Felix Genn

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Oktober 2016 um 15:55 Uhr durch Bremond (Diskussion | Beiträge) (tippo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bischof Felix Genn bei einem Gottesdienst am 28. Juni 2009 in der Pfarrgemeinde St. Dionysius Recke.

Felix Genn (* 6. März 1950 in Burgbrohl) ist Bischof von Münster. Von 2003 bis 2009 war er Bischof von Essen.

Leben

Felix Genn wuchs in Wassenach am Laacher See auf. Nach seinem Abitur 1969 am Kurfürst-Salentin-Gymnasium in Andernach trat er in das Trierer Priesterseminar ein und studierte bis 1974 in Trier und Regensburg Katholische Theologie. Am 11. Juli 1976 wurde er vom Trierer Bischof Bernhard Stein[1] in Trier zum Priester geweiht, anschließend war er bis 1978 Kaplan in Bad Kreuznach. Von 1978 bis 1985 war er Subregens am Bischöflichen Priesterseminar zu Trier. Er wurde am 29. Juni 1985 an der Theologischen Fakultät Trier mit einer patrologischen Dissertation mit dem Titel Das Verständnis des kirchlichen Amtes in seiner Beziehung zur Trinitätstheologie bei Augustinus zum Dr. theol. promoviert. Anschließend war er bis 1994 Spiritual am selben Priesterseminar.

Von 1994 bis 1997 war er als ständiger Lehrbeauftragter für Christliche Spiritualität an der Theologischen Fakultät Trier tätig. Parallel wurde er von Bischof Hermann Josef Spital als Wallfahrtsleiter für die Vorbereitung und Durchführung der Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt 1996 berufen. 1997 erfolgte seine Ernennung zum Regens am Studienhaus St. Lambert in Burg Lantershofen.

Am 16. April 1999 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Uzalis und zum Weihbischof im Bistum Trier. Am 30. Mai desselben Jahres weihte ihn der Trierer Bischof Hermann Josef Spital zum Bischof. Mitkonsekratoren waren Weihbischof Alfred Kleinermeilert aus Trier und der Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode. Von diesem Zeitpunkt an war Genn für den Visitationsbezirk Saarland zuständig.

Es war ebenfalls Papst Johannes Paul II., der ihn am 4. April 2003 zum Bischof von Essen ernannte. Am 6. Juli 2003 wurde er auf dem Burgplatz feierlich in sein Amt eingeführt. Im Zuge der finanziellen Sanierung des Bistums wurde unter Genn 2005 ein Zukunftskonzept für das Bistum vorgestellt, nach dem es Ende des Jahres 2008 im Ruhrbistum nur noch 43 Pfarreien mit 7.500 bis 40.000 Katholiken geben sollte; in diesem Prozess werden 96 Kirchen geschlossen. Außerdem wurde das Generalvikariat erheblich verkleinert und die gesamte „mittlere Ebene“ aufgelöst.

Am 19. Dezember 2008 ernannte ihn Papst Benedikt XVI. nach der Wahl des münsterischen Domkapitels als Nachfolger von Bischof Reinhard Lettmann zum Bischof von Münster;[2] die feierliche Amtseinführung und kirchenrechtliche Besitzergreifung fand am 29. März 2009 statt.[3] Bis dahin leitete er das Bistum Essen noch mit den Rechten und Pflichten eines Diözesanadministrators.

In seiner Predigt auf der Pest- und Brandprozession am 7. Juli 2013 beklagte Genn, dass die Orientierungshilfe der EKD zur Familie[4] „alle Formen von Partnerschaft unterschiedslos auf eine Stufe“ stelle.[5]

2013 wurde Genn in die Kongregation für die Bischöfe in Rom berufen.

Wahlspruch und Wappen

Wappen von Bischof Felix Genn als Bischof von Essen

Genns Wahlspruch lautet: Annuntiamus vobis vitam („Wir verkünden euch das Leben“) und entstammt dem 1. Johannesbrief. (1 Joh 1,2 EU)

Wappen als Bischof von Essen

Der Wappenschild ist gespalten und linksseitig waagerecht in zwei Gevierte halbiert.

Die linke Seite des Wappenschildes zeigt auf weißem Grund einen schwarzen Adler mit rotem Schnabel und roter Kralle. Der Adler erinnert an das Wappen von Wassenach, der Heimatgemeinde von Felix Genn. Zugleich ist der Adler Symbol des Evangelisten Johannes: Bischof Genn ist Oberer des priesterlichen Zweiges der Johannesgemeinschaft, eines 1945 von dem Theologen Hans Urs von Balthasar gegründeten Säkularinstituts. Der Adler ist zugleich Symbol für den heiligen Augustinus, über den Bischof Genn 1985 seine Dissertation mit dem Titel Trinität und Amt bei Augustinus geschrieben hat.

Im rechten oberen Geviert steht auf grünem Grund ein sechsstrahliger goldener Stern. Er symbolisiert als Meeresstern die Gottesmutter Maria und verweist auf das Bistumswappen von Essen, in dem sich ebenfalls dieser Stern befindet.

Vom rechten Obergeviert führt nach links unten in die linke Hälfte des Wappens ein blauer Flusslauf, der die Ruhr symbolisiert und auf den volkstümlichen Namen „Ruhrbistum“ hinweist.

Im rechten Untergeviert befindet sich auf goldenem Grund ein grüner Olivenzweig. Er bezieht sich auf den Wahlspruch des Bischofs „Wir verkünden euch das Leben“ und verweist auf die Erzählung von der Sintflut: Die von Noah ausgesandte Taube bringt als Zeichen neuen Lebens einen grünen Olivenzweig zur Arche zurück.

Wappen als Bischof von Münster

Neues Wappen als Bischof von Münster

Das heraldisch neu konzipierte Wappen zeigt in zwei Feldern das gold-rot-goldene münsterische Bistumswappen. Ein weiteres Feld stellt auf blauem Grund einen Adler dar, einerseits Wappentier der Eifeler Heimatgemeinde Wassenach, andererseits Attribut des Evangelisten Johannes und Symbol der Johannesgemeinschaft, der der Bischof angehört. Ein viertes Feld schließlich zeigt auf grünem Grund ein Ährenbündel, das Genns familiäre Wurzeln in der Landwirtschaft verdeutlicht.

Das Wappen ist timbriert (gekennzeichnet) mit einem grünen Hut und beidseitig sechs grünen Quasten einer Kordel, die den Träger des Wappens als Bischof ausweisen. Hinter dem Wappenschild steht ein Vortragekreuz.

Blasonierung: geviert, in Feldern 1 und 4 in Gold ein roter Balken, Feld 2 in Blau ein silberner rotbewehrter Adler mit steigenden Flügen, Feld 3 in Grün eine siebenährige goldene Garbe. Beizeichen: grüner Priesterhut mit 1 2 3 Quasten, hinter dem Schild stehendes goldenes Vortragekreuz. Devise: Annuntiamus vobis vitam.

Mitgliedschaften

Römischen Kurie

Deutsche Bischofskonferenz

Ehrungen

Schriften

  • Trinitiät und Amt nach Augustinus, Diss., Einsiedeln 1986.
  • Aufbau und Aufbruch, Trier 1997.
  • Denn dazu bin ich gekommen, Trier 1997.
  • Klartext Glaube. Ein Bischof stellt sich ungeschminkten Fragen, Freiburg 2007.
  • Es würde der Welt etwas fehlen. Pastorale Impulse aus dem Geist der Exerzitien, Würzburg 2008.
  • Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu: Geistliche Impulse anlässlich des Internationalen Priesterjahres, Münster 2010.

Einzelnachweise

  1. Bischof Felix Genn auf www.catholic-hierarchy.org
  2. Ruhrbischof geht nach Münster, Bericht des WDR vom 19. Dezember 2008
  3. Amtseinführung von Felix Genn: Bischof kommt am 29. März 2009, Westfälische Nachrichten vom 29. Dezember 2008.
  4. EKD veröffentlicht neue Orientierungshilfe. Abgerufen am 6. Januar 2015
  5. Gläubige ziehen bei Großer Prozession durch Münster, bistum-muenster.de, abgerufen am 6. Januar 2015.
  6. „Papst beruft Bischof Genn in vatikanisches Ministerium“, Domradio, 16. Dezember 2013

Weblinks

Commons: Felix Genn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Reinhard LettmannBischof von Münster
seit 2009
 
Hubert LutheBischof von Essen
2003–2009
Franz-Josef Overbeck