Gaal

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Gaal
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gaal
Gaal (Österreich)
Gaal (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Murtal
Kfz-Kennzeichen: MT (ab 1.7.2012; alt: KF)
Fläche: 197,31 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 14° 40′ OKoordinaten: 47° 16′ 23″ N, 14° 40′ 12″ O
Höhe: 900 m ü. A.
Einwohner: 1.329 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 6,7 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8731
Vorwahl: 03513
Gemeindekennziffer: 6 20 08
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Bischoffeld 25
8731 Gaal
Website: www.gaal.at
Politik
Bürgermeister: Friedrich Fledl (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015)
(15 Mitglieder)
9
5
1
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Gaal im Bezirk Murtal
Lage der Gemeinde Gaal im Bezirk Murtal (anklickbare Karte)FohnsdorfGaalLobmingtalHohentauernJudenburgKnittelfeldKobenzMaria Buch-FeistritzObdachPöls-OberkurzheimPölstalPusterwaldSankt Georgen ob JudenburgSankt Marein-FeistritzSankt Margarethen bei KnittelfeldSankt Peter ob JudenburgSeckauSpielbergUnzmarkt-FrauenburgWeißkirchen in SteiermarkZeltwegSteiermark
Lage der Gemeinde Gaal im Bezirk Murtal (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Gaal ist eine Gemeinde mit 1329 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Murtal und Gerichtsbezirk Judenburg in der Steiermark.

Geografie

Geografische Lage

Gaal liegt rund 14 km nordwestlich von Knittelfeld. Die Gemeinde liegt in den Niederen Tauern. Das Gemeindegebiet, die Gaal genannt, umfasst den Gebirgsstock des Pletzen, die beiden diesen umgebenden Täler des Gaalbaches und des Ingeringbaches, sowie die Südhänge der Seckauer Alpen. Die höchsten Erhebungen sind das 2417 m hohe Geierhaupt, der 2416 m hohe Hochreichhart, der 2397 m hohe Seckauer Zinken (alle Seckauer Alpen) und der 2345 m hohe Pletzen. Der tiefste Punkt liegt bei rund 750 m, wo im Südosten der Ingeringbach die Gemeinde verlässt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde gliedert sich in vier Katastralgemeinden (Fläche Stand 2015[1]):

  • Gaal (7.396,92 ha)
  • Graden (1.753,00 ha)
  • Ingering II (6.933,11 ha)
  • Puchschachen (3.660,88 ha)

Die Gemeinde besteht aus sieben Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2015[2]):

  • Bischoffeld (302)
  • Gaal (123)
  • Gaalgraben (127)
  • Graden (272)
  • Ingering II (270)
  • Puchschachen (183)
  • Schattenberg (151)
Bischoffeld von Südwesten
Ingering II von Süden

Nachbargemeinden

Hohentauern, Wald am Schoberpass Mautern in Steiermark Sankt Marein-Feistritz
Pölstal Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Seckau
Pöls-Oberkurzheim Fohnsdorf, Pöls-Oberkurzheim Spielberg

Geschichte

Um 760 wurde in Ingering von Bischof Modestus eine Kirche gegründet (ecclesia ad undrimas). 860 schenkte der Kaiser dem Salzburger Erzbischof ein Gut an der Ingering, das heutige Dorf Bischoffeld.

In einer Urkunde für das Stift Seckau wurde 1171 erstmals der Name Gaal (trigewl) verwendet. Für die Ausstattung des 1218 gegründeten Bistums Seckau wurden auch 30 Waldhuben in Gaal verwendet. 1273 gelangte auch Burg Wasserberg von Salzburg an das Bistum Seckau. Aus dem auf dieser Burg ansässigen Ministerialengeschlecht der Gaaler stammte auch Ottokar († 1322), der Verfasser der Steirischen Reimchronik, die in 100.000 Versen die Geschichte des Reiches 1246 bis 1309 erzählt. 1317 wurde für Gaal erstmals ein Pfarrer erwähnt, ein Jahr später auch direkt die Kirche St. Peter.

1480 wurde die Kirche in Gaal von den Türken verwüstet. 1514 bis 1518 gab es kurzzeitig Silberabbau am Hochreichart.

1770 wurden Hausnummern und Werbbezirke eingeführt, in deren Zusammenhang entstanden die heute noch existierenden Katastralgemeinden. 1820 wurden bei einem Brand die Kirche und der Großteil des Ortes zerstört.

1844 gelangte die Herrschaft und Schloss Wasserberg an Maximilian Seßler, der das Schloss in die heutige Form umgestalten ließ.

Nach der Aufhebung der Grundherrschaften 1848 wurde 1849/50 die politische Gemeinde Gaal errichtet.[3]

Bevölkerung

Die Gemeinde hatte laut Volkszählung 2001 1502 Einwohner. 97,7 % der Bevölkerung besaßen die österreichische Staatsbürgerschaft. Zur römisch-katholischen Kirche bekannten sich 93,9 % der Einwohner, zur evangelischen 1,5 %, 2,9 % waren ohne religiöses Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Gaal
Ingeringsee
Schloss Wasserberg

Erwähnenswert ist auch das vielfältige Vereinsleben in der Gemeinde, 17 Vereine und Gruppen decken die unterschiedlichsten Interessen, von Musik über Sport, Freiwillige Feuerwehr und Tradition bis hin zum Perchtenlauf, ab.

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gibt es 28 Arbeitsstätten mit 89 Beschäftigten in der Gemeinde sowie 450 Auspendler und 34 Einpendler. Es gibt 123 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 63 im Haupterwerb), die zusammen 19.734 ha bewirtschaften (1999). Davon entfallen auf landwirtschaftliche Flächen 1.911 ha, Wald 10.987 ha und 2.467 ha auf Almen.

In der Gemeinde gibt es eine Volksschule.

Die Verkehrserschließung erfolgt über die Landesstraßen Gaalerstraße L 515 und Seckauerstraße L 517.

Tourismus

In der Gaal gibt es etwas Tourismus (177 Gästebetten). Im Winter gibt es ein kleines Schigebiet, im Sommer vor allem Wander- und Klettertourismus. Durch Gaal führen zwei österreichische Weitwanderwege, der Zentralalpenweg und der Eisenwurzenweg sowie die internationale Via Alpina.

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Lobmingtal, Kobenz, Seckau, Spielberg, St. Marein-Feistritz und Zeltweg den Tourismusverband „Tourismus am Spielberg“. Dessen Sitz ist in Spielberg.[5]

Politik

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2010 aus Mandataren der folgenden Parteien zusammen:

Friedrich Fledl ist seit 22. Mai 2012 Bürgermeister der Gemeinde Gaal. Sein Amtsvorgänger, Ing. Harald Schlager trat wegen des Vorwurfs der persönlichen Bereicherung im Zusammenhang mit Provisionszahlungen mit 30. April 2012 zurück.

Partnergemeinden

Wappen

Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte mit Wirkung vom 1. August 1968.
Blasonierung (Wappenbeschreibung):

„In einem durch einen wasserfarbenen Wellenbalken von Blau zu Schwarz geteilten Schild oben zwei durch eine silberne Zinnenmauer verbundene gequaderte, gezinnte silberne Türme, unten ein goldener Schrägrechtsbalken.“[6]

Das obere Feld weist auf die vom Ingeringbach umflossene Burg Wasserberg hin, den historischen Kernpunkt des Tales. Die Farben des unteren Feldes sind die des Geschlechtes der Galler, dem der berühmte steirische Reimchronist Otacher ouz der Gevl (um 1300) entstammt, und das als Grafenhaus noch heute blüht.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • 1872: Johann Alois Zeilinger, Gewerke
  • 1912: Johann Musenbichler, Gemeindevorsteher von Gaal 1890–1912
  • 1916: Oskar Kordin, Oberkommissär
  • 1918: Johann Niemetz, Tierarzt
  • 1922: Markus Michl, Leiter der polit. Expositur Knittelfeld
  • 1967: Josef Krainer senior, Landeshauptmann
  • 1975: Friedrich Niederl, Landeshauptmann
  • 1983: Josef Schreibmaier, Bürgermeister von Gaal (1960–1983)
  • 1985: Josef Krainer junior, Landeshauptmann
  • 1999: Gustav Hopf, Bürgermeister von Gaal (1983–1999)

Söhne und Töchter von Gaal

Literatur

  • Meinhard Brunner, Walter Brunner, Odo Burböck, Franz Jäger: Gaal. Geschichte des Lebensraumes und seiner Bewohner. Gaal 2000

Einzelnachweise

  1. Katastralgemeinden Stmk. 2015 (Excel-Datei, 128 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
  2. Einwohner nach Ortschaften (Excel-Datei, 766 KB); abgerufen am 29. Juli 2015
  3. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Steiermark, 21. Stück, 7. Oktober 1850, Nr. 378.
  4. www.kaefermuseum.at
  5. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 325. ZDB-ID 1291268-2 S. 631.
  6. Mitteilungen des Steiermärkischen Landesarchivs 18, 1968, S. 133.

Weblinks

Commons: Gaal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien