Jack Harvey (Rennfahrer)

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Jack Harvey (2021)

Jack Harvey (* 15. April 1993 in Bassingham, Lincolnshire, England) ist ein britischer Automobilrennfahrer. Er gewann 2012 die britische Formel-3-Meisterschaft. Er startete 2014 und 2015 in der Indy Lights und wurde in beiden Jahren Gesamtzweiter.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie die meisten Motorsportler begann Harvey seine Karriere im Kartsport, in dem er von 2002 bis 2008 aktiv war. Unter anderem gewann er 2007 die FIA-KF3-Europameisterschaft und wurde 2008 Meister der FIA-KF2-Asien-Pazifik-Meisterschaft. 2009 wechselte er in den Formelsport und trat in der europäischen Formel BMW für Fortec Motorsport an. Er gewann ein Rennen und wurde als Siebter in der Meisterschaft zweitbester Neuling hinter Robin Frijns. 2010 blieb er bei Fortec Motorsport und bestritt seine zweite Saison in der europäischen Formel BMW. Harvey übernahm beim ersten Rennen der Saison die Führung in der Fahrerwertung und behielt diese bis zum letzten Rennwochenende, bei dem er die Führung an Frijns verlor und schlussendlich mit sieben Siegen Vizemeister wurde.[1]

2011 wechselte Harvey zu Carlin in die britische Formel-3-Meisterschaft. Er gewann ein Rennen und beendete die Saison als schlechtester Pilot seines Teams auf dem neunten Platz der Fahrerwertung. 2012 bestritt er seine zweite Saison in der britischen Formel 3 für Carlin.[2] Es gelang ihm bereits beim ersten Rennen, einen Sieg zu erzielen. Mit insgesamt sieben gewonnenen Rennen entschied Harvey die Meisterschaft vor seinem Teamkollegen Jazeman Jaafar für sich. Er setzte sich mit 319 zu 306 Punkten gegen Jaafar durch.

Jack Harvey beim Qualifying der GP3-Serie in Spa-Francorchamps 2013

2013 ging Harvey in der GP3-Serie für ART Grand Prix, das Meisterteam der Vorsaison, an den Start.[3] Beim Hauptrennen auf dem Silverstone Circuit erzielte er seinen ersten Sieg. Ein weiterer Sieg gelang ihm beim Sprintrennen in Monza. Harvey unterlag teamintern Facu Regalía sowie Conor Daly und wurde mit 114 Punkten Gesamtfünfter.

2014 entschied sich Harvey zu einem Wechsel nach Nordamerika. Er erhielt einen Platz bei Schmidt Peterson Motorsports in der Indy Lights.[4] Er erreichte bereits bei seinem Debütrennen mit einem dritten Platz eine Podest-Platzierung. Harvey beendete jedes Rennen in den Top-5 und stand bei 14 Rennen zehnmal auf dem Podest. Von den letzten fünf Rennen gewann er vier. Am Saisonende war er punktgleich mit dem Meister Gabby Chaves. Da beide auch die gleiche Anzahl an Siegen erzielt hatten, entschieden die zweiten Plätze über den Titel. Hier unterlag Harvey Chaves mit 1 zu 5. Harvey wurde als bester Fahrer seines Rennstalls bester Neuling der Indy Lights. 2015 blieb Harvey bei Schmidt Peterson Motorsports in der Indy Lights.[5] Er gewann ein Straßenkursrennen in Indianapolis sowie das dort auf dem Oval ausgetragene Freedom 100. Außerdem wurde er sechsmal Zweiter. Mit 330 zu 357 Punkten unterlag er am Saisonende Spencer Pigot und wurde erneut Gesamtzweiter. Darüber hinaus absolvierte Harvey für Schmidt Peterson Motorsports IndyCar-Testfahrten.[6]

2017 gab er beim Indianapolis 500 sein Debüt in der IndyCar Series. Er startete für Michael Shank Racing, dass ebenfalls erstmals bei einem IndyCar-Rennen startete. Er fiel nach 65 von 200 Runden aus. Die letzten beiden Rennen absolvierte er für Schmidt Peterson Motorsports. Bis 2020 war er der einzige Fahrer des nun Meyer Shank Racing genannten Teams. 2019 gelang es ihm beim Indianapolis GP einen Podestplatz herauszufahren. In der Saison 2022 und 2023 fuhr er für das Rahal Letterman Lanigan Racing Team. Vor dem Rennen in Madison 2023 gab RLL die Trennung mit Harvey bekannt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Harvey wurde mehrere Jahre vom Formel-1-Team McLaren gefördert.[7]

Statistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karrierestationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelergebnisse in der GP3-Serie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
2013 ART Grand Prix Spanien ESP Spanien ESP Vereinigtes Konigreich GBR Deutschland GER Ungarn HUN Belgien BEL Italien ITA Vereinigte Arabische Emirate UAE 114 5.
6 6 10 12 1 7 3 10 4 5 DNF DNF 7 1 5 4

Einzelergebnisse in der Indy Lights[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
2014 Schmidt Peterson Motorsports w/Curb-Agajanian STP LBH BAR INDY POC TOR MDO MIL SON 547 2.
3 4 3 5 3 2 5 3 3 1* 1*° 5 1* 1*°
2015 Schmidt Peterson Motorsports w/Curb-Agajanian STP LBH BAR INDY TOR MIL IOW MDO LAG 330 2.
2 2 10 2 2 1* 5 1 2 2 4 5 11 10 5 9

Einzelergebnisse in der IndyCar Series[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Team 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 Punkte Rang
2017 Michael Shank Racing
Andretti Autosport
STP LBH ALA PHO IMS INDY DET TXS ROA IOW TOR MDO POC STL WGL SNM 57 28.
31
Schmidt Peterson Motorsports 14 18
2018 Michael Shank Racing
Schmidt Peterson Motorsports
STP PHO LBH ALA IMS INDY DET TXS ROA IOW TOR MDO POC STL POR SNM 103 24.
23
Meyer Shank Racing
Schmidt Peterson Motorsports
12 16 20 16 17
2019 Meyer Shank Racing
Schmidt Peterson Motorsports
STP COA ALA LBH IMS INDY DET TXS ROA TOR IOW MDO POC STL POR LAG 186 21.
10 10 13 22 3 21 15 10 19 19
2020 Meyer Shank Racing TXS IMS ROA IOW INDY STL MDO IMS STP 288 15.
16 17L 23 17 7 7 920 11 13 7 12 8 6 19
2021 Meyer Shank Racing ALA STP TXS IMS INDY DET ROA MDO NSH IMS STL POR LAG LBH 308 13.
11 4 7 17 23 1820 16 19 17 19 15 6 10 4L 15 7L
2022 Rahal Letterman Lanigan Racing STP TXS LBH ALA IMS INDY DET ROA MDO TOR IOW1 IOW2 IMS NSH GAT POR LAG 209 22.
13 WD 15 18 13 24 15 13 20 19 18 20 20 10 24 15 20
2023 Rahal Letterman Lanigan Racing STP TXS LBH ALA IMS INDY DET ROA MDO TOR IOW1 IOW2 NSH IMS GAT POR LAG 146 24.
22 18 13 24 20 18 17 26 18 24 18 19 24 14
2024 Dale Coyne Racing STP LBH ALA IMS INDY DET ROA LAG MDO IOW1 IOW2 TOR GAT POR MIL1 MIL2 NSH 35 21.
17 25 13

Legende

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. „Frijns ist der dritte und letzte Formula BMW Europe Meister“ (Motorsport-Total.com am 12. September 2010)
  2. “Harvey targets British F3 title in second season with Carlin” (autosport.com am 9. Januar 2012)
  3. Frederik Hackbarth: „GP3 - Lotus verpflichtet britischen F3-Champ Harvey“. Auf den Spuren Calados. Motorsport-Magazin.com, 11. Dezember 2012, abgerufen am 14. Januar 2013.
  4. DMarshall_LE: “Racing driver Jack Harvey reveals Indy Lights deal and prepares to move to USA”. lincolnshireecho.co.uk, 13. Dezember 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. September 2014; abgerufen am 28. August 2014 (englisch).
  5. Harvey Returns to SPM in 2015 Indy Lights. spmindycar.com, 12. Januar 2015, abgerufen am 27. März 2015 (englisch).
  6. Mark Glendenning: Harvey leads Piquet as Lights drivers complete Sonoma IndyCar test. autosport.com, 14. August 2015, abgerufen am 24. September 2015 (englisch).
  7. „Sechs Junioren im McLaren-Kader 2010“ (Motorsport-Total.com am 19. März 2010)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Jack Harvey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien