Horst Ludwig (Regisseur)

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Horst Ludwig (* 1930; † 3. Dezember 2003 in Eisenach)[1] war ein deutscher Schauspieler und Regisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Horst Ludwig machte sein Abitur an der GutsMuths-Oberschule in Quedlinburg. Hier begann er anschließend mit einer Schauspielausbildung im Studio Quedlinburg, einer Dependance der Staatlichen Hochschule für Theater und Musik Halle, die im Schloss ihren Sitz hatte und vom ortsansässigen Theater betreut wurde. An den Städtischen Bühnen Quedlinburg spielte er auch seine ersten Rollen als jugendlicher Held und Liebhaber in Stücken wie Frau Warrens Gewerbe, Der eingebildet Kranke, Egmont, Das Kaffeehaus, Wie es euch gefällt, Maß für Maß und Die Verschwörung des Fiesco zu Genua. Am angeschlossenen Bergtheater Thale kamen noch die Rollen des Georg, des Buben des Götz von Berlichingen und des Raphael sowie des Schülers in Goethes Faust, an der Seite von Heinz Baumann als Faust, hinzu. Nachdem er hier 1953, bei seiner ersten Regiearbeit mit Albert Lortzings Waffenschmied, sein Diplom als Regisseur des Musiktheaters erhalten hatte, bekam er in Magdeburg ein Engagement als Schauspieler mit Regieverpflichtung. Hier assistierte er Ulrich Velten, einem seiner ehemaligen Lehrer in der Schauspielschule, bei der Regie von Giuseppe Verdis Die Macht des Schicksals und übernahm anschließend eigenständig die Regie an Friedrich Schillers Wallensteins Lager. Danach wirkte er für zwei Jahre als Schauspieler am Theater in Plauen.

Eine nächste Station in seinem Schaffen war das Theater in Erfurt, wo er wieder als Schauspieler und Regisseur arbeitete. Zu seinen Regiearbeiten gehörten Egmont, Faust I und Romeo und Julia. Nach seiner Berufung zum Oberspielleiter des heiteren Musiktheaters debütierte er in dieser Funktion mit der musikalischen Komödie Das Feuerwerk. Ein wichtiger Baustein in seiner Karriere war die Inszenierung des Musicals Kiss Me, Kate von Cole Porter, der eine Einladung Fritz Steiners, des Intendanten der Staatsoperette Dresden, folgte. Hier inszenierte er die Operette Wiener Blut und bekam bereits nach der Generalprobe ein festes Angebot, das er aber wegen seines Erfurter Vertrags nicht sofort annehmen konnte. Er erhielt jedoch die Möglichkeit, als Gast in Dresden zu arbeiten, bis er zwei Jahre später endgültig an der Staatsoperette Dresden als Spielleiter engagiert wurde. Hier blieb er 18 Jahre, in denen er zum Oberspielleiter und stellvertretenden Intendanten für künstlerische Fragen aufstieg. Von hier aus realisierte er mehrere Gastinszenierungen, so auch in Cottbus und Gera. Ein Angebot aus Cottbus, dort als Operndirektor zu arbeiten, lehnte er ab, da, im Gegensatz zu seiner früheren Einstellung, die Operette und das Musical seine künstlerische Heimat geworden waren. 14 Jahre seiner Zeit in Dresden wirkte er auch als Dozent an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden in den Fächern Operette, Musical und Chanson und gab außerdem dramatischen Unterricht.

1983 begann mit der Inszenierung von Gasparone sein Engagement am Metropol-Theater in Berlin, wo er weiterhin große Erfolge feierte. Nach der Wende gastierte er 1992 mit dem Ensemble des Metropoltheaters und dem Musical My Fair Lady vier Wochen im Deutschen Theater München und 1994 en-suite acht Tage bei den Sommerfestspielen im Amphitheater von Xanten vor jeweils 4500 Zuschauern. Gastinszenierungen führten ihn an die Theater in Chemnitz und Bremen. Nach der Abwicklung des Metropol-Theaters war er als freiberuflicher Regisseur an den Theatern in Zwickau, Halle (Saale), Dessau, Eisenach sowie auf der Felsenbühne Rathen und am Bergtheater Thale tätig. Insgesamt führte er in seinem Leben bei mehr als 200 Produktionen Regie.[2]

Horst Ludwig war ab Ende der 1980er Jahre mit der Schauspielerin Margret Allner (1942–2000) verheiratet.

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regisseur
Schauspieler

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Horst Ludwig in der Musicalcentrale.de
  2. Vorhang auf! Mitteilungsblatt des Musik- und Theatervereins Quedlinburg e V. Nr. 35 – März/April 1999