Die Truman Show

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Film
Titel Die Truman Show
Originaltitel The Truman Show
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1998
Länge 99 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Peter Weir
Drehbuch Andrew Niccol
Produktion Edward S. Feldman,
Andrew Niccol,
Adam Schroeder,
Scott Rudin
Musik Burkhard von Dallwitz,
Philip Glass
Kamera Peter Biziou
Schnitt William M. Anderson,
Lee Smith
Besetzung

Die Truman Show (Originaltitel: The Truman Show) ist ein 1998 produzierter US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs Peter Weir mit Jim Carrey in der Hauptrolle.

Handlung

Die zentrale Figur des Films ist der Versicherungsangestellte Truman Burbank, der – ohne davon zu wissen – der Hauptdarsteller einer Fernsehserie ist, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Leben eines Menschen von Geburt an zu dokumentieren und per Liveübertragung im Fernsehen zu präsentieren. Zu diesem Zweck hat Christof, der Produzent der Serie, Truman als Baby von seiner Firma adoptieren lassen und eigens Seahaven, eine von Wasser umgebene Küstenstadt unter einer riesigen Kuppel, dem OmniCam-Ecosphere-Gebäude, bauen lassen. Seahaven ist eine idyllisch-harmlose Kleinstadt im Stile der 1950er Jahre mit simuliertem Wetter, Sternenhimmel, Sonne und Mond. Die Kuppel befindet sich auf den aufgeschütteten Hollywood Hills, oberhalb des Hollywood-Schriftzuges. Hier wächst Truman auf, umgeben von Schauspielern, täglich beobachtet von über 5.000 Kameras. Finanziert wird die Truman Show, die 24 Stunden täglich live übertragen wird, hauptsächlich durch Produktplatzierung.

Erst nach über 29 Jahren (am Tag 10.909) wird Truman langsam misstrauisch, als versehentlich ein Scheinwerfer, der einen Stern darstellen sollte, direkt vor seiner Nase zu Boden fällt. In der Folge erwecken verschiedene andere Missgeschicke zusätzlich sein Misstrauen, worauf er sich aus Sicht der Produzenten irregulär verhält. So erkennt er plötzlich seinen Vater in einem Obdachlosen auf der Straße wieder, was ihn sehr irritiert und verwirrt, da sein Vater in seiner Kindheit bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen sein soll.

In Rückblenden erfährt der Zuschauer mehr über den Anfang der Serie, die Trumans Leben praktisch lückenlos dokumentiert hat. Man erfährt von Zwischenfällen, bei denen Außenstehende eindrangen, um Truman mitzuteilen, dass er in einer künstlichen Welt lebt. So wird Lauren vorgestellt, eine Frau, die Truman immer noch liebt, obwohl er eine andere Frau geheiratet hat. Lauren wurde nach einem Versuch, Truman die Wahrheit über seine Welt zu sagen, aus der Serie entfernt. Truman weiß nur, dass sie angeblich nach Fidschi gereist ist, was seinen Wunsch, Seahaven zu verlassen, noch verstärkt.

Es wird deutlich, dass die Produzenten der Serie schon in Trumans Kindheit mit allen Mitteln versuchen mussten, ihn vom Fortgehen abzuhalten. Dies wurde dadurch erreicht, dass Truman durch verschiedene Zwischenfälle, vor allem durch den scheinbaren Tod seines Vaters, dazu gebracht wurde, eine starke Angst vor Wasser zu entwickeln, so dass er sich weigert, auch nur ein Wasserfahrzeug zu benutzen oder eine Seebrücke zu überqueren.

Truman versucht, aus dieser Welt, deren künstlichen Charakter er mehr und mehr erkennt, auszubrechen. Nachdem Trumans Vater sich nach Seahaven eingeschlichen hatte, wird er von Christof wieder in die Serie integriert, um Truman aus seiner Krise zu bringen. Doch die Erkenntnis, dass sein Vater nicht im Meer umgekommen ist, befreit Truman von seiner Angst vor dem Wasser. Schließlich flieht er aus der eigens für ihn gebauten Stadt, indem er ein Segelboot entwendet. Christof, der in einem Studio im nachgebauten Mond über der Stadt über alle Kamerabewegungen und -einstellungen wacht, erscheint als eine gottähnliche Figur, die über das Schicksal von Truman wacht, ihn beobachtet, kontrolliert und manipuliert. Nachdem er vergeblich versucht hat, Truman durch einen künstlich erzeugten Sturm zum Kentern zu bringen, spricht er zu Truman und beschwört ihn, in Seahaven zu bleiben, da die Welt außerhalb seiner abgeschirmten und friedlichen Welt grausam und hart sei. Doch Truman wählt den Ausgang. Bevor er geht, zitiert er den Spruch, den er bei jeder Begrüßung im Film sagt: („Guten Morgen..) Oh, und falls wir uns nicht mehr sehen: guten Tag, guten Abend und gute Nacht!“

Hintergrund

  • Ursprünglich sollte der Drehbuchautor des Films, Andrew Niccol, die Regie übernehmen. Doch nachdem Jim Carrey 12 Millionen Dollar Gage bekam, fanden es die Produzenten zu gewagt, einem Anfänger die Regie zu übergeben, und man entschied sich für Peter Weir (Der Club der toten Dichter).
  • Als Andrew Niccol noch als Regisseur im Gespräch war, favorisierte er Gary Oldman als Hauptdarsteller.
  • Statt Ed Harris war ursprünglich Dennis Hopper für die Rolle des Christof geplant.
  • Seit im Jahr 2008 im British Journal of Psychiatry Fälle beschrieben wurden, in denen Patienten überzeugt waren, sie seien Hauptdarsteller einer Reality-Show, gibt es den „Truman-Show-Wahn“.[1]
  • Hauptdrehort war der kleine Badeort Seaside (Florida). Gedreht wurde zudem in den Paramount Studios in Los Angeles (Kalifornien).

Unterschiede des Films zum Drehbuch

Das Originaldrehbuch weist einige Unterschiede zur Endfassung des Films auf:

  • Der Teil des Films, in dem Truman beginnt, misstrauisch zu werden, und schließlich die Wahrheit erkennt, ist im Drehbuch um einige Szenen erweitert.[2]
  • Die Szene, in der Trumans Fluchtversuch vom angeblichen Reaktorleck gestoppt wird, gewinnt im Drehbuch noch zusätzlich dadurch an Brisanz, dass Truman hier beinahe das „Fidschi-Set“ entdeckt hätte: Ein künstliches Inselparadies inklusive eines hydraulisch anhebbaren Flugzeugs und eines Vulkans, der gerade getestet wird. Meryls Vorschlag, Truman solle ein paar Monate sparen und dann nach Fidschi reisen, ist vor diesem Hintergrund nicht mehr nur Beschwichtigung, sondern ein weiterer Schritt der Produzenten, Truman in ihre erwünschte Richtung zu lenken.[3]
  • Nach Trumans Fluchtversuch gibt es ein nächtliches Treffen der Hauptdarsteller (Meryl, Marlon, Trumans Eltern und Vivian) mit Christof, bei dem Änderungen der Serie besprochen werden: Trumans Vater ist wieder Teil der Show, während Meryl geht; Vivians falscher Lebenslauf wird den Schauspielern ausgehändigt und Christof kündigt an, dass die erste Live-Empfängnis immer noch stattfinden soll. Ab der Geburt von Trumans Kind soll ein zweiter Kanal eingerichtet werden, um beide Leben dokumentieren zu können.[4]
  • Trumans endgültige Flucht ist ebenfalls länger; Truman hat sich hier das Gesicht geschwärzt und läuft zeitweise, so getarnt, in der Menge der ihn Suchenden mit. Als er sich schließlich auf den Weg zum Hafen macht, trifft er auf Marlon, der ihn erkennt, aber nach einer langen Pause wortlos an ihm vorbeigeht.[5]

Erfolg

Der Film spielte insgesamt rund 264 Mio. US-Dollar (rund 244 Mio. €) ein, die Produktionskosten lagen bei 60 Mio. Dollar.[6]

Kritiken

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes
Kritiker SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[7]
Publikum SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[7]
Metacritic
Kritiker SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[8]
Publikum SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[8]
IMDb SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[9]

„Der Australier Peter Weir (‚Green Card‘, ‚Fearless – Jenseits der Angst‘) treibt mit dieser intelligenten Satire gekonnt den Trend auf die Spitze, auch den banalsten Alltag im Fernsehen auszubeuten. Hinter Grimassenschneider Carrey tritt der sensible Komödiant hervor – sein sehr komischer Truman wird so auch zur anrührenden Figur.“

Satire und Nachdenklichkeit treffen sich in Peter Weirs Film vor dem Hintergrund einer gigantischen ‚lebensechten‘ Fernsehkulisse, und der Zuschauer wird zum Voyeur der Voyeure bei Trumans allmählicher Entdeckung einer alternativen Realität. Brillant inszeniert und gespielt, nimmt der Film Medienmanipulation, Konformismus und Kommerzialisierung aufs Korn, scheut aber auch vor existentiellen Fragestellungen nicht zurück.“

Auszeichnungen

Für die Oscarverleihung 1999 erhielt Ed Harris eine Nominierung als „Bester Nebendarsteller“, außerdem fanden sich Peter Weir für die „Beste Regie“ und Andrew Niccol für das „Beste Originaldrehbuch“ unter den Nominierten.

Bei den Golden Globe Awards 1999 gewannen Philip Glass und Burkhard von Dallwitz für die Filmmusik, sowie Hauptdarsteller Jim Carrey und Nebendarsteller Ed Harris einen Preis.

Literatur

  • Stefan Munaretto: The Truman Show. Königs Erläuterungen Spezial. Bange Verlag, Hollfeld 2010, ISBN 3-8044-3101-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zehn Dinge über … Fernsehen. In: Süddeutsche Zeitung
  2. Andrew Niccol: The Truman Show. Klett Englisch Editions, S. 44ff
  3. Andrew Niccol: The Truman Show. Klett Englisch Editions, S. 67
  4. Andrew Niccol: The Truman Show. Klett Englisch Editions, S. 87ff
  5. Andrew Niccol: The Truman Show. Klett Englisch Editions, S. 99f
  6. Kino: „Die Truman Show“ Film- und Darstellerdatenbank. In: Movie-Gems.com Movies Database. Movie-Gems.com, 28. März 2014, abgerufen am 28. März 2014.
  7. a b trum bei Rotten Tomatoes, abgerufen am 2. Mai 2015
  8. a b [1] bei Metacritic, abgerufen am 2. Mai 2015
  9. Die Truman Show bei IMDb
  10. tvspielfilm.de
  11. Die Truman Show im Lexikon des internationalen Films