Frömmstedt

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Wappen Deutschlandkarte
Frömmstedt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Frömmstedt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 16′ N, 11° 2′ O keine Zahl: Ungültiger Metadaten-Schlüssel 16068012Koordinaten: 51° 16′ N, 11° 2′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Sömmerda
Verwaltungs­gemeinschaft: Kindelbrück
Höhe: 160 m ü. NHN
Fläche: 12,11 km2
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 16068012 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerkanntes Wort „span“ Einwohner je km2
Postleitzahl: 99638
Vorwahl: 036375
Kfz-Kennzeichen: SÖM
Gemeindeschlüssel: 16 0 68 012
Adresse der Verbandsverwaltung: Puschkinplatz 1
99638 Kindelbrück
Website: www.froemmstedt.de
Bürgermeister: Marion Schadzik (CDU)
Lage der Gemeinde Frömmstedt im Landkreis Sömmerda
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Karte

Frömmstedt ist eine Gemeinde im Landkreis Sömmerda in Thüringen. Sie gehört der Verwaltungsgemeinschaft Kindelbrück an, die ihren Sitz in der Stadt Kindelbrück hat.

Geografie

Frömmstedt liegt am Nordrand des Thüringer Beckens.

Geschichte

Frühester Nachweis der Ortschaft

Die bisherigen Feiern zur ersturkundlichen Erwähnung der Gemeinde Frömmstedt, alle „25 Jahre“, stützen sich auf einen Urkundenauszug aus dem Jahr 1126. Wahrscheinlich aus einer Aufzeichnung von Friedrich Bernhard von Hagke, ehemaliger Landrat des Kreises Weißensee und Archivar, stammt der Hinweis auf die besagte Urkunde. In dieser Urkunde wird auf eine Schenkung der „Gräfin Kunigunde von Beichlingen an das Kloster Oldisleben berichtet“.

In der Thüringer Allgemeinen (TA) vom 26. Januar 2013 wird auf eine Quelle verwiesen, nach der die Gemeinde Frömmstedt vor 925 Jahren erstmals erwähnt sein soll (das wäre dann 1088). Diese Quelle, die „Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae“ von Otto Dobenecker, ist der Gemeinde seit 7. Juli 1987 bekannt.

Helmut Claus, damaliger Direktor der Forschungsbibliothek auf Schloss Friedenstein in Gotha, stellt in seinem Schreiben fest, dass die Ersterwähnung von Frömmstedt in den Zeitraum zwischen dem 31. März 1084 und 1088 fällt. Er schreibt dazu: „Die Urkunde, in der Ihr Ort erwähnt wird, ist leider nicht eindeutig datiert, sie erwähnt lediglich Kaiser Heinrich IV. und den Abt Winther von Lorsch. [...] Aus dem Zusammentreffen beider Regierungs- bzw. Amtszeiten kann die genannte Zeitspanne erschlossen werden.“

Auch die Sage um die „frommen Herren von Keppler“ als vermeintliche Namensgeber der Gemeinde Frömmstedt, bei Friedrich Bernhard von Hagke erwähnt, datiert in den Zeitraum der „ersten Kreuzzüge (1096–1099)“, daher ist es nicht auszuschließen, dass die Gemeinde zu diesem Zeitpunkt bereits existierte.

Der Gemeinde Frömmstedt liegt seit dem 24. Juni 1993 eine Ablichtung der „Regesta“ von Otto Dobenecker über den besagten Zeitraum vor. Die Gemeinde Frömmstedt müsste entscheiden, welche Erwähnung als Anlass für eine Jubiläumsfeier dienen soll.

Im Jahre 1593 erbat die Gemeinde Frömbstedt vom Churfürsten von Sachsen (Friedrich Wilhelm, Herzog zu Sachsen und Kurfürst Sachsens) die Schankerlaubnis, das Braurecht, die wohl im gleichen Jahr auch erteilt wurde.[2]

Entwicklung zwischen dem 19. und 21. Jahrhundert

Frömmstedt gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Weißensee. Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam der Ort zu Preußen und wurde 1816 dem Landkreis Weißensee im Regierungsbezirk Erfurt der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem er bis 1944 gehörte.[3]

In der Zeit des Nationalsozialismus und während des Zweiten Weltkriegs mussten acht Arbeitskräfte aus Polen in der Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten.[4]

Beim Einmarsch der US-Amerikaner am 11. April 1945 kamen neun deutsche Soldaten ums Leben, die auf dem Kirchhof beerdigt wurden.

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl:

  • 1994 - 595
  • 1995 - 601
  • 1996 - 598
  • 1997 - 598
  • 1998 - 584
  • 1999 - 599
  • 2000 - 602
  • 2001 - 617
  • 2002 - 606
  • 2003 - 610
  • 2004 - 601
  • 2005 - 585
  • 2006 - 583
  • 2007 - 569
  • 2008 - 569
  • 2009 - 572
  • 2010 - 557
  • 2011 - 542
  • 2012 - 529
  • 2013 - 524
  • 2014 - 508

Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat aus Frömmstedt setzt sich aus acht Mitgliedern der Wählergruppe SPD/Frömmstedter Wählergemeinschaft (FWG) zusammen (Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009).

Bürgermeister

Der ehrenamtliche Bürgermeister Hans-Peter Sölter (SPD/FWG) wurde am 27. Juni 2004 gewählt.

Bürgermeister seit 1990 waren Maik Eßer (SPD) von 1990 bis 1999 und Dieter Jaschke (SPD) von 1999 bis 2004.

Als Bürgermeister vor 1990 sind bekannt: Gerhardt Kalkbrenner (LDPD), Fritz Kunschke (LDPD), Hans Schadzik (LDPD). (Stand 2013)

Wappen

Blasonierung: In Blau eine steigende goldene Spitze, darin eine stilisierte Pyramide aus schwarzen unregelmäßigen Steinen, silbern verfugt, vorn ein wachsendes silbernes Schwert, hinten einen silbernen Kelch.

Die von Lehrer Dittmann und seinen Schülern anlässlich des 100. Jahrestages der Völkerschlacht bei Leipzig 1913 errichtete Findlingspyramide am Kirschberg, die 1992 durch Beschluss des Kreistages Sömmerda als geologisches Naturdenkmal unter Schutz gestellt wurde, steht mit ihrer Wiedergabe im Mittelpunkt des Gemeindewappens von Frömmstedt. Aus der Etymologie kommt das dargestellte Schwert, das sich auf die Sage der frommen Ritter von Keppler beruft, die als früheste Besitzer des Dorfes genannt werden. Der Kelch im Wappenschild weist auf die Bindung und reichen Einkünfte hin, die die Klöster Capelle, Göllingen und Oldisleben aus Frömmstedt bezogen haben. 1951 führte die Gemeinde bereits einen Kelch im Siegel.

Flagge

Die Flagge der Gemeinde ist Blau - Gelb - Blau (1:2:1) gestreift und trägt das Gemeindewappen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche

Die St.-Johannes-Kirche (Lage→) wurde 1344 erstmals urkundlich erwähnt (Domarchiv Erfurt). Zur DDR-Zeit, in den 1980er Jahren, stürzte das Dach ein und das Kirchenschiff wurde zur Ruine. Nach der Wende wurde das Kirchenschiff in veränderter Form wiederhergestellt, die Südseite des neuen Dachs mit Solarpanelen bedeckt.

Naturdenkmäler

  • Findlingspyramide

Bilder aus Frömmstedt

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Website der Gemeinde
  3. Der Landkreis Weißensee im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 280, ISBN 3-88864-343-0

Weblinks

Commons: Frömmstedt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien