemente nutzbar)
Nein
(einige Elemente nutzbar)
Nein
(einige Elemente nutzbar)
Atlantis –
Szenarien und Varianten
kompatibel Ja Nein
(einige Elemente nutzbar)
Nein
(einige Elemente nutzbar)
Nein
(einige Elemente nutzbar)
Schätze, Drachen und Entdecker –
Das Szenarienpack für Fans
kompatibel
(Holzfiguren separat erhältlich)
Ja Nein Nein Nein

Darüber hinaus sind von der Basisversion des Spiels noch weitere Varianten erschienen, welche sich aufgrund des verschiedenen Materials zumeist nicht mit den Erweiterungen kombinieren lassen.

Die meisten ausländischen Ausgaben der Siedler orientieren sich stark an der deutschen Vorlage. In den USA und Japan wurde das Aussehen der Landschaftsfelder und Spielkarten grundlegend verändert. Bei der russischen Ausgabe unterscheiden sich nur die Getreide- und die Lehmfelder von der deutschen, es werden aber völlig andere aus Kunststoff gefertigte Spielfiguren verwendet. Die Karten für die größte Rittermacht und längste Handelsstraße sowie die Baukostenkarten orientieren sich zwar am Design der deutschen Erstausgabe, sind aber schmaler, die Rohstoff- und Entwicklungskarten werden als Bögen geliefert und müssen vor dem ersten Spiel getrennt werden. In einigen Ländern werden mittlerweile Ausgaben mit den Landschaftsfeldern im neuen deutschen Design (seit 2003) und den Holzspielfiguren der Ausgabe von 1995 angeboten. Die japanische Version wurde zuerst 1998 von Trysoft herausgeben, das Design entsprach noch der deutschen Ursprungsversion. In dieser Form wurde es aber anders als in anderen Ländern nicht zum Bestseller. Erst als die Firma Capcom 2002 eine für japanische Tische, die wesentlich kleiner als deutsche Wohnzimmertische sind, modifizierte Version auf den Markt brachte, wurden Catan – Das Spiel auch in Japan ein Erfolg.[66] In dieser Version sind mehrere Landschaftsfelder und die Wasserfelder miteinander verbunden – wodurch die Variabilität allerdings eingeschränkt ist – und ebenso wie die aus Kunststoff gefertigten Spielfiguren kleiner als die Trysoft-Version.

2010 wurden die Schachtelcover, Landschaften und Spielkarten von Michael Menzel neu illustriert. Die neuen Ausgaben sind seit März 2010 im Handel erhältlich und sind kompatibel mit den Ausgaben ab 2003.[67][68][69][70]

Zum zwanzigjährigen Jubiläum erschien das Spiel 2015 in einer nun weltweit einheitlichen Aufmachung, bei der aber nur der Name (nun „Catan – Das Spiel“), die Landschaftsfelder (nun jedes Feld individuell gezeichnet) und teilweise die Spielkarten neu gestaltet wurden.

Das Universum Catan

Durch den großen Erfolg des Basisspiels und des damit vorhandenen Marktpotentials und Werbeeffekts sind zahlreiche weitere Spiele entstanden, welche entweder die Spielprinzipien des Grundspiels auf neue Geschichten portieren oder umgekehrt die Geschichte der Siedler in völlig andere Spielregeln einbetten.

Adaptionen auf neue Hintergrundgeschichten

Neben den bereits oben genannten Historischen Szenarien, für die die Spielfiguren, Entwicklungs-, Sondersiegpunkt- und Rohstoffkarten des Grundspiels benötigt werden, erschienen weitere historische Adaptionen, die aber als eigenständige Spiele mit festem Spielplan kein weiteres Material benötigen.

Weiter von den eigentlichen Regeln abrückend aber die Spielidee deutlich erkennbar geben sich die 1999 und 2000 erschienenen Die Siedler von Nürnberg und Abenteuer Menschheit sowie das 2006 erschienene Die Siedler von Catan – Kampf um Rom. Diese drei Spiele enthalten das komplette Spielmaterial, das Grundspiel wird zum Spielen nicht benötigt.

Von Uljö, einem Verlag, der verschiedene Spiele mit religiösem Hintergrund herausbringt, wurde 2005 Die Siedler von Kanaan herausgegeben, die zur Zeit des Alten Testaments spielen. In den USA erschienen neben The Settlers of Canaan, bei welchem sich die Regeln von der Uljö-Version unterscheiden, eine weitere Adaption mit religiösem Hintergrund: die bei Inspiration Games veröffentlichten The Settlers of Zarahemla verlegen die Geschichte der Siedler in die Zeit um 310 n. Chr. Im Spiel kommen dabei einige Aspekte aus der Geschichte der Mormonen zum Tragen, ohne dass im Regelheft näher darauf eingegangen wird. Das Spielprinzip ähnelt dem deutschen historischen Szenario Cheops.

Im Herbst 2008 erschien zum 60. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland die „Siedler von Catan: Deutschland-Edition“, die zwölf historische Bauwerke als Miniaturen enthält.[71] Bei 999 Games erschien 2009 eine auf die Niederlande und Flandern adaptierte Version mit dem Titel „De Kolonisten van de Lage Landen“, bei der aber statt Miniaturen historischer Gebäude kleine Holztürme für die Wahrzeichen gebaut werden.[72] Eine spezielle Ausgabe zum 60. Jubiläum Baden-Württembergs wurde im Frühjahr 2012 veröffentlicht.[73] Die Ausgabe war zunächst nur über den online-Shop des Landes erhältlich, erschien aber zudem in einer preiswerteren Version im Herbst 2012 bei Kosmos.[74] Im Herbst 2013 erschien mit „Wien-Catan“ eine Version bei der die österreichische Hauptstadt Wien besiedelt wird, wobei statt Wolle Wein und statt Erz Steine zum Einsatz kommen.[75]

Im Juli 2010 erschien bei Mayfair Games eine Version mit dem Titel „Settlers of America: Trails to Rails“, die die Erschließung der USA im 19. Jahrhundert und den Eisenbahnbau zum Thema hat.[76][77] Diese Version ist in Deutschland über den Catan-Shop zu beziehen, wobei eine deutsche Spielanleitung zum Herunterladen zur Verfügung gestellt wird.[78] Im Oktober 2011 erschien die europäische Adaption des Spiels „Settlers of America: Trails to Rails“ unter dem Titel „Die Siedler von Catan: Aufbruch der Händler“, die mittlerweile auch in mehreren anderen europäischen Ländern erschienen ist.

Variationen des Basisspiels

Bei diesen Variationen haben die Landschaftsfelder und dort produzierten Rohstoffe sowie die zu bauenden Elemente teilweise andere Namen. Die Mechanismen sind aber die gleichen wie im Basisspiel.

Als limitierte Sonderedition erschien „Das Wasser des Lebens“ (auch Whisky-Siedler genannt), welches bei unveränderten Regeln und Spielaufbau die Geschichte in die schottischen Highlands verlegt und stilecht in einer klassischen Whiskydose verkauft wurde.[79][80] Gebaut werden Destillen und Destillen mit Fuhrpark statt Siedlungen und Städte, und als Rohstoffe kommen u.a. Wasser und Torf zum Einsatz. Statt des Räubers werden die Siedler von der Englischen Besatzungsmacht drangsaliert

Eine in den Weltraum verlegte Variante des Basisspiels inklusive integrierter Helferkarten erschien 2012 als StarTrek Catan.[81]

Thematisch eingereihte Spiele mit anderen Spielprinzipien

Ohne wirklich die Grundregeln des Basisspiels aufzugreifen, wurde die Geschichte der Siedler in verschiedenen weiteren Spielen fortgeführt. So hat Teuber 1996 unter dem Titel Die Siedler von Catan – Das Kartenspiel eine Zweispielerversion veröffentlicht, zu der mittlerweile auch reichlich Erweiterungen publiziert wurden und das 2010 als Die Fürsten von Catan in einer überarbeiteten Version erschien. Einen Blick in die Zukunft wirft Die Sternenfahrer von Catan, welches die Besiedelung neuer Planeten beschreibt und zu dem mit Sternenschiff Catan ebenso eine Zweispielerversion existiert.[82]

Das als Kinderspiel konzipierte Die Kinder von Catan übernimmt die Geschichte des Grundspiels, bereitet die Inhalte aber nach komplett anderen Regeln für Kinder ab vier Jahren auf. Mit Catan-Junior kam 2007 eine weitere Variante für Kinder hinzu, die Spielern ab sechs Jahren mit vereinfachten Regeln, wie dem Verzicht auf die Abstandsregel und einfacheren Tauschmöglichkeiten, den Einstieg erleichtert. 2012 wurde dieses als Madagascar Catan Junior in einer überarbeiteten Version neu herausgebracht. Die beiden Spiele Candamir und Elasund widmen sich Details der Siedlergeschichte. Candamir erzählt die Geschichte der ersten Siedler, Elasund den Bau der ersten Stadt.

Als „kleine“ Catan-Spiele erschienen 2007 das Würfelspiel und 2011 das Schnelle Kartenspiel.[83][84]

Computerspiel-Umsetzungen

Neben Umsetzungen als Brettspiel sind auch verschiedene Computerspielumsetzungen erschienen. Während eine sehr schlichte erste Version namens „Compu-SIEDLER“ von einem Hobbyprogrammierer 1997 bei Kosmos eingeschickt wurde, welche der Hersteller daraufhin gegen Erstattung der Portokosten vertrieb,[85] wurde 2004 eine unlizenzierte 3D Open-Source Version von Seefahrer für Spiele per Netzwerk oder Hot-Seat veröffentlicht, Sea3D.[86][87] Später kamen auch kommerzielle Versionen auf den Markt, z. B. eine PC-Version des Brettspiels und eine Java-Version, die zur Grundlage der Brettspielwelt wurde. 2001 folgte eine PC-Version des Kartenspiels, später startete T-Online mit einem kostenpflichtigen Online-Spiel das erstmals die Möglichkeit bot, auch Städte & Ritter in einer lizenzierten Version zu spielen. Ab 2007 wurde diese als Catan Online Welt laufend fortentwickelte Spielplattform in Eigenregie der Catan GmbH als „PlayCatan“ fortgeführt. Darüber hinaus sind verschiedene Versionen für diverse Plattformen erschienen, so unter anderem Nintendo DS, die X-Box, N-Gage, iPhone, iPod Touch, iPad, Android, Blackberry und verschiedene Mobiltelefone.[88]

Merchandising

Neben klassischen Brett- und Computerspielen findet der Begriff „Catan“ mittlerweile auch in vielen anderen Produktsparten Verwendungen. So hat Rebecca Gablé mit ihrem gleichnamigen Roman[89] die Vorstellungen Teubers[90] über Catan als Insel um 850 zur Zeit der Wikinger literarisch umgesetzt. Darüber hinaus sind aber auch die klassischen Merchandisingartikel wie Puzzle, Badetuch oder bedruckter Kaffeebecher im vom Autor betriebenen Catan-Shop zu erwerben.

Literatur

  • Encyclopædia Catanica, Band I – III; herausgegeben von der Catan GmbH und Siedeln.de, frei verfügbar in aktueller Online-Version.(Alternativ als pdf: [91], [92], [93])
  • Siedler-Almanach, Nostheide Verlag GmbH, 2000, 52-seitige Sonderausgabe der Spielezeitschrift Spielbox
  • Catan News (ehemals „Siedler-Zeitung“), von 1997 bis 2001 und 2005 halbjährlich, ab 2002 bis 2010 jährlich in gedruckter Form erscheinende Kundenzeitschrift des Kosmos-Verlags, frei verfügbar über catan.de, ab 2011 nur noch als online-Version.
  • Peter Gustav Bartschat: Im Zeichen des Sechsecks; Eigenverlag, erhältlich über catan.de

Weblinks

Commons: Die Siedler von Catan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 34 verschiedene Spieleverlage weltweit bei BoardGameGeek verzeichnet
  2. a b Presseinformation (PDF; 150 kB)
  3. a b Catan-News 1/2005, S. 7 f. (PDF; 4,9 MB)
  4. a b c Catan News 2004, S. 8. (PDF; 1,4 MB)
  5. Catan-News 2002, S. 6. (PDF; 2,1 MB)
  6. Darf man Rohstoffe an seine Mitspieler verschenken?
  7. http://www.catan.de/faq/685-groesste-rittermacht-siehe-auch-entwicklungskarten-ritter-zaehlen-beim-anspruch-auf-die
  8. Siehe Varianten auf Catan.de.
  9. Catan-News 2006, S. 4. (PDF; 1,9 MB)
  10. Catan – Das Spiel – kompakt. catan.de, abgerufen am 17. Juni 2015.
  11. Catan News 1/2000, S. 1. (PDF; 439 kB)
  12. Catan News 1/2001, S. 2. (PDF; 1,6 MB)
  13. Peter Gustav Bartschat „Im Zeichen des Sechsecks“, S. 16 und 18 (2005)
  14. Peter Gustav Bartschat „Im Zeichen des Sechsecks“, S. 16, 18 und 36 (2005)
  15. a b Siehe Bericht der Spielezeitschrift Spielbox
  16. Catan News 1/2000, S. 2. (PDF; 439 kB)
  17. Top-100-Spiele in Japan 2006
  18. Top-100-Spiele in Japan 2007
  19. Peter Gustav Bartschat: Im Zeichen des Sechsecks. S. 83–84 (2005)
  20. Originalzitat: “Like Monopoly in the Depression, Settlers of Catan is the board game of our time”. Aus: Blake Esking: Like Monopoly in the Depression, Settlers of Catan is the board game of our time. In: The Washington Post. 21. November 2010.
  21. Siehe z. B. Spielekritik bei Luding
  22. Siedler-Zeitung 1/97, S. 1. (PDF; 1,1 MB)
  23. FAQ | Catan.de. In: www.catan.de. Abgerufen am 20. August 2016.
  24. catan.de/faq: „Wer verliert eine Stadt, wenn der Spieler mit der geringsten Ritterstärke keine verlieren kann?“
  25. catan.de/faq: „Kann ich noch Punkte als „Retter Catans“ bekommen, nachdem die entsprechenden Karten komplett verteilt sind?“
  26. Siehe hierfür z. B. Online-Rezension zu „Städte und Ritter“ bei Topolino oder Online-Spielerezension zu „Städte und Ritter“ bei Luding
  27. Siehe Spielekritik der Spielphase
  28. Klaus Teuber, Händler & Barbaren-Regelheft (PDF; 9,2 MB)
  29. catan.de: Kombinationsmöglichkeiten der Szenarien von „Händler & Barbaren“ untereinander und mit „Seefahrer“ und „Städte & Ritter“
  30. catan.de: Die neue Erweiterung zu „Die Siedler von Catan“ – Teil 1 Der Beginn der Entwicklung
  31. catan.de: Die neue Erweiterung zu „Die Siedler von Catan“ – Teil 2 Von Hafensiedlungen, Schiffen und Siedlern
  32. catan.de: Entdecker & Piraten – Die neue Erweiterung zu „Die Siedler von Catan“ – Teil 3
  33. catan.de: Entdecker & Piraten – Die neue Erweiterung zu „Die Siedler von Catan“ – Teil 4
  34. catan.de: Entdecker & Piraten – Die neue Erweiterung zu „Die Siedler von Catan“ – Teil 5
  35. Entdecker & Piraten – Die neue Erweiterung zu „Die Siedler von Catan“ – Teil 6
  36. Entdecker & Piraten – Die neue Erweiterung zu „Die Siedler von Catan“ – Teil 7
  37. catan.de: Kombinationsmöglichkeiten von „Entdecker & Piraten“ mit anderen Erweiterungen
  38. Siedler-Zeitung 1/97, S. 3.
  39. Siedler-Zeitung 2/98, S. 3. (PDF; 1,1 MB)
  40. Catan-News 1/2001, S. 6. (PDF; 1,6 MB)
  41. In der Siedler-Zeitung 2/98 empfahl Klaus Teuber zusätzlich zur Spielbeschleunigung jedem Spieler 8 Goldstücke zu geben (PDF)
  42. Die Siedler von Catan – Das Buch zum Spielen, ISBN 3-440-07709-8
  43. Catan-News 2/2000, S. 1. (PDF; 463 kB)
  44. Catan-News 1/2001, S. 7. (PDF; 1,6 MB)
  45. Siehe Vorlage:Luding Spiel
  46. Catan News 2/2000, S. 4. (PDF; 463 kB)
  47. Catan News 1/2001, S. 8. (PDF; 1,6 MB)
  48. Siedler-Zeitung 1/97, S. 4. (PDF; 1,1 MB)
  49. Siehe Die Siedler von Hessen – Länderedition des Catan-Brettspiels
  50. Die Siedler von Nordrhein-Westfalen – Länderedition des Catan-Brettspiels
  51. Die Siedler von Bayern – Länderedition des Catan-Brettspiels
  52. Catan.de: Die Länderedition 2010 spielt in Österreich
  53. catan.de: Die Siedler von Catan – Mallorca Edition
  54. catan.de: Ländereditionen
  55. Schätze, Drachen und Entdecker – Das Szenarienpack für Fans
  56. Catan.de: Schokoladenmarkt
  57. catanshop.de: Die Helfer von Catan
  58. Die Helfer von Catan – jetzt erhältlich!
  59. Star Trek Catan – Der Kreis schließt sich
  60. Catan-News 1/2000, S. 1. (PDF; 439 kB)
  61. Siedler-Zeitung 2/98, S. 6. (PDF; 1,1 MB)
  62. Catan-News 2/2005, S. 2. (PDF; 2,2 MB)
  63. kosmos.de: Die Siedler von Catan Jubiläumsausgabe (Memento vom 6. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  64. http://www.catan.de/spiel/die-siedler-von-catan-jubilaeumsausgabe
  65. Bei der Kompaktversion ist die Variante für 2 Spieler integriert.
  66. Peter Gustav Bartschat Im Zeichen des Sechsecks. S. 83f. und 91.
  67. Die Siedler von Catan – Grafik-Relaunch
  68. Die Siedler von Catan – Der Grafik-Relaunch des Basisspiels
  69. Die Siedler von Catan – Der Grafik-Relaunch der Erweiterung „Städte & Ritter“
  70. Die Siedler von Catan – Das Brettspiel – Die verschiedenen Editionen
  71. Die Siedler von Catan – Deutschland-Edition
  72. De Kolonisten van de Lage Landen
  73. Catan GmbH: Baden-Württemberg Catan
  74. Kosmos: Baden-Württemberg Catan
  75. catan.de: „Wien Catan“
  76. Settlers of America: Trails to Rails (Die Siedler von Amerika)
  77. catan.com: „Catan Histories: Settlers of America – Trails to Rails“
  78. The Settlers of America: Trails to Rails
  79. Siedler-Zeitung 2/97, S. 3. (PDF; 1,2 MB)
  80. Bericht vom 15. Dezember 2004 bei Siedeln.de
  81. Star Trek Catan – Mit Catan das Universum erobern
  82. Catan-News 2/2001, S. 2. (PDF; 707 kB)
  83. Die Siedler von Catan – Das Würfelspiel
  84. Die Siedler von Catan – Das schnelle Kartenspiel
  85. Siedler-Zeitung 1/97, S. 5. (PDF; 1,1 MB)
  86. Seafarers of Catan 3D. Home of the Underdogs, 21. März 2009, abgerufen am 2. Juli 2011 (englisch): „TopDog!“
  87. Jason Fugate: S3D Connectors. www.s3dconnector.net, 27. April 2009, archiviert vom Original am 28. Mai 2009; abgerufen am 2. Juli 2011 (englisch).
  88. catan.de: Elektronische Spiele
  89. „Die Siedler von Catan“ von Rebecca Gablé; Ehrenwirth, ISBN 3-431-03019-X.
  90. Catan-News 2003, S. 1. (PDF; 1,9 MB)
  91. Band I
  92. Band II
  93. Band III